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Veröffentlicht am 23.09.2024

Nachkriegs-Cluedo-Geschichte

Mord in der Charing Cross Road
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Endlich wieder mal ein klassischer, englischer Krimi. Kein Wunder immerhin wurde die Autorin bereits 1920 geboren. Bei dem Buch handelt es sich um keine Neuerscheinung, sondern um eine Neuentdeckung. Dies ...

Endlich wieder mal ein klassischer, englischer Krimi. Kein Wunder immerhin wurde die Autorin bereits 1920 geboren. Bei dem Buch handelt es sich um keine Neuerscheinung, sondern um eine Neuentdeckung. Dies alles sollte einem bereits vor dem Lesen bewusst sein und man sollte auch die damalige Moralvorstellung beachten, wenn man dieses Buch bewerten möchte.
Manche im Buch angesprochenen Themen wirken für die heutige Zeit altbacken oder gar irritierend, waren aber zu der Zeit als Henrietta Hamilton das Buch schrieb normal.
Schon nach wenigen Seiten war ich vollkommen in den Bann gezogen und wollte das Buch am liebsten nicht mehr weglegen. Bereits im ersten Kapitel lernt man mehr oder weniger alle handelnden Personen kennen und auch der Handlungsort wird genau beschrieben. Von der Flut an Personen war ich im ersten Augenblick ein wenig überwältigt, doch dieses Gefühl legte sich recht schnell wieder.
Der bereits im Titel erwähnte Mord ereignet sich recht früh in der Geschichte und wie es bei einem klassischen Krimi nun mal der Fall ist, geht es darum herauszufinden, wer der Mörder ist. Zusätzlich gibt es dann auch noch eine Geistergeschichte und Bücherdiebstählt zu klären. Klingt auf den ersten Blick alles ein wenig viel, Henrietta Hamilton schafft es aber daraus eine durchaus runde Geschichte zu machen.
Der Spannungsbogen ist eher mäßig gespannt, dafür bekommt man einen guten Einblick in das London der 50iger Jahre. An vielen Stellen erinnerte mich das Buch an das Brettspiel Cluedo. Wobei der Tatort und die Mordwaffe bereits klar waren und nur die Frage offen war, wer war es und warum. Auch die im Klappentext erwähnte Liebesgeschichte kommt eher auf leisen Sohlen daher. Auch dies ist für mich stimmig für die damalige Zeit.
Mich freut es besonders, dass es sich bei Mord in der Charing Cross Road nicht um einen Einzelroman handelt, sondern um den Auftakt einer Serie. Die beiden Hauptpersonen Sally und Johnny waren mir von Anfang an sehr sympathisch und ich freue mich schon darauf, mehr über die beiden zu erfahren.
Im Vergleich zu modernen Krimis kommt das Buch sehr langsam und getragen daher und wirkt auf den ersten Blick langweilig und spannungsarm. Dafür versprüht das Buch einen Vintage Charme und einen herrlichen Hauch von Nostalgie. An die großen englischen Krimis kommt das Buch leider nicht ganz ran. Ich fühlte mich aber durchgehend gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Männer Moratorium

Wie heiß ist das denn?
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Bestellerautorin Ellen Berg ist nicht ohne Grund ein Fixstern am Unterhaltungshimmel. Schon seit Jahren begeistern ihre (K)ein Romane die Leserschaft. Jedes der Bücher der Reihe besticht mit ihrer besonderen ...

