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Veröffentlicht am 27.09.2023

Wunderbar dichter Jugendthriller mit paranormalem Touch

Vergiss mein nicht!
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Ich muss gestehen, dass ich erst durch den Arena Verlag auf dieses Buch aufmerksam geworden bin. Vorher hatte ich noch gar nichts von dem Titel gehört oder gelesen, was wirklich sehr schade ist, denn ...

Ich muss gestehen, dass ich erst durch den Arena Verlag auf dieses Buch aufmerksam geworden bin. Vorher hatte ich noch gar nichts von dem Titel gehört oder gelesen, was wirklich sehr schade ist, denn der Roman hat mich richtig überrascht.
Man wird mitten in die Geschichte rund um Addie hineingeworfen, die relativ gemächlich beginnt. Kasie West lässt sich genügend Zeit, um ihre Figuren darzustellen, allen voran Addie, aus deren Perspektive erzählt wird und die mir von Anfang an sympathisch war. Ihr innerer Zwiespalt, ob sie nun unter normalen Menschen leben oder weiter in ihrer bekannten Umgebung bleiben will, wird dem Leser toll nahe gebracht, besonders in den einzelnen Facetten, die dabei eine Rolle spielen. Selbst wenn man kein so herausragendes Talent hat wie sie, ist man trotzdem imstande, ihre Gefühle jederzeit nachzuvollziehen. Ihre zusätzliche Bodenständigkeit, gepaart mit einer natürlichen Portion Selbstzweifel, lassen sie erst wirklich lebendig werden.
Zudem sind ihre Familie, Freunde und Bekannte ähnlich detailliert gezeichnet mit ihren Ecken, Kanten, Wünschen und Ängsten, sodass ich vor allem Laila und Trevor sofort ins Herz geschlossen habe.


Der Schreibstil ist passend zum Alter der Erzählerin gehalten, also flüssig zu lesen und mit vielen Gedanken und Emotionen eines Teenagers gespickt. Auf diese Weise kann man sich noch viel besser in Addie und ihre faszinierende Welt hineinversetzen. Ihr oftmals sarkastischer Humor tut sein Übriges dazu und sorgt immer wieder für Lacher.
Die Spannung wächst dabei mit jeder Seite. Obwohl man ab einem gewissen Punkt mehr weiß als die Protagonisten, werden die Informationen von der Autorin in genau der perfekten Dosis verabreicht: Weder zuviel, dass man sich beim Schmökern langweilt, noch zu wenig, dass man am liebsten bis zur letzten Seite vorblättern würde, um zu erfahren, wie es ausgeht.
Das alles spielt sich in einer Umgebung ab, für die sich West merklich viel Mühe gegeben hat. Nicht nur die Handlung ist extrem gut durchdacht, sondern auch die jeweiligen Orte, die Addie bewohnt. Besonders der Sektor ist, trotz der Tatsache, dass man nicht alles über ihn erfährt, plastisch und völlig klischeefrei geschildert: Ein Platz, mitten unter uns, aber verborgen vor den Augen der Normalen, um die übernatürlich Begabten zu schützen, den man sich so auch in unserer Realität sehr gut vorstellen könnte.


Fazit

Vergiss mein nicht! hat mich wirklich beeindruckt. Ich hatte einen normalen Jugendthriller gemixt mit etwas Mystery erwartet. Stattdessen bietet die Geschichte weitaus mehr: Eine unglaublich mitreißende Handlung, unerwartete Wendungen und liebevoll gestaltete Charaktere vor einem wunderbar durchdachten Hintergrund. Addies Gabe verleiht der Story noch zusätzlich einen enormen Reiz, sodass man das Buch nach den ersten Kapiteln gar nicht mehr aus der Hand legen kann.
Schade, dass der Roman so relativ unbekannt ist, denn er hätte es unbedingt verdient, weit oben in den Bestellerlisten zu stehen! Definitiv ein Muss für alle, die übersinnliche Spannung lieben!

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Glaubt ihr an Schicksal beziehungsweise an eine Bestimmung?

Die Schwarze Königin
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Heute gibt's wieder mal eine Rezension von mir zu einem richtig tollen, düsteren Buch, nämlich "Die schwarze Königin" von Markus Heitz. Es war anders als erwartet, aber trotzdem hat es mir sehr gut gefallen.

