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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2018

Eine sehr bewegende Geschichte

Eine Geschichte von Land und Meer
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Helen, Tochter aus wohlhabendem Hause, verliebt sich in den Piraten John, was ihrem Vater Asa, einem sklavenhaltenden Gutsherrn, überhaupt nicht passt. Mit der Hochzeit der beiden nimmt die Tragik ihren ...

Helen, Tochter aus wohlhabendem Hause, verliebt sich in den Piraten John, was ihrem Vater Asa, einem sklavenhaltenden Gutsherrn, überhaupt nicht passt. Mit der Hochzeit der beiden nimmt die Tragik ihren Lauf.

Dieses Buch habe ich sehr gern gelesen, denn die Autorin erzählt die Geschichte sehr realitätsnah und anschaulich, fast schon bildgewaltig. Dabei findet sie deutliche und klare Worte. Der Fokus dieser Geschichte wird auf die Suche der Protagonisten nach ihrem persönlichen Glück gelegt. Dabei spielen Liebe, Zusammenhalt und Glaube die wichtigsten Rollen.

Die Stellung der Sklaven, ihre willkürlich eingesetzte Arbeitskraft und die schlechten Lebensbedingungen sind im Roman allgegenwärtig. Was mich jedoch am meisten entsetzt, ist die Tatsache, dass die Sklavinnen gegen ihren Willen verheiratet werden, um genügend weitere Leibeigene zu gewinnen.

Die Handlung findet auf drei Zeitebenen statt und wechselt von der Gegenwart des Öfteren in die Vergangenheit. Manche Szenen fühlen sich an wie ein Gemälde und sind gleichzeitig so lebendig, als würde man die Geschichte durch ein Zeitloch beobachten. Das Dramatische zieht sich durch die gesamte Handlung und selbst das Ende bringt nur einen Hauch von Erlösung.

Fazit: Eine sehr bewegende Geschichte, die einen aufgewühlt und seufzend zurückläßt. Hier und da hätte man meiner Meinung nach noch mehr ins Detail gehen können. Ich hätte gern noch mehr erfahren über die Sklaven und ihr alltägliches Dasein.

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet und verträumt. Es passt zum Inhalt.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Spannender Plot

Zum Sterben schön
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Ich hätte vielleicht vorher den ersten Teil lesen sollen. Eventuell wäre ich dann schneller mit dem Hauptprotagonisten Viktor warm geworden. Anderen ist das vermutlich leichter gefallen als mir. Dem Leser ...

Ich hätte vielleicht vorher den ersten Teil lesen sollen. Eventuell wäre ich dann schneller mit dem Hauptprotagonisten Viktor warm geworden. Anderen ist das vermutlich leichter gefallen als mir. Dem Leser wird leider hier und da vermittelt, dass er etwas verpasst habe. Manche mögen dann direkt neugierig auf den Vorgänger "Gemordet wird immer" werden, mich hat es eher etwas skeptisch gemacht. So kam ich also nur mit mehreren Anläufen in die Story, bin aber dennoch froh, dann doch noch die Kurve bekommen zu haben.

Es geht drunter und drüber im Nürnberger Bestattungsinstitut der Familie Anders. Der guten Tante Hedwig wird alles zu viel und so macht sie sich kurzerhand auf zur Kur. Onkel Wolfgang wird erpresst und ist mit sich und seiner Vergangenheit beschäftigt. Ganz nebenbei muss sich aber auch noch jemand um Tobi kümmern, Viktors autistischer Cousin. Als wäre das alles nicht schon chaotisch genug, geschehen furchtbare Dinge ...

In den Blumenläden in Nürnberg werden junge Floristinnen ermordet und anschließend hübsch hergerichtet. Viktor und seine Freundin Miriam möchten Kommissarin Schneid auf der Suche nach dem Serienmörder helfen, weil die Polizei in diesem Fall nicht weiterkommt. Irgendwann stellen sie fest: Miriam selbst ist ins Visier des Mörders geraten.

Das Cover sieht doch klasse aus, oder? Passt meiner Meinung nach auch gut zum Titel. Es ist leicht düster im Hintergrund, vorne lebendig. Der Rabe rundet das "sterbensschöne" Szenario ab.

