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Veröffentlicht am 14.06.2023

Voller kleiner herzzerreißender Momente

Die Widerspenstigkeit des Glücks
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Ich habe ja ein besonderes Faible für Bücher, die in und um Buchhandlungen spielen. Daher wollte ich auch dieses hier unbedingt lesen. Und obwohl es ganz anders war, als ich erwartet hatte, hat es mir ...

Ich habe ja ein besonderes Faible für Bücher, die in und um Buchhandlungen spielen. Daher wollte ich auch dieses hier unbedingt lesen. Und obwohl es ganz anders war, als ich erwartet hatte, hat es mir wirklich gut gefallen.
Hauptsächlich die Figuren konnten mich für sich gewinnen. Da haben wir A. J. Fikry, einen nicht unbedingt einfachen Menschen, der genau zu wissen glaubt, was er will, braucht und mag. Und darin lässt er sich auch ungern belehren. Nach außen hin kann er ein richtiges Ekelpaket sein, doch eigentlich ist er herzensgut, wenn er andere nah genug an sich heranlässt. Dank Maya lernt man ganz neue Seiten an ihm kennen, ohne dass seine Einstellung dabei unglaubwürdig verbogen wird. Vielmehr entwickelt er sich weiter und lebt nach dem Tod seiner Frau endlich wieder auf.
Und natürlich begegnen einem noch weitere, wunderbar skurrile und liebenswerte Protagonisten wie die toughe Amelia, der krimibegeisterte Polizist oder A. J. s resolute Schwägerin, die alle ihr Glück rund um die kleine Buchhandlung suchen.


Der Schreibstil ist im Vergleich zur Anya Balachine Trilogie recht einfach gehalten und daher schön flüssig zu lesen. So wird eine lockerleichte Atmosphäre aufgebaut, die manchmal in einen krassen Gegensatz zu den dramatischen Szenen steht. Ich persönlich fand das nicht schlimm, es hat der Geschichte etwas Tragikomisches verliehen, das ich sehr mochte und das meiner Meinung nach gut zu den Charakteren passt. Auf diese Weise wird die Handlung in verschiedenen Abschnitten erzählt, wobei die Autorin gerade die Szenen herausgesucht hat, die einen immer wieder mitreißen können. Mit einem unterschwelligen, leisen Humor kann Gabrielle Zevin ebenso begeistern wie mit klugen und doch teilweise kuriosen Situationen.
Leider sind mir manche Zeitsprünge zwischen den einzelnen Ereignissen viel zu groß, denn oft werden ganze Jahre ausgelassen, besonders zum Ende hin. Da macht die Story einen gehetzten Eindruck, als hätte man möglichst schnell die letzten Kapitel schreiben müssen, und das obwohl mir ansonsten diese Episodenhaftigkeit sehr gut gefällt. Ein wenig verdirbt das den wirklich gelungenen unkitschigen Schluss, mit dem ich so in der Weise nie gerechnet hätte.


Fazit

Die Widerspenstigkeit des Glücks von Gabrielle Zevin ist ein angenehm zu lesender Erwachsenenroman für Zwischendurch. Mit Wohlfühlcharakteren, die dennoch keinem Stereotyp oder Klischee entsprechen, tragikomischen Szenen voller Wärme und Sensibilität und einem unerwarteten Ende konnte mich die Geschichte von sich überzeugen.
Nur die meiner Meinung nach manchmal viel zu großen Zeitsprünge zum Schluss hin erwecken den Eindruck, als hätte die Autorin zu sehr unter Zeitdruck gestanden.
Wer gerne mal etwas liest, das nicht unbedingt den extrem hohen Ansprüchen eines A. J. Fikry genügen muss, liebenswerte Figuren zu schätzen weiß und nicht auf einem für das Genre typischen letzten Kapitel besteht, für den ist dieses Buch eine tolle Abwechslung.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Mit vielen bekannten Elementen und doch ganz anders

Das Juwel - Die Gabe
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Sofort als ich das Cover sah und die Inhaltsangabe las, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt haben musste. Und ich habe es nicht bereut, denn es hat mich genauso gefesselt, wie ich es erwartet hatte.
Angefangen ...

