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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2021

bin infiziert von diesem neuen Ermittlerteam

Der Kryptologe
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Die Frau eines Sensationsreporters wird unter der Semperoper in der Kanalisation tot aufgefunden. Das Besondere: in ihre Handflächen und Fußsohlen sind Zahlen eingeritzt. Was sollen sie bedeuten? In den ...

Die Frau eines Sensationsreporters wird unter der Semperoper in der Kanalisation tot aufgefunden. Das Besondere: in ihre Handflächen und Fußsohlen sind Zahlen eingeritzt. Was sollen sie bedeuten? In den Augen von Kriminalhauptkommissar Bernhard Hoheneck ist sein Mitarbeiter Arne Stiller, der Kryptologe hier der richtige Mann. Aber ist er das wirklich? Schließlich kehrt der nach seiner mehr als einjährigen Suspensionspause nun erst wieder in die Abteilung zurück….
Ja, Arne Stiller ist wirklich ein Kapitel für sich. Anfangs war er mir nicht sehr sympathisch. Aber im Laufe der Ermittlungen habe ich meine Einschätzung dann revidiert. Denn er ist nicht nur hochintelligent, beharrlich und geht an seine Leistungsgrenze, er ist auch sehr selbstkritisch. Durch diesen Krimi habe ich auch erstmals von Kabbalistik (Lehre von der Magie mit Buchstaben und Zahlen) sowie von Beghilos (auf dem Kopf gestehende Zahlen, die Buchstaben darstellen) gehört. Das hat mich fasziniert und ab Mitte des Buchs konnte ich diese Verschlüsselung auch selbst lesen. Überhaupt war das ein unwahrscheinlich verzwickter Fall, den Arne hier gelöst hat. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wessen Kindheit ich bei den Rückblenden kennengelernt habe und wer hinter diesen Morden steckt. Das waren wirklich sehr spannende Lesestunden und ich freue mich bereits jetzt auf die neuen Fälle von Arne Stiller und Inge Allhammer. Auch wenn alles dagegenspricht – in meinen Augen ergänzen die sich beide wunderbar. Von mir gibt’s eine 100%ige Leseempfehlung, 5 Lese-Sterne inklusive.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

anfangs zum Schmunzeln, aber Witz flacht ab

Du kannst kein Zufall sein
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Josh lebt in einer glücklichen Beziehung mit Jade Toogood. Das zumindest glaubt er. Als er ihr aber am Silvester ganz romantisch einen Heiratsantrag macht, gesteht sie ihm, dass sie einen anderen Mann ...

Josh lebt in einer glücklichen Beziehung mit Jade Toogood. Das zumindest glaubt er. Als er ihr aber am Silvester ganz romantisch einen Heiratsantrag macht, gesteht sie ihm, dass sie einen anderen Mann kennengelernt hat und sie sich von ihm trennen will. Dadurch verliert Josh an einem Tag Freundin, Wohnung und Job, denn er hat bei Jades Vater im Hotel gearbeitet und in dessen Wohnung gewohnt. Josh zweifelt seine Fähigkeit die richtigen Entscheidungen treffen zu können und überlässt dies von nun an einer Münze….
Anfangs hat Josh, der sich ja so viel Mühe und Geld in die Vorbereitung des Hochzeitsantrages gesteckt hat, mir leidgetan. Den Erzählstil des Autors, die selbstironische Art mit der Josh seine Niederlage versucht zu verarbeiten, haben mich zum Schmunzeln gebracht. Aber das hat nicht lange angehalten, das Klischee hat sich schnell abgenutzt. Zudem habe ich die handelnden Personen auch als „flach“ empfunden. Die weitere Handlung, seine Suche nach seiner Seelenverwandten, konnten mich als Leser dann nicht mehr einfangen. Mehr als 2 Lese-Sterne möchte ich daher auch nicht vergeben.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Hat mich nicht überzeugt

Knochenkalt
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Frauen werden in Berlin ermordet und der Täter hinterlässt bei der Leiche eine Nachricht für die Polizei. Zwischen den drei toten Frauen gibt es keinerlei Verbindung, so dass die Polizei, stark unter Zeitdruck ...

Frauen werden in Berlin ermordet und der Täter hinterlässt bei der Leiche eine Nachricht für die Polizei. Zwischen den drei toten Frauen gibt es keinerlei Verbindung, so dass die Polizei, stark unter Zeitdruck stehend, bei den Ermittlungen nicht vorankommt. Bis der Mörder die Journalistin Penny Kalunke dazu auffordert als Einzige über seine Untaten zu berichten…
Das hat sich für mich spannend angehört, aber… Penny ist natürlich neugierig, wie eine Journalistin auf der Suche nach DER Story sein muss, doch leider hat sie ein Handicap – sie leidet unter bipolaren Störungen. D.h. unter starken Gefühlsschwankungen, in einem Moment himmelhochjauchzend, im nächsten zu Tode betrübt. Das ist bei ihrer Arbeit natürlich nicht zuträglich. Die Ausführungen der Auswirkungen dieser Krankheit stehen meiner Meinung nach zu sehr im Vordergrund. So haben mich die Ausführungen dazu, wie auch die Beschreibungen zu Pennys mitunter sonderbarem Verhalten und das gestörte Verhältnis zu ihrem Vater zu sehr von den eigentlichen Mordermittlung abgelenkt. Spannung konnte ich daher kaum empfinden. Die einzige Stelle, die bei mir etwas Gänsehaut hervorgerufen hat, ist als Penny mit Tom in der verlassenen Grunewalder Villa im Dunkeln Fotos machen wollen.
Von mir gibt’s daher auch nur 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

gelungener Auftakt

Nordwesttod
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Zwei Hauptfiguren prägen diesen Nordseekrimi. Anna Wagner wurde zum Aufbau einer Sondergruppe, die sich mit Vermisstenfällen gefasst vom LKA München, wo sie dies bereits erfolgreich durchgeführt hat, nach ...

