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Rebecca1120

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2021

für mich: der falsche Lesestoff

Das Flüstern der Bienen
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Ich hatte bereits viel über das Buch gelesen, viele positive Leseeindrücke gesehen, auch die Leseprobe hat mich neugierig gemacht. Ja, die Leseprobe, in der es um die hochbetagte Reja ging, fand ich recht ...

Ich hatte bereits viel über das Buch gelesen, viele positive Leseeindrücke gesehen, auch die Leseprobe hat mich neugierig gemacht. Ja, die Leseprobe, in der es um die hochbetagte Reja ging, fand ich recht interessant zu lesen. Aber dann! Bin ich einfach nicht in die Geschichte eingestiegen, was in meinen Augen an den immer wechselnden Erzählungen unterschiedlicher Personen lag. Beispiel: im Kapitel „Schleifen und Läuse“ beginnt der Ich-Erzähler aus seinen kindlichen Erzählungen zu berichten. Der Erzähler ist ein Mann, das ist klar. Aber lange bleibt man im Unklaren welcher. Mich hat das genervt, wie auch die unwahrscheinlich vielen Abschweifungen in die Gedanken- und Gefühlswelt der Akteure. Sollte das beim Leser Sympathien zu den Personen aufbauen, ist es der Autorin bei mir das leider nicht gelungen. Ich fand die Geschichte mit dem steten Wechsel der berichtenden Personen wie auch der Zeitschienen einfach nur anstrengend. Die Handlung geriet in meinen Augen dabei in den Hintergrund, was ich als schade empfinde. Auch wenn ich hier aus der durchweg positiven Bewertungsreihe ausschere - mehr als 2 Lese-Sterne kann ich hier leider nicht geben.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Mal ganz anderer Krimi-Aufbau, nicht schlecht

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Elle Castillo widmet sich als Podcasterin der Aufklärung ungeklärter Fälle. Sie will Gerechtigkeit für die Opfer und Hinterbliebenen. Bisher hatte sie bereits einigen Erfolg furch ihre Sendungen und die ...

Elle Castillo widmet sich als Podcasterin der Aufklärung ungeklärter Fälle. Sie will Gerechtigkeit für die Opfer und Hinterbliebenen. Bisher hatte sie bereits einigen Erfolg furch ihre Sendungen und die Reaktionen der Zuhörer. Nun wagt sie sich an einen spektakulären Fall vor 20 Jahren – den Fall des Countdown-Killers. Den Namen haben die damaligen Ermittler dem Killer gegeben, da er immer 3 Frauen im Abstand von 3 Tagen entführt hat und nach 7 Tagen waren sie tot. Außerdem waren jedes Opfer immer 1 Jahr jünger als seine Vorgängerin. Ein sehr bizarrer Fall, der Elle mit ihrer Veröffentlichung in arge Schwierigkeiten bringt, denn plötzlich fangen nach 20 Jahren Morde genau nach diesem Schema wieder an. Elle gerät in Selbstzweifel. Hat sie durch den Podcast den Killer wieder „aufgeweckt“? Denn gefasst wurde er ja nie. Oder steckt ein Trittbrettfahrer hinter den aktuellen Morden?
Ja, schon eine ganz schön verzwickte und spannende Geschichte. Dabei wechselt die Autorin in den Kapiteln immer zwischen Elles Podcasts, der Auswertung der Sendungen, Elles Privatleben und der aktuellen Ermittlung der Polizei, woran ich mich erst einmal gewöhnen musste. Denn die Sendungen befassten sich ja alle mit den alten Fällen und nur Stück für Stück wird klar, dass es direkte Zusammenhänge zwischen beiden Mordserien gibt. Mit Lesefortschritt stieg dann bei mir auch die Spannung, so dass ich beim letzten Drittel das Buch nicht mehr weglegen konnte. Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist der etwas andere Thriller, den man als Liebhaber dieses Genres gelesen haben muss. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

sehr gut recherchiert und vermittelt

Freiflug
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West-Deutschland 70er Jahre: Zwei Frauen, die mehr wollen als Heimchen zu sein. Frauen, die Träume haben und die beruflich durchstarten wollen in einer von Männern dominierten Welt.
Da ist Rita, die von ...

West-Deutschland 70er Jahre: Zwei Frauen, die mehr wollen als Heimchen zu sein. Frauen, die Träume haben und die beruflich durchstarten wollen in einer von Männern dominierten Welt.
Da ist Rita, die von ihren Eltern stets unterstützt, den Traum hat Pilotin zu werden. Pilotin auf Linienflügen in die ganze Welt. Obwohl sie die beste Ausbildung und bereits Flugerfahrung hat, wird sie von der Lufthansa (ihr Tramarbeitgeber) mit dem Hinweis, dass generell bei ihrem keine Frauen als Pilotin eingestellt werden, abgewiesen. Sie nimmt das nicht hin, ist fest entschlossen dagegen zu klagen.
Katharina geht es ähnlich. Sie hat gegen die Erwartungen ihrer konservativen Eltern ein Jurastudium absolviert und arbeitet nun als einzige Frau in einer recht großen Anwaltskanzlei. Auch sie hat mit den Sticheleien der männlichen Kollegen zu kämpfen und als ihr klar wird, dass es in der Kanzlei nicht um Recht und Gerechtigkeit, sondern um Umsatzmaximierung geht, macht sie sich selbstständig.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen die damaligen Denkweisen der einzelnen Generationen atmosphärisch, lebendig zu vermitteln. Die Kriegsgeneration (Eltern) mit ihrer engstirnigen Lebensplanung >Frau gehört an den Herd, kümmert sich um Haushalt und Kinder, der Mann ist für die Geldbeschaffung zuständig< stehen im krassen Widerspruch zu den Wünschen der jungen Generation. Noch immer sind Frauen in Männerberufen undenkbar. Doch die Frauen kämpfen, nehmen die ihnen von der Gesellschaft zugewiesene Rolle nicht mehr hin, sie lehnen sich auf.
Ich habe mich, da ich nur die Ostseite miterlebt habe, sehr anschaulich unterhalten gefühlt. Manchmal war ich auch entsetzt über die damalige Rechtsprechung (denke da z.B. an keine Vergewaltigung in der Ehe, Frau muss willig sein). Von mir erhält dieser Roman daher 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