Bestellerautorin Ellen Berg ist nicht ohne Grund ein Fixstern am Unterhaltungshimmel. Schon seit Jahren begeistern ihre (K)ein Romane die Leserschaft. Jedes der Bücher der Reihe besticht mit ihrer besonderen Mischung aus Humor, Spritzigkeit, Kalendersprüchen und unterschwelliger Ernsthaftigkeit.
‚Wie heiß ist das denn‘ ist hierbei keine Ausnahme. Die Mischung aus altbekannten Gesichtern und neuen Charakteren begeistern sowohl Ellen Berg Neulinge als auch Fans der Reihe. Die Charaktere sind wieder einmal liebevoll überzogen dargestellt, was den besonderen Charme ausmacht und trotzdem so nah dran an der Realität, dass man sich gut in sie hineinversetzen kann.
Ellen Berg hält sich nicht mit langen und unnötigen Beschreibungen der Umwelt oder der Umgebung auf, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche. Das sind ihre Charaktere und deren Gedanken- und Gefühlswelt. Gewürzt wird das ganze immer wieder mit (altklugen) Sprüchen, manche davon sind vielleicht schon ein wenig abgedroschen oder platt, aber der Unterhaltungswert ist garantiert.
Die Geschichte wirkt an manchen Stellen ein wenig zu vorhersehbar, meiner Meinung nach ist dies aber von der Autorin absichtlich herbeigeführt worden. Das macht den Überraschungseffekt an manchen Stellen nämlich nur größer.
Wer bereits einmal ein Buch von Ellen Berg gelesen und es gemocht hat, wird meiner Meinung nach, immer wieder zu einem ihrer Romane greifen. Die Bücher ähneln sich in ihrem Aufbau sehr, trotzdem macht es immer wieder Spaß und am Ende des Buches bleibt das Gefühl zurück, dass man sich gut unterhalten fühlt und trotzdem eine (wichtige) Lektion gelernt hat.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Vergnügliche Lesestunden garantiert

Komm schon, Baby!
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Bereits 13 Jahre sind seit Erscheinen des ersten Bandes der (K)ein… Roman Reihe vergangen. 13 Jahre und 22 Bände später hat Ellen Berg nichts von ihrem Humor eingebüßt.
Wie immer gilt, der Roman ist zwar ...

Bereits 13 Jahre sind seit Erscheinen des ersten Bandes der (K)ein… Roman Reihe vergangen. 13 Jahre und 22 Bände später hat Ellen Berg nichts von ihrem Humor eingebüßt.
Wie immer gilt, der Roman ist zwar Teil der Reihe, aber als eigenständiges Buch lesbar und in sich vollkommen abgeschlossen. Ich selbst habe einige, aber auf keinen Fall alle Bände der Reihe gelesen und definitiv nicht in der richtigen Reihenfolge.
Ellen Berg überzeugt wieder mal mit einer guten Mischung aus spritzigem Humor, liebenswerten, aber teils schrulligen Charakteren und einem Hauch von Ernsthaftigkeit. Ein Grund für mich, immer wieder zu ihren Büchern zu greifen sind die Charaktere, liebenswert, aber doch ein wenig eigenartig, manchmal schrullig und meistens ein wenig überzeichnet. Für mich macht gerade dies den Charme von Ellen Bergs Büchern aus. Dieses hier ist keine Ausnahme, wenn ich auch sagen muss, dass es nicht mein Lieblingsband werden wird. Gerade Oma Hilde und ihr Partner Walter haben es mir in diesem Buch angetan, von den beiden hätte ich gerne noch mehr gelesen.
Die Geschichte an sich ist recht vorhersehbar und wartet nur mit wenigen kleinen Überraschungen auf. Für mich persönlich nicht weiter schlimm, denn es hat das Lesevergnügen in keiner Weise beeinträchtigt.
Ellen Bergs Schreibstil ist gewohnt flüssig und locker, so dass die Seiten nur so an einem vorbeifliegen. Bereits in anderen Romanen von ihr ist mir ihre Liebe zu ‚(Kalender)Sprüchen‘ aufgefallen. Ein paar wenige sind ja ganz lustig, auch wenn man sie meistens schon öfters irgendwo gehört oder gelesen hat. In diesem Roman hat sie es aber vielleicht ein klein wenig übertrieben. Wie so vieles ist dies aber natürlich Geschmackssache.
Alles in allem wieder mal eine solide Leistung von Ellen Berg, wenn auch nicht ihr bester Roman. Vergnügliche Lesestunden sind aber garantiert.

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Veröffentlicht am 30.08.2024

Wie geht es leicht

Die Reise deines Lebens
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Die wichtigsten Fakten zuerst: „Die Reise deines Lebens: Wien“ ist der Auftakt zu einer Serie. In diesem Buch lernt man die Hauptperson Betty Ulrich kennen und begleitet sie auf ihre ungeplante Reise nach ...

