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Veröffentlicht am 08.07.2017

Großartige Fantasyunterhaltung mit starken Gefühlen

Blut schreit nach Blut
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Eine spannende Reise durch eine fantastische mittelalterliche Welt, die durch eine Vielzahl von Emotionen und tiefgründigen Charakteren einfach nur begeistern muss.

Zum Inhalt:

Die Schwarzburg wird 1272 ...

Eine spannende Reise durch eine fantastische mittelalterliche Welt, die durch eine Vielzahl von Emotionen und tiefgründigen Charakteren einfach nur begeistern muss.

Zum Inhalt:

Die Schwarzburg wird 1272 angegriffen. Ihre Bewohner fallen den Angreifern zum Opfer und die Burg wird schwer beschädigt. Luna, die Tochter des Burgherrn, gelingt es als Einziger aus der Burg zu flüchten. Dabei muss sie miterleben, wie ihre Eltern getötet werden. In diesem Albtraum gefangen, trifft sie auf einen großen mächtigen Wolf, der ihr im Wald zu Hilfe kommt. Seine Augen kennt Luna nur zu gut. Seit ihrer Kindheit hat sie diese als Sternenpaar im Wald beobachtet. Lunas Lebenswelt ist bis auf das Mark erschüttert, aber nicht nur das. Zurück auf der Schwarzburg stellen sich bedeutende Veränderungen an ihrem Körper ein.

Mein Eindruck:

Aikaterini Maria Schlösser gelingt mit dieser spannungsvollen Geschichte ein außergewöhnlicher Fantasyroman. Er besticht durch die liebevoll und tiefgründig gestalteten Charaktere und der bildhaften Lebenswelt einer jungen Burgherrin. Die Veränderungen, die Luna erleiden muss, sind unheimlich detailliert beschrieben und lassen den Leser diese Veränderungen hautnah miterleben und dabei auch tief in Lunas Psyche eintauchen. Das Lebensumfeld im mittelalterlichen Schwarzwald ist ebenso detailliert wie realistisch dargestellt, ohne dabei von der eigentlichen Geschichte abzulenken. Alle Haupt- und Nebencharaktere kommen lebensecht rüber, so dass man sich schnell auf der Schwarzburg und ihren Mitbewohnern zu Hause fühlt. Vor allem die Protagonistin Luna besticht durch eine ausgefeilte Gefühlswelt, in der sich auch der Leser wiederfindet. Alle ihre Problem und Sehnsüchte übertragen sich, so dass dieses Buch auch zu einer Zerreißprobe für die eigenen Gefühle werden kann.

Das Genre Fantasy ist in meinem Bücherregal nur am Rande zu finden. Dieses Buch aber konnte mich vollends überzeugen und begeistern.

Fazit:

Diese Geschichte besticht durch eine Vielzahl von Emotionen und Gefühlen, die quasi aus dem Buch herausquellen und den Leser mitnehmen auf eine spannungsgeladene Reise durch eine fantastische aber reale Welt. Glasklare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.07.2017

Norddeutscher Dorfkrimi mit großem Unterhaltungswert

Bernsteinblut
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Kirsten Raab legt mit „Bernsteinblut“ einen sehr unterhaltsamen und mit spannenden Charakteren gespickten Krimi vor, der den Lesern zum Miträtseln und Schmunzeln verführt.

Zum Inhalt:

Süderbrock. Ein ...

Kirsten Raab legt mit „Bernsteinblut“ einen sehr unterhaltsamen und mit spannenden Charakteren gespickten Krimi vor, der den Lesern zum Miträtseln und Schmunzeln verführt.

Zum Inhalt:

Süderbrock. Ein kleines beschauliches Dorf im hohen Norden Deutschlands, nicht weit von der Nordseeküste entfernt. Genau dort passiert das Unglaubliche. Der Bauer Heinrich Lüdersen wird von seiner eigenen Mistgabel aufgespießt ermordet aufgefunden.
Piet Petersen und sein Kollege Hauke Hansen beginnen mit den Ermittlungen. Lüdersen ist im Dorf als Querkopf bekannt gewesen und hatte mit fast allen Streit. Piet und Hauke versuchen Täter und ein Motiv zu finden.

