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Veröffentlicht am 26.07.2023

Ein packender dritter Teil der Luna-Chroniken

Die Luna-Chroniken 3: Wie Sterne so golden
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Nachdem ich Wie Monde so silbern und Wie Blut so rot regelrecht verschlungen habe, musste ich natürlich auch den dritten Band der Luna-Chroniken unbedingt haben. Und obwohl Wie Sterne so golden nicht ...

Nachdem ich Wie Monde so silbern und Wie Blut so rot regelrecht verschlungen habe, musste ich natürlich auch den dritten Band der Luna-Chroniken unbedingt haben. Und obwohl Wie Sterne so golden nicht völlig an die Vorgänger heranreicht, war ich wieder schwer begeistert.
Gerade Cress habe ich von Anfang an gemocht. Sie ist sehr verträumt, ziemlich naiv, chaotisch und unbedarft, ein erfrischender Gegensatz zu einer toughen Cinder und einer aufbrausenden Scarlet. Da sie ihr halbes Leben lang von allem und jedem abgeschnitten war mit kaum Kontakt zur Außenwelt, ist es wenig verwunderlich, dass sie ihre eigenen Vorstellungen von der Welt und ihrem näheren Umfeld hat. Allerdings ist sie auch bereit, diese an die Realität anzupassen, besonders im Fall von Thorne, der ganz anders ist, als sie es sich anfangs erträumt hat. Und sie schafft es, immer mehr über sich hinauszuwachsen und andere Seiten an sich zu entdecken, zum Beispiel ihre innere Stärke und ihren Mut.
Herausragend fand ich zudem Thorne, der mit einer ganz neuen Erfahrung konfrontiert wird, die ich für eine richtig tolle Idee halte. So erlebt man ihn auf eine Weise und gleichzeitig durch die Augen von Cress, die für seine Gaunereien ganz eigene Motive findet.
Die übrigen Charaktere werden nachvollziehbar weitergeführt. Hier hat mir besonders Cinders wachsender innerer Konflikt mit ihren Fähigkeiten gefallen.


Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt fesselnd und hat mich wieder sofort mitgerissen, vor allem in den Beschreibungen des Satelliten, des Alls und der übrigen Handlungsorte. Ich freue mich schon auf den vierten Band, in dem Luna hoffentlich in den Vordergrund rückt und man über die Städte auf dem Mond mehr erfährt. Hier steht dagegen erneut die Erde im Vordergrund, auf der sich die Ereignisse überschlagen, gewürzt mit viel Humor, Spannung und unerwarteten Wendungen und zugespitzt auf ein actiongeladenes Finale, das locker mit denjenigen der beiden Vorgänger mithalten kann.
Bis dahin zieht sich die Handlung allerdings an einigen Stellen. Zwar fand ich die Liebesgeschichte zwischen Cress und Thorne sehr erfrischend, gerade weil hier Phantasie und Wirklichkeit so wunderbar genial aufeinander treffen und sich erst angleichen müssen. Aber besonders der Mittelteil gestaltet sich dadurch etwas zu langatmig, selbst wenn ich die vielen einfallsreichen Details und die gut durchdachte Story zu schätzen weiß. Trotzdem hätte man gewisse Szenen durchaus weglassen oder kürzen können, was bei meiner Gesamtbewertung nur leicht ins Gewicht fällt.



Fazit

Der dritte Band der Luna-Chroniken, Wie Sterne so golden, setzt die Reihe würdig und gewohnt genial fort. Mit einer weiteren, einfach nur liebenswerten Hauptfigur, dem altbekannten, immer noch begeisterungswürdigen Ensemble, einem fesselnden Schreibstil, einer bezaubernden Liebesgeschichte und viel spannungsgeladenen Szenen konnte mich der Roman von sich überzeugen.
Nur die Längen im Mittelteil zogen die Handlung etwas zu sehr in die Länge, ein Eindruck, der bei den Vorgängern nie aufkam.
Wer die beiden ersten Teile der Buchserie liebt, gerne eine etwas andere Science-Fiction-Version von Rapunzel lesen würde und sich für gut durchdachte, detaillierte Plots begeistern kann, für den ist auch Marissa Meyers neustes Werk auf Deutsch wunderbar geeignet.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Vielversprechender ausbaufähiger erster Teil

Frostkuss
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Über die Mythos Academy Reihe bin ich schon auf so vielen Blogs gestolpert, dass ich unbedingt anfangen musste sie zu lesen. Frostkuss hat mich positiv überrascht, auch wenn ich hoffe, dass sich die ...