Die wichtigsten Fakten zuerst: „Die Reise deines Lebens: Wien“ ist der Auftakt zu einer Serie. In diesem Buch lernt man die Hauptperson Betty Ulrich kennen und begleitet sie auf ihre ungeplante Reise nach Wien.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, des besteht also kein Zwang die weiteren Bücher der Reihe zu lesen. Einige Dinge bleiben trotzdem offen, die Antworten kann man entweder seiner Fantasie überlassen oder aber man liest den nächsten Band und erfährt, wie es wirklich mit Betty weitergeht und welche ihrer Vorhaben sie tatsächlich umgesetzt hat.
Die Reise deines Lebens ist sowohl ein Roman als auch ein Ratgeber und Selbsthilfebuch. Vergleichbar ein wenig mit Das Café am Rande der Welt von John Strelecky. Mir persönlich, hat Julie Piepers Buch aber deutlich besser gefallen. Dies liegt vor allem an der Hauptperson Betty. Mir ihr konnte ich mich von Anfang an gut identifizieren.
Die Mischung aus Roman und Selbsthilfebuch ist interessant, macht an vielen Stellen sehr viel Spaß, wurde mir aber ab und an auch zu viel. Obwohl alle Ratschläge durchaus ihre Berechtigung haben, klingen viele wie platte Kalendersprüche. Julie Pieper schafft es aber immer wieder den Kalendersprüchen Tiefgang zu geben. Vor allem dadurch, dass sie den inneren Kampf von Betty gut zum Ausdruck bringen kann. Denn Betty geht es sich nicht anders als der Leserin oder dem Leser. Auch für sie sind die Ratschläge manchmal ein wenig seltsam anmutend und auch das Thema Spiritualität macht ihr Kopfzerbrechen.
Julie Pieper schafft es zum Nachdenken anzuregen. Betty lernt im Laufe ihrer Reise sehr viele Personen kennen, erlebt so einiges, bekommt Ratschläge mit auf den Weg und hinterfragt sich selbst und ihr Leben. Genauso ging es mir beim Lesen, auch ich habe immer wieder über mein Leben nachgedacht und mich gefragt, was ich denn ändern könnte oder was ich gern anders hätte.
Man darf nicht mit der Erwartungshaltung an das Buch herangehen, dass nach dem Lesen alles besser ist. Wer aber gerade ein wenig unzufrieden mit sich selbst und seinem Leben ist, kann sich hier aber einige Inspirationen holen.
Alles in allem eine durchaus gelungene Mischung an „belehrenden“ und erzählerischen Elementen. Trotzdem bin ich mir unsicher, ob ich die weiteren Bücher der Serie lesen werde. Einerseits bin ich zwar neugierig, was aus Betty wird und wie sie ihr Leben ändern wird, andererseits glaube ich aber, dass sich die weiteren Bücher nur wenig von diesem hier unterscheiden werden. Ich glaube aber, dass dies ein Buch ist, dass ich in einiger Zeit noch mal lesen werde.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Wie lässt man locker

Mach dich locker
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„Mach dich locker“ ist mittlerweile bereits der 18 Band der (K)ein…. Romanserie von Ellen Berg. Alle Bücher sind in sich abgeschlossen. Es besteht kein Zwang die Bücher in der „richtigen“ Reihenfolge oder ...

„Mach dich locker“ ist mittlerweile bereits der 18 Band der (K)ein…. Romanserie von Ellen Berg. Alle Bücher sind in sich abgeschlossen. Es besteht kein Zwang die Bücher in der „richtigen“ Reihenfolge oder überhaupt ein anderes Buch der Reihe zu lesen.
Wobei, wenn man einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird man immer wieder zu einem Buch der Reihe greifen. Dann darf man sich ab und an auch über einen bereits bekannten Charakter freuen, der einem schon in früheren Büchern begegnet ist.
Der Erzählstil von Ellen Berg ist gewohnt locker-flockig und spritzig, auch wenn manchmal ernstere Themen angesprochen werden.
Die Charaktere sind liebevoll überzeichnet dargestellt und man kann sich gut in die Geschichte und die Personen hineinversetzen. Dabei muss man diese Charaktere nicht immer verstehen oder lieben, trotzdem entdeckt man doch immer wieder ein kleines bisschen von sich selbst.
Ellen Berg schafft es mit „Mach dich locker“ wieder einmal einen kurzweiligen Roman zu schreiben, bei dem es doch eine wichtige Botschaft gibt. Dies schafft sie mit viel Humor und ohne erhobenen Zeigefinger.

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