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Veröffentlicht am 17.09.2020

tolle Fortsetzung

Ein Gefühl von Hoffnung
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Eva Völler macht es dem Leser leicht wieder in die Geschichte um Mines Familie einzutauchen. Ich kam mir vor, als ob ich in einen Hausflur trete und dort mit dem neuesten Klatsch und Trasch, den Sorgen ...

Eva Völler macht es dem Leser leicht wieder in die Geschichte um Mines Familie einzutauchen. Ich kam mir vor, als ob ich in einen Hausflur trete und dort mit dem neuesten Klatsch und Trasch, den Sorgen und Nöten der Hausbewohner versorgt werde.
Ja und davon gibt es auch im zweiten Teil reichlich. Der Ruhrpott in den 50er Jahren ist geprägt vom Zechensterben. Daher versucht Johannes Schlüter als Gewerkschafter für die Belegschaften der Zechen das Beste daraus zu verhandeln. Doch das ist nicht seine einzige Sorge. Noch immer hat er sich nicht mit Hanna zu einem gemeinsamen Lebensmittelpunkt geeinigt. Im Gegenteil, sie hält sich fast nur noch in Düsseldorf auf, meidet seine Nähe und findet immer neue Ausreden, um ihn abzuwimmeln. Was steckt dahinter? Hinter diese und noch viele andere unerwartete Wendungen müsst ihr schon selber kommen indem ihr das Buch lest. Ich kann es zu 100% empfehlen und garantiere kurzweilige Lesestunden und viele unerwartete Wendungen – nicht immer zum Guten. Aber es ist ja schließlich kein Märchen wo immer alles ein gutes Ende nimmt, sondern soll das reale Leben darstellen, bei dem es auch traurige Abschiede gibt. Für mich waren die Figuren wieder sehr lebendig und glaubhaft beschrieben. Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht unbedingt eine sympathische Frau ist, hat mir Mine (die Oma in der Geschichte) mit am besten gefallen. Auch wenn ich sie manchmal für mich als Hausdrachen bezeichnet habe. Aber sie kann halt nicht aus ihrer Haut heraus. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 06.09.2020

wunderbar ausgearbeitete Charaktere, die man lieben muss!

Schicksalhafte Zeiten
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Berlin 1942: Der Krieg hat den drei Freundinnen unterschiedliche Wege aufgezwungen. Edith ist mit ihrem Mann und ihren Kindern in Zürich ausgewandert. Zum Glück, denn als Jüdin hier in Deutschland würde ...

Berlin 1942: Der Krieg hat den drei Freundinnen unterschiedliche Wege aufgezwungen. Edith ist mit ihrem Mann und ihren Kindern in Zürich ausgewandert. Zum Glück, denn als Jüdin hier in Deutschland würde sie nur eins erwarten – der sichere Tod. Luise arbeitet als Hebamme in der Neuköllner Frauenklinik. Einer Klinik, die von Benno Ottokow geleitet wird. Einem der Naziideologie treu dienenden Arzt. Auch wenn Luise das Unrecht, was an der Klinik geschieht erkennt, so muss sie doch sehr vorsichtig sein. Keiner darf ihre humane Gesinnung und ihren Widerwillen gegen diese Unmenschlichkeit erkennen, das würde auch für sie das Todesurteil bedeuten. Darum kommt sie sich auch oft so hilflos und machtlos vor. Margot hat in meinen Augen den schwersten Arbeitsplatz gewählt. Sie arbeitet als Hebamme im Zuchthaus, begleitet Schwangeren bis zur Geburt, um sie danach nach Plötzensee zur Vollstreckung ihrer Todesurteile abzugeben. Einfach grausam und das macht Martha auch stark zu schaffen.
Mich hat dieses Buch wieder wunderbar unterhalten. Diese drei Frauen, eigentlich sind es ja viel mehr, wenn ich da an Johanna, Elfi, Christa …. denke, haben so ein großes Herz. Schon allein diese liebevoll aus der fernen Schweiz von Edith an ihre in Deutschland verbliebenen Freundinnen zeigt, wie innig ihre Beziehung trotz der räumlichen Trennung noch immer ist.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen die Atmosphäre während der Bombardierungen, die fast tägliche Flucht in die Schutzräume und die Not der Bevölkerung dem Leser zu vermitteln. Da ist man beim Lesen doch froh, dass man solche Zeiten nicht miterleben musste. Für mich ist dies eine sehr gelungene, emotional aufwühlende Fortsetzung der Hebammensaga und ich freue mich schon auf den nächsten Teil. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

gelungener Thriller, hoffentlich gibt’s noch mehr Fälle mit Finkel und Silber

Meereskalt
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Während einer exklusiven privaten Gartenparty verschwinden die beiden Kinder des Gastgebers. Da der Vater ein renommierter Politiker ist, werden Hardy Finkel und Greta Silber, erfahrene Ermittler, mit ...

