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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2023

Würdest du gerne in einer alternativen magischen Welt leben?

Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber
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Die versprochene Mischung aus Babylon Berlin und Fantasy hat mich sofort gereizt. Die Zwanziger des letzten Jahrhunderts vermischt mit Feen, Dryaden und Dschinns - das ist eine verdammt gute Vorstellung. ...

Die versprochene Mischung aus Babylon Berlin und Fantasy hat mich sofort gereizt. Die Zwanziger des letzten Jahrhunderts vermischt mit Feen, Dryaden und Dschinns - das ist eine verdammt gute Vorstellung. Und zum Großteil konnte mich diese Mischung auch überzeugen, gerade bei dem Autorenduo.

Die Charaktere haben mir alle sehr gut gefallen. Sie sind jeder auf ihre Art und Weise speziell und teilweise sehr unterschiedlich, was richtig spannend ist. Aufgrund der Perspektivenwechsel bekommt man mehrere tiefe Einblicke in die jeweiligen Personen, was manchmal ganz schön erschreckend sein kann (Tamyra). Originell ist in dem Zusammenhang auch die Idee mit den Tränen, die das Ganze erweitern. Bei manchen hätte ich mir ein paar mehr Details über ihre Motivation gewünscht, damit sie noch greifbarer werden. Aber ich hoffe da inständig auf den nächsten Teil.

Die Love Story war wunderbar Slow Burn und nicht zu aufdringlich, was bei der Masse an Action und Plot Twists auch wahrscheinlich nicht anders möglich gewesen wäre. Die ersten Seiten ist der Einstieg noch etwas zäh, aber dann wird man regelrecht mitgerissen. Und das nicht gerade schonend, wodurch es nie langweilig wird. Das hat mich insofern etwas gestört, da dadurch die versprochene Atmosphäre der Goldenen Zwanziger an vielen Stellen leidet beziehungsweise nicht recht aufkommen will. Etwas mehr Hintergrundinfos und ruhigere Szenen hätte ich schön gefunden, aber auch da hoffe ich, dass der zweite Band das etwas ausbaut.

Insgesamt gebe ich dem Buch deswegen 4 von 5 Tränen.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Wie weit würdet ihr für eure Ziele gehen?

Die Dunkeldorn-Chroniken - Ranken aus Asche
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Nachdem der erste Teil mir schon sehr gut gefallen hat, wollte ich natürlich gleich wissen, wie es weitergeht und was mit Opal nach dem Ende des ersten Teils geschehen ist.
Der Anfang kam etwas schleppend ...

Nachdem der erste Teil mir schon sehr gut gefallen hat, wollte ich natürlich gleich wissen, wie es weitergeht und was mit Opal nach dem Ende des ersten Teils geschehen ist.
Der Anfang kam etwas schleppend in Gang, aber Opal zeigt immer mehr Initiative, um sich gegen ihre Gegner zur Wehr zu setzen. Man merkt hier eine erneute Steigerung in ihrer Charakterentwicklung, vor allem was ihren starken Willen angeht. Leider nutzt sie ihre Gabe noch weniger als im ersten Teil, was echt richtig schade ist bei dem Ende. Wenn sie diese im letzten Band anwenden soll, um Tensia zu retten, dann wird es verdammt eng für eine plausible Erklärung, wie sie das schaffen will.

Und auch über das Magiesystem und das Leben außerhalb der Universität erfährt man immer mehr, gerade über die wirklich Armen und die richtig Reichen. Dadurch werden nicht nur die Charaktere neben Opal, sondern auch die gesamte Welt greifbarer und vielschichtiger. Die Dornenfamilie, die im ersten Band nur kurz erwähnt wurde, bekommt ein eigenes Gesicht, selbst wenn dieses bis auf den Königsgleichen noch etwas blass bleibt.

Am besten allerdings hat mir der Twist am Ende gefallen, weil er mal was ganz Anderes als die Standardgeschichten war. Ich muss auch gestehen, dass er mich gerade deswegen auch so überrascht hat.

Aufgrund meiner kleinen Kritikpunkte gebe ich dem Buch 4 von 5 Dornen.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Skurril und jugendlich, aber auch für Erwachsene geeignet

Einäugige Echse
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Von Carl Hiaasen habe ich schon das eine oder andere Buch in den Händen gehalten, das sich wunderbar skurril angehört hat. Und Einäugige Echse hat mich in diesem Eindruck nur noch bestätigt. Auf eine ...


