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Veröffentlicht am 10.01.2022

Must-Read für alle Hobby-Ermittler

ZEIT Verbrechen 2
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Seit mehreren Jahren ist Sabine Rückert mit ihrem True-Crime-Podcast erfolgreich. Darin berichtet sie kontinuierlich über wahre Verbrechen, die erschreckenden Hintergründe und deren Auswirkungen. Als Journalistin ...

Seit mehreren Jahren ist Sabine Rückert mit ihrem True-Crime-Podcast erfolgreich. Darin berichtet sie kontinuierlich über wahre Verbrechen, die erschreckenden Hintergründe und deren Auswirkungen. Als Journalistin hat Rückert, die stellvertretende Chefredakteurin „der Zeit“ ist, die Fälle selbst recherchiert und veröffentlicht. In diesem Buch berichtet die Autorin über die heikelsten Kriminalfälle und nimmt den Leser erneut mit auf eine spannende Ermittlungsjagd.

Das Faszinierende an diesen echten Kriminalfällen ist ganz klar die Greifbarkeit. Als Leser erlebt man die Schilderung einer Tat ganz anders, wenn diese tatsächlich so passiert ist. Sabine Rückert holt den Leser hier voll ab. Ihre Art der Berichterstattung wirkt keinesfalls überschwänglich, sondern sehr sachlich und pointiert. Ihr Schreibstil ist fesselnd, lebhaft; die Sprache leicht verständlich. Dies und die Tatsache des faktischen Hintergrunds binden den Leser zusätzlich an die Geschichten und sorgen für ein emotionales Chaos im Kopf.

Man spürt deutlich die Erfahrung der Autorin, die seit 2000 auch als ressortunabhängige Gerichtsreporterin arbeitet. Gerade ihre erfahrungsgemäße Berichterstattung hinter den Kulissen der Justiz war für mich ein echtes Highlight. Durch die lebendige Präsentation der einzelnen, gut ausgewählten Fälle fühlt man sich als Leser direkt in die Szenerie hineinversetzt - und sich dem Bösen gegenübergestellt.

Die einzelnen Berichterstattungen beschäftigen sich nicht nur mit der Tat an sich. Rückert schweift aus und geht auch auf die polizeiliche und juristische Ermittlungsarbeit ein. Diese Rundumsicht ist interessant und vermittelt zusätzliche Erkenntnis in Sachen Strafrecht, Psychologie sowie Unterbringung im Maßregelvollzug. Echt faszinierend!

Fazit: Heimtückische und reale Kriminalfälle, gut recherchiert und äußerst packend erzählt. True-Crime-Fans kommen hier definitiv auf ihre Kosten und lernen gerade im juristischen Bereich noch einiges dazu. Ein wahres Must-Read für alle Hobby-Ermittler und die, die es werden wollen!

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Tolle Story für Groß und Klein

Mein Freund Toby
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Toby führt ein unbeschwertes Leben. Er genießt es, draußen in der freien Natur herumzustreunen, frische Luft zu schnuppern - und Kühen an die Hufen zu pullern. Versehentlich, versteht sich! 😎

Sein Herrchen ...

Toby führt ein unbeschwertes Leben. Er genießt es, draußen in der freien Natur herumzustreunen, frische Luft zu schnuppern - und Kühen an die Hufen zu pullern. Versehentlich, versteht sich! 😎

Sein Herrchen bedeutet ihm viel. Die Verbindung der beiden spürt man quasi mit jedem Pinselstrich. Und der Vergleich passt hier wie der Knochen ins Mäulchen, denn das Herrchen ist ein talentierter Künstler, dessen Kreativität man in einzelnen Szenen zu sehen bekommt. Dabei wird das klassische - sagen wir... - "Prinzip der Hundehaltung" authentisch und sehr humorvoll dargestellt. Toby jammert gerne mal und tut auf völlig ausgehungert, nur um etwas von Herrchens Mampfi abzubekommen. Das schmeckt ja sowieso viel besser als das eigene. Und weeehe er entdeckt eine Katze! Die geht überhaupt nicht und muss natürlich laut bellend verjagt werden! Außerdem ist es wichtig, überall Pipi zu verteilen! Einige von euch wissen sicher genau, wovon ich spreche...