Während einer exklusiven privaten Gartenparty verschwinden die beiden Kinder des Gastgebers. Da der Vater ein renommierter Politiker ist, werden Hardy Finkel und Greta Silber, erfahrene Ermittler, mit dem Fall betraut. Die Kinder werden in einem Boot mitten auf dem Meer gefunden. Leider ist das Mädchen bereits tot und der Bruder kaum ansprechbar. Er kann darum auch keine Beschreibung des Täters geben, nur den kryptischen Hinweis auf Peter Pan….
Für die beiden Ermittler ist dies ein sehr schwieriger Fall, da es auch Hinweise auf einen mehrere Jahre zurückliegenden Vermisstenfall gibt. Alles deutet auf einen Mann im nähren Umfeld der Politikerfamilie hin. Ich war schon etwas enttäuscht, als sich die Täterschaft so frühzeitig herauskristallisiert hat. Für mich ist dann immer der wesentliche Teil der Spannung verbrannt. Aber Elias Haller wäre kein so guter Thriller-Autor, wenn es nicht noch zu einer entscheidenden und unvorhersehbaren Wende kommen würde. Beide Ermittler haben mir wieder sehr gut gefallen, wobei in diesem Teil Greta mehr zu „knabbern“ hatte. Für Sie wurde es zu einem sehr persönlichen Wettlauf gegen die Zeit.
Ich habe mich wieder sehr gut unterhalten gefühlt und gebe daher 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

ergreifendes Schicksal, absolute Leseempfehlung

Am Himmel drei Sterne
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1942: Selma und Irma leben als Deutschsprachige in Siebenbürgen noch bei ihren Eltern. Sie sind jung, wollen das Leben genießen, die Liebe kennenlernen, doch der Krieg verändert auf abrupte Weise auch ...

1942: Selma und Irma leben als Deutschsprachige in Siebenbürgen noch bei ihren Eltern. Sie sind jung, wollen das Leben genießen, die Liebe kennenlernen, doch der Krieg verändert auf abrupte Weise auch ihrer beider Leben. Da Irma schon immer etwas kränklich und die Schwächere der beiden Geschwister war, muss Selma nicht nur sich, sondern auch ihre kleine Schwester während dieser leidvollen Zeit schützen und ums Überleben kämpfen….
Selma, die Hauptfigur in diesem Roman durchlebt eine grauenvolle Zeit, die mit dem Ende des Krieges erst so richtig ihr „Finale“ findet. Die Autorin hat dies so eindrucksvoll und anschaulich beschrieben, dass ich das Buch einfach nicht weglegen konnte. Diese junge Frau, die wie eine Löwin um das Leben ihrer sehr viel schwächeren Schwester und auch ihrer Freundinnen kämpft, hat mich stark beeindruckt. Denn eines weiß Selma, niemand wird böse geboren. Man kann nur durch seine Umwelt dazu gebracht werden. Diese Sicht auf die Welt hilft ihr an das Gute in den Menschen zu glauben und oft gelingt es ihr auch das Gute bei den Menschen an die Oberfläche zu holen. Alle um sie herum sehen in ihr die Starke und erwarten von ihr einen Plan. So muten manche von Selmas Rettungs- und Fluchtplänen schon recht wagemutig. Aber ihr Optimismus, den sie verbreitet, selbst wenn sie ihn selbst nicht empfindet, gibt den anderen Mut und Kraft weiterzumachen. Dieses Buch erhält von mir 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Lese-Empfehlung.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Eine starke junge Frau – kurzweilig, unterhaltsam

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Familie Twardy lebt mit 5 Kindern auf ihrem Gutshof in Ostpreußen. Alles dreht sich um die Pferde und deren Zucht. Bis 1939 ist dieses Leben idyllisch und von den Jahreszeiten geprägt. Auch Dora Twardy, ...

Familie Twardy lebt mit 5 Kindern auf ihrem Gutshof in Ostpreußen. Alles dreht sich um die Pferde und deren Zucht. Bis 1939 ist dieses Leben idyllisch und von den Jahreszeiten geprägt. Auch Dora Twardy, die älteste Tochter, ist mit ihrem Leben zufrieden. Mit ihren 16 Jahren, gerade an der Schwelle zur Frau und ihrem guten Aussehen, findet sie unter den jungen Männern so manchen Verehrer. Ja Dora ist lebenshungrig, genießt die Bewunderung der jungen Herren, aber ihr Herz gehört Wilhelm von Lengendorff, dem Sohn eines Nachbargutes und besten Freund ihres Bruders Hans. Beide eint die Liebe zu den Pferden und beide träumen von einer gemeinsamen Reitschule. Doch dann greift die Wehrmacht Polen an und alle Pläne rücken in den Hintergrund….
Ich muss sagen, anfangs fand ich Dora, die Hauptfigur des Romans, furchtbar. Reiten, tanzen und sich putzen, so mein Eindruck, mehr braucht und kann sie nicht. Alles fällt ihr zu, wenn sie ihrer Bitte nur den richtigen Blick beifügt. Doch dann habe ich es für mich so bewertet: Dora war bei Kriegsausbruch 16, war lebenshungrig und da bisher in ihrem Leben immer alles nach ihren Wünschen ging, darum war sie sich als Frau auch nicht zu schade ihrem Wilhelm einen Heiratsantrag zu machen. Wilhelm kann ja nur JA sagen. Macht er aber nicht, denn im Gegensatz zu Dora, die oft spontan und unüberlegt handelt, ist er ein Kopfmensch.
Mit zunehmender Dauer des Krieges muss auch Dora ihren Beitrag für das Wohl der Familie und dem Erhalt des Gutes leisten. Anfangs, als Hilfe im Haushalt des kürzlich verwitweten Onkels, fällt ihr das noch sehr schwer. Doch als das Gut in eine finanzielle Schieflage gerät, da ist sie es, die sich mit der Buchhaltung beschäftigt. Per Selbststudium versucht die Vorgänge und Zahlungen zu verstehen und das Gut zu retten. Ja, ab hier steht sie ihren Mann und wird, bis der Krieg zu Ende ist, noch manche „Schlacht“ zu schlagen haben. Dora wird unter den Umständen zu einer mutigen, aber auch herzensguten Frau und darum habe ich sie schlussendlich doch noch gemocht.
Ich habe mich jedenfalls wunderbar unterhalten gefühlt und gebe darum 5 Lese-Sterne.

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