Sofort als ich das Cover sah und die Inhaltsangabe las, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt haben musste. Und ich habe es nicht bereut, denn es hat mich genauso gefesselt, wie ich es erwartet hatte.
Angefangen mit den Figuren muss ich sagen, dass ich mich sofort in Violet hineinfühlen konnte. Sie ist von der ersten Seite an skeptisch, was ihre Aufgabe angeht, und man spürt gleich, dass sie nicht dort sein will in dieser fremden Welt, selbst wenn sie von einem Wohlstand umgeben ist, den sie in ihrer Kindheit nie erlebt hat. Das gibt ihr die Kraft, ab und an in kleinem Maße zu rebellieren, ohne dabei zu offensiv zu werden. Ich fand das sehr nachvollziehbar gemacht, da sie die Spielregeln des Juwels kaum kennt und die psychische Bedrohung für sie genauso furchtbar ist wie die physische. Ihre innere Zerrissenheit wird besonders deutlich, als sie etwas findet, das sie in dieser ungeliebten Welt hält. Gerade da bin ich gespannt, wie sich das weiterentwickeln wird.
Von den übrigen Protagonisten sind mir besonders die Herzogin vom See und ihr Sohn Garnet positiv aufgefallen, da sie beide das Potential zu einem interessanten und tiefgründigen Charakter haben. Aber dazu wird hoffentlich der zweite Band mehr preisgeben.


Der Schreibstil besticht seine leichte Lesbarkeit und die sehr anschaulichen Beschreibungen eines Settings, das zwar nicht komplett neu, aber dafür unglaublich komplex und gut durchdacht aufgebaut ist. Man braucht ein, zwei Kapitel, um sich hineinzufinden, doch gerade das hat den Reiz der Geschichte für mich ausgemacht. Ebenso wie der Umstand, dass das Hauptaugenmerk auf Violets Entwicklung und ihre einzelnen Entdeckungen bezüglich ihres Schicksals und der ungeschriebenen Regeln um sie herum liegt. Vor dem Hintergrund war es meiner Meinung nach auch passend, dass sie sich verliebt und damit die dadurch entstehenden Komplikationen zum Thema gemacht werden.
Leider verlief die Romanze für meinen Geschmack etwas zu schnell und oberflächlich. Gerade da hätte ich mir wesentlich mehr Tiefe gewünscht. Es wird viel zu viel nur wage angedeutet, sodass man eher spekuliert als wirklich interpretieren kann, was die Autorin aussagen will. Und auch die bedrohlichen Handlungsstränge finden eher im Dunklen statt, ohne dass Violet eine Spur davon ahnt, sodass sie einen zu naiven Eindruck macht. Ich hoffe, dass da im nächsten Teil etwas mehr enthüllt wird.



Fazit

Das Juwel: Die Gabe ist ein viel versprechender Titel im Bereich Jugendliteratur, der frischen Wind in das Genre bringt. Mit einer realistisch geschriebenen Hauptfigur, einer anschaulich beschriebenen und komplexen Welt und einer wendungsreichen Story konnte mich der Roman zum größten Teil überzeugen.
Nur die Liebesgeschichte und manche Handlungsstränge lassen an Tiefe vermissen, die ich mir sehr gewünscht hätte, da sie wirklich Potential mitbringen.
Wer typische Dystopien mit neuem Setting liebt, weibliche Antagonisten mit vielen Facetten mag und gerne über die Aufarbeitung kritischer Themen liest, der kann bei diesem wunderschön gestalteten Buch ruhig zugreifen!