Über die Mythos Academy Reihe bin ich schon auf so vielen Blogs gestolpert, dass ich unbedingt anfangen musste sie zu lesen. Frostkuss hat mich positiv überrascht, auch wenn ich hoffe, dass sich die Autorin mit den weiteren Büchern noch steigert, wie viele versprechen.
Allen voran die Hauptfigur fand ich toll gestaltet. Aufgrund ihrer Gabe ist Gwen nicht gerade der kontaktfreudigste Teenager, was zudem nachvollziehbar begründet wird. Sie hat zuviel gesehen und miterlebt, was anderen zugestoßen ist, und ist deswegen vorsichtiger denn je, was ihre Fähigkeiten angeht. Sie zieht sich möglichst von ihren Mitmenschen zurück und tut sich vor allem mit Liebesbeziehungen sehr schwer. All das war meiner Meinung nach mal eine erfrischende Abwechslung zu den Mädchen, die sich sofort ihrem Angebeteten an den Hals werfen. Allerdings muss ich gestehen, dass sie mir manchmal etwas zuviel nachdenkt, was gleichzeitig zu unnötigen Längen in der Story führt.
Über Logan dagegen hätte ich gerne mehr erfahren, denn er macht insgesamt einen geheimnisvollen und interessanten Eindruck. Er hat ganz sicher so einiges zu verbergen, was ich als Gewinn für die Nachfolgebände betrachte.
Die übrigen Charaktere sind ebenfalls meist detailliert gestaltet, allen voran Daphne und Professor Metis, die mich ständig ein bisschen an eine mögliche Tochter von Dumbledore und Professor McGonagall erinnert hat.


Der Schreibstil passt zu Gwen: Frech, zynisch, mit viel Humor und eher jugendlich gehalten ist er wunderbar flüssig zu lesen und schafft es häufig, den Leser mitzureißen. Als Hürden stellen einen sich dabei die schon erwähnten, sich oft wiederholenden Gedankenspiele der Hauptheldin in den Weg. Das lässt die eigentlich spannende und plastisch erzählte Geschichte immer wieder stocken und sorgt für Langeweile.
Nichtsdestotrotz hat mir besonders das Setting, das ein bisschen wie eine Mischung aus Percy Jackson und Harry Potter erscheint, richtig gut gefallen. Ich hatte die einzelnen Schauplätze beinahe bildlich vor Augen, während ich mit den Protagonisten durch die Schule spazierte. Dorthin möchte ich unbedingt wieder hinreisen, da zusätzlich die Atmosphäre perfekt dazu harmoniert hat: Mal düster, mal hip, mal witzig führt sie einen durch die wendungsreiche Handlung und tröstet über den zugegebenermaßen recht simplen Plot hinweg. Gerade zum Ende hin passierte einiges, das ich so nie erwartet hätte, was mich gleich dazu bewogen hat, mir den zweiten Teil zu besorgen.



Fazit

Frostkuss ist ein gelungener, wenn auch nicht völlig perfekter Einstieg in die Mythos Academy Reihe von Jennifer Estep. Eine gut durchdachte, nachvollziehbare Hauptfigur, interessante Nebencharaktere, ein flüssig zu lesender Schreibstil und eine wendungsreiche, meist mitreißende Handlung waren für mich die großen Pluspunkte des Buchs.
Leider verliert sich die Autorin oft in den sich inhaltlich wiederholenden Gedankengängen ihrer Heldin und nimmt dadurch vielen Szenen die Spannung.
Wer vielschichtige weibliche Hauptpersonen liebt, ein Faible für Mythologie und die Antike hat und mal eine etwas anders geprägte amerikanische Eliteschule kennenlernen will, der sollte dieser Romanserie unbedingt eine Chance geben!