Zwei Hauptfiguren prägen diesen Nordseekrimi. Anna Wagner wurde zum Aufbau einer Sondergruppe, die sich mit Vermisstenfällen gefasst vom LKA München, wo sie dies bereits erfolgreich durchgeführt hat, nach Kiel versetzt. Hier beginnt sie verbissen und auf sich allein gestellt mit der Suche nach der als vermisst gemeldeten Nina Brechtmann aus St Peter-Ording. Weder deren Stiefmutter, ihre leibliche Mutter noch ihre Stiefschwester hatten nach deren Aussagen in der letzten Zeit Kontakt zu ihr. Aber Anna lässt sich nicht entmutigen, hat sie doch jahrelange Erfahrungen mit solchen Fällen. Die andere Hauptfigur ist Hendrik Norberg, der neue Leiter der örtlichen Polizeistation St. Peter-Ording. Obwohl er vorher Leiter der Mordkommission war, hat er sich als nun alleinerziehender Vater dazu entschieden wieder Revierarbeit zu machen. Er erhofft sich dadurch mehr Zeit für seine beiden Jungen zu haben. Doch als Anna ihn dienstgemäß immer von ihren Ermittlungsergebnissen berichtet, kommt bei ihm wieder der altbewährte Jagdinstinkt …
Anfangs, als Anna noch recht erfolglos ihre Recherchen gemacht hat, kam bei mir noch keine großartige Spannung auf. Doch mit zunehmendem Lesefortschritt hat sich Spannung bei mir aufgebaut. Meine Sympathien lagen bei Nordberg. Dieser frisch verwitwete Mann, der nun allein für seine Kinder verantwortlich ist und in meinen Augen mit dieser Aufgabe, insbesondere bei seinem pubertierenden großen Sohn, völlig überfordert ist. Außerdem ist er jetzt Leiter dieser Dienststelle, doch sein Herz schlägt weiterhin für die Verbrechensaufklärung. So passt er arbeits- und denkmäßig auch wunderbar zu Anna. Ich denke, die beiden werden uns noch einige spannende Fälle zum Lesen „geben“. Von mir gibt’s jedenfalls 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

ich fand es unterhaltsam

Geteilte Träume
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Ingke, 18 Jahre, ist behütet aufgewachsen. Beide Eltern sind Ärzte in Berlin-Buch und haben ihr eine unbeschwerte Kindheit, die sie immer wieder auf dem Lande bei ihrer Großmutter, Tante, Onkel mit deren ...

Ingke, 18 Jahre, ist behütet aufgewachsen. Beide Eltern sind Ärzte in Berlin-Buch und haben ihr eine unbeschwerte Kindheit, die sie immer wieder auf dem Lande bei ihrer Großmutter, Tante, Onkel mit deren Kindern verbringt. Doch jetzt ist Maren krank, Leukämie. Was liegt also näher, als dass sich Ingke als Stammzellenspender testen lässt. Doch das Ergebnis dieser Untersuchung lässt Ingkes Welt aus den Fugen geraten – sie ist nicht die leibliche Tochter von Maren und Kelle…..
Mich hat dieses Buch einfach nicht mehr losgelassen. Es hat bei mir auf der einen Seite ganz viele alte Erinnerungen aus meiner Jugend wachgerufen. Die Umstrukturierung (besser gesagt: Kollektivierung) in der Landwirtschaft, die Bespitzelung durch Stasi-Mitarbeiter, das Verbot von Westkontakten. Aber auch schöne Erinnerungen, wie z.B. die Weltfestspiele in Berlin auf dem Alex.
Ingke versucht in diesem Buch ihre wahre Identität, wer ihre leiblichen Eltern sind, herauszubekommen. Hartnäckig fragt sie ihre Familie aus und erhält dabei Einblicke in so manche Familiengeheimnisse, Geheimnisse die bisher im Verborgenen geschlummert haben. Das hat die Geschichte für mich richtig spannend gemacht. Geschickt bettet die Autorin diese Geständnisse zur Vergangenheit in immer wieder neue Rückblenden ein. Das macht das Lesen abwechslungsreich und es bleibt weiterhin spannend, was alles in dieser Familie noch so im Verborgenen „schlummert“.
Der Leser wird zwar mit sehr vielen Personen konfrontiert, deren verwandtschaftliche Verhältnisse alle etwas verworren sind, aber hier den Überblick zu behalten lohnt sich. Denn man lernt ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte kennen und wird spannend unterhalten.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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