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Rasanter als der erste Teil, jedoch etwas weniger Handlung

Das unendliche Meer
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Nach dem fulminanten Ende des ersten Bandes musste ich natürlich sofort den zweiten hinterher lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Und ich muss sagen, dass der Autor die Qualität halten konnte.
Vor ...

Nach dem fulminanten Ende des ersten Bandes musste ich natürlich sofort den zweiten hinterher lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Und ich muss sagen, dass der Autor die Qualität halten konnte.
Vor allem die Figuren konnten mich wieder begeistern. Ich fand es besonders toll, dass man diesmal auch die Perspektiven der anderen Jugendlichen kennenlernt und mehr über deren Vergangenheit erfährt. Das ist wesentlich interessanter, als wenn Rick Yancey weiterhin nur aus Cassies und Bens Sicht erzählt hätte, und gibt der kleinen Gruppe als Ganzes viel mehr Tiefe. Das gilt vor allem deswegen, weil die Charaktere alle vor schwierige, mitunter sehr brutale Entscheidungen gestellt werden, die ihnen teilweise alles abverlangen. Ich musste oft schwer schlucken und fragte mich, was ich wohl in einer solchen Situation getan hätte, besonders da die Protagonisten allesamt realitätsnah beschrieben werden mit ihren Schwächen und Fehlurteilen, die tragische Konsequenzen haben können. Gerade in der Hinsicht bin ich gespannt auf den dritten Teil.


Der Schreibstil ähnelt derjenigen Mischung des ersten Bands: Angenehm zu lesen, mit der typischen Jugendsprache versetzt und mit demselben trockenen Humor gewürzt. Man kann sich nicht nur gut in die Personen hineinversetzen, sondern auch in die rasante Handlung, die von einer beklemmenden Atmosphäre und überraschenden Wendungen unterstützt wird. Man wird regelrecht von einem unerwarteten Ereignis ins nächste geworfen und erlebt lediglich ein paar Ruhepausen dazwischen, in denen man sich ständig fragt, wann ein weiterer Schockmoment folgt. Dadurch wird eine perfekte Weltuntergangsstimmung erzeugt, die auch das Kurzschlussverhalten der Kinder in vielen Szenen plausibel macht.
Leider kann das nicht darüber hinweg trösten, dass eigentlich nicht viel Neues passiert. Einige Erkenntnisse gewinnt man dazu, was die Motive der Außerirdischen angeht, das muss ich zugeben. Doch diese werfen viel zu oft mehr Fragen auf, als sie beantworten. So muss man notgedrungen auf den Abschluss der Trilogie warten, um hoffentlich endlich alle Antworten über die Hintergründe zu erhalten.


Fazit

Mit Das unendliche Meer hat Rick Yancey einen würdigen Nachfolger für Die fünfte Welle geschrieben. Die nachvollziehbare Weiterentwicklung bekannter Figuren, neue interessante und tiefgründige Perspektiven, eine packende, wendungsreiche Handlung und der dazu passende Schreibstil sind die großen Pluspunkte der Fortsetzung.
Leider bleiben noch sehr viele Fragen ungeklärt und die eigentliche Handlung schreitet trotz der massigen Actionszenen kaum voran.
Wer den ersten Band mochte, sich gerne für spannungsgeladene Alieninvasionen mit Tiefgang begeistern kann und zudem gerne Romane aus der Sicht verschiedener Personen liest, der wird sich von diesem Buch sehr gut unterhalten fühlen.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Höllisch gute Unterhaltung vor biblischem Hintergrund

Dämonenasche
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Die Inhaltsangabe von Broken Destiny: Dämonenasche hat mich sofort neugierig gemacht und ich wollte es unbedingt lesen. Und trotz ein paar kleiner Schwächen habe ich mich echt gut unterhalten gefühlt.Mit ...

