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Veröffentlicht am 03.12.2023

Ruhrpott-Charme wird gut vermittelt

Zechenhölle
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Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und ihr Freund Timo Garatzka treffen per Zufall vor einem stillgelegten Zechengelände auf Alina Jankowski. Die alleinerziehende Mutter und Hobbyfotografin wird am ...

Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und ihr Freund Timo Garatzka treffen per Zufall vor einem stillgelegten Zechengelände auf Alina Jankowski. Die alleinerziehende Mutter und Hobbyfotografin wird am Folgetag tot in einer Zechengrube gefunden. Liesa macht sich Vorwürfe, da sie bei Alinas abrupten Aufbruch gemerkt hat, dass diese Angst hat und auch, dass dieser dunkle SUV mit dem seltsamen Emblem auf der Heckscheibe sie scheinbar verfolgt….
Leider konnte ich Liesa schlechtes Gewissen nicht ganz nachvollziehen, kann auch nicht verstehen, warum unbedingt sie nun zusammen mit Timo ermitteln muss.
Liesa steht unter Zeitdruck. Auf der einen Seite muss sie ihre fehlenden Semesterarbeiten noch rechtzeitig einreichen, andererseits lässt sie aber nun wo die Polizei es als Selbstmord einordnet und die Ermittlungen einstellt, Alinas Tod keine Ruhe. Mich hat ihre Beharrlichkeit beeindruckt, auch wenn ich die Motivation nicht recht nachvollziehen konnte. Ihre Eigenansage – finde den Fehler, wenn sie wieder einmal nicht weiterweiß, hat mir gefallen. In meinen Augen ist es der Autorin sehr gut gelungen, die Faszination, die solche stillgelegten Industrieanlagen, dem Leser zu vermitteln. Bei mir hat es jedenfalls zu Verständnis für die Urbexer-Szene geführt und meine Neugier auf Lost-Places noch weiter angefeuert.
Es gibt in diesem Buch aber auch Darstellungen, die mir unglaubwürdig erscheinen. Zum Beispiel, dass Liesa sich heimlich in eine Vorlesung für Kriminologie gesetzt hat und sich nun autorisiert fühlt eine Fallanalyse vorzunehmen. Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht und gebe insgesamt 3,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

erschreckendes Szenario, gut gemacht

Der letzte Atemzug
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In Hudiksvall wird eine schwer verletzte Frau ins örtliche Krankenhaus gefahren. Doch diese Verletzungen sind nicht ihr größtes Problem. Sie ist eine tickende Zeitbombe. Etwa zur gleichen Zeit wird die ...

In Hudiksvall wird eine schwer verletzte Frau ins örtliche Krankenhaus gefahren. Doch diese Verletzungen sind nicht ihr größtes Problem. Sie ist eine tickende Zeitbombe. Etwa zur gleichen Zeit wird die Kriminaltechnikerin Janna Weismann bei einer nächtlichen Joggingrunde durch den Park von zwei Männern überfallen. Einzig ihr treuer Hund, Jazz, kann schlimmeres verhindern…
Es war für mich das erste Buch dieser Reihe und ich konnte mich, obwohl ich die vorherigen Teile nicht gelesen habe, schnell in die Handlung einfinden. Die Charaktere im Buch sind schon etwas speziell. Janna, hat eine schwere Kindheit hinter sich. Zwar ist sie im Reichtum ihres dominanten Vaters und ihrer ihm unterwürfigen Mutter aufgewachsen, jedoch macht der Vater ihr täglich klar, dass sie seinen Anforderungen nie gerecht werden kann. Nun sind beide Eltern tot, doch seine ehrgeizigen, menschenverachtenden Pläne, die nur auf Macht und weitere Geldanhäufung aus sind, holen Janna ein. Da lange nicht klar ist, wer sich hinter den aktuellen Bedrohungen und den totbringenden Plänen verbirgt, kommt recht bald Spannung auf, die sich auch lange hält. Das Verwirrspiel der Gefühle von Janna und ihrem Kollegen, Johan Rokka, hätte ich mir mehr herausgearbeitet gewünscht. Schließlich ist es Jannas Vergangenheit, die ihrer Zukunft im Wege steht und die sie vor engen Bindungen und damit verbundenen Enttäuschungen zurückschrecken lässt. Nachdem Rokka sich der Yogalehrerin, Elina, zugewandt hat, ist sich Janna sicher, nur eine einzige richtige Freundin zu haben. Welcher Fehleinschätzung sie da erliegt, muss sie am eigenen Körper spüren. Auf ihrem Weg dahin habe ich mich als Leserin gut unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 23.11.2023

