Cover-Bild Aufbruch
(4)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 12.03.2013
  • ISBN: 9783492961752
Dan Wells

Aufbruch

Partials I
Jürgen Langowski (Übersetzer)

Die letzten Menschen haben sich nach einer verheerenden Katastrophe nach Long Island, vor die Tore Manhattans, zurückgezogen. Die Partials, übermächtige Krieger, die einst von den Menschen erschaffen wurden und sich dann gegen sie wendeten, bedrohen die Überlebenden. Und eine unheilbare Seuche fordert ihre Opfer. Die sechzehnjährige Kira setzt alles daran, einen Weg zu finden, die Krankheit zu heilen. Doch dieser Weg führt sie nach Manhattan, mitten in das Gebiet der unheimlichen Partials. Und was sie dort entdeckt, wird nicht nur ihr eigenes, sondern das Schicksal aller Geschöpfe auf unserem Planeten verändern …

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Menschen vs. Partials

0

Einen Vorteil hat es, wenn Bücher jahrelang ungelesen im Regal stehen. Die Chance ist größer, dass die Fortsetzungen dann bereits erschienen sind, wenn man sich endlich entscheidet, den Reihenauftakt zu ...

Einen Vorteil hat es, wenn Bücher jahrelang ungelesen im Regal stehen. Die Chance ist größer, dass die Fortsetzungen dann bereits erschienen sind, wenn man sich endlich entscheidet, den Reihenauftakt zu lesen. Und ich war sehr froh, dass ich nicht jahrelang warten musste, um zu erfahren, wie es weitergeht :D

Aufbruch zeigt eine Zukunftsvision (wiedermal ausgehend von Amerika), die durch medizinischen bzw. technischen Fehlern zustande gekommen ist oder eigentlich durch die Arroganz der Menschen, die sich für etwas Besseres halten. Sie greift basale Themen in unserer Gesellschaft auf und versetzt diese einfach in ein anderes Setting, fast eine Metapher für unsere eigenen Zustände.

Die Partials sind das Fremde, das Andere, der Feind, den man nicht so genau kennt, aber gerade deswegen auch fürchtet.

Die Herangehensweise an die Aufdeckung der Probleme und das Finden von Lösungen ist sehr medizinisch. Große Bedeutung im Buch haben das Krankenhaus und medizinische Labore. Manches konnte ich da nicht so richtig nachvollziehen, war aber dann im Endeffekt nicht so das große Problem für mich.

Die Handlung hat sich für mich schlüssig ergeben und es war sehr spannend den Protagonisten durch die Geschichte zu folgen. Sie hat wunderbare Charaktere entwickelt. Kira, die Hauptfigur, lebt nach dem Modell der Aufopferung. Sie erkennt ein Problem und setzt alles daran, dieses zu lösen. Wirklich alles. Die Nebenfiguren waren auch alle sehr spannend und ich könnte nicht sagen, dass sie irgendwie klischeehaft gezeichnet wurden.

Die Dystopie kann mit ihrem jugendlichen Charme überzeugen und reiht sich zu den großen ihres Genres ein. Für mich war es ein reinstes Lesevergnügen und der Trilogie-Auftakt hat Suchtpotenzial. Der 2. Band ist für einen Mittelteil wirklich richtig gut. Beim 3. Buch schwächelt der Plot ein bisschen. Nichtsdestotrotz habe ich alle drei in kürzester Zeit verschlungen.

Fazit

Ein gelungener Auftakt der Partials-Trilogie und ein gutes Beispiel, was die Arroganz von Menschen alles anrichten kann. Die ganze Reihe ist zwischen Flüchtlingskrisen, Rassismus und Terroranschlägen ein wertvoller Beitrag für mehr Frieden und Toleranz.

Veröffentlicht am 26.07.2023

Dystopie mit interessantem Plot, einigen Längen und wenig Erklärungen

0

Über die Partials-Reihe habe ich schon einiges gehört und das Cover hatte mich irgendwie sofort angesprochen. Auch wenn mich die Inhaltsangabe an Dark Canopy erinnerte, konnte mich das Buch nicht so mitreißen ...

