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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2023

Umfangreich, ergreifend, fesselnd

Schlaflos
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"Schlaflos" ist der dritte Teil der Reihe um die Profilerin Hanne.

Der 18-jährige Samuel muss untertauchen und landet im Schärengürtel bei Rakel und ihrem behinderten Sohn Jonas als Pfleger. Während ...

"Schlaflos" ist der dritte Teil der Reihe um die Profilerin Hanne.

Der 18-jährige Samuel muss untertauchen und landet im Schärengürtel bei Rakel und ihrem behinderten Sohn Jonas als Pfleger. Während Kommissar Manfred Olsson privat eine schwere Zeit durchstehen muss, nimmt das Leben keine Rücksicht darauf, denn in den Schären werden Leichen angeschwemmt - und eine Mordermittlung beginnt.

Entgegen der Betitelung eines dritten Teiles, sind meiner Meinung nach keine Vorkenntnisse nötig. Auch die Profilerin Hanne hat nur einen kurzen Auftritt. Das Buch ist zu einem Großteil in die Perspektiven von Samuel, seiner Mutter Pernilla und dem Ermittler Manfred aufgeteilt. Gemächlich erfährt der Leser von den Problemen der Protagonisten, und der Kriminalfall steht erst einmal im Hintergrund. Trotzdem schafft es Grebe, dass dieser Teil des Buches nicht langatmig wird, da die einzelnen Schicksale interessant sind und emotional berühren. Die Liebe zum eigenen Kind wird hier stark thematisiert und hat mich als Mutter absolut abgeholt. Auch die Digitalisierung heutzutage ist ein interessanter Punkt. Erst ab etwa der Mitte zieht die Autorin den Spannungsbogen an, und es bilden sich Parallelen in den Einzelgeschichten. Hier ist dann endlich der Einsatz der Profilerin Hanne, die nachvollziehbar die psychologischen Hintergründe erklärt.

Zitat Pos. 6089:
»Das wollen wir doch alle. Verstehen. Immer wenn ein unvorstellbar grausames Verbrechen passiert, wollen die Menschen verstehen. Aber manchmal geht das nicht. Manchmal gibt es keine Logik, um die Grausamkeiten zu erklären, die wir Menschen uns gegenseitig antun.«

Das Ende ist authentisch, aber auch ziemlich emotional.

Fazit: Trotz der über 600 Seiten wird dieser Thriller nicht langatmig und hält den Leser durchgehend mit schweren Schicksalsschlägen oder heiklen Momenten bei der Stange. Meine Empfehlung an alle, die gerne umfangreiche und ergreifende Stories lesen.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Ausarbeitung der Charaktere sehr gelungen

Der Strand: Verraten
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Tom Engelhardt & Mascha Krieger ermitteln in Teil 2 der Reihe: "Der Strand - Verraten".

Die vermisste Lilli Sternberg ist noch immer verschwunden. Toms Vorgesetzter will den Fall zu den Akten legen, doch ...

Tom Engelhardt & Mascha Krieger ermitteln in Teil 2 der Reihe: "Der Strand - Verraten".

Die vermisste Lilli Sternberg ist noch immer verschwunden. Toms Vorgesetzter will den Fall zu den Akten legen, doch er und Mascha setzen alles daran, das zu verhindern. So nimmt Mascha sogar Urlaub, um Tom zu unterstützen.

Zitat Pos. 109:
"Wir wissen beide, dass du keinen Urlaub machen willst. Du weißt doch nicht mal, was das ist. Ich kann gut nachvollziehen, was in dir vorgeht. Ihr habt zwei Mörder überführt, aber Lilli Sternbergs Leiche nicht gefunden. Das würde mich auch ärgern."

Als jedoch eine weibliche Leiche angespült wird, ändert sich die Lage, und jeder denkt, Lilli wäre endlich gefunden...

Die Story setzt direkt an Teil 1 an. Hingegen der Behauptung des Verlages, dass alle 3 Teile einzeln gelesen werden können, finde ich die Entwicklung der Charaktere das Interessanteste an dieser Reihe. Zwar ist der "Fall" in diesem Teil spannend, jedoch macht für mich das Drumherum die Geschichte erst wirklich lesenswert. Man erfährt mehr über Maschas Geheimnis, und auch im Fall Lilli kommen neue Sachen an die Oberfläche. Die Autorin klärt die aktuelle Ermittlung auf, dennoch beendet Sander auch dieses Buch mit einem Cliffhanger und zahlreichen offenen Fragen.
Um Teil 3 komme ich also schon aufgrund meiner Neugier nicht drumherum.