Von Carl Hiaasen habe ich schon das eine oder andere Buch in den Händen gehalten, das sich wunderbar skurril angehört hat. Und Einäugige Echse hat mich in diesem Eindruck nur noch bestätigt. Auf eine positive Art.
Die Figuren sind allesamt in gewisser Weise stark überzeichnet, doch gerade das macht ihre Lebendigkeit und ihren Charme aus. Der Autor hat sich besondere Mühe gegeben, jedem Charakter ganz eigene Züge zu verpassen und ihn so individuell wie möglich zu gestalten. Man kann sie sich alle sehr bildlich vorstellen und verfolgt mit Spannung, welche Seiten sie als nächstes enthüllen. Gerade Skink ist unglaublich unberechenbar und herrlich schräg gezeichnet in seinem Ökoterrorismus und seiner scheinbaren Unverwüstlichkeit. In der Hinsicht ist er der perfekte Partner zu dem eher zurückhaltenden und wenig mutigen Richard, der jedoch zu allem entschlossen ist, um seine Cousine zu retten.
Die übrigen Erwachsenen bleiben etwas blass, aber das stört kaum, da ihre Rollen nur wenig zur eigentlichen Handlung beitragen.


Der Schreibstil passt zu dem Ich-Erzähler, denn Richard führt einen selbst durch die Geschichte. Mit jugendlicher Sprache und meist kurzen Sätzen lässt sich der Roman sehr flüssig lesen. Besonders gut gefallen haben mir die vielen Anspielungen und der sarkastische Witz, mit dem so manche Situation kommentiert wird. Ob nun die Technikversessenheit der heutigen Teenager, Skinks übersteigerten Drang, jeden Umweltsünder zur Rechenschaft zu ziehen oder gezielte Bemerkungen zu Florida und seinen Bewohnern, all das brachte mich immer wieder zum Lachen. Gerade weil der Humor nie übertrieben aufgesetzt oder belehrend gewirkt hat.
Was mich jedoch hin und wieder gestört hat, war, dass die eine oder andere Szene nicht sehr realistisch war. Auf der einen Seite verurteilt der Schriftsteller zu Recht, dass Jugendliche einfach mit Wildfremden weglaufen. Auf der anderen Seite tut Richard genau dasselbe. Einzig die Tatsache, dass dies übersteigert und selbstironisch erzählt wird, versöhnt mich etwas. Doch gerade deswegen würde ich das Alter der Zielgruppe eher bei vierzehn statt zwölf ansetzen.



Fazit

Einäugige Echse ist ein skurriler und extrem verrückter Roadtrip für Jugendliche aus der Feder von Carl Hiaasen. Mit beißendem Humor, lebendigen und sehr individuell gezeichneten Charakteren und einer spannenden Handlung konnte der Autor mich schnell von seinem Roman überzeugen.
Leider werden bestimmte Dinge unter den einen Voraussetzungen einfach so leichtfertig hingenommen, unter anderen jedoch strikt abgelehnt, was bei mir ein zwiespältiges Gefühl ausgelöst hat.
Wer richtig unberechenbare Figuren liebt, gutem Sarkasmus und übertriebener Selbstironie viel abgewinnen kann und auch sonst die leicht durchgeknallten Geschichten des Schriftstellers mag, der kommt an diesem Buch absolut nicht vorbei!

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Würdet ihr gerne ewig leben?

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Im Vorfeld habe ich dazu schon viele Rezensionen gesehen und einigen war die Geschichte ja zu langweilig und zu verwirrend. Mir persönlich hat grade diese Langatmigkeit, um Addies Situation darzustellen, ...

Im Vorfeld habe ich dazu schon viele Rezensionen gesehen und einigen war die Geschichte ja zu langweilig und zu verwirrend. Mir persönlich hat grade diese Langatmigkeit, um Addies Situation darzustellen, sehr gut gefallen.

Denn eines ist sicher: Ewig zu leben UND von jedem vergessen zu werden, den man trifft, muss die Hölle sein. Und das zeigen die Szenen auch sehr gut. Umso mehr hat mich Addies nie kleiner werdende Lebenslust begeistert. Klar, sie trotzt damit auch Luc, aber man merkt deutlich, dass sie sich selbst nach Hunderten von Jahren für Kleinigkeiten begeistern kann. Und das findet man sehr selten bei Unsterblichen. Gerade nach all diesen Erfahrungen.

Aber auch Henry und Luc, die zwei Kontrastpunkte in ihrem Leben, haben mir sehr gut gefallen. Ja, ihr lest richtig: Nicht nur Luc, der "Bad Boy", sondern auch der an sich selbst zweifelnde Henry. Solche Männerfiguren können mich immer wieder begeistern, weil sie so selten vorkommen in Büchern und doch so menschlich und realistisch sind.