Über die Partials-Reihe habe ich schon einiges gehört und das Cover hatte mich irgendwie sofort angesprochen. Auch wenn mich die Inhaltsangabe an Dark Canopy erinnerte, konnte mich das Buch nicht so mitreißen wie das Werk von Jennifer Benkau.
Zum kleinen Teil lag das mit an den Figuren. Eigentlich gelingt es Dan Wells im Weitesten, glaubhafte und gut durchdachte Charaktere zu schaffen. Ihre Motive und Beweggründe werden plausibel und nachvollziehbar dargestellt, gerade bei Kira, der Hauptheldin, die so versessen darauf ist, RM zu heilen und alles dafür zu tun, um das Baby ihrer besten Freundin zu retten. Ihre heimliche Angst, selbst zu einer Gebärmaschine und später zu einer der völlig am Boden zerstörten Mütter zu werden, macht ihre Entschlossenheit umso verständlicher. Doch manchmal erscheint sie mir etwas zu überlegt, zu kühl für ihr Alter. Immerhin ist sie noch ein Teenager, bleibt aber meist rational und zu ruhig für meinen Geschmack. Gleichzeitig reagiert sie manchmal zu unvorhersehbar emotional, was nicht dazu passen will.
Ähnlich erging es mir auch bei ihren Freunden, unter denen die temperamentvolle Xochi noch am ehesten positiv heraussticht: Jeder unter ihnen hat seine individuelle Persönlichkeit und wirkt nicht unrealistisch, allerdings fehlt ihnen eine gewisse Lebendigkeit. Zu dem Einzigen, zu dem dies wirklich passt, das ist Samm, der Partial, mein heimlicher Favorit unter den Protagonisten, über den ich gerne mehr erfahren würde.


Der flüssige Schreibstil ist angenehm zu lesen und fängt viel von Kiras Wesen ein, da er hauptsächlich kurz gehalten und mit vielen Beschreibungen gespickt ist. Dadurch kann man sich das zukünftige New York mit all seinen leeren Straßen und verfallenen Häusern sehr bildlich vorstellen und mir hat diese Version von Manhattan unglaublich gut gefallen. In der Hinsicht hat der Autor bewiesen, dass er einen mit mitreißenden Ereignissen fesseln und einem lebhafte Bilder in den Kopf pflanzen kann. Auf die Art kommt sein interessanter Plot rund um die Partials und die Menschen, die sich in ihrer Zuflucht verschanzen und mit rigorosen Gesetzen ihren eigenen Untergang verhindern wollen, toll zur Geltung.
Leider verliert sich Wells dabei oft in der Handlung, sodass sich besonders der Anfang und der Mittelteil enorm hinziehen. Zwar haben mir die medizinischen Erläuterungen einen ausreichenden Einblick in die Thematik verschafft. Trotzdem erschlagen sie einen mitunter, sodass man Absätze mehrmals lesen muss, um die Zusammenhänge zu verstehen. Dagegen werden wichtige Hintergründe gar nicht beziehungsweise kaum abgehandelt, sodass man über bestimmte Sachverhalte wie zum Beispiel Die Stimme völlig im Unklaren gelassen wird. Ich hoffe mal, der zweite Band wird in der Hinsicht mehr enthüllen.



Fazit

Dan Wells’ Auftaktband zu seiner Dystopienreihe Partials ist ein etwas holpriger Einstieg in die ganz eigene Version des Autors von der Zukunft. Im Grunde genommen machen der interessante Plot, die gut durchdachten und plausibel erklärten Figuren und ein flüssiger, angenehm zu lesender Schreibstil machen Aufbruch zu einem empfehlenswerten Buch.
Doch die Längen zu Anfang und in der Mitte der Geschichte, die wenigen Erläuterungen zu wichtigen Hintergründen und der fehlende letzte Pfiff bei der Charaktergestaltung haben mich leider zu sehr gestört.
Wer ein Fan von Endzeitgeschichten ist, sich für medizinische Ausführungen interessiert, die alles logisch untermauern, erwachsene und rationalere Teenager bevorzugt und ein heimliches Faible für New York hat, dem kann ich den Roman wirklich ans Herz legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2018

eine überaus interessante Dystopie, die am Anfang zwar ein wenig schwächelt, sich dann aber zu einem mitreißenden Serienauftakt entwickelt

0

Partials – Aufbruch von Dan Wells ist ein Buch, das sich am Anfang etwas in die Länge zieht, weil die Handlung nur langsam in Fahrt kommt, sich dann im Verlauf der Geschichte aber immer weiter steigert ...