Die Seiten fliegen nur so dahin

Zauber des Neuen
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Auch wenn jetzt die Geschichte der Hansens von ihren Kindern handelt, so stehen ihnen noch immer Georg Hansen und seine Schwägerin Therese beratend zur Seite. Gerade das finde ich sehr ergreifend an diesen ...

Auch wenn jetzt die Geschichte der Hansens von ihren Kindern handelt, so stehen ihnen noch immer Georg Hansen und seine Schwägerin Therese beratend zur Seite. Gerade das finde ich sehr ergreifend an diesen Bänden. Geschickt gewählte Worte geben Denkanstöße ohne als bevormundend empfunden zu werden. Gerade die Aussprache zwischen Therese und ihrem Sohn beweist, wie lebenserfahren diese Frau ist.
Aufregungen gibt es auch in diesem Band wieder und das nicht zu knapp. Mit dem Plan das leerstehende Hansen-Kontor in ein Theater- und Lichtspielhaus umzubauen, kommen dazu immer neue Ideen bei Amala, Auguste und Eduard auf. Ideen, die zwar erfolgversprechend sind, die aber auch finanziert werden müssen und deren Umsetzung gestemmt werden muss. Hier beweist Georg wieder einmal, dass er noch immer ein brillanter Geschäftsmann ist, Ideen hat und vor allem den Überblick behält. Zum alten Eisen zählt er noch lange nicht. Den Eindruck hat er bei mir hinterlassen. Schließlich haben Therese und er auch noch einige gemeinsame Pläne.
Rache kann süß sein, so habe ich es beim Lesen empfunden, als Eduard sich an Amalas hinterlistiger Schauspielfreundin und deren Liebhaber rächt. Nicht blutig, aber wirkungsvoll schmiedet er dazu einen genialen Plan. Einzige Außenseiterin beim Hansen-Clan ist wie immer Luises ewig unzufriedene Schwester Martha. Auch wenn sie eine unmögliche Person ist, finde ich jedoch die Abschnitte in denen sie sich der Familie aufdrängt und zu neuen Sticheleien ansetzt, beim Lesen immer sehr erfrischend. Solche negativen Charaktere muss es einfach in Familienromanen geben, sonst wirkt die Geschichte nicht rund. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.11.2023

gelungener Auftakt, der neugierig auf mehr macht

Stille Falle
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Verlorene Seelen für hoffnungslose Fälle, so nennt man die Abteilung, in die Leo Asker abgeschoben wird. Nicht weil sie versagt hat als Teamleiterin und Mordermittlerin, nein einfach, weil sich Jonas Hellmann, ...