Der ...

Heute gibt's wieder mal eine Rezension von mir zu einem richtig tollen, düsteren Buch, nämlich "Die schwarze Königin" von Markus Heitz. Es war anders als erwartet, aber trotzdem hat es mir sehr gut gefallen.

Der Mix aus Gegenwart und vergangenen Ereignissen hat es mir besonders angetan. Die Geschichte springt zwischen Lens und Barbara von Cilis Erlebnissen hin und her und verbindet nach und nach beide Zeitebenen miteinander. Dabei geht es häufig ziemlich blutig und brutal zu, was man mögen muss. Ich fand es sehr passend, gerade auch in der Zeit der schwarzen Königin im tiefsten Spätmittelalter. Genauso wechseln sich spannende und ruhige Szenen ab, sodass mich der Roman schnell in seinen Bann gezogen hat.

Die Figuren haben alle etwas Eigenes, was sie glaubhaft macht, selbst wenn ich in vielen Situationen nicht genauso gehandelt hätte, vor allem bei Len nicht. Er wirkt oft kopflos und so, als würde er alles hinnehmen, aber man merkt daran halt auch, wie sehr er sich anscheinend nach einer Bestimmung sehnt. Auch Barbara, die nach und nach alles der Vernichtung der Vampire unterordnet, kann ich nachvollziehen, obwohl sie dadurch oft berechnend rüberkommt. Gerade ihr Hang zur Alchemie, die ich selbst extrem faszinierend finde, macht das Buch für mich so interessant.

Was mir nicht so gefallen hat, war, dass ein paar der eingestreuten Kapitel aus dem Abremalin mehr verwirren als hilfreich oder unterstützend für die Story sind. Ich liebe die geschichtlichen Quellen, aber irgendwie fehlt mir bei manchen der Zusammenhang.

Auch das Ende hat mich ein wenig irritiert. Ja, ich mags, dass es was Anderes ist, aber irgenwas fehlt. Und es ist meiner Meinung nach auch etwas zu schnell abgehandelt, vor allem nach der Action davor.

Deswegen vergebe ich dem Buch 4 von 5 Hafla Patronen.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Nicht ganz so wie erwartet

Die Gabe der Könige
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Heute habe ich eine Kurzrezi für euch und zwar zu einem Highfantasy Roman von Robin Hobb: Die Gabe der Könige.

Ich muss gestehen, am Anfang tat ich mir etwas schwer mit dem Einstieg. Hobb schreibt sehr ...

Heute habe ich eine Kurzrezi für euch und zwar zu einem Highfantasy Roman von Robin Hobb: Die Gabe der Könige.

Ich muss gestehen, am Anfang tat ich mir etwas schwer mit dem Einstieg. Hobb schreibt sehr ausufernd und altertümlich, was aber gut zum Setting passt. Der Plot an sich ist anfangs nichts Neues (armer Junge, der durch Zufall an den königlichen Hof gerät und dort seine Bestimmung findet), doch ich mochte Fitz. Er war mit der stärkste Charakter und daher habe ich weitergelesen, bis es mit seiner Ausbildung zum Assassinen beginnt. Von da ab steigerte sich auch die Spannung.

Die übrigen Figuren konnten mich nur zum Teil überzeugen. Einige von ihnen waren einfach zu flach und eindimensional für meinen Geschmack, besonders die Bösen.

Auch die Welt bietet nicht viel Neues, obwohl die Autorin sie toll und anschaulich beschreibt. Man findet sich sehr gut zurecht, wird allerdings auch nicht wirklich überrascht.

Alles in allem ist das Buch ein solider Einstieg in die Reihe, das mehr hält, als es anfangs verspricht.

Deswegen vergebe ich dem Roman 3,5 von 5 Dolchen.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Seht ihr Bücher auch als Medizin bzw. geht's euch manchmal nach dem Lesen besser?

Das Lavendelzimmer
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Heute stelle ich euch mal ein ganz besonderes Buch vor, besonders für Booklover, die von ihrer eigenen Bibliothek träumen: Das Lavendelzimmer von Nina George.

Ich habe beim ersten Lesen absolut nichts ...