Partials – Aufbruch von Dan Wells ist ein Buch, das sich am Anfang etwas in die Länge zieht, weil die Handlung nur langsam in Fahrt kommt, sich dann im Verlauf der Geschichte aber immer weiter steigert und sich so schließlich zu einem doch noch sehr fesselnden Serienauftakt mausert. Nach dem schwierigen Einstieg, an dem der etwas gewöhnungsbedürftige Schreibstil nicht ganz unschuldig ist, gelingt es dem Autor die Spannung nach und nach zu steigern und spätestens ab dem Moment, in dem man endlich weiß, wo das alles eigentlich hinführen soll, beginnt man das Buch mehr und mehr zu genießen.
Die Zukunft, die Dan Wells darin kreiert hat ist alles andere als rosig, denn nach einem verheerenden Krieg und einer darauf folgenden schweren Epidemie gibt es kaum noch Menschen auf der Welt. Die wenigen Überlebenden, die immun gegen das Virus sind, haben sich auf Long Island versammelt und versuchen seit knapp einem Jahrzehnt ihre Welt Stück für Stück wieder aufzubauen. Allerdings haben sie ein großes Problem: Ihre Immunität überträgt sich nicht auf ihre Kinder, sodass bisher jedes Neugeborene innerhalb kürzester Zeit verstorben ist. Da ihre Forschungen seitdem zu keinem Heilmittel geführt haben – es gibt kaum noch genügend Wissenschaftler und es mangelt zudem an der notwendigen Technologie – besteht die ziemlich unmenschliche Lösung des regierenden Senats darin einfach möglichst viel Nachwuchs zu produzieren, anders kann man es leider nicht ausdrücken, in der vagen Hoffnung, dass irgendwann ein Baby ebenfalls immun sein und dadurch überleben wird. Sie verpflichten somit alle Frauen so oft wie nur möglich schwanger zu werden, wobei sie das Schwangerschaftsalter immer weiter herabsetzen, was in Verbindung mit den Tausendenden von toten Kindern inzwischen jedoch verständlicherweise zu einer großen Unzufriedenheit geführt hat. Ein Teil der Bevölkerung hat sich daher zusammen geschlossen und kämpft als „Stimme“ gegen den Senat und insbesondere das Zukunftsgesetz. Sie wehren sich gegen die zunehmende Kontrolle durch den Senat und ihr Militär, die Abwehr, und wollen den Bürgern wieder mehr persönliche Freiheiten geben. Vom Senat, der seine Macht natürlich nicht abgeben will, werden sie daher als Terroristen bezeichnet und verfolgt, obwohl sie eigentlich nur eine andere Meinung vertreten. Ihre Mittel sind zugegebenermaßen vielleicht nicht immer richtig, aber da der Senat keinerlei Widerspruch duldet, lässt er ihnen eigentlich keine andere Wahl.

Über den drohenden Bürgerkrieg zwischen den überlebenden Menschen haben viele von ihnen die im Grunde viel gefährlichere Bedrohung schon fast vergessen: die Partials. Sie wurden von Menschen als perfekte Soldaten erschaffen um einen Krieg für sie zu gewinnen, was sie sogar taten, haben sich danach jedoch gegen sie gewendet und waren ihnen auf Grund ihrer verbesserten Fähigkeiten haushoch überlegen. Während ihres Aufstandes kam es außerdem zum Ausbruch eines Virus, der schließlich fast die gesamte Menschheit vernichtete.
Die Partials kommen zwar von Anfang an zur Sprache, zu Beginn des Buches weiß man allerdings nur das über sie, was andere berichten oder was ihnen eingetrichtert wurde. Weil die Geschichte aus der Perspektive von Kira erzählt wird, die während es Krieges noch ein kleines Mädchen war und nie einen Partial zu Gesicht bekommen hat, weiß man also nur das, was ihr erzählt wurde. Die Partials werden von den meisten nicht als Menschen, nicht einmal als Personen betrachtet, sondern als Maschinen, als biologische Waffen ohne Gefühle, die außerdem das RM Virus freigesetzt und somit Millionen von Menschen getötet haben.
Kira hat diese Informationen nie in Frage gestellt, doch als sie schließlich Samm, einem echten Partial, begegnet und ihn näher kennen lernt, beschleichen sie Zweifel. Abgesehen davon, dass man sie rein äußerlich überhaupt nicht von den Menschen unterscheiden kann, sind sie sehr wohl in der Lage zu fühlen und womöglich nicht die Monster, für die man sie hält. Wenn das also gelogen war, wie viel Wahrheit steckt dann überhaupt in allen anderen Informationen?