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Fantasievolle Geschichte mit unnötigen Längen

Skylark - Der eiserne Wald
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Skylark: Der Eiserne Wald war eines der Bücher, die ich dank ihrer Inhaltsangabe unbedingt lesen musste. Die Geschichte hielt auch weitestgehend, was sie versprach, nur eben nicht hundertprozentig.
An ...

Skylark: Der Eiserne Wald war eines der Bücher, die ich dank ihrer Inhaltsangabe unbedingt lesen musste. Die Geschichte hielt auch weitestgehend, was sie versprach, nur eben nicht hundertprozentig.
An den Figuren lag das nur zu einem kleinen Teil, obwohl ich erst mit Lark warm werden musste. Anfangs konnte ich sie nicht wirklich einschätzen, aber das legte sich schnell, denn ihr Charakter wird nur langsam enthüllt. Mit jeder neuen Herausforderung entdeckt sie weitere Facetten an sich, was insofern realistisch ist, da sie selbst kaum versteht, wer sie wirklich ist und zu was sie imstande sein kann. Das macht sie so authentisch und ihr Handeln so nachvollziehbar, wie ich es selten bei einem Protagonisten erlebt habe. Unsicher und doch entschlossen, das zu tun, was sie für richtig hält, scheinbar nicht in der Lage, allein in der Wildnis zu überleben und dennoch Kräfte zu besitzen, die sie nicht versteht, mit diesen Gegensätzen konfrontiert die Autorin den Leser und macht Lark zu so etwas Besonderem. In mehrfacher Hinsicht.
Und auch die Nebenpersonen glänzen durch die Vielschichtigkeit, die man erst nach und nach erkennt. Darunter sticht vor allem mein heimlicher Favorit Nix hervor, ein mechanischer Kobold mit einer faszinierenden eigenen Persönlichkeit.


Mit ihrem bildhaften, flüssig zu lesenden Schreibstil erschafft Meagan Spooner eine interessante Welt in einer Mischung aus düsterer Zukunftsvision und Fantasyelementen. Ausführlich, aber nicht zu umständlich oder kompliziert führen einen die Sätze durch die Handlung, die mit Spannung, Einfallsreichtum und anschaulichen Schauplätzen aufwartet und so zu begeistern weiß. Dadurch wird man immer wieder an die Seiten gefesselt und will oft genug wissen, wie es weitergeht und Lark die nächste gefährliche Situation meistert.
Allerdings habe ich mich besonders in der Mitte des Romans durch etliche Längen gequält. Bestimmte Szenen erschienen mir komplett überflüssig und manche Beschreibungen waren mir zu ausufernd, vor allem für Orte, an denen die Heldin nur kurz verweilt. Gleichzeitig sind zum Ende hin viele Entwicklungen einfach zu vorhersehbar, was die Lesfreude trübt. Und der finale Showdown kommt nach dem langwierigen Vorgeplänkel unglaublich plötzlich und deswegen ein bisschen konstruiert daher.
Dennoch werde ich diese Trilogie unbedingt weiterverfolgen, da jene Welt mal was ganz anderes ist.



Fazit

Skylark: Der Eiserne Wald ist ein ausführlicher und einfallsreicher Einstieg in Meagan Spooners Version einer Fantasy-Dystopie. Ihr vielschichtiger Hauptcharakter, Nebenfiguren mit Tiefe, ein ansprechender, anschaulicher Schreibstil und eine neuartige, faszinierende Welt machen den Roman zu einem besonderen Leseereignis.
Allerdings sorgen etliche Längen in der Geschichte, vor allem im Mittelteil, vorhersehbare Ereignisse zum Ende hin und ein zu überstürzter Schluss dafür, dass die Story mich nicht vollkommen überzeugen konnte.
Wer gerne ungewöhnliche Genremixes liest, ein Faible für authentische Protagonisten hat und detailliert ausgeschmückte Schauplätze liebt, der sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen!

