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Rebecca1493

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Veröffentlicht am 27.12.2017

Überzeugender historischer Roman mit kleinen Schwächen

Die Küsse des Marquis
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Naja, das Titelbild ist leider nicht unbedingt das ansprechendste, das ich bei Büchern dieses Genres schon gesehen habe. Allerdings finde ich es erfrischend, dass auf zwei sich innig umarmende, in Frack ...

Naja, das Titelbild ist leider nicht unbedingt das ansprechendste, das ich bei Büchern dieses Genres schon gesehen habe. Allerdings finde ich es erfrischend, dass auf zwei sich innig umarmende, in Frack und aufreizendem Kleid gewandete Personen verzichtet worden ist, wie es leider häufig der Fall ist. Das hätte überhaupt nicht zum Inhalt des Buches gepasst, der sich eher mit ernsten Themen auseinandersetzt.

Die Inhaltsabgabe hingegen konnte mich durchaus für sich gewinnen, auch wenn das Thema der Geschichte kein komplett neues ist. Einmal mit dem Buch begonnen, konnte mich die Ernsthaftigkeit mit der Autorin Cristi Caldwell die damalige Welt, die eine extreme Kluft zwischen armer und reicher Bevölkerung aufwies, direkt von sich überzeugen. Die schonungslose Beschreibungen der Zustände, die die weniger gut betuchte Gesellschaft zu erleiden hat, konnte mich nachdenklich stimmen, denn auch heute noch sind die Zustände durchaus verbesserungswürdig und die Unterschiede zwischen den Schichten der westlichen Bevölkerung immer noch immens.

Über weite Strecken gefiel mir auch der Schreibstil der Autorin, allerdings wurden gewisse Charaktereigenschaften und Vorlieben zum Teil etwas zu häufig wiederholt. Dass die Protagonistin Helena beispielsweise eine besondere Vorliebe für Zahlen hat, wurde auf gefühlt jeder Seite auf ein neues angesprochen. In diesem Falle wäre wohl weniger manchmal mehr. Andererseits gefiel es mir, dass nicht nur Helenas Sicht der Dinge, sondern die des Marquis Robert Beachtung geschenkt wurde, indem immer wieder ein Wechsel zwischen den Perspektiven der beiden Hauptpersonen stattfand.

Vor allem zum Ende hin konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, da die Geschichte noch einmal an Spannung zulegen konnte und ich gewisse Wendungen nicht vorausahnen konnte. Helena und Robert sind mir außerdem mit jeder Seite mehr ans Herz gewachsen, sodass ich mich nur ungern von ihnen getrennt habe. Allerdings habe ich beim Stübern entdeckt, dass es schon bald eine Fortsetzung der Reihe geben wird. Bin schon gespannt, wer dann in den Mittelpunkt des Geschehens rücken wird.

Fazit: Ein wunderschöner historischer Roman, der mich durch seine Botschaft nie aufzugeben, überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Eine Liebe zwischen zwei Welten

Now you're mine - Glut der Nacht
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Okaaay, das Cover reißt mich jetzt nicht vom Hocker, allerdings wird zumindest der Versuch unternommen die erotische und gleichzeitig romantische Stimmung des Buches in einem Bild zum Ausdruck zu bringen. ...

Okaaay, das Cover reißt mich jetzt nicht vom Hocker, allerdings wird zumindest der Versuch unternommen die erotische und gleichzeitig romantische Stimmung des Buches in einem Bild zum Ausdruck zu bringen. In meinen Augen ist es nicht unbedingt ein Eye-Catcher, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Im Gegensatz zum ersten Eindruck das Cover betreffend, hielt die Inhaltsgabe des Buches auf jeden Fall Wort und entführte mich als Leserin in ein Land, das doch sehr mit Vorurteilen behaftet ist und womit auch die Protagonistin Jenna im Verlauf der Geschichte ihre Probleme hat. Mich hat dieses fremde Setting sehr fasziniert, ich war fast schon ein wenig neidisch auf Jennas Abenteuer in der Wüste Saudi-Arabiens und ihren Job als Reise-Journalistin.