Im weiteren Verlauf erleben Toby und sein Herrchen die verschiedensten Dinge - schöne, weniger schöne, alltägliche - und immer wird deutlich ihr Zusammenhalt hervorgehoben. Sie durchleben alles gemeinsam. Das hat mich sehr berührt. An manchen Stellen hatte ich Tränchen in den Augen! Und das Ende (hier kommt noch einmal die Katze ins Spiel) ist genau so, wie ich es mir gewünscht habe. Hachz! 💓

Fazit: Es macht echt (Achtung Wortwitz!) "tierisch" Spaß, Toby bei all seinen Erlebnissen zu begleiten. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Story, die (abgesehen von einigen Symbolen) rein auf Bildern basiert, so viel zu erzählen hat. Für Groß und Klein geeignet!

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Geht unter die Haut

Bis einer stirbt
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„Früher war alles besser“ – wie oft hört man diesen Satz, wie oft hat man ihn vielleicht schon selbst gedacht. Was ich mir immer wieder denke: Früher war vor allem vieles schwerer. Themen zu recherchieren ...

„Früher war alles besser“ – wie oft hört man diesen Satz, wie oft hat man ihn vielleicht schon selbst gedacht. Was ich mir immer wieder denke: Früher war vor allem vieles schwerer. Themen zu recherchieren oder auch verschiedene Produkte zu bestellen war nicht mit einem Klick erledigt, so wie es heute ist. Das macht vieles einfacher, aber auch gefährlicher – denn leider zählen Drogen zu den Dingen, an die man online problemlos gelangen kann. Isabell Beer hat ein Buch über ihre bislang längste Recherche geschrieben, in dem sie die Geschichte von Josh und Leyla erzählt, die sie online in einer Drogen-Community kennengelernt hat.

In vielen Büchern wird der Umgang mit Drogen meiner Meinung nach zu nachlässig gehandhabt. Ermittler, die meist gebrochene Existenzen sind und nur mit Hilfe von Alkohol und Tabak überleben können. Missbräuchlicher Alkoholkonsum, auch bei und von Jugendlichen, wird beschönigt oder verharmlost. Dieses Buch ist das krasse Gegenteil – weil es die Realität darstellt. Dem Leser wird gezeigt, dass es nicht DAS Ereignis gibt, welches einen in die Drogenszene abrutschen lässt. Vielmehr sind es viele kleine Gegebenheiten, die man anfangs nicht damit verknüpft. Die beiden Jugendlichen geben Einblicke in ihre Kindheit und reden generell sehr offen über die Geschehnisse.

Sehr authentisch zeigt dieses Buch, wie einfach es heutzutage ist, an Drogen zu kommen, ohne dass das Umfeld etwas davon mitbekommt. Es ist kein Bahnhof von Nöten, keine Hinterhofgasse und auch kein zwielichtiger Kiosk. Das Internet allein reicht schon aus. Mir selbst war das so gar nicht bewusst; in dieser Hinsicht hat mir die Autorin buchstäblich die Augen geöffnet. Aber auch, dass Josh und Leyla kein Geheimnis aus den Konsequenzen machen: soziale Isolation, den Drang, seine Grenzen immer ein Stückchen weiter zu drücken bis hin zum Kontrollverlust und die Selbstzerstörung, die sich jedoch erst viel später offenbart. Das zeichnet alles ein sehr reales Bild. Um dieses zu komplettieren, kommen nicht nur die beiden drogenabhängigen Jugendlichen zu Wort, sondern auch andere Betroffene und deren Eltern.

Isabell Beer ist es wichtig, Menschen und besonders Jugendliche aufzuklären. Sie möchte mit diesem Buch Lösungen vorgeben, insbesondere auch bereits abhängige Menschen zu schützen und ihnen einen sicheren Raum für den Konsum zu geben. Sie zeigt auf, dass sich die drogenpolitischen Zielsetzungen ändern müssen und auch in der Gesellschaft der Wandel von Stigmatisierung in Akzeptanz vorgenommen werden muss. Durch sogenannte „Konsumräume“ wird zum Beispiel dieser Ansatz in einigen Städten schon verfolgt.

Persönliches Fazit: Dieser Tatsachenbericht geht wirklich unter die Haut und ich brauchte viel länger für das Buch als normalerweise für andere. Ich musste es verinnerlichen, sacken lassen und darüber nachdenken, so sehr hat es mich betroffen gemacht. „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ von Christiane F. kann in den Schulen als Pflichtlektüre nun durch dieses zeitgemäße und nicht weniger erschreckende Buch ersetzt bzw. ergänzt werden.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Ruhiger, unblutiger Thriller

Drei Witwen
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Erzählt wird die Story aus der Sicht der drei Frauen, die vollkommen authentisch wirken. Jede hat ihre besondere Art und jede von ihnen ist mehr oder weniger mit ihrer Situation zufrieden. Doch wer von ...

