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Veröffentlicht am 18.08.2023

Langsamer, schleichender Jugendthriller

Stille Feindin
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Als ich die Inhaltsangabe zu Stille Feindin gelesen habe, bekam ich richtig Lust auf einen intensiven Jugendpsychothriller. Das Buch hat mich in der Hinsicht im Großen und Ganzen überzeugt, aber eben ...

Als ich die Inhaltsangabe zu Stille Feindin gelesen habe, bekam ich richtig Lust auf einen intensiven Jugendpsychothriller. Das Buch hat mich in der Hinsicht im Großen und Ganzen überzeugt, aber eben nicht völlig.
Ein riesiger Pluspunkt sind die Figuren. Gerade Farina und Tami bestechen durch ihre Vielschichtigkeit und charakterliche Tiefe. Beide sind hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, geliebt und anerkannt zu werden und der Angst, nicht gut genug zu sein. Doch während sich die eine nicht darum schert, ob sie von ihren Mitschülern angehimmelt oder einfach nur miteinbezogen wird, kennt die zweite keine Schuldgefühle in Bezug auf frühere schwerwiegende Fehler, die man ihr zur Last legen könnte. In der Hinsicht ergänzen sich die beiden wunderbar und lernen viel voneinander, auch wenn Farinas Vergangenheit eine wirklich enge Bindung kaum zulässt. Trotzdem konnte ich mich mit ihr eher anfreunden als mit Tami, obwohl auch sie nachvollziehbar und realistisch gestaltet ist.
Gemeinsam mit den Nebenpersonen, die sich toll in das Gesamtbild einfügen und dennoch nicht wie bloße Statisten wirken, hat die Autorin ein nicht alltägliches, aber umso lebensnahes Ensemble geschaffen. Besonders stechen daraus Volker (nicht als Sympathieträger!!!), Gesine und Joris hervor.


Der Schreibstil hatte ebenfalls etwas an sich, das mir sehr gefallen hat. Tiefgründig, poetisch und unglaublich bildhaft regt er einen immer wieder zum Nachdenken an. Dabei gewährt er dem Leser einen ausführlichen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten und nimmt einen darin gefangen, dass man all die Emotionen und die innere Zerrissenheit beinahe am eigenen Körper spüren kann.
Leider ist das auch der Grund für meine Kritik: Nicht nur der Klappentext, auch der Prolog suggerieren einen mitreißenden Thriller, der unaufhörlich auf einen Höhepunkt zusteuert. Allerdings plätschert die Handlung eher gedankenverloren vor sich hin, was durch die anschaulichen und weitschweifigen Beschreibungen verstärkt wird. Anfangs hielt ich das noch für notwendig, um die Hintergründe zu erklären, die Charaktere vorzustellen und ihr Handeln zu begründen. Darin lag die hauptsächliche Spannung der Geschichte. Doch die eigentliche Auflösung hat Alexandra Kui viel zu schnell, zu einfach und zu kurz für einen typischen Roman dieses Genres abgehandelt. Die Frage danach, ob es das wirklich jetzt gewesen sein soll, stellte sich bei mir sofort ein. Deswegen hat mich das Ende so enttäuscht, dass ich nicht die volle Sternenzahl vergeben kann.


Fazit

Stille Feindin von Alexandra Kui ist ein eindringlicher und nachdenklich stimmender Jugendroman. Die vielschichtigen lebensnahen Charaktere voller Tiefe und der ungewöhnliche, aber sehr poetische und anschauliche Schreibstil haben mir wirklich gut gefallen und mich positiv überrascht.
Doch für einen Thriller fehlte mir eindeutig die Spannung, besonders an den Stellen, die die eigentlichen Höhepunkte der Handlung darstellen sollen. Das Ende kommt plötzlich und wirkt entgegen den im Leser geweckten Erwartungen unspektakulär und zu unausgegoren.
Wer Figuren mag, die nicht einfach gestrickt sind und deren Hintergrundgeschichten überzeugen können und der nicht enttäuscht darüber ist, wenn die Story die mitreißenden Szenen vermissen lässt, die sie verspricht, der kann sich dieses Buch ruhig einmal genauer anschauen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2023

Charmanter Selbstfindungstrip und lockerleichte Liebesgeschichte

Hummeln im Herzen
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Ich muss gestehen, bei Hummeln im Herzen hat mich als erstes das süße Cover angesprochen. Nachdem ich dann den Klappentext gelesen hatte, bekam ich richtig Lust auf dieses amüsant klingende Buch. Und ...

