unterhaltsam, aber Spannung fehlte mir etwas
Die heimliche Heilerin und der ErzbischofMadlen von Beyenburg, arbeitet gemeinsam mit ihrem Mann in Worms als Medici. Beide sind über die Stadtgrenzen von Worms wegen ihrer Fähigkeiten bekannte Heiler. Doch ihre Arbeitsbedingungen, ihr altes ...
Madlen von Beyenburg, arbeitet gemeinsam mit ihrem Mann in Worms als Medici. Beide sind über die Stadtgrenzen von Worms wegen ihrer Fähigkeiten bekannte Heiler. Doch ihre Arbeitsbedingungen, ihr altes Krankenhaus ist vor Jahren den Flammen zum Opfer gefallen und nun müssen sie unter engsten, der Behandlung und der Genesung der Patienten nicht zuträglichen Bedingungen arbeiten, sind alles andere als gut. Aber dann wird Madlen zum Erzbischof von Köln an dessen Krankenbett gerufen. Ein alter Vertrauter, in dem Madlen einen innigen Vertrauten und Freund sieht. Der Bischoff sieht sein Ende kommen und möchte seine irdischen Angelegenheiten geregelt wissen….
Gleich vorangestellt: auch wenn man die vorherigen Teile nicht gelesen hat, was bei mir der Fall war, kommt man sehr gut mit der Handlung im Buch zurecht.
Ellin Carsta ist es in meinen Augen sehr gut gelungen in den Dialogen die wohlbedachte, sanfte Wortwahl der damaligen Zeit in den Dialogen zum Ausdruck zu bringen. Lassen sie doch die wahren Gefühle und Wünsche nur erahnen. Direktheit kannte die damalige Zeit mit ihrem Standesdünkel und der Ergebenheit gegenüber der herrschenden Klasse, der Machtstellung des Klerus nicht. Das ist ihr sehr gut gelungen. Besonders gut hat mir die Stelle gefallen, als der Bischof im Gespräch mit Madlen sagt, dass Tote manchmal „Anwesende im Geiste sind“. Diesen Satz finde ich wundervoll. Schließlich beeinflusst ein Mensch an den wir uns nach seinem Tod erinnern auch oftmals noch unser Handeln.
Beim Lesen ist mir auch wieder deutlich geworden, wie anders doch die damalige Zeit war. Diese intensiven Gespräche, die Madlens Familie beim Abendessen oder sich sonst bietenden Gelegenheit geführt haben. Gibt es diese heute in unserer technisch durchsetzten, digitalisierten, vernetzten Zeit noch? Schade eigentlich. Insgesamt betrachtet hat es mir bei diesem historischen Roman aber an Dramatik und Spannung gefehlt. Es lief mir alles zu glatt und ging, fast wie im Märchen, immer gut aus. Alles in allem betrachtet vergebe ich für diesen historischen Roman 4 Lese-Sterne.