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Rebecca1120

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2017

tolles Ermittler-Team – spannend geschrieben

Gefährlicher Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 3)
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Der renommierte Richter Lambert wird in der beschaulichen Provence bestialisch ermordet aufgefunden. Bei der Autopsie stellt Leon Ritter, der örtliche Pathologe fest, dass er zuvor bestialisch gefoltert ...

Der renommierte Richter Lambert wird in der beschaulichen Provence bestialisch ermordet aufgefunden. Bei der Autopsie stellt Leon Ritter, der örtliche Pathologe fest, dass er zuvor bestialisch gefoltert wurde und der Tod für ihn mehr eine Erlösung war. Die Ermittlungen gestalten sich mehr als schwierig …
Dieser Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die beiden Hauptfiguren Leon Ritter und Isabelle Morell stellen in meinen Augen ein prima Ermittler-Team dar. Beide sind so glaubhaft und liebenswert beschrieben. Man muss sie einfach mögen. Da beide auch privat leiert sind und auch hier Reibungspunkte zwischen ihnen beschrieben werden, wirkt alles äußerst authentisch. Besonders gut gefallen haben mir hier die Episoden bei denen Leon sich für Isabells pubertierende Tochter eingesetzt hat und wie er mit ihr umgegangen ist. So einen Typ wünscht sich wohl jeder Teen als Vater(ersatz).
Spannung gab’s beim Lesen fast bis zum Schluss. Über den Mörder bleibt der Leser lange im Unklaren. Ich habe mich von Leons falscher Deutung der Indizien verleiten lassen den Mörder an gänzlich falscher Stelle zu vermuten.
Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und deshalb gibt’s von mir 5 Lesesterne.

Veröffentlicht am 10.04.2017

eine deutsche Geschichte als Beichte verpackt

Demnächst in Tokio
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Zur Handlung: Im Alter von 95 Jahren erzählt Elisabeth von Traunstein ihrer Tochter ihre Lebensgeschichte die damit begann, dass sie gegen ihren Willen Hals über Kopf mit Ernst Wilhelm von Traunstein verheiratet ...

Zur Handlung: Im Alter von 95 Jahren erzählt Elisabeth von Traunstein ihrer Tochter ihre Lebensgeschichte die damit begann, dass sie gegen ihren Willen Hals über Kopf mit Ernst Wilhelm von Traunstein verheiratet wurde. Und damit begann für sie eine turbulente Zeit …
Beim Lesen des Buches fiel mir immer wieder die Weitschweifigkeit in der Erzählweise von Elisabeth auf. Dann habe ich mir aber überlegt, dass ja alte Menschen dazu neigen recht weitschweifig zu erzählen und zu beschreiben. Somit hat die Autorin die Eigenart des Alters mit im Buch verankert. Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam. Aber wenn man die Disziplin aufbringt und weiterliest, dann wird man doch recht gut unterhalten. Der Leser erhält durch dieses Buch auch Einblicke in die Geschichte der Nazis, deren Verwicklungen mit den Japanern und Russen. Das war schon interessant und prima in die Geschichte eingearbeitet.
Elisabeth erscheint mir aber, in ihrer Denkweise als junge Frau schon sehr naiv. Ich konnte mich, vielleicht weil auch Emotionen im Buch kaum zum Ausdruck kamen, nicht wirklich „verbrüdern“. Das hat mir irgendwie beim Lesen gefehlt. Egal welche Schicksalsschläge sie auch ereilten, sie nahm alles demütig hin. Kann ein Mensch nur wegen des strengen Vaters zu so einem Duckmäuschen werden? Irgendwie kann ich mir das selbst in der damaligen Zeit nicht vorstellen. Viel interessanter fand ich da schon diesen Alexander, dunkel, geheimnisvoll, verführerisch, das Leben genießend, liebevoll, einfach ein toller Typ.
Insgesamt fühlte ich mich recht gut unterhalten. Von mir gibt’s 3 Lesesterne.

Veröffentlicht am 27.03.2017

prima zu lesen, aber Spannung ausbaufähig

Grausames Erbe
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Erzählt wird die Geschichte vom Petty, die einsam, von ihrem Vater bewusst isoliert wird, aber auch gleichzeitig stark zur Selbstverteidigung trainiert wird. Als der Vater plötzlich stirbt und sie Hinweise ...