Die Inhaltsangabe von Broken Destiny: Dämonenasche hat mich sofort neugierig gemacht und ich wollte es unbedingt lesen. Und trotz ein paar kleiner Schwächen habe ich mich echt gut unterhalten gefühlt.Mit den beiden Hauptfiguren konnte ich mich sofort anfreunden, obwohl die zwei einen etwa holprigen Start haben. Besonders auf Adrian muss man sich erst einmal einlassen, um nicht bloß den typischen Bad Boy in ihm zu sehen. Seine Beweggründe werden erst nach und nach erklärt und meiner Meinung nach auch auf eine nachvollziehbare Art und Weise. Dasselbe gilt für Ivy, die seit jeher mit ihren Visionen zu kämpfen hatte und nun auf dem harten Weg lernen muss, dass es keine Halluzinationen sind. Ich finde es toll, wie sie langsam über sich hinauswächst und immer selbstbewusster und kämpferischer wird, ohne dabei zu übertreiben oder unrealistisch zu werden. All ihre Wut, ihre Frustration und auch ihre gleichzeitige Verzweiflung machen sie zu einer sehr menschlichen Heldin, die mich sofort von sich überzeugen konnte.Die übrigen Charaktere bleiben dagegen etwas blass für meinen Geschmack, selbst wenn sie gute Ansätze bieten und das Ensemble schön ergänzen und richtig lebendig werden lassen.


Der Schreibstil passt zu der jugendlichen Heldin: Flüssig und angenehm zu verfolgen besticht er hauptsächlich durch seine humorvollen Anspielungen und die spritzigen Dialoge. Gleichzeitig konzentriert er sich auf das Wesentliche, was die Handlung sehr rasant macht und einen regelrecht mitreißt. Sofort von Anfang an befindet man sich mitten in der Geschichte, sodass kaum Langeweile aufkommen kann. Gewürzt wird das Ganze mit einem biblischen Hintergrund, der die Story noch interessanter macht, da die Auslegung mal eine völlig andere ist. Man muss solche Themen in Verbindung mit deutlichen Gewaltszenen allerdings mögen oder sich zumindest nicht davon abschrecken lassen.Leider fehlt mir bei all der Hektik ein bisschen die Tiefgründigkeit. Das äußert sich darin, dass ich gerne mehr über bestimmte Personen erfahren hätte oder die Liebe zwischen Adrian und Ivy mir einfach zu schnell geht. In gewisser Weise ist es logisch und daher etwas vorhersehbar, dass die zwei zusammenkommen, um gemeinsam gegen den Feind zu kämpfen. Doch die starken Gefühle, die sie füreinander empfinden, werden kaum erklärt und sind urplötzlich da, sodass ich mich erst an dieses Pärchen gewöhnen musste. Darüber tröstet mich auch nicht der Umstand hinweg, dass sie anfangs so einige Hürden überwinden müssen. Denn diese sind teilweise nach altbekanntem Muster gestrickt und wirken etwas konstruiert.



Fazit

Broken Destiny: Dämonenasche ist ein abwechslungsreicher erster Teil von Jeanine Frosts neuer Fantasyreihe. Mit zwei interessanten Hauptcharakteren, die sich langsam entwickeln, einem flüssigen Schreibstil, der die rasante Handlung unterstützt, und einer nicht ganz alltäglichen Auslegung biblischer Themen konnte mich der Roman von sich überzeugen.
Allerdings waren mir die Nebenfiguren größtenteils etwas zu blass und mir fehlte einfach eine gewisse Tiefgründigkeit, besonders in der Schilderung der Liebesgeschichte, die ein paar der gängigen Klischees in sich vereint.
Wer gerne eine etwas andere Story über den Kampf Himmel gegen Hölle lesen möchte, die typischen Komplikationen zwischen Männern und Frauen liebt und sich zudem für jede Menge actionreiche Wendungen begeistern kann, der wird sich von diesem Buch wunderbar unterhalten fühlen.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Wie ein Regionalexpress, der erst in Fahrt kommen muss, aber dann überrascht

Girl on the Train
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Girl on the Train wurde regelrecht als DAS Ereignis des Jahres gefeiert, da wollte ich mir unbedingt eine eigene Meinung dazu bilden. Und obwohl ich den Hype nicht ganz nachvollziehen kann, konnte mich ...