Die Zeitsprünge waren anfangs etwas verwirrend, stimmt, aber man gewöhnt sich dran und eigentlich sind sie auch gut zu erkennen. Und natürlich hätte man die eine oder andere Szene auch weglassen können. Für mich allerdings machen sie den besonderen Charme der Story aus.

Mein Fazit: Ein leises, sehr eindringliches Buch, das einem zeigen soll, wie wertvoll jeder Augenblick sein kann, ob man nun unsterblich ist oder nicht.

Deswegen vergebe ich 4,5 von 5 Ringen.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Anders als Teil 1, aber genauso spannend

Die Auslese - Nichts vergessen und nie vergeben
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Nach dem überraschenden Ende des ersten Bands musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Und in der Hinsicht hat mich der zweite Teil nicht enttäuscht, selbst wenn er etwas anders aufgemacht war ...


Nach dem überraschenden Ende des ersten Bands musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Und in der Hinsicht hat mich der zweite Teil nicht enttäuscht, selbst wenn er etwas anders aufgemacht war als der Vorgänger.
Zum einen sind sich die bekannten Figuren relativ treu geblieben. Cia zeigt weiterhin das, wofür ich sie schon vorher bewundert habe: Einerseits weiß sie sich gut selbst zu helfen und ihr Pragmatismus rettet sie aus so manch brenzliger Situation. Andererseits ist sie trotz allem eine junge Frau, die sich nach Liebe, Zuneigung und Vertrauen sehnt. Gefangen zwischen diesen Sehnsüchten und ihren Zweifeln und Ängsten, die ihre Aufzeichnungen in ihr auslösen, bietet sie sehr viel Konfliktpotential. Und dieses wird wunderbar ausgespielt und von der Autorin nachvollziehbar rübergebracht.
Gleichzeitig wirken alle übrigen Charaktere so herrlich undurchsichtig und gleichzeitig so, als könnten sie die besten Verbündeten sein, sodass es immer spannend bleibt. Viele Entwicklungen der Nebenpersonen hatte ich nie so vorausgesehen, was einen besonderen Reiz des Buches für mich ausgemacht hat.


Zum anderen passt auch der Schreibstil wieder super zur Geschichte dazu: Nicht zu ausufernd, aber auch nicht zu einfach lässt er sich flüssig lesen und führt gekonnt durch die Story, sodass schnell die richtige Stimmung aufkommt. Man wird sofort in die Geschehnisse hineingezogen, obwohl man erst eine kurze Anlaufzeit benötigt, um sich wieder an alles aus dem Trilogieauftakt zu erinnern. Die Spannung ist diesmal eher unterschwellig. Man springt nicht von einer Actionszene zur nächsten, sondern fragt sich immer wieder, welche Feinde auf den restlichen Seiten auf einen lauern, von denen man es nie erwartet hätte. Dazwischen sorgen schockierende Ereignisse dafür, dass man meistens einfach weiterlesen muss.
Leider stößt man ab und zu auf Längen in der Handlung, die einen so frustrieren können, dass man erst einmal das Buch zur Seite legt.
Gleichzeitig erhält man meiner Meinung nach zu wenig Informationen über bestimmte Sachverhalte, die hoffentlich alle im Reihenabschluss aufgelöst werden. Bei diesem Roman ist mir einfach etwas zuviel im Unklaren geblieben, vor allem was die Rebellen angeht.



Fazit

Mit Die Auslese: Nichts vergessen und nie vergeben hat Joelle Charbonneau eine gelungene Fortsetzung ihres spannenden Dystopienauftakts geschrieben. Der Autorin gelingt es weiterhin, ihre Heldin nachvollziehbar in Szene zu setzen und ihre Nebencharaktere so undurchsichtig wie möglich erscheinen zu lassen. Außerdem überzeugt sie mit einem Schreibstil, der die Spannung sehr subtil vermittelt und den Leser dazu bringt, hinter jeder Ecke neue Feinde zu erwarten.
Leider bleibt vieles im Dunkeln, das man hätte enthüllen können, damit der Hintergrund nicht so dürftig wirkt. Das und einige Längen in der Geschichte bringen Minuspunkte.
Wer den ersten Teil mit Begeisterung gelesen hat, gerne mit den Hauptfiguren über mögliche Intrigen rätselt und Dystopien mag, die nicht nur durch Action fesseln, der sollte Cias Abenteuer ruhig weiterverfolgen.

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