Der Autor lebt seit Jahrzehnten in Lissabon und hat den Reiseführer interessant gestaltet. Der Museumsbereich wurde interaktiv ausgearbeitet (mit ankreuzbaren Antworten), was mir gut gefallen hat, da ich das bisher so noch in keinem meiner Reiseführer gesehen habe. Die Citypläne sind mit vielen Infos ausgestattet ohne einer fixen Tour zu folgen, so hat man planerische Freiheit und kann sich die interessanten Punkte rauspicken. Neben doppelseitigen Bildern, sind spannende Anekdoten und hilfreiche Tipps zu finden, dank welchen ich jetzt auch weiß, dass es in der portugiesischen Hauptstadt Tuk-Tuks gibt!

Als Rafe erfährt, dass er eine Tochter hat, macht er sich sofort auf den Weg um Mutter und Kind aufzusuchen, aber er kommt zu spät, die Kleine wurde bereits adoptiert. Sein Geld als Ex-Footballstar verschafft ihm aber die Zeit die er benötigt, um die Details zu klären und Adoptivmutter Leslie und die kleine Hope näher kennenzulernen. Die beiden fühlen von Anfang an eine Anziehung und sträuben sich dagegen, denn das kann nicht gut gehen und das Wohl des Kindes steht an erster Stelle!
Die Geschichte war spannend, allerdings war mir fast zu viel los, ich hätte das ein oder andere Drama weniger auch gut vertragen. Leslie ist sich treu geblieben und hat von Anfang an einen sympathischen Eindruck gemacht, während Rafe erst mein Vertrauen gewinnen musste. Die Zeitspannen im Buch konnte ich manchmal nicht ganz einordnen, da es gerade bei der Tiefphase von Leslie recht schnell gegangen zu sein scheint, aber ggfs. habe ich da die Zusammenhänge falsch interpretiert. Insgesamt waren die Gegebenheiten aber durchdacht und haben in den Kontext rund um die Adoption gepasst. Für alle die es gern dramatisch mögen!

Corbin will seine letzte Saison bei den Boston Tigers gut zu Ende bringen und am liebsten die Meisterschaft gewinnen, alles läuft nach Plan, bis Rachel auftaucht. Rachel ist die beste Freundin seiner Schwester und Fotografin, die unbedingt eine Fotostrecke von ihm zu schießen will. Weder mag er Fotos noch will er sich von Rachel ablenken lassen, die viel zu sexy ist, um sie einfach ignorieren zu können.
Ich habe mich gefreut zu den Boston Tigers zurückzukehren und Corbin näher kennenzulernen. Gerade nach "Over time", der Teil in dem es um seine jüngere Schwester Sara geht, wusste ich, dass der Iceman nur Fassade ist. Die Bedenken Interesse an der Freundin seiner Schwester zu entdecken, die nicht nur den Altersunterschied von 12 Jahren betreffen, waren für mich anfangs nachvollziehbar und sein Alter ist auch innerhalb der Mannschaft ein running gag. Allerdings ist es mir im Laufe der Geschichte dann doch zu viel geworden, da er deswegen weder unnahbar ist noch in einer schlechten körperlichen Verfassung. Ansonsten hat mir das Auftauen und die Verstrickungen gut gefallen und die Lesezeit war kurzweilig und schön.

Lilac liebt die Obstfarm ihrer Familie Cherry Hill und betreibt einen Farmladen, der auch seit einiger Zeit in Familienbesitz ist. Man könnte sie als ausgeglichen und liebevoll bezeichnen, bis Bo zurückkehrt und alles auf den Kopf stellt. Bo der es schon ein Mal geschafft hat ihr das Gefühl zu geben, dass sie nicht interessant genug ist, aber diesmal wird er das nicht schaffen! Würde ihr nur nicht ständig auffallen wie gut er mittlerweile aussieht...
Lilac und ihre Geschichte haben ein Plätzchen in meinem Herzen gefunden. Während des Lesens hatte ich immer wieder Herzklopfen, hab den Schmerz gefühlt ausgeschlossen zu sein und hab mit ihr an den Verlusten gelitten. Sie wächst an den Herausforderungen während der Geschichte, obwohl sie bereits von Anfang an ein toller und liebevoller Charakter ist. Und Bo hat mich mehr als überrascht! Ich habe etwas gebraucht, bis ich erkannt habe, dass er Lilac in nichts nach steht und manchmal einfach sein unsicherer, traumatisierter Teil die Oberhand gewinnt, er aber im Grunde ein herzensguter Mensch ist. Sogar das Berühren beim Verräumen des Buches hat bei mir nochmal die Glücksgefühle freigesetzt, die ich während des Lesens hatte, mehr kann man von einem Buch nicht erwarten!

Mia arbeitet als Journalistin und mag ihren Job, was ihr aber immer wieder gegen den Strich geht, sind die Ungerechtigkeiten ihrer Chefin. Als diese das Fass zum Überlaufen bringt, entscheidet sich Mia dafür den Job und die Stadt zu wechseln. Aber da holt sie ein schmerzhafter Teil aus ihrer Vergangenheit ein und sie landet in einem Gefühlschaos, was sie all ihre Entscheidungen hinterfragen lässt.
Mias auffallendste Charaktereigenschaft war ihr beruflicher Ehrgeiz, auch wenn sie als Karrierefrau nicht über Leichen gegangen ist, hat man doch genau gespürt wie wichtig ihr Job ist. Während sie dort auch selbstsicher und überzeugend aufgetreten ist, war sie meiner Einschätzung nach auf privater Ebene etwas zu unreflektiert. Das Buch und die Geschichte haben mir aber dennoch gefallen, weil es auch von Freundschaft und Selbstheilung handelt, ohne zu sehr die Klischess zu bedienen oder in Schubladen zu denken.