Verlorene Seelen für hoffnungslose Fälle, so nennt man die Abteilung, in die Leo Asker abgeschoben wird. Nicht weil sie versagt hat als Teamleiterin und Mordermittlerin, nein einfach, weil sich Jonas Hellmann, ein Kollege aus Stockholm und für Asker kein Unbekannter, ihren aktuellen Fall unter den Nagel reißt. Er will sich damit profilieren und schlussendlich spekuliert er auf den Posten des Chefs der Mordkommission in Malmö.
Leonore Asker, nun zur Abteilungsleiterin der Reserveabteilung befördert, merkt schon bei ihrem ersten Gang durchs Kellergeschoss, wo sich ihr neuer Bereich befindet, dass ihre Mitarbeiter alles andere als fähige Ermittler sind. Die Beschreibungen dazu fand ich sehr unterhaltsam, konnte mir diese „verlorenen Seelen“ für hoffnungslose Fälle wunderbar vorstellen. Einer schräger als der andere. Hier ist Asker eindeutig auf dem Abstellgleis.
Sie versucht Ordnung ins Chaos ihres Vorgängers zu bringen und erhält dabei Hinweise darauf, dass er in weit zurückliegenden Vermisstenfällen ermittelt hat. Sie sieht auch Verbindungen zum aktuellen Vermisstenfall, von dem sie abgezogen wurde und bei dem Hellmann nur in eine Richtung ermittelt. Für mich ist Leo Asker eine sehr interessante Persönlichkeit. Stück für Stück lernt man über Rückblenden ihre Jugend auch ihre mehr als verschrobene Kindheit mit Prepper-Per kennen, kann ihre Introvertiertheit dadurch besser verstehen. Ich finde sie sympathisch und bewundere sie dafür, dass trotz dieser Vergangenheit eine so toughe Frau aus ihr geworden ist.
Der Fall selbst ist spannend beschrieben. Die Rückblenden geben Einblicke in die kranke Psyche des Trolls, wie der Täter sich selbst bezeichnet und lässt den Leser lange nicht erkennen, wer sich dahinter verbirgt. Gleichzeitig erkennt Asker nur Stück für Stück die von Troll hinterlassenen Hinweise und stellt Zusammenhänge zu Vermisstenfällen her. Eine schwierige Aufgabe, die aber beim Leser für Spannung sorgt. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und ich freue mich schon jetzt auf weitere Fälle.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

dramatisch geht’s weiter

Vöglein schweigt
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Zwei Dinge gleich vorweg. Man sollte ehe man zu diesem Buch greift, den ersten Teil bereits gelesen haben. Und das Zweite, man sollte sich von der herkömmlichen Sicht auf die Märchen der Gebrüder Grimm ...

Zwei Dinge gleich vorweg. Man sollte ehe man zu diesem Buch greift, den ersten Teil bereits gelesen haben. Und das Zweite, man sollte sich von der herkömmlichen Sicht auf die Märchen der Gebrüder Grimm trennen. Denn in diesem Thriller zeigt Elias Haller wie die ursprünglichen Märchen, zu finden im Märchenbuch von Ludwig von Ambrosch, wirklich lauteten, ehe sie von den Brüdern Grimm verweichlicht wurden…
Ich fand es wieder sehr spannend, wie eine dem Leser unbekannte Gruppe, ein Bündnis unter dem Decknamen Grimm, versucht die alten Märchen nachzubilden. Um hier aufgenommen zu werden, muss man grausame Dinge tun. So wie Fitcher, der unbedingt dazugehören will.
Nora ermittelt immer noch den ungeklärten Vermisstenfall von Hans Molder, auch Eisenhans genannt. Gleichzeitig möchte sie aber auch wissen, welche Rolle ihr Vater und ihr Bruder in diesem Geheimbund gespielt haben. Hängt das alles mit dem LAMM-Projekt ihres Vaters zusammen? Wirklich weiter kommt sie leider nicht. Bis sie Hinweise von ihrer ehemaligen -Schulfreundin Fiona erhält. Nur leider weiß Nora nicht, ob sie ihr trauen kann oder ob sie sie in eine Falle locken will. Ich muss in sagen, auch nach dem zweiten Teil bin ich immer noch nicht schlauer. Eher total verwirrt. Die Verwicklungen zwischen Politik, Macht, Geld gepaart mit krankhaften Fantasien sind einfach nicht durchschaubar. An einigen Stellen fühlte ich mich regelrecht geistig abgehangen. Darum hoffe ich, dass mir beim finalen Teil endlich die Zusammenhänge klar werden. Diesem Teil gebe ich 4 Lese-Sterne.

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