Da die sechzehnjährige Kira noch nicht bereit ist schwanger zu werden und darüber hinaus nicht für den Rest ihres Lebens ein Kind nach dem nächsten zur Welt bringen will nur um es dann wie alle anderen Neugeborenen auf der Entbindungsstation, auf der sie arbeitet, sterben zu sehen, sieht sie den einzigen Weg die Menschheit wirklich zu retten in der Herstellung eines Heilmittels. Während der Senat nur die Gegenwart im Blick hat, denkt Kira an die Zukunft und ist bereit dafür etwas zu riskieren. Sie will die generelle Immunität der Partials erforschen und sich zunutze machen. Dazu müsste sie an einem von ihnen experimentieren, wofür sie allerdings erst einmal einen in die Finger kriegen muss, was vermutlich die schwierigste Aufgabe ist. Damit ist es aber längst noch nicht getan und ihre feste Entschlossenheit ein Heilmittel zu finden gerät ins Wanken als sich herausstellt, dass die Partials den Menschen so viel ähnlicher sind als gedacht, was sie in einen inneren Konflikt stürzt. Was ist sie wirklich alles bereit zu tun um die Menschheit zu retten? Sie selbst würde sich bereitwillig für das Überleben eines Kindes opfern, aber ist sie auch in der Lage und willens dafür zu töten?

Diese vielen Fragen regen den Leser nicht nur zum Nachdenken an, sondern sorgen zudem dafür, dass man in der zweiten Hälfte des Buches viel schneller voran kommt als in der ersten. Immer wieder wird Kira vor neue Herausforderungen gestellt und immer wieder werden ihr weitere Steine in den Weg gelegt, die sie irgendwie überwinden muss, obwohl das Ziel schon so nah schien. Zum Glück bekommt sie dabei wenigstens tatkräftige Unterstützung von ihren engsten Freunden, denn ohne deren Hilfe wäre sie vollkommen auf sich allein gestellt und hätte keine Chance ihre Ziele jemals zu erreichen. Nur leider müssen einige von ihnen dafür mit ihrem Leben bezahlen.

Im letzten Drittel gelingt es Dan Wells den Leser noch einmal mit einigen Wendungen zu überraschen, die man so nie erwartet hätte. Einige davon beantworten Fragen, die man sich im Laufe des Buches gestellt hat, andere werfen neue auf. Das Ende ist, ganz im Gegensatz zum Anfang, sehr temporeich und so spannend, dass der langatmige Start fast in Vergessenheit gerät. Obgleich man das Ende nicht als Cliffhanger bezeichnen kann, ist dieser Reihenauftakt keinesfalls in sich abgeschlossen und verlangt daher unbedingt nach einer Fortsetzung, die man auf jeden Fall ebenfalls lesen wird.


FAZIT

Partials – Aufbruch ist eine überaus interessante Dystopie, die am Anfang zwar ein wenig schwächelt, sich dann aber zu einem mitreißenden Serienauftakt entwickelt, der einen zu begeistern vermag. Im Verlauf der Handlung nimmt die Spannung schließlich kontinuierlich zu und schafft es so den Leser mehr und mehr zu fesseln. Die düstere Zukunftsvision von Dan Wells ist faszinierend und die vielen aufgeworfenen Fragen, die am Ende des ersten Teils noch nicht beantwortet wurden, sorgen dafür, dass man sich den zweiten Teil nicht entgehen lassen wird, da man Kira auf ihrem weiteren Weg begleiten und zusammen mit ihr die gesuchten Antworten finden will.