Fazit: Gut ausgearbeitete Charaktere, die man mit jedem Teil dieser Reihe besser kennenlernt und gerne bei ihren spannenden Ermittlungen verfolgt. Für die Aufklärung des ursprünglichen Falls muss man jedoch Geduld mitbringen, denn dieser wird erst in Teil 3 aufgelöst.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Eine Reihe, die süchtig macht!

Die Kunst des Blutes
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"Die Kunst des Blutes" ist bereits Teil 5 der Reihe des unkonventionellen Ermittlerduos Daniel Parkov und Marie Winter, der in und um Frankfurt am Main spielt.

Ein Investmentbanker wird brutal ermordet ...

"Die Kunst des Blutes" ist bereits Teil 5 der Reihe des unkonventionellen Ermittlerduos Daniel Parkov und Marie Winter, der in und um Frankfurt am Main spielt.

Ein Investmentbanker wird brutal ermordet aufgefunden. Gleichzeitig springt ein Obdachloser freiwillig in den Tod. Kriminalhauptkommissarin Marie Winter findet bald einen Zusammenhang. Ihr vielleicht größer Fall, seit sie vor 4 Jahren mit dem BKA-Ermittler Daniel Parkov zusammengearbeitet hat.

Zitat S. 51:
»Es geht nicht um das Darüberhinwegkommen. Parkov ist seit Jahren fort«, erwiderte Marie.

Und plötzlich ist er wieder da. Aus dem Nichts aufgetaucht. Die Protagonisten - vor allem Daniel Parkov - sind recht speziell, was man mögen muss. Die Figur ist sehr überzeichnet und erinnert mich ein wenig an James Bond in seinen besten Zeiten. Oder auch an John Wick.

Zitat S. 298:
»Und er hat Marie beauftragt, auf Sie aufzupassen. Nicht meine Wahl. Immer wenn ihr zwei zusammen seid, passieren Sachen.« »Aber nur dann sind wir am besten«, erwiderte Parkov.

Gemeinsam kommen sie dem Täter auf die Schliche, der seinen brutalen Rachefeldzug ohne Rücksicht auf Verluste durchzieht. Dieser Teil ist ziemlich rasant und actionreich, die Verluste emotional. Immer wenn man denkt, jetzt haben sie den Täter überführt, schafft der Autor durch etliche Wendungen eine neue Zielrichtung. Es ist kaum möglich, das Buch aus den Händen zu legen, da man die ganze Zeit gespannt hofft, dass die beiden den Täter stellen und die Zusammenhänge aufgeklärt werden. Bis zum Schluss aber kann der Fall, trotz zahlreicher Ermittlungen und Opfer, nicht gänzlich aufgeklärt werden und endet mit einem für Marie persönlichem Desaster, das einen fassungslos das Buch zuklappen lässt.

Ebenfalls lässt Martin Krüger spannende Fragen bezüglich Parkov unbeantwortet. Es gibt also genug Stoff für den sechsten Teil, der leiiiiider erst im Oktober erscheinen wird. Ich fiebere ihm schon entgegen!

Fazit: Ein fesselnder und actionreicher Thriller, den man auch ohne WuP-Vorkenntnisse verstehen kann und der einen nach dem Lesen mit hohem Adrenalinpegel zurücklässt. Das ist Kino fürs Köpfchen!

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Eindringlich, spannend - wenig Sci-Fi

The Violence – Wie weit wirst du für deine Freiheit gehen?
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Die Inhaltsangabe klang erstmal abschreckend. Amerika in der Zukunft? Ist das überhaupt etwas für mich? Doch letztendlich bin ich froh, der Story eine Chance gegeben zu haben. Anfangs sah es allerdings ...

Die Inhaltsangabe klang erstmal abschreckend. Amerika in der Zukunft? Ist das überhaupt etwas für mich? Doch letztendlich bin ich froh, der Story eine Chance gegeben zu haben. Anfangs sah es allerdings nicht so aus, als ob das Buch und ich gute Freunde werden. Die Story begann sehr holprig, mit langatmigen Erklärungen und auch etwas tapsig. Wenn man das über ein Buch so schreiben kann. Als ob die Autorin sich langsam vortastet, schaut, wie weit sie noch gehen kann, wie viel sie den Lesenden noch zumuten kann. Doch je länger man liest, desto energischer wird sie. In der Erzählung, den Beschreibungen. Je näher Chelsea ihrem Ziel kommt, desto sicherer wird der Erzählfluss. Jetzt weiß die Autorin endlich, wie sie die Story vorantreiben kann, was der Leser lesen möchte. Und vor allem: Wie sie ans Ziel kommt.