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Dystopie mit interessantem Plot, einigen Längen und wenig Erklärungen

Aufbruch
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Über die Partials-Reihe habe ich schon einiges gehört und das Cover hatte mich irgendwie sofort angesprochen. Auch wenn mich die Inhaltsangabe an Dark Canopy erinnerte, konnte mich das Buch nicht so mitreißen ...

Über die Partials-Reihe habe ich schon einiges gehört und das Cover hatte mich irgendwie sofort angesprochen. Auch wenn mich die Inhaltsangabe an Dark Canopy erinnerte, konnte mich das Buch nicht so mitreißen wie das Werk von Jennifer Benkau.
Zum kleinen Teil lag das mit an den Figuren. Eigentlich gelingt es Dan Wells im Weitesten, glaubhafte und gut durchdachte Charaktere zu schaffen. Ihre Motive und Beweggründe werden plausibel und nachvollziehbar dargestellt, gerade bei Kira, der Hauptheldin, die so versessen darauf ist, RM zu heilen und alles dafür zu tun, um das Baby ihrer besten Freundin zu retten. Ihre heimliche Angst, selbst zu einer Gebärmaschine und später zu einer der völlig am Boden zerstörten Mütter zu werden, macht ihre Entschlossenheit umso verständlicher. Doch manchmal erscheint sie mir etwas zu überlegt, zu kühl für ihr Alter. Immerhin ist sie noch ein Teenager, bleibt aber meist rational und zu ruhig für meinen Geschmack. Gleichzeitig reagiert sie manchmal zu unvorhersehbar emotional, was nicht dazu passen will.
Ähnlich erging es mir auch bei ihren Freunden, unter denen die temperamentvolle Xochi noch am ehesten positiv heraussticht: Jeder unter ihnen hat seine individuelle Persönlichkeit und wirkt nicht unrealistisch, allerdings fehlt ihnen eine gewisse Lebendigkeit. Zu dem Einzigen, zu dem dies wirklich passt, das ist Samm, der Partial, mein heimlicher Favorit unter den Protagonisten, über den ich gerne mehr erfahren würde.


Der flüssige Schreibstil ist angenehm zu lesen und fängt viel von Kiras Wesen ein, da er hauptsächlich kurz gehalten und mit vielen Beschreibungen gespickt ist. Dadurch kann man sich das zukünftige New York mit all seinen leeren Straßen und verfallenen Häusern sehr bildlich vorstellen und mir hat diese Version von Manhattan unglaublich gut gefallen. In der Hinsicht hat der Autor bewiesen, dass er einen mit mitreißenden Ereignissen fesseln und einem lebhafte Bilder in den Kopf pflanzen kann. Auf die Art kommt sein interessanter Plot rund um die Partials und die Menschen, die sich in ihrer Zuflucht verschanzen und mit rigorosen Gesetzen ihren eigenen Untergang verhindern wollen, toll zur Geltung.
Leider verliert sich Wells dabei oft in der Handlung, sodass sich besonders der Anfang und der Mittelteil enorm hinziehen. Zwar haben mir die medizinischen Erläuterungen einen ausreichenden Einblick in die Thematik verschafft. Trotzdem erschlagen sie einen mitunter, sodass man Absätze mehrmals lesen muss, um die Zusammenhänge zu verstehen. Dagegen werden wichtige Hintergründe gar nicht beziehungsweise kaum abgehandelt, sodass man über bestimmte Sachverhalte wie zum Beispiel Die Stimme völlig im Unklaren gelassen wird. Ich hoffe mal, der zweite Band wird in der Hinsicht mehr enthüllen.