Erzählt wird die Story aus der Sicht der drei Frauen, die vollkommen authentisch wirken. Jede hat ihre besondere Art und jede von ihnen ist mehr oder weniger mit ihrer Situation zufrieden. Doch wer von ihnen hat Blake getötet?

Rachel, vor dem Gesetz Blakes einzige Ehefrau, behütet ein schreckliches Geheimnis. Hat ihre Vergangenheit etwas mit dem Mord zu tun? Aber auch Tina und Emily sind nicht von jedem Verdacht befreit - und keine traut der anderen. Die Polizei kommt mit ihren Ermittlungen nicht so richtig voran und auch ich bin während des Lesens immer wieder einer falschen Spur gefolgt.

Zitat Pos. 1115 (Tina):
„Brewer bot mir eine Übergangslösung an - ein Motelzimmer oder etwas Ähnliches. Aber da erkannte ich: Ich allein mit dem ganzen Scheiß in meinem Kopf? Nein, nein und nochmals nein. Da würde ich schon nach zwei Sekunden wahnsinnig werden. Aber weil ich sonst niemanden in Utah kenne, heißt das, ich sitze mit der bösen Westhexe und Emily fest, der verrücktesten kleinen Lügnerin, die die Welt je gesehen hat.“

Catherine Quinn hat eine entspannte, dennoch ziemlich sogartige Schreibweise, die mich gleich in ihren Bann gezogen hat. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin viel über den Hintergrund der Mormonen einbringt. Einiges kannte ich zwar schon, vieles war mir aber neu. Und das hat dann doch sehr zum Verständnis beigetragen. Daneben haben mich die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen rund um Vegas zum Träumen verleitet.

Fazit: Auch wenn „Drei Witwen“ eher ein ruhiger Thriller ist, hat es die Story in sich, die spannend und psychologisch wirklich gut erzählt wird. Mir hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen, und ich kann es wärmestens weiterempfehlen. Gerade wer gerne etwas weniger blutige Thriller mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Coole Survival-Story!

LOST
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Geht ihr gerne spazieren? Eher in Waldgebieten oder am Wasser?

Ich bin ein Naturfreund und oft draußen unterwegs. Außerdem bewege ich mich gerne, weil mir das körperlich gut tut und mich auf andere Gedanken ...

Geht ihr gerne spazieren? Eher in Waldgebieten oder am Wasser?

Ich bin ein Naturfreund und oft draußen unterwegs. Außerdem bewege ich mich gerne, weil mir das körperlich gut tut und mich auf andere Gedanken bringt. Tatsächlich habe ich sogar mal überlegt, ob ein Survivaltraining daher nicht eine aufregende Freizeitaktivität wäre. Nach diesem Roman bin ich allerdings hin- und hergerissen. Ohne ihre Naturkenntnisse hätte die Hauptprotagonistin Ashley wahrscheinlich niemals in der Wildnis überleben können. Und meine beschränken sich leider auf ein paar Pfadfinder-Grundlektionen...

Mindy McGinnis erzählt in drei Teilen die Geschichte der Teenagerin Ashley, die sich, im Gegensatz zu ihren Freunden, wahnsinnig gut in der Wildnis auskennt. Dumm nur, dass Ashley sich nach einem schmerzlichen Erlebnis in genau eben dieser verirrt und lebensgefährlich verletzt.

Die Autorin zog mich in ein Wechselbad der Gefühle. Ich habe mit Ashley gelacht und gebangt, war den Tränen nahe, habe ihre Wut, ihre Zweifel, aber auch ihre Freude verstanden. Ashleys Figur könnte nicht besser angelegt sein. Sie ist voller Ecken und Kanten, willensstark, mutig und letztendlich hungrig nach dem Leben. In ihrem Kampf reflektiert sie sich und ihr Umfeld immer wieder in Gedanken, zeigt Dankbarkeit und Reue: das ist wahre Stärke! Es hat, so beängstigend die reine Vorstellung an sich teilweise auch ist, viel Spaß gemacht, Ashley auf ihrem einsamen und gefährlichen Weg zu begleiten.

Neben ihren Figuren zeichnet McGinnis ebenso eine fantastische Natur, die ich mir beim Lesen bildlich vorstellen konnte. Es gelingt ihr, das Wilde und Gefährliche der Umgebung perfekt der Ruhe und Schönheit gegenüber zu stellen.

Fazit: Wer herausfinden will, ob Ashley ihren Weg findet und in der Wildnis überlebt, dem lege ich diesen spannenden Roman wärmstens ans Herz. Mindy McGinnis hat mit „LOST“ eine wirklich gute Survival-Story vorgelegt, die in jeder Hinsicht überzeugen kann

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