"Now you're mine - Glut der Nacht" ist das erste Buch der in Sydney lebenden Autorin, das in deutscher Sprache erschienen ist. Ihre Art und Weise zu schreiben konnte mich innerhalb kürzester Zeit in den Bann ziehen. Gleichzeitig muss ich auch der Übersetzerin Britta Lüdemann ein großes Kompliment machen, denn sie hat es geschafft die Emotionen und die erotischen Momente der Geschichte sehr gut ins Deutsche zu übertragen. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass auch Kalans Sichtweise in ein oder zwei Kapiteln zur Sprache kommt, aber andererseits konnte er so seine geheimnisvolle Aura beibehalten, was mir sehr gut gefallen hat.

Es ist nicht das erste Buch, das ich aus diesem Genre lese und gewiss ist es auch keine revolutionäre Idee, dass sich ein arabischer Mann in eine "westliche" Frau verliebt, aber dennoch hatte die Geschichte etwas an sich, das mich nicht mehr losgelassen hat und mich endlich einmal wieder dazu verleitet hat, einen Roman innerhalb weniger Stunden zu verschlingen. Die Beziehung zwischen Kalan und Jenna hat mich fasziniert, verzaubert, manchmal aber auch ein wenig verrückt gemacht, weil man sofort merkt, dass sich zwischen den beiden innerhalb kurzer Zeit etwas ganz besonderes entwickelt hat und zumindest Jenna das nicht einsehen kann bzw. will.

Ich kann dieses Buch Liebhabern erotischer Lektüren also nur wärmstens ans Herz legen und hoffe außerdem, dass es nicht das letzte Buch der Autorin sein wird, das den Weg in deutsche Buchhandlungen finden wird.

Fazit: Endlich ein Buch, das mich aus meiner Leseflaute befreien konnte, klare Empfehlung :)

Veröffentlicht am 11.12.2017

Runder Abschluss trotz kleiner Schwächen

Zum Teufel mit der Liebe
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Wie schon das Cover des ersten Teils "In der Liebe ist die Hölle los" besticht auch dieses Frontbild durch eine gekonnte Mischung zwischen teuflischen und fast schon kitschigen Symbolen, die aber bestens ...

Wie schon das Cover des ersten Teils "In der Liebe ist die Hölle los" besticht auch dieses Frontbild durch eine gekonnte Mischung zwischen teuflischen und fast schon kitschigen Symbolen, die aber bestens zum Inhalt der Geschichte passen. Ein Blickfang ist das Buch dadurch in jedem Fall.

Nachdem Band 1 der Reihe um Catalea Morgenstern durchaus ein stimmiges Ende gefunden hatte, man aber doch gerne mehr über das "Traumpaar" des Dunklen aka die Hölle erfahren wollte, war ich froh zu erfahren, dass es Nachschub geben würde. Ich finde es nach wie vor erstaunlich, dass sich ein junger Autor dieses Genre aussucht um sich auszutoben, da es vermutlich nicht so einfach war, die Gedankengänge einer solch vielschichtigen Frauengestalt wie Catalea auf die Seiten zu bannen. Deshalb Chapeau lieber Benne Schröder für deine Leistung, die sich keinesfalls hinter der weiblicher Autorinnen verstecken muss!

Sehr gelungen waren auf jeden Fall die Rückblenden, die es mir als Leserin sehr erleichtert haben mich an die Gegebenheiten des ersten Teils zu erinnern und das ohne besonders hervorzustechen oder mir auf den Keks zu gehen.

Auch der Schreibstil konnte mich ein weiteres Mal begeistern. Dazu beigetragen hat vor allem Timurs trockener Humor und seine doch eher gestelzten Aussagen, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Catalea wiederum war mir hingegen bei der ein oder anderen Gelegenheit etwas zu kindisch bzw. zu naiv gezeichnet und neigte zu Handlungen, die ich nicht zu jeder Zeit nachvollziehen konnte.

Allerdings war dieser Roman nicht perfekt und muss das beim zweiten Buch einer schriftstellerischen Karriere auch nicht sein. Meiner Meinung nach kreiste die Geschichte um zu wenig inhaltliche Aspekte und war zwischenzeitlich etwas langatmig. Nicht wirklich gefallen hat mir außerdem, dass wie schon im ersten Teil über Gebühr häufig Cataleas Schuhproblem thematisiert wurde. Es ist ja in Ordnung, wenn man das hin und wieder erwähnt. Ich selbst trage auch nur zu ausgewählten Ereignisse hohe Treter, aber nachdem dieses Problem des weiblichen Geschlechts fast auf jeder Seite zur Sprache kam, war ich dann doch etwas genervt.