Hauptsächlich verfolgt man die Geschichte aus der Sicht dreier Generationen. Großmutter, Mutter, (Enkel)Tochter – Patricia, Chelsea und Ella. Jede kämpft mit bzw. gegen ihre eigenen Dämonen, möchte dem eigenen Teufelskreis entkommen und alles hinter sich lassen. Aber wie? Jeder Erzählstrang ist auch in gewissem Sinne eine Reise zu den früheren Ichs der Figuren. Wo in ihrem Leben, fragen sie sich, haben sie die falsche Abzweigung genommen?

„Irgendwo hat sie mal gelesen, dass Frauen im Schnitt sieben Versuche brauchen, um sich aus häuslicher Gewalt zu befreien. Sie fand das immer lächerlich. Man muss schließlich nur aufstehen und gehen. Bis es einen selbst betrifft.“

Und genau aus diesem Grund fällt es mir so schwer, die Figuren zu bewerten. Verhalten sie sich realistisch? Naiv? Man selber vermutet, wie man sich in einer solchen Situation verhalten würde – bis man sich selbst darin wiederfindet. Die Themen Missbrauch und häusliche Gewalt sind alltäglich, allgegenwärtig – und dennoch schwer zu greifen. Stellenweise habe ich mich beim Lesen hilflos gefühlt, wollte einfach nur aus dieser Situation entkommen. Durch die bildliche Sprache wird wenig der Fantasie überlassen.

Fazit: Eindringlich und gleichzeitig spannend. Der Science-Fiction-Aspekt ist für mich sehr in den Hintergrund gerutscht. Wenn du dich zuerst also auch dadurch hast abschrecken lassen: Gib dem Buch eine Chance! Ich habe es trotz der anfänglichen Skepsis innerhalb kurzer Zeit verschlungen.

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Veröffentlicht am 16.03.2023

Heißer Leckerbissen

The Ravenhood - Flock
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Dark Romance lese ich hin und wieder sehr gerne. Eine düstere Liebesgeschichte, gespickt mit heißen erotischen Szenen, definitiv nichts für reine Thriller/Krimi Fans. Die Spannung war/ist vorhanden, und ...

Dark Romance lese ich hin und wieder sehr gerne. Eine düstere Liebesgeschichte, gespickt mit heißen erotischen Szenen, definitiv nichts für reine Thriller/Krimi Fans. Die Spannung war/ist vorhanden, und es gibt einiges zu entdecken, vieles hat mich überrascht.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive verfolgt, weshalb ich mich der Protagonistin näher fühlte als sonst. Ihre Gedanken und Gefühle konnte man direkt nachvollziehen, wenn auch diese nicht immer jugendfrei waren. Die Autorin hat einen eigensinnigen Schreibstil, sie scheut sich nicht vor Worten und detaillierten Szenen. Dessen sollte man sich bewusst sein, bevor man mit diesem Buch startet. Mir hat es gefallen.

Cecelia ist eine junge Frau, die weiß, was sie will. Sie ist stark und selbstbewusst, hat aber mit vielen Problemen zu kämpfen. Sie trägt einige Geheimnisse mit sich herum, welche nur nach und nach enthüllt werden. Ein Buch voller Mysterien, auch auf der Seite der beiden männlichen Charaktere Dominic und Sean. Richtig gelesen: Es gibt gleich zwei Männer, was die ganze Sache ein wenig schärfer macht. Beide könnten nicht unterschiedlicher sein, dennoch heizen sie beide unserer weiblichen Protagonistin ordentlich ein. Mein Favorit war Dominic, für mich einfach der interessantere Charakter, da er mich von vornherein mit seiner geheimnisvollen und düsteren Ader überzeugen konnte. Allerdings haben alle Protagonisten Ecken und Kanten, wirken daher authentisch und auch rebellisch.

In der Story geht es natürlich sehr viel um heiße und auch eindeutige Szenen, aber diese machten meistens Sinn und passten in den Verlauf der Geschichte. Dazwischen befinden sich viele Szenen mit Mysterien und Geheimnissen, die aufgedeckt werden wollen. Ich war teilweise bei der Auflösung wirklich überrascht und hab vieles nicht kommen sehen. Das Buch hatte Tiefgang und hielt viele Wendungen bereit. Die Autorin hat mich als Leserin nicht nur einmal auf die falsche Fährte geführt.

Fazit: Moral ist fehl am Platz. Ist man eine Person, die nicht ohne kann, dann sollte man die Finger von dem Buch lassen. Wer sich aber darauf einlassen kann, der ist hier genau richtig und wird seinen Spaß mit Cecelia und Co. haben. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne an Dark Romance Fans weiter. Ich selbst freue mich schon jetzt auf die beiden weiteren Bände der Trilogie.

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