Erzählt wird die Geschichte vom Petty, die einsam, von ihrem Vater bewusst isoliert wird, aber auch gleichzeitig stark zur Selbstverteidigung trainiert wird. Als der Vater plötzlich stirbt und sie Hinweise auf ihre Mutter und ihren richtigen Vater findet, nutzt sie die Change zur Flucht…..
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Beschreibungen zu Pettys in meinen Augen grausamer Kindheit haben mich schon berührt. Man muss einfach Mitleid mit der jungen Frau haben, die durch ihre Isolation keine menschliche Wärme und Nähe zulässt. Irgendwie wirkt sie dadurch in manchen Situationen weltfremd. Aber dann gibt es im Buch immer wieder Situationen, die gar nicht zu ihrer Weltfremdheit passen. Ich denke da z.B. als von Scabble die Rede ist. Das kennt sie, obwohl ihr Vater sie eigentlich nur sportlich gefordert hat und es sonst nur ausgesuchte Fernsehsendungen gab? Schon etwas unglaubwürdig. A pro Po unglaublich! Nie hätte ich mit dem Wandel der Geschichte gerechnet. Damit habe ich ja nie im Leben gerechnet.
Als Petty dann mit Decker auf der Flucht war, fühlte ich mich an ein Roadmovie erinnert. Diese Geschichte könnte ich mir auch gut als Spielfilm vorstellen.
Insgesamt betrachtet fühlte ich mit dem Buch bestens unterhalten und empfehle es auch uneingeschränkt weiter. Von mir gibt’s daher 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2017

brillant und spannend geschrieben

Schwarze Brandung
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Die Autorin Sabine Weiss habe ich eigentlich immer mit historischen Romanen verbunden. Aber hier hat sie nun ihren ersten Krimi herausgebracht. Etwas skeptisch war ich schon, aber dann schon nach wenigen ...

Die Autorin Sabine Weiss habe ich eigentlich immer mit historischen Romanen verbunden. Aber hier hat sie nun ihren ersten Krimi herausgebracht. Etwas skeptisch war ich schon, aber dann schon nach wenigen Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen, denn die Geschichte hat mich gefesselt. Gleich zu Anfang wird der Leser mit einem brutalen Mord am Sylter Strand konfrontiert.
Hauptfigur des Romans ist Liv, Kommissarin bei der Flensburger Mordkommission. Ursprünglich stammt sie aber von Sylt, ihre Familie, mit der sie seit 15 Jahren gebrochen hat, lebt noch dort und hat großen Einfluss auf der Insel. Doch Liv verbindet noch mehr mit der Insel ….
Die Autorin hat es in meinen Augen sehr gut umgesetzt Livs Zwiespälte – die zerstrittene Familie, ihre fehlende Anerkennung im Team der Mordkommission und ihre Selbstzweifel zum Ausdruck zu bringen. Meine Sympathie hatte Liv von Anfang an.
Auch die schwierigen kriminalistischen Ermittlungen empfinde ich als gelungen. Die Geschichte war spannungsgeladen und dadurch fühlte ich mich wunderbar unterhalten.
Ich vergebe für diesen Krimi 5 Lese-Sterne und spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 13.03.2017

aufwühlend und total ergreifend

Der letzte Überlebende
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Eine wahre Geschichte und die ist so unsagbar grausam. Sam Pivnik beschreibt in diesem Buch seinen Leidensweg durch die Vernichtungslager der SS. Als er dreizehn war, fielen die Deutschen in seine polnische ...

Eine wahre Geschichte und die ist so unsagbar grausam. Sam Pivnik beschreibt in diesem Buch seinen Leidensweg durch die Vernichtungslager der SS. Als er dreizehn war, fielen die Deutschen in seine polnische Heimat ein und damit begann sein Grauen und er wurde seiner Kindheit und Jugend beraubt. Mehr möchte ich aus dem Buch nicht vorwegnehmen.
Für mich ist dies ein Buch das unheimlich berührt. Alle Gräueltaten, die die Nazis in den Vernichtungslagern eingesetzt haben, kann man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen. Wie konnte so etwas zugelassen werden? Und noch viel schlimmer, wie konnten Ärzte, die ja den Eid des Hippokrates geschworen haben, solche Grausamkeiten begehen!?
Ich konnte das Buch immer nur stückchenweise lesen, da es mich immer wieder stark aufgewühlt hat. Manchmal habe ich mich gefragt: wie viel Grausamkeit kann ein Mensch eigentlich noch aushalten?
Was mir an Sams der Geschichte überhaupt nicht gefallen hat ist, dass die Verantwortlichen nicht oder wenn doch, dann viel zu milde verurteilt wurden. Ich denke da z.B. an Max Schmidt. Das kommt doch einem Schlag ins Gesicht für diese Menschen gleich.
Insgesamt betrachtet ist dies ein Buch, dass durchaus für den Unterricht in deutschen Schulen geeignet wäre. Meiner Meinung nach sollte sich auch die jüngere Generation mit diesem Teil deutscher Geschichte auseinandersetzten, denn die Zeitzeugen und Mahner sterben aus.
Ein wundervolles Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehle.