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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2018

Echt niedlich

Karl von der Wimmelburg
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Dieses Hörspiel ist soooo niedlich!

Karl lebt mit seinem Esel Willi (wer braucht schon ein Pferd?!) im Wimmelthal am Fuße der Wimmelburg. Ein richtiges Schwert besitzt er nicht, nur eines aus Holz. Karl ...

Dieses Hörspiel ist soooo niedlich!

Karl lebt mit seinem Esel Willi (wer braucht schon ein Pferd?!) im Wimmelthal am Fuße der Wimmelburg. Ein richtiges Schwert besitzt er nicht, nur eines aus Holz. Karl wäre so gern ein richtiger Abenteuerheld. Bei einer seiner lustigen Aktionen findet er das kleine gefräßige Fressdrachenbaby Jamjam. Karl, Willi und Jamjam werden dicke Freunde.

Alle 4 Geschichten sind spannend, witzig und abenteuerlich. Es macht unheimlich viel Freude sie zu hören.

Der Erzählstil ist leider nicht sehr angenehm, die Betonungen wirken erzwungen und dominant. Der Sprecher hat keine facettenreiche Stimme. Meiner Meinung nach hätte er noch mehr herausholen können. Einzig "JamJam" klingt wirklich richtig süß.

Die Hintergrundmusik und Geräusche passen gut in die Szenarien. Nichts stört oder lenkt unnötig ab.

Das Cover der CD finde ich klasse. Der kleine Karl hebt sein Holzschwert lachend hoch. Im Hintergrund sieht man Esel Willi und die Wimmelburg. Für Kinder optimal gestaltet.

Fazit: Dieses Hörbuch ist in erster Linie an die Kleinen gerichtet und dort auch super aufgehoben. Allerdings höre auch ich als Erwachsene sehr gern solche knuffigen Geschichten zum Entspannen und zum Schmunzeln.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Ausmalen ist Balsam für die Seele

Dschungel-Inspirationen
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Es ist ein Phänomen, das Erwachsene auf der ganzen Welt in ihren Bann zieht: Sie greifen wieder zu bunten Stiften, um für kreative Momente den Alltagsstress zu vergessen. Ausmalen entspannt und beruhigt ...

Es ist ein Phänomen, das Erwachsene auf der ganzen Welt in ihren Bann zieht: Sie greifen wieder zu bunten Stiften, um für kreative Momente den Alltagsstress zu vergessen. Ausmalen entspannt und beruhigt eben.

Was wir als Kinder liebten, ist nun also wieder modern ... Normalerweise kümmere ich mich nicht um Hypes und Mode-Klischees, doch in diesem Fall mache ich gerne eine Ausnahme. Ich habe es selbst probiert - damals und heute. Es gibt so unglaublich viele Möglichkeiten ein Bild auszumalen: schwarz-weiß, farbig, mit Finelinern, Buntstiften, Filzstiften, Kreide, Aquarellstiften oder Ölfarbe ... der Kreativität werden keine Grenzen gesetzt.

Ich habe beide Bücher vom Bassermann Verlag erhalten (vielen Dank dafür) und sie wirklich gern genutzt. Die Mandalas werden zum Beispiel ausführlich erklärt, ehe man sie dann selber bepinseln darf. Finde ich super. Die Dschungel-Inspirationen hatten einen ganz anderen Flair. Ich fühlte mich ein bißchen wie eine Amazone. :) Zum Ausmalen habe ich Buntstifte von Staedtler verwendet sowie Filzstifte von Stabilo. Preise waren in Ordnung, Qualität ebenso. Wer etwas mehr Geld zur Verfügung hat, sollte sich vielleicht die Polychromos von Faber-Castell oder die Polycolor von KOH-I-NOOR ansehen. Das sind richtige Künstler-Farbstifte, die eine klasse Deckungskraft haben.

Was die Motive betrifft gibt es sicher etliche bessere Bücher, das kommt ganz auf den Geschmack an. Ich habe letztendlich nur bewertet, wie sehr ich mich entspannen konnte, und dafür gibt es 5 Punkte.

Fazit: Ausmalen ist Balsam für die Seele. Ausprobieren!

Veröffentlicht am 15.03.2018

Ein Krimi mit typisch englischem Charakter

Kings of London
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Ich habe schon den ersten Band "Abbey Road Murder Song" gelesen und lieben gelernt. 'Kings of London" schließt nahtlos daran an. Die beiden Hauptprotagonisten Sergeant Cathal Breen und seine Kollegin Helen ...

Ich habe schon den ersten Band "Abbey Road Murder Song" gelesen und lieben gelernt. 'Kings of London" schließt nahtlos daran an. Die beiden Hauptprotagonisten Sergeant Cathal Breen und seine Kollegin Helen Tozer begleiten wir durch London im Jahr 1968.

Im Fokus stehen die späten 60er mit all ihrem Glamour, Hippies, Frauendiskriminierungen, Korruptionen, Drogen und der sexuellen Revolution. Fast nebenbei wird in einem niedergebrannten Haus eine grausig zugerichtete und verkohlte Leiche eines bekannten Playboys gefunden, dem Sohn eines hochrangigen Politikers. Schnell ist klar, dass es sich hier nicht um einen (Gas-)Unfall handelt. Breen und Tozer können den Tatort nur kurz besichtigen und einige wenige Sachen mitnehmen, bevor eine weitere Gasexplosion das Haus einstürzen lässt. Von allen Seiten werden den Ermittlern jedoch Steine in den Weg gelegt. Alles muss im Verborgenen geschehen, nichts darf an die Öffentlichkeit geraten und keiner hat je etwas gesehen oder gehört.

Auch die Schreibweise hat sich der Jahreszahl angepasst. Es hat mir unheimlich viel Freude bereitet das Buch zu lesen. Ich mag London als Schauplatz eines Krimis. Das allein wäre schon eine Buchempfehlung wert ;)

Das Cover hingegen ist gewöhnungsbedürftig. Es passt weder zum Titel noch zum Inhalt. Dennoch kann ich nicht sagen, dass es mich von einem Kauf abschrecken würde. Ich hätte mir jedoch eher etwas gewünscht, was mehr nach London aussieht. Vor allem das in den 60ern.

Fazit: Ein Krimi mit typisch englischem Charakter. Ganz klare Kauf- und Leseempfehlung! Der dritte Band wird definitiv auch bei mir einziehen.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Eine sehr bewegende Geschichte

Eine Geschichte von Land und Meer
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Helen, Tochter aus wohlhabendem Hause, verliebt sich in den Piraten John, was ihrem Vater Asa, einem sklavenhaltenden Gutsherrn, überhaupt nicht passt. Mit der Hochzeit der beiden nimmt die Tragik ihren ...

Helen, Tochter aus wohlhabendem Hause, verliebt sich in den Piraten John, was ihrem Vater Asa, einem sklavenhaltenden Gutsherrn, überhaupt nicht passt. Mit der Hochzeit der beiden nimmt die Tragik ihren Lauf.

Dieses Buch habe ich sehr gern gelesen, denn die Autorin erzählt die Geschichte sehr realitätsnah und anschaulich, fast schon bildgewaltig. Dabei findet sie deutliche und klare Worte. Der Fokus dieser Geschichte wird auf die Suche der Protagonisten nach ihrem persönlichen Glück gelegt. Dabei spielen Liebe, Zusammenhalt und Glaube die wichtigsten Rollen.

Die Stellung der Sklaven, ihre willkürlich eingesetzte Arbeitskraft und die schlechten Lebensbedingungen sind im Roman allgegenwärtig. Was mich jedoch am meisten entsetzt, ist die Tatsache, dass die Sklavinnen gegen ihren Willen verheiratet werden, um genügend weitere Leibeigene zu gewinnen.

Die Handlung findet auf drei Zeitebenen statt und wechselt von der Gegenwart des Öfteren in die Vergangenheit. Manche Szenen fühlen sich an wie ein Gemälde und sind gleichzeitig so lebendig, als würde man die Geschichte durch ein Zeitloch beobachten. Das Dramatische zieht sich durch die gesamte Handlung und selbst das Ende bringt nur einen Hauch von Erlösung.

Fazit: Eine sehr bewegende Geschichte, die einen aufgewühlt und seufzend zurückläßt. Hier und da hätte man meiner Meinung nach noch mehr ins Detail gehen können. Ich hätte gern noch mehr erfahren über die Sklaven und ihr alltägliches Dasein.

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet und verträumt. Es passt zum Inhalt.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Bleibt lange im Gedächtnis

Baba Dunjas letzte Liebe
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Baba Dunja ist mit ihren über 80 Jahren schon eine sehr betagte Frau, als sie in ihr Dorf Tschernowo zurückkehrt, das mitten in der Todeszone um den zerstörten Kernreaktor Tschernobyl liegt. Sie will sich ...

Baba Dunja ist mit ihren über 80 Jahren schon eine sehr betagte Frau, als sie in ihr Dorf Tschernowo zurückkehrt, das mitten in der Todeszone um den zerstörten Kernreaktor Tschernobyl liegt. Sie will sich nach ihrer erzwungenen Flucht aus Tschernowo nicht länger vorschreiben lassen, wo sie zu wohnen hat. Stattdessen will sie nach einem harten, arbeitsreichen Leben bei ihren Toten in der Heimat sein und Ruhe finden ... an dem Ort, der ihre letzte Liebe sein soll.
Nur ganz wenige Menschen sind dorthin zurückgekehrt und leben fernab der Zivilisation unter einfachsten Bedingungen. Alles ist anders als woanders in Tschernowo. Dieses Gefühl vermittelt die Autorin bereits auf den ersten Seiten.

Baba Dunja ist sehr bescheiden, ernährt sich aus ihrem selbst angelegten Gemüsegarten, spart ihre mickrige Rente für ihre Enkeltochter Laura und fährt hin und wieder in die Stadt Malyschi, um Einkäufe zu tätigen. Baba Dunjas Tochter, eine Bundeswehr-Chirurgin in Deutschland, meidet den persönlichen Kontakt zu ihr und erlaubt diesen auch nicht ihrer eigenen Tochter Laura, die ihre Großmutter nie kennengelernt hat. Der Kontakt beschränkt sich folglich auf Versorgungs-Päckchen und Briefe.
Alles wirkt friedlich und beständig, bis ein junger Mann seine kleine Tochter von der Mutter verschleppt und in den Ort bringt. Baba Dunja und ihre Nachbarn handeln prompt, denn ein gesundes Kind gehört einfach nicht in die Todeszone des Reaktors. Baba Dunja schreitet ein und muss sich dafür vor Gericht verantworten. Es kommt noch schlimmer, als man den Vater ermordet auffindet und alle Bewohner des kleinen Dorfes festgenommen werden.

Fazit: Eine wunderschöne und lehrreiche Erzählung, trotz der wenigen Seiten. Obwohl Vieles idealisiert wird, bleibt der Ernst des Themas nicht außen vor.

Ein schönes Buch über die Nachwirkungen eines schrecklichen Unglücks und das damit verbundende Schicksal vieler Menschen. Alina Bronsky erinnert mit ihrem Buch an ein trauriges Kapitel in der Geschichte Russlands.

Baba Dunja wird mir sicher noch länger im Gedächtnis bleiben, und ich werde hier und da an sie denken.

Das Cover ist in dezenten, blass wirkenden Farben gehalten und erinnert an alte Bilder aus der Sowjetzeit. Es passt zum Inhalt des Buches.