Ich muss gestehen, bei Hummeln im Herzen hat mich als erstes das süße Cover angesprochen. Nachdem ich dann den Klappentext gelesen hatte, bekam ich richtig Lust auf dieses amüsant klingende Buch. Und ich fühlte mich meist auch wunderbar unterhalten.
Zum größten Teil lag das mit an den Figuren. Mit Lena musste ich erst etwas warm werden, da sie mir ein bisschen unlogisch erschien. Auf der einen Seite ist sie ein völliger Chaot, jemand, der von einer Problemsituation in die nächste schlittert. Auf der anderen Seite ist sie eine extreme Ordnungsfanatikerin, mit der man klarkommen muss. Aber mit der Zeit wurde deutlich, dass das sehr gut zusammenpasst. Es ist eben ihre Art, um mit dem Durcheinander in ihrem Leben fertig zu werden.
Da das nicht ganz so einfach funktioniert, finde ich es erfrischend, dass sie so charmante und liebenswerte Charaktere um sich hat wie Juli, Michel, Knut und vor allem Otto. Ben, der sie immer wieder auf den Boden zurückholt, mal ausgenommen, da er nicht ganz so charmant und liebenswert ist. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten und stellen keine bloßen Stereotypen dar, bei der sich die Autorin nichts gedacht hat.


Der Schreibstil passt zu einem Roman dieses Genres: Locker leicht zu lesen, mit viel Humor und Situationskomik gewürzt und ab und zu sogar mit ein wenig Hamburger Dialekt versetzt. Man wird ziemlich rasch mitten in die Story hineingeworfen, was allerdings so gut gemacht ist, dass man nicht überfordert wird. Besonders die ganze Bandbreite der Emotionen ist mitreißend beschrieben, sodass man wunderbar mitfühlen kann. Die witzigen Wortduelle zwischen den Protagonisten machen zusätzlich einen Großteil des Positiven an der Handlung aus, sobald man sich darauf eingelassen hat. Zudem hat mir die Tatsache gefallen, dass die Liebesgeschichte sich langsam entwickelt. Sie ist über Umwege realistisch dargestellt, ohne dass es sich Petra Hülsmann allzu leicht macht und die beiden direkt verkuppelt.
Natürlich ahnt man schon früh, bereits im ersten Drittel, wer mit wem zusammenkommt und wer nicht für den anderen bestimmt ist. Der Plot ist ebenfalls nicht wirklich neu und schnell zu durchschauen, worüber man erst hinwegsehen muss. Sonst tut man sich vermutlich schwer, an den meisten Wendungen Gefallen zu finden.


Fazit

Petra Hülsmanns Debüt Hummeln im Herzen ist eine warmherzige Romantikkomödie mit viel Charme und Witz. Die gefühlvoll gestalteten und manchmal sehr skurrile Figuren, der humorvolle, locker leichte Schreibstil und die realistisch und mit viel Liebe zum Detail gehaltene Love Story machen die positiven Punkte des Buches aus, die einen sofort mitreißen und mitfiebern lassen.
Hin und wieder können sie leider nicht über dir Vorhersehbarkeit der Handlung hinwegtäuschen und auch mit dem Hauptcharakter musste ich erst warm werden.
Dennoch ist dieser Roman gerade für diejenigen, die einfach mal abschalten wollen und die verrückte Protagonisten und originelle Situationskomik lieben, super geeignet.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2023

Liebevolle Story mit britisch-französischem Humor

Monsieur Blake und der Zauber der Liebe
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Die Inhaltsangabe von Monsieur Blake und der Zauber der Liebe klang nach einem romantischen französischen Buch. In gewisser Weise trifft das auch zu, nur etwas anders, als ich erwartet hatte.
Was mich ...