Girl on the Train wurde regelrecht als DAS Ereignis des Jahres gefeiert, da wollte ich mir unbedingt eine eigene Meinung dazu bilden. Und obwohl ich den Hype nicht ganz nachvollziehen kann, konnte mich das Buch in gewissen Punkten überraschen.
Einer dieser Punkte waren die Charaktere. Ich muss gestehen, ich habe es in letzter Zeit selten erlebt, dass mir Figuren derart unsympathisch waren und mir gleichzeitig so lebensecht erschienen. Paula Hawkins zeigt Antihelden der schmerzlichsten Sorte, die egoistisch, selbstsüchtig und voller Selbstmitleid sein können. Die sich und andere verletzen, weil sie nicht wissen, was sie wollen und was ihnen wichtig ist. Die gedankenlos und unverantwortlich handeln, da sie sich ihren Ängsten nicht stellen wollen und nach außen hin lieber so tun, als wären sie glücklich. Und dennoch schafft es die Autorin, eine emotionale Nähe herzustellen, sodass man mit ihren Protagonisten mitfühlt und sich darauf einlässt herauszufinden, was sie antreibt oder davon abhält, bestimmte Dinge zu unternehmen. Manchmal ist das recht beängstigend mitzuerleben, doch auf der anderen Seite bleiben gewisse Beweggründe auch im Dunkeln, die man vielleicht gar nicht nachvollziehen könnte, obwohl sie in der Realität durchaus vorkommen.


Der Schreibstil und die Gliederungen erinnern an diejenigen eines Tagebuchs: Mit dem jeweiligen Datum als Titel beschreiben die Frauen, zwischen denen die Perspektive hin- und herwechselt, ihren jeweiligen Tagesablauf beziehungsweise wichtige Ereignisse. Meist stehen dabei ihre Gefühle, Träume und Ängste im Vordergrund und verleihen dem Roman eher die Atmosphäre eines Dramas. Dadurch lernt man die Personen näher kennen und kann sich besser in sie hineinzuversetzen, sodass man nicht den Eindruck hat, einem 0815-Thriller mit wandelnden Stereotypen vor sich zu haben.
Allerdings kommt dadurch die Handlung nur sehr gemächlich in Fahrt und lässt die oft angepriesene Spannung vermissen. Erst zum Ende hin wird man von unerwarteten Wendungen überrascht und mitgerissen, doch solange muss man sich gedulden. Dabei können auch die Zeitensprünge hin und wieder verwirrend sein, wenn man sie nicht genau nachverfolgt oder von der Geschichte derart gefangen ist, dass man die Überschrift überliest.



Fazit

Mit Girl on the Train ist Paula Hawkins ein überdurchschnittliches Werk gelungen, das zum größten Teil überzeugen kann. Die realistischen, wenn auch nicht sehr sympathischen Figuren, die durch ihre Schwächen und ihr Fehlverhalten bestechen, ihre tiefgründige Darstellung und der rasante Schluss sprechen ganz eindeutig für den Roman.
Leider braucht dieser mehrere Kapitel, um in Schwung zu kommen, und die Atmosphäre erinnert anfangs eher an ein Drama als an einen Thriller. Außerdem sollte man die Zeitsprünge genau im Auge behalten, um nicht den Überblick zu verlieren.
Wer gerne Geschichten über nachvollziehbare Antihelden liest, besonders über weibliche, und nach dem Lesen der Inhaltsangabe nicht unbedingt eine durchweg actiongeladene Handlung erwartet, der kann diesem Buch sofort eine Chance geben.

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