Veröffentlicht am 29.11.2019

Der Autor kann es besser

0

Als ich gehört habe, dass Dan Wells ein Jugendbuch schreibt, habe ich mich zunächst gefreut, denn ich fand seine "John Cleaver"-Trilogie richtig gut, als ich jedoch erfahren habe, dass sich sein Jugendbuch ...

Als ich gehört habe, dass Dan Wells ein Jugendbuch schreibt, habe ich mich zunächst gefreut, denn ich fand seine "John Cleaver"-Trilogie richtig gut, als ich jedoch erfahren habe, dass sich sein Jugendbuch als Dystopie entpuppt, war ich dann doch etwas skeptisch, denn bislang konnte mich noch keine Dystopie so richtig überzeugen - und ich habe wirklich schon einige gelesen. Da ich dann aber doch neugierig wurde, habe ich mich an "Aufbruch" herangewagt. Das Buch ist gut, aber Dan Wells kann es eindeutig besser.

An sich ist die Thematik ganz nett, aber leider nicht unbedingt neu und somit wurde ich nicht so sehr überrascht, wie ich es mir im Vorfeld erhofft habe. Zwar ist die Geschichte an einigen Ecken unvorhersehbar, aber der ganz große Knaller blieb für mich aus. Die Charaktere sind ebenfalls ganz nett, aber eben nur nett. Sie waren mir leider nicht sympathisch genug, um sie ins Herz zu schließen und somit konnte ich auch nicht so mit ihnen mitfiebern, wie ich es mir gewünscht hätte. Alles wirkt auf mich ein bisschen zu gewollt, fast so, als würde Dan Wells einfach auf die Dystopien-Welle aufspringen wollen, dabei hat er dies überhaupt nicht nötig, denn er ist ein phantastischer Autor. Das soll nun nicht bedeuten, dass er das Buch komplett versemmelt hat, aber dennoch hat mir etwas gefehlt, was ich noch nicht einmal groß benennen kann.

Der Schreibstil ist ganz okay und der Autor beschreibt seine Charaktere und die Ortschaften sehr ausführlich. Obwohl alles recht detailliert beschrieben wurde, konnte mich die Geschichte leider nicht packen. Spannung ist zwar vorhanden, aber dennoch hat mir die typische Gänsehaut, die ich sonst bei Dan Wells habe, sehr gefehlt und somit plätscherte die Geschichte nur so vor sich hin.

Mit Kira lernt man eine Protagonistin kennen, die ich bis zum Schluss nicht einschätzen konnte. Zwar finde ich sie relativ interessant, aber ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass ich sie im Laufe der Geschichte kennengelernt hätte. Sie ist mutig und stellt sich den Gefahren des Landes entgegen was sie mutig und entschlossen erscheinen lässt. Ihr Ehrgeiz, den Virus zu bekämpfen, ist beispielhaft und wirkt alles andere als gestellt, aber dennoch fehlte mir etwas, um sie tatsächlich ins Herz schließen zu können. Sie wirkt fast schon zu aalglatt, zu perfekt - die wirklichen Ecken und Kanten, die einen Menschen ausmachen, haben mir dabei klar gefehlt.

Positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass das Buch trotz der etwas schrägen Handlung sehr authentisch beschrieben wird. Da man mittlerweile weiß, wie schnell ein Virus entstehen und ausbrechen kann, finde ich die Darstellung des RM-Virus und die Ängste und Gedanken der Menschen dabei sehr nachvollziehbar und ich konnte auch die Entschlossenheit, etwas gegen den Virus zu finden, ebenfalls verstehen.

Die Covergestaltung gefällt mir ausgesprochen gut, auch wenn das Mädchen auf dem Cover keine Unbekannte ist und bereits mehrfach auf anderen Covern zu sehen war. Dennoch passt die Gestaltung gut zur Geschichte und auch die Farbgestaltung konnte mich überzeugen. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und stimmig.

"Aufbruch" ist sicherlich ein guter Auftakt von "Partials", aber leider konnte mich der Band trotz einigermaßen interessanten Charakteren und einem netten Plot nur bedingt überzeugen. Durch "John Cleaver" und anderen Büchern bin ich einfach eine bessere Leistung des Autors gewohnt und ich hoffe, dass er im zweiten Band wieder zur alten Form findet.