Die Idee der Reihe finde ich aber nach wie vor grandios und das Paar Timur/Catalea konnte durch ihre Streitereien aber gleichermaßen durch ihre Verbindung und die sich daraus ergebende Liebe bei mir punkten. Zwar war das Ende etwas vorhersehbar, aber dennoch konnte mich Benne Schröder mich überzeugen mögliche weitere Bücher aus seiner Feder eine Chance zu geben.

Fazit: Runder Abschluss für eine außergewöhnliche Geschichte, auch wenn mich ein paar Kleinigkeiten gestört haben.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück

Das Papiermädchen
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Meiner Meinung nach passt das Titelbild sehr gut zum Inhalt des Buches, denn einerseits wird durch die in der Luft schwebenden Seiten suggeriert, dass sich die Geschichte um das Schreiben dreht und andererseits ...

Meiner Meinung nach passt das Titelbild sehr gut zum Inhalt des Buches, denn einerseits wird durch die in der Luft schwebenden Seiten suggeriert, dass sich die Geschichte um das Schreiben dreht und andererseits passt die Beschreibung des "Papiermädchens" der Erzählung bestens zur weiblichen Person auf dem Cover. Ebenso konnte es mich wie die bisher gestalteten Titelbilder der Guillaume Musso Bücher durch seine Schlichtheit überzeugen.

Nachdem ich für die ersten circa 180 Seiten des neuesten Werkes aus der Feder des mir bereits bekannten Autors eine gefühlte Ewigkeit gebraucht habe, verging das letzte Drittel für mich wie im Flug - so sehr war ich gefesselt von der plötzlichen Spannung und der Wendung, die Guillaume Musso aus seinem Schriftstellerhut zaubern konnte. Wären diese letzten Kapitel nicht gewesen, hätte das Buch von mir wohl nur 2 Sterne gesehen, denn zu Beginn war ich mehrfach kurz davor die Geschichte nicht mehr weiterzulesen. Die Erzählung tröpfelte zu sehr vor sich hin, ein roter Faden war für mich lange Zeit dadurch kaum erkennbar und meine Motivation weiterzulesen ging gegen Null Komma Null. Aber wie bereits erwähnt, nahm das Buch auf einmal an Fahrt auf und lies mich doch zufrieden und nicht mit dem Gefühl zurück, dass das Lesen der Zeilen eine reine Zeitverschwendung war.

Ganz in Guillaume Musso Manier kamen Dinge ans Tageslicht, die ich nicht erwartet habe und ich hatte mir nichts dir nichts einen viel besseren Draht zu den handelnden Personen, die vorher teilweise doch eher naiv daherkamen. Vor allem Billie und Tom konnten mich mehr und mehr für sich einnehmen und ich verstand ihre Probleme und Nöte immer besser.

Wie schon in einem zuvor gelesenen Roman des Autors, waren auch in diesem Buch vor jedem Kapitel Zitate aus anderen literarischen Werken vorgeschaltet, die die darauffolgende Handlung zusammengefasst haben bzw. untermalen konnten. Diese Einführung in den folgenden Abschnitt machen die Geschichten zu etwas ganz besonderem, ebenso wie die ständigen Wechsel der Perspektive. Dadurch konnte Guillaume Musso zum einen Spannung erzeugen und zum anderen die Gefühlswelt der Protagonisten besser darstellen und verständlich machen.

Für mich hatte es manchmal fasst den Anschein, als ob dieses Werk vor allem anderen Schriftstellern gewidmet ist, die durch die Lektüre des Buches wieder die Kraft finden sollen sich aufzuraffen und an ihren Traum zu glauben, Menschen mit ihren Büchern zu begeistern oder zum Nachdenken anregen zu können. Diesen Ansatz fand ich genial, denn ich kenne einige Jungautoren, die oft Zweifel plagen, ob das Geschriebene bei den Lesern die gewünschte Wirkung zeigt und Angst haben, dass ihre Worte, die sie in mühevoller Arbeit zu einem literarischen Werk zusammengefügt haben, einfach nur für die Katz sind.