Die Inhaltsangabe von Monsieur Blake und der Zauber der Liebe klang nach einem romantischen französischen Buch. In gewisser Weise trifft das auch zu, nur etwas anders, als ich erwartet hatte.
Was mich richtig positiv überrascht hat, waren die Figuren. Sowohl die Haupt- als auch die Nebencharaktere versprühen einen einnehmenden Charme, dem man sich kaum entziehen kann. Gerade weil sie so unterschiedlich sind und jeder seine eigenen Ecken und Kanten besitzt, wirken sie nicht wie Stereotypen. Außerdem entwickeln sie sich alle weiter, springen über ihren jeweiligen Schatten und das auf eine Art, die immer nachvollziehbar und realistisch ist. Zudem hat der Autor mit Andrew einen Protagonisten geschaffen, dem man es sofort zutraut, auf unaufdringliche, aber hartnäckige Weise diesen kleinen Haushalt neuem Leben einzuhauchen. Und das obwohl er nach dem ersten Tag bereits wieder abreisen will. Selbst seine negative Eigenschaft, sich in Dinge einzumischen, die ihn eigentlich nichts angehen, macht ihn nur noch menschlicher und für den Leser umso greifbarer. Genau dasselbe gilt für sämtlichen anderen Mitglieder des kleinen Personenkreises, den Gilles Legardinier so liebevoll gestaltet hat.


Die zauberhafte Handlung voller kleiner ernster und vor allem fröhlicher Momente wird von einem Schreibstil getragen, der die Atmosphäre wunderbar unterstützt. Dabei ist es ebendiese unterhaltsame Szenerie, die die gesamte Story ausmacht. Denn mit viel Spannung, Action oder unerwartete Überraschungen kann der Roman nicht aufwarten. Auch die im Klappentext angedeutete Liebesgeschichte spielt sich eher zwischen den Zeilen ab und drängt sich nie in den Vordergrund, um wirklich maßgeblich zu sein. Allein der warmherzige Humor und die skurrilen Einfälle halten die meist kurzen Kapitel, die oft nur ein Ereignis im Fokus haben, zusammen und stellen die Verbindung zum großen Ganzen her. Objektiv gesehen mag dieser Umstand ein Minuspunkt sein, doch ich war wirklich erstaunt, wie toll das funktionierte und ich trotzdem immer wieder zum Weiterlesen animiert wurde. Es wurde mir selten langweilig auf dem versteckt gelegenen Landsitz mitten in der französischen Provinz.
Nur mancher Witz kam etwas zu bemüht daher, um mir ein Lächeln zu entlocken. Und das größte Problem, vor dem Madame steht, wird mir ein bisschen zu leicht gelöst. Allerdings sind das Kleinigkeiten, die kaum einen Stern Abzug rechtfertigen.


Fazit

Monsieur Blake und der Zauber der Liebe ist ein charmantes Lesevergnügen mit viel Wärme und einer mitreißender Leichtigkeit. Die skurrilen Figuren, die durch eine überraschende Tiefe bestechen, der lockere Schreibstil mit seinen kurzen bildhaften Abschnitten und vor allem der mit britischer Trockenheit unterlegte französische Humor lassen einen begeistert weiterlesen, obwohl es an Spannung und einem durchgängigen roten Faden mangelt.Doch nicht jeder Witz zündet sofort und die eine oder andere Wendung kommt allzu bemüht und konstruiert daher.Wer französische Komödien liebt, sich gerne mal für ein paar Stunden von einer nicht zu hochtrabenden Geschichte verzaubern lassen will und liebevoll gestaltete Charaktere mag, für den ist dieser Roman sehr gut geeignet.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Ein spannender Jugendthriller mit brisantem Thema

Krähenmann
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Den ersten Jugendthriller von Corina Bomann habe ich vor allem im Zuge der Blogtour dazu gelesen und hatte kaum Erwartungen an das Buch. Deswegen war ich umso überraschter, dass es mich so mitgerissen ...