Fazit: Die Story präsentiert sich nachvollziehbar, fast schon vorhersehbar. An manchen Stellen empfand ich das Lesen recht anstrengend und langatmig. Langweilig hingegen war die Story nie. Ich musste oft schmunzeln. Auch die Charaktere waren mir (nach oben beschriebenen Startschwierigkeiten) sympathisch und wirkten authentisch. Man muss ganz schön mitgrübeln, da immer wieder jemand anderes als Verdächtiger in Szene gesetzt wurde bzw. wurde das Augenmerk auf diese Person gelenkt. Mir gefiel das. Ich denke lieber mit anstatt das ganze Buch durch etwas von Blut und abschlachten zu lesen :)

Veröffentlicht am 15.03.2018

Ungewohnt anspruchsvoll

Der namenlose Tag
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Vor zwanzig Jahren nimmt sich das 17-jährige Mädchen Esther Winther in einem Park das Leben und erhängt sich. Anzeichen dafür gab es keine, denn sie war stets ein lebenslustiges, offenherziges und fröhliches ...

Vor zwanzig Jahren nimmt sich das 17-jährige Mädchen Esther Winther in einem Park das Leben und erhängt sich. Anzeichen dafür gab es keine, denn sie war stets ein lebenslustiges, offenherziges und fröhliches Mädchen. An dem Seil wurden unbekannte DNA-Spuren festgestellt, dennoch gingen alle Beteiligten von einem Selbstmord aus. Auch Kriminalkommissar Jakob Franck, der damals in diesem tragischen Fall ermittelte.

Selbst zwei Jahrzehnte später, sind den Eltern Doris und Ludwig Winther nie ruhende Zweifel geblieben. Sie sind davon überzeugt, dass ihre Tochter damals kaltblütig ermordet wurde. Und so steht der Vater, Ludwig, eines Tages vor der Tür des Kommissars und fordert neue und intensivere Untersuchungen. Jakob Franck, mittlerweile pensioniert, nimmt sich den Fall noch einmal vor. Nach und nach gelingt es ihm, den Nebel zu lichten und das Grauen zu entblößen, das sich damals zugetragen haben muss.


Fazit:

Friedrich Anis Name ist scheinbar fest mit seinem Ermittler Tabor Süden verknüpft. Die Romane rund um diesen Protagonisten kenne ich noch nicht (wird nachgeholt). Ich habe den Autor nun also zuerst mit seinem neuen Roman "Der namenlose Tag" kennenlernen dürfen.

Eine gewisse Melancholie und Schwere hat mich während des Lesens begleitet. Das war auch der Grund, warum mir das Abtauchen in diese Story Freude bereitet hat. Ich mag es einfach etwas düsterer.

Der pensionierte Kommissar Jakob Franck war mir auf Anhieb sehr sympathisch. Er ist stets mitfühlend und ohne Berührungsängste. So scheut er sich zum Beispiel nicht davor, eine Frau, der er eine Todesnachricht überbringen musste, zu umarmen. Das läßt ihn authentisch wirken. Das Bild des pensionierten Kriminalbeamten, der sich eines vergessenen Falles annimmt, ist fast schon klassisch. Dennoch oder gerade deshalb hat mir das Buch sehr gefallen.

Der ungewohnt anspruchsvolle Schreibstil fordert vollste Konzentration, um die teilweise kompliziert geschriebenen Sätze zu verstehen. Ich musste einige Stellen mehrmals lesen.

Das Cover finde ich ... ich weiß gar nicht, wie ich das nett umschreiben soll. Sagen wir so: Ich hätte das Buch nicht gekauft, wenn ich nur nach dem Cover gegangen wäre, was ich oft tue. Es ist langweilig und passt daher überhaupt nicht zum Inhalt. Sehr schade, meiner Meinung nach, denn ich befürchte, dass es viele andere LeserInnen mir gleich tun und viel Wert auf das Äußere legen. Daher gebe ich einen Punkt Abzug.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Ein interessanter Thriller mit kleineren Schwächen

Ich vermisse dich
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Kate Donovan, eine New Yorker Kriminalpolizistin, hat vor Jahren ihren Vater, ebenfalls ein Polizist, auf brutale Weise verloren. Der Mörder kam hinter Gitter und liegt nun im Sterben. Sie besucht ihn ...

Kate Donovan, eine New Yorker Kriminalpolizistin, hat vor Jahren ihren Vater, ebenfalls ein Polizist, auf brutale Weise verloren. Der Mörder kam hinter Gitter und liegt nun im Sterben. Sie besucht ihn ein letztes Mal und wird von ihm mit einer ganz anderen Wahrheit konfrontiert: Der Verurteilte leugnet plötzlich, je einen Cop getötet zu haben. Er habe nur gestanden, weil er sowieso schon wegen anderer Verbrechen eine lebenslängliche Haftstrafe zu erwarten hatte. Den wahren Täter gibt er jedoch selbst auf dem Sterbebett nicht Preis.