Fazit: 3,5 Sterne - circa 2/3 des Buches musste ich mich durch die Seiten quälen, um es dann kaum noch aus der Hand legen zu können.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Ein Fantasydebüt, das mich sprachlos zurücklässt

Izara 1: Das ewige Feuer
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Erschienen am 25.10.2017 bei Loomlight (Thienemann-Esslinger Verlag) für 14,99 €

Klappentext: Ari hält sich für ein ganz normales Scheidungskind: Sie lebt bei ihrer labilen Mutter, verabscheut ihren reichen ...

Erschienen am 25.10.2017 bei Loomlight (Thienemann-Esslinger Verlag) für 14,99 €

Klappentext: Ari hält sich für ein ganz normales Scheidungskind: Sie lebt bei ihrer labilen Mutter, verabscheut ihren reichen Vater und jobbt neben der Schule, um sich ein Auto leisten zu können. Doch all ihre durchschnittlichen Sorgen rücken schlagartig in den Hintergrund, als übernatürliche Wesen versuchen, sie zu töten. Einer von ihnen ist Lucian, für den Ari als Tochter seines Erzfeindes ganz weit oben auf der Abschussliste steht. Als er jedoch erkennt, wie sehr er sich getäuscht hat, begeben sich die beiden auf die gefährliche Suche nach Antworten. Vor ihnen tut sich ein Abgrund aus Intrigen, Verrat und den Machtspielen einer verborgenen Gesellschaft auf, in der Ari ihren Platz finden und vor allem überleben muss.

Zu diesem Cover fällt mir eigentlich nur ein Wort ein: phänomenal! Einerseits greift es den Untertitel der Story mit den roten und orangenen Schattierungen auf und andererseits hat der Gestalter wohl tatsächlich die Beschreibung der weiblichen Hauptperson Ariana gelesen, denn so habe ich mir sie vorgestellt. Besonders ihre Augen haben es mir angetan! Aber es war nicht nur auf den ersten Blick überzeugend, sondern wie die Geschichte selbst verbirgt das Cover Details, die erst im Verlauf für mich als Leserin einen Sinn ergeben haben. Hut ab!

Insgesamt konnte mich die Inhaltsangabe zwar durchaus davon überzeugen, das Buch in die Hand zu nehmen und es schlussendlich zu lesen, aber so richtig packen konnte sie mich leider nicht. Sie wird der Komplexität der Geschichte leider nur wenig gerecht. Zum Glück habe ich mich aber doch dazu entschieden diesem Debüt eine Chance zu geben und wurde mehr als positiv überrascht.

Julia Dippels Art und Weise dem Inhalt der Geschichte immer wieder eine völlig unverhoffte und vor allen Dingen unerwartete Wendung zu geben, konnte mich fast von Beginn an auf ihre Seite ziehen. Zwar waren einige mir nicht immer so ganz erschließbare Äußerungen oder Beschreibungen dabei, die mich ab und zu haben stutzen lassen, allerdings konnten sie meine Begeisterung für die Story kaum schmälern. Teilweise wurde mir der ein oder andere Sachverhalt auch in einer zu großen Informationsfülle vermittelt, sodass ich mehrfach das bereits Gelesene überfliegen musste, um nicht den Überblick zu verlieren. Andererseits haben die vielen kleinen Details, die Julia Dippel in ihrer Geschichte verarbeitet hat, das Buch eigentlich erst zu etwas ganz besonderem gemacht. Kaum hatte man eine neue Offenbarung verdaut, wurde ein weiteres Geheimnis gelüftet, sodass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen konnte. Spannung ist also auf jeden Fall garantiert!

Mindestens ebenso überzeugend wie der Inhalt, war aber auch der Schreibstil, der sich so gar nicht an einen Debütroman hat denken lassen. Vielmehr hätte man auf eine bereits erfahrene Autorin getippt, denn der Text war flüssig zu lesen, ohne je gestelzt oder unnatürlich zu klingen. Dass die Geschichte ausschließlich aus der Sicht der Protagonistin Ari zu lesen ist, fand ich klasse, denn so wusste man nie so recht, welche Absichten Lucian verfolgt, was wiederum ebenfalls die Spannung steigern konnte. Ich war selbst erstaunt, wie schnell die Seiten an mir vorbeigeflogen sind und bin mehr als froh, dass es eine Fortsetzung geben wird, denn ich von den Wortgefechten zwischen den einzelnen Charakteren begeistert.

Fazit: Dass es sich bei dieser Geschichte um ein Debüt handeln soll, kann ich immer noch nicht glauben! Einfach grandios!