Fazit

Dan Wells’ Auftaktband zu seiner Dystopienreihe Partials ist ein etwas holpriger Einstieg in die ganz eigene Version des Autors von der Zukunft. Im Grunde genommen machen der interessante Plot, die gut durchdachten und plausibel erklärten Figuren und ein flüssiger, angenehm zu lesender Schreibstil machen Aufbruch zu einem empfehlenswerten Buch.
Doch die Längen zu Anfang und in der Mitte der Geschichte, die wenigen Erläuterungen zu wichtigen Hintergründen und der fehlende letzte Pfiff bei der Charaktergestaltung haben mich leider zu sehr gestört.
Wer ein Fan von Endzeitgeschichten ist, sich für medizinische Ausführungen interessiert, die alles logisch untermauern, erwachsene und rationalere Teenager bevorzugt und ein heimliches Faible für New York hat, dem kann ich den Roman wirklich ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Kann beinahe mit dem ersten Teil mithalten

Legend (Band 2) - Schwelender Sturm
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Nach dem faszinierenden ersten Teil der Legend-Trilogie musste ich natürlich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Und Schwelender Sturm ist wirklich mehr als ein Lückenfüller, selbst wenn das Buch nicht ...


Nach dem faszinierenden ersten Teil der Legend-Trilogie musste ich natürlich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Und Schwelender Sturm ist wirklich mehr als ein Lückenfüller, selbst wenn das Buch nicht ganz an den Vorgänger heranreicht.
An den Figuren liegt das zumindest nicht. Marie Lu führt sie konsequent fort und stellt sie vor neue Herausforderungen, in denen sie sich beweisen müssen. Dabei bleiben sie sich soweit treu, wie man sie kennen und lieben gelernt hat: Der aufopferungsvolle Day, der sich stets selbst zurücknimmt und die überintelligente June, die sich sehr schwer tut, ihre wahren Empfindungen preiszugeben. Doch beide müssen auf ihre eigene Weise einsehen, dass das, was sie glauben zu wissen, vielleicht gar nicht der Realität entspricht. Diese Erkenntnisse verliehen ihrem jeweiligen Charakter weitere Facetten und machen sie umso glaubhafter und lebensnaher, als sie es noch Fallender Himmel waren.
Unterstützt werden sie dabei von hauptsächlich frisch eingeführten Protagonisten, die man meist auf den ersten Blick so gar nicht einschätzen kann. Gerade das fand ich unglaublich spannend und halte es für einen großen Pluspunkt des Romans.

Der Schreibstil steht demjenigen des vorherigen Bands in Nichts nach: Packend, bewegend und mit ausführlichen Beschreibungen der Schauplätze gespickt, sodass man sich alles bildlich vorstellen kann. Man ist sofort wieder in der Geschichte drin, wird regelrecht hineingeworfen und von dem Wechsel zwischen Action und Emotionen förmlich mitgerissen. Dazwischen sorgt die Autorin mit wichtigen moralischen Fragen, denen sich ihre Helden stellen müssen, für die nötige Tiefgründigkeit. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen immer mehr und man wird damit konfrontiert, wie weit Menschen gehen würden, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen und was sie dafür zu opfern bereit sind. Oder eben nicht.
Vor diesem Hintergrund entwickelt sich auch das Gefühlschaos zwischen Day und June weiter, leider nicht in jeder Hinsicht so positiv wie vorher. Es kommen weitere Kandidaten hinzu, was ich sehr unnötig fand, da schon genug Konfliktpotential vorhanden ist. Immerhin gehören die zwei unterschiedlichen Gesellschaftsschichten an und teilen im Stillen nicht unbedingt dieselben Ansichten über ihre Gegner. Trotzdem ist ihre Lovestory unter den herrschenden Umständen noch wesentlich realistischer als diejenige anderer Dystopien.


Fazit


Schwelender Sturm, der zweite Teil der Legend-Trilogie von Marie Lu, ist wesentlich mehr als nur ein Lückenfüller zwischen Anfang und Ende. Die konsequente und logische Weiterentwicklung der Figuren, die neuen, schwer einzuschätzenden und daher spannenden Nebencharaktere und eine action- und gleichzeitig emotionsreiche Handlung schaffen es, den Leser mitzureißen und zu fesseln.
Allein das Liebeschaos zwischen Day und June, das an manchen Stellen etwas zu übertrieben dargestellt wird, schmälert meiner Meinung nach die Qualität im Vergleich zum ersten Band.
Wer Fallender Himmel geliebt hat, abwechslungsreiche und tiefgründige Dystopien mag und nachvollziehbare Protagonisten zu schätzen weiß, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen.

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