ein gelungener Abschluss

Ein neuer Anfang
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Der Titel dieses Buchs ist eine Lüge! Es ist der Abschluss, der letzte Teil der wunderbaren Berliner Hebammengeschichte. Leider! Denn wieder ist es der Autorin gelungen, das Brennen der nun bereits in ...

Der Titel dieses Buchs ist eine Lüge! Es ist der Abschluss, der letzte Teil der wunderbaren Berliner Hebammengeschichte. Leider! Denn wieder ist es der Autorin gelungen, das Brennen der nun bereits in die Jahre gekommenen drei Hebammen für ihren Beruf dem Leser zu vermitteln. Eigentlich ist es kein Beruf für sie, sondern eine Berufung, was auch ihre Patientinnen immer wieder spüren. Ihr liebster, seit Jahrzehnten gesagter Satz: Willkommen auf der Welt, Kleines.
Da die Klinik am Mariendorfer Weg unter den Gebärenden einen außerordentlich guten Ruf und darum auch entsprechend hohen Zulauf hat, ist endlich die Zeit gekommen, wieder selbst Hebammen auszubilden. Aus mehr als Hundert Bewerberinnen werden von Luise, die nun Oberhebamme ist, 10 für die Hebammenausbildung ausgewählt. Darunter auch Ediths Tochter Jule. Als wenn sich das Schicksal als Margot, Luise und Edith dort ihre Ausbildung gemacht haben und bis heute enge Freundinnen wiederholt, ja vielleicht sogar Familie füreinander geworden sind, so zeichnet sich dies auch bei Jule, Marion und Helga ab. Jedoch hat sich das Frauenbild in den 50er Jahren gewandelt - zum Negativem. Frauen gehören an den Herd (Heimchen), gut versorgt in einer (häufig arrangierten, nicht unbedingt glücklichen) Ehe. So sind es am Ende nur 2 der ursprünglich 10 Schülerinnen, die ihre Hebammenausbildung erfolgreich abschließen.
Mir hat dieser letzte Teil wieder wunderbar kurzweilige Lesestunde gegeben. Beeindruckend und in meinen Augen die Hauptfigur ist auch hier wieder Luise. Irgendwie schafft sie es immer wieder genau in dem Moment da zu sein, wenn sie gebraucht wird. Sie erscheint mir mitunter wie eine Hellseherin, ein warmherziger Schutzengel. Die vielen kleinen und großen Probleme, die hier wieder zu meistern sind, machen die Geschichte lebendig und wunderbar unterhaltsam. Am Nachwort der Autorin merkt man, dass es nicht nur mich traurig stimmt, diese wundervollen Frauen nicht weiter zu „begleiten“, auch ihr fällt der Abschied schwer. Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung und voll verdiente 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

kribbelnde Spannung bis zum Schluss

Trauma – Kein Entkommen
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Die Münchner Mordermittlerin Katja Sand muss die Todesursache bei 2 Toten klären. Einer ist im Baggersee ertrunken, der andere in einem Kühlschrank erstickt. Die Untersuchung der Leichen in der Gerichtsmedizin ...

Die Münchner Mordermittlerin Katja Sand muss die Todesursache bei 2 Toten klären. Einer ist im Baggersee ertrunken, der andere in einem Kühlschrank erstickt. Die Untersuchung der Leichen in der Gerichtsmedizin ergeben keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. Somit weist alles auf Suizid hin. Doch Katjas Bauchgefühl sagt ihr was anderes. Kann sie sich auch in diesem Fall auf ihr Gefühl verlassen???
Für mich war das ein super spannender Thriller, der mich voll überzeugt hat. Katja Sand ist eine sehr
engagierte Ermittlerin, wodurch bei ihr aber im familiären Bereich so einiges nicht so gut läuft. Zum Beispiel das angespannte Verhältnis zu ihrer Mutter und ihrer Tochter. Sie weiß, dass sie hier die Hauptschuld für trägt, aber sie kann nicht gegen die Erlebnisse in der Vergangenheit ankämpfen. Sie stehen zwischen ihr und ihren Lieben. Ich habe Katja gemocht, wird sie doch durch ihre Selbstzweifel zu einer (an)greifbaren Persönlichkeit. Halt findet sie in ihrem Assistenten Rudi Dorfmüller. Etwas jünger als Katja, aber nicht weniger engagiert, hilft er ihr bedingungslos bei den Ermittlungen. In meinen Augen hat sie mit ihm ein menschliches Juwel an ihrer Seite.
Was bei mir besonders den Spannungsbogen besonders hochgehalten hat, waren zwei Dinge:
Die Abschnitte in denen die Qualen eines 3-jährigen Kindes beschrieben werden. Das war so seelisch grausam. Als Leser wusste man fast bis zum Schluss nicht, wer dieses kleine Kind ist. Wohl aber, dass eine kindliche Seele solche Erlebnisse nicht unbeschadet verarbeiten kann. Das Zweite ist das Geheimnis im Katjas eigenen Dämonen/Erlebnisse. Mich hat das Buch voll überzeugt, darum gibt’s auch 5 Lese-Sterne. Ich freue mich schon auf die beiden nachfolgenden Bände.

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