Den ersten Jugendthriller von Corina Bomann habe ich vor allem im Zuge der Blogtour dazu gelesen und hatte kaum Erwartungen an das Buch. Deswegen war ich umso überraschter, dass es mich so mitgerissen hat.
Vor allem das zum Teil interessante Figurenensemble hat dazu beigetragen. Angeführt wird es von einer starken Heldin, die sich in ihrem jungen Leben bereits oft zur Wehr setzen musste und das Ihre daraus gelernt hat. Und so muss sie auch sein, denn bei einigen ihrer reichen Mitschüler ist sie absolut nicht willkommen. Sie tut sich schwer, andere an sich heranzulassen, vor allem aufgrund ihrer schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit. Gleichzeitig ist sie dank ihrer Neugier hin und wieder ziemlich leichtsinnig, was sie aber umso plastischer macht, da sie nicht ganz die supertoughe Außenseiterin ist. Das untermauern zudem ihre Zweifel und ihre Hartnäckigkeit, die sie viel menschlicher wirken lassen.
Die übrigen Charaktere erscheinen dagegen meist blass und eindimensional, da man kaum oder gar nichts über ihre Beweggründe erfährt. Unter ihnen ragte für mich hauptsächlich Alex positiv hervor, der anfangs nicht recht durchschaubar war und meine Aufmerksamkeit erregt hat. Doch nur noch der Täter ist neben Clara präsenter und greifbarer in seinem Tun und seinen Motiven und ihr somit ebenbürtig.


Der Schreibstil passt gut zu einem Roman dieses Genres: Er lässt sich sehr leicht lesen, ist nicht zu anspruchsvoll und verhältnismäßig schnörkellos. Dennoch schafft es die Autorin, die Emotionen ihrer Protagonistin und vor allem den frei erfundenen Schauplatz ihrer Geschichte dem Leser richtig bildlich vor Augen zu führen. Aber nicht bloß das fesselt einen an die Seiten, sondern auch die Spannung, die die Handlung erzeugt. Falsche Fährten, unheimliche Orte und die Sicht des Mörders, aus der ein paar der Zwischenkapitel geschildert sind, sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Dazwischen bietet die angenehm unaufdringliche Liebesgeschichte genügend Abwechslung und lockert die düstere Atmosphäre auf, ohne fehl am Platz zu wirken.
Das Brisanteste ist allerdings Mobbing und dessen dramatische Folgen, die in dem Roman aufgegriffen und eindringlich dargestellt werden. Und darin liegt ein bisschen meine Kritik: Ich bin nicht der Meinung, dass das Thema verharmlost wird. Allerdings ist Clara jemand, der die Schikanen der anderen relativ unbeschadet übersteht. Da fehlte mir einfach noch ein wenig die direkte Perspektive eines Opfers, das sich nicht derart gut zu wehren weiß. Die objektive Schilderung durch Dritte reichte mir da nicht vollkommen aus.


Fazit

Krähenmann ist ein fesselnder Jugendthriller, der besonders die Zielgruppe bestens unterhalten kann. Die starke Heldin, die auch ihre Schwächen zeigt, ein brisantes Thema, das den nachvollziehbaren Hintergrund bildet, und eine spannende, nicht leicht zu durchschauende Handlung machen das Positive an dem gesamten Roman aus.
Nur leider wirken die meisten Nebencharaktere etwas blass und die Folgen des Mobbing erlebt man lediglich indirekt mit, was ihre Eindringlichkeit ein bisschen schmälert.
Wer mitreißenden Geschichten liebt, dessen toughe Hauptfigur sich meistens zu behaupten weiß, Teenagerdetektiven viel abgewinnen kann und dabei auch gerne aktiv miträtselt, der sollte sich dieses Buch mal näher ansehen.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Lest ihr gerne Graphic Novels?

Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Ich selber lese eher weniger Graphic Novels, aber dieses Buch ist ja seit Monaten überall präsent. Und da ich Nick und Charlie schon aus Solitare kannte, hab ich das Buch einfach mal in der Buchhandlung ...

Ich selber lese eher weniger Graphic Novels, aber dieses Buch ist ja seit Monaten überall präsent. Und da ich Nick und Charlie schon aus Solitare kannte, hab ich das Buch einfach mal in der Buchhandlung mitgenommen. Gestern früh habe ich mit dem Lesen begonnen, musste dann leider arbeiten und konnte es erst abends beenden.

Es ist sooo süß geschrieben und gezeichnet. Und obwohl es "bloß" Bilder sind und keine ausführlichen Beschreibungen von Gefühlen und Gedanken, wirkt es verdammt realistisch. Die Figuren und ihre Handlungen sind hundertprozentig nachvollziehbar und man fiebert die ganze Zeit über mit ihnen mit.

Leider hab ich den zweiten Band noch nicht zuhause, sonst würde ich sofort weiterlesen!

Wunderbare Geschichte, die echt 5 von 5 Drumsticks verdient hat.

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