Zur gleichen Zeit bringt ihre Kollegin und beste Freundin Stacy sie dazu, sich auf einer Datingseite anzumelden. Beim Durchschauen der Onlineprofile stößt sie auf ihren Exfreund Jeff, welcher vor 18 Jahren ihre Verlobung gelöst hat und spurlos verschwand. Soll sie den Schritt in die Vergangenheit wagen und den Mann kontaktieren, wegen dem sie seither überzeugter Single ist? Noch ehe sie sich dafür oder dagegen entscheiden kann, wird Jeff zum Verdächtigen in einem neuen Mordfall. Sie verliert sich in ihrer Vergangenheit. Gegen alle Widerstände weitet sie ihren Feldzug der Gerechtigkeit auf eigene Faust aus.

Der Schreibstil des Autors ist leicht, flüssig und klar verständlich. Harlan Coben schafft es, ein Gänsehautgefühl beim Lesen entstehen zu lassen.

Es sind unglaublich viele Handlungsstränge in diesem Thriller zu finden. Normalerweise stört mich das nicht, nur habe ich hier manchmal zurückblättern und nachlesen müssen, um wieder reinzufinden. Die Story war irgendwann an einem Punkt angelangt, wo so viele Vermutungen im Raum standen, dass ich einfach nicht mehr durchblickte. Einige Rückblenden hätten gekürzt oder ganz weggelassen werden können. Sie zogen das Buch unnötig in die Länge. Dennoch steigerte sich die Spannung ab Buchmitte bis zum überraschenden Ende.

Das Cover ist hübsch, finde ich. Es wirkt etwas düster und traurig. Ich könnte nur anhand des Bildes alles Mögliche hineininterpretieren und mich anschließend vom Inhalt überraschen lassen.

Fazit: Ein interessanter Thriller mit kleineren Schwächen, über die man jedoch gern hinwegsieht. Eine Leseempfehlung, nicht nur für jeden Coben-Fan.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Herrlich beklemmende Atmosphäre

Scherbenseele
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Auch wenn die Story eine Weile brauchte, um mich richtig in Fahrt zu bringen, so war die düstere und herrlich beklemmende Atmosphäre dieses Romans praktisch ab der ersten Seite voll präsent.

Und darum ...

Auch wenn die Story eine Weile brauchte, um mich richtig in Fahrt zu bringen, so war die düstere und herrlich beklemmende Atmosphäre dieses Romans praktisch ab der ersten Seite voll präsent.

Und darum ging es: Im Vordergrund der Geschichte steht eine Reihe mysteriöser Selbstmorde, die in letzter Zeit von Jugendlichen verübt werden. In diesem Zusammenhang taucht immer wieder der Name eines Künstlers namens "Hunger" auf. Alle Jugendlichen trugen bei ihrem Suizid eine Kassette des Interpreten bei sich. Die Selbstmorde sollen von Kriminalkommissar Jens Hurtig untersucht werden, der gerade von einem Kurzurlaub in den Dienst zurückkehrte.

Der Schreibstil des Autoren-Duos hat mich ein wenig verwirrt. Erzählt wird in kurzen Abschnitten und meiner Meinung nach zu vielen Perspektivewechseln, was konzentriertes Lesen erforderte. Ich musste öfter unterbrechen, weil mir das Lesen zu anstrengend wurde.

Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet. Sie werden größtenteils, wie eigentlich der ganze Roman, von einer düsteren Stimmung begleitet. Das gefiel mir gut. Ich mag es ja eher melancholisch und abgründig ;) Leider war es mir nicht möglich, zu den Charakteren eine gewisse Beziehung aufzubauen, dafür waren die Perspektivewechsel einfach zu häufig. Rückblickend blieb mir lediglich Jens Hurtig wirklich im Gedächtnis.

Das Cover ist ein richtiger Augenschmaus! Es ist dunkel gehalten und kommt beängstigend rüber, was angesichts des Genres auf Leser/-innen ja vermutlich eher anziehend wirkt - wie bei mir. ;)

Fazit: Dieser Psychothriller hat durchaus einige positive, interessante und erschreckende Stellen, die nichts für Zartbesaitete sind. Insgesamt wurde ich jedoch ziemlich konfus und mit zu vielen Fragezeichen zurückgelassen. Mir ist die Auflösung irgendwie zu kurz geraten. Dennoch werde ich auch die anderen Teile lesen. Ich bin einfach zu neugierig! :D