Heute stelle ich euch mal ein ganz besonderes Buch vor, besonders für Booklover, die von ihrer eigenen Bibliothek träumen: Das Lavendelzimmer von Nina George.

Ich habe beim ersten Lesen absolut nichts erwartet und wurde gleich zu Anfang so positiv überrascht, dass ich total begeistert bin von der Geschichte.

Der Schreibstil hat mich gleich gecatched, sehr poetisch und gleichzeitig verspielt, sowas liebe ich. Jean Perdu ist ebenfalls ein interessanter Charakter, verschlossen, eigenwillig, aber immer bereit, seinen Mitmenschen zu helfen. Ich mochte ihn von Anfang an, selbst wenn er versucht, seine Gefühle komplett auszuschalten. Gerade dadurch ist seine Entwicklung und due Überwindung seiner Trauer im Laufe des Buches umso wunderbarer, weil sie so schleichend, leicht und deswegen so komplett echt wirkt. Ihm dann auch noch jemanden so Naives, Verträumtes wie Max Jordan an die Seite zu stellen passt perfekt.

Auch die Atmosphäre ist einfach nur wow! Die Provence mit all ihren Düften, wunderschönen Landschaften und menschlichen Eigenheiten lebt hier zwischen den Seiten völlig auf. Man bekommt sofort Lust, selbst alles hinter sich zu kappen, loszuziehen und sich einfach auf den Flüssen Frankreichs nach Süden treiben zu lassen.

Und dazwischen gibt es natürlich die Bücher. Jedes eine Medizin bei bestimmten Problemen, die man im und mit dem Leben haben kann. Es ist richtig schön zu lesen, wie wertvoll Literatur in der Geschichte für alle Beteiligten ist und vor allem bei Jean langsam wieder alle Türen öffnet. Da fühlt sich jeder Bhchliebhaber sofort bestätigt.

Ich gebe dem Roman 5 von 5 Erstausgaben.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Würdet ihr euch auf eine spontane Reise begeben, um euch selbst zu finden?

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Um dieses Thema dreht sich "Das Bücherschiff des Monsieur Perdu" von Nina George. Vom Vorgänger "Das Lavendelzimmer" war ich ja sehr begeistert, deswegen musste ich unbedingt wissen, wie es mit Jean und ...

Um dieses Thema dreht sich "Das Bücherschiff des Monsieur Perdu" von Nina George. Vom Vorgänger "Das Lavendelzimmer" war ich ja sehr begeistert, deswegen musste ich unbedingt wissen, wie es mit Jean und seinem Bücherschiff weitergeht. Das Buch konnte mich nicht so mitreißen wie das erste, aber der Zauber Frankreichs war immer noch da.

Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man den Vorgänger nicht kennen muss, aber es würde einem viel entgehen. Auch vom Verständnis der Charaktere her. Gerade die werden wunderbar weiterentwickelt und mit neuen Situationen konfrontiert, in denen sie sich bewähren müssen. Sowas entdeckt man allerdings nur, wenn man sie länger kennt.

Auch die neuen Figuren habe ich sofort ins Herz geschlossen, allen voran Pauline und Theo. Sie passen perfekt zu Jean und Max, der leider etwas zu kurz kommt, obwohl er Jean auf seiner Reise begleitet. Auch von Salvo, Samy und Catherine sieht man wenig, was den Selbstfindungstrip aber eher realistischer macht. Die lebensfrohe, manchmal etwas melancholische Atmosphäre Frankreichs wird dennoch wunderbar eingefangen, was mir beim Lesen wieder riesigen Spaß gemacht hat.

Leider ähnelt die Handlung in vielen Teilen dem ersten Band. Bestimmte Teile der Reise, wie das Schleusen zum Beispiel, werden zwar abgekürzt, aber im Prinzip ist es die Rückkehr nach Paris und damit die Umkehrung des Vorgängers. Toll sind hierbei die Auszüge aus dem Lexikon der kleinen Gefühle, die etwas Abwechslung reinbringen. Allerdings verzögern die längeren Abschnitte auch die Geschichte und führen hin und wieder zu Längen.

Alles in allem vergebe ich dem Buch deswegen 4 von 5 Bücherreiseausweisen.

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