Mein Eindruck:

Kirsten Raabs Krimi hat mich begeistert. Zum einen durch die Beschreibung des kleinen norddeutschen Dörfchens, in dem jeder jeden kennt und man sich mit „Moin“ anspricht, zum andern aber auch durch die durchdachte und überhaupt nicht langweiligen Handlung mit überaus spannenden Charakteren.
Vor allem Piet Petersen mit seiner Leichenphobie, die so gar nicht zum Berufsbild eines Kommissars zu passen scheint, macht in diesem Krimi einiges durch. Aber auch die Nebenakteure kommen sympathisch und glaubwürdig rüber.
Die Handlung ist temporeich und überhaupt nicht langweilig. Man muss diesen Krimi eher in die Kategorie Pageturner einordnen, wirklich weglegen kann man dieses Buch nicht. Viele Handlungsfäden lassen einen etwas schmunzeln, weil sie so typisch für ein kleines Dorf erscheinen, andere leiten Piet Petersen und den Leser einfach nur in die Irre. Insgesamt ist die Handlung rund und spannend konstruiert.

Fazit:

Ein ganz toller norddeutscher Dorfkrimi, der mich unheimlich an Geschichte und Charaktere gebunden hat.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Solider Bremen-Krimi mit etwas blassen Charakteren

Warmabbruch
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Roland Bühs präsentiert hier seinen ersten Bremen-Krimi, der sich mit einer Brandstiftung in einem Bremer Kaufhaus dreht, bei der zwei Personen zu Tode gekommen sind.

Zum Inhalt:
In einem Bremer Kaufhaus ...

Roland Bühs präsentiert hier seinen ersten Bremen-Krimi, der sich mit einer Brandstiftung in einem Bremer Kaufhaus dreht, bei der zwei Personen zu Tode gekommen sind.

Zum Inhalt:
In einem Bremer Kaufhaus am Wall bricht ein Großfeuer aus. Die Feuerwehr findet zwei bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leichen. Zuständig für diesen Fall ist bei der Kriminalpolizei Hauptkommissar Schilling, der mit seiner Kollegin Inge Dunker auf ein Geflecht aus Mord, Betrug und Lügen stösst. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf ein rumänisches Tagelöhnermilieu, dass eine wichtige Rolle zu spielen scheint.

Mein Eindruck:
Die Geschichte liest sich mit einem rasanten Tempo. Viele Ermittlungsschritte und Handlungen folgen in schnellem Tempo, so dass die Handlung stetig voranschreitet. Leider leiden darunter die Charaktere, die insgesamt etwas blass und oberflächlich bleiben und wenig ihrer eigentlichen Persönlichkeit preisgeben. 
Da laut Hinweisen des Autors bzw. des Verlages alle Handlungen erfunden sein sollen, stellt sich hier die Frage, wie sooo viele Tatsachen aus einem realen Brand, der in Bremen stattfand, in einem fiktiven Werk ihren Ursprung fand. Ich gehe aber davon aus, dass diese Verbindung zur Realität sehr umsatzfördernd gewesen sein wird.

Fazit:
Eine Geschichte, die man lesen kann, aber nicht lesen muss. Viele Orte und Gegebenheiten aus Bremen sind hier erkennbar und so wird dieser Lokalkrimi seinem Namen gerecht. Gute Handlung, aber für meinen Geschmack viel zu blasse Charaktere.

Veröffentlicht am 15.06.2017

Rasante Mordermittlungen im Moor

Mooresschwärze: Thriller
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Catherine Shephard gelingt mit ihrem Thriller „Mooresschwärze“ ein temporeiches und spannendes Wettrennen gegen die Zeit.

Zum Inhalt:

Dr. Julia Schwarz ist Rechtsmedizinerin und ist normalerweise mit ...

Catherine Shephard gelingt mit ihrem Thriller „Mooresschwärze“ ein temporeiches und spannendes Wettrennen gegen die Zeit.

Zum Inhalt:

Dr. Julia Schwarz ist Rechtsmedizinerin und ist normalerweise mit der Obduktion von gewaltsam aus dem Leben gerissenen Opfern betraut. Mit dem Kriminalkommissar Florian Kessler pflegt sie eine enge Zusammenarbeit und beide schätzen gegenseitig ihre fachlichen Qualitäten. In diesem gemeinsamen Fall werden beide mit einer im Moor liegenden Frauenleiche konfrontiert, die den Beginn einer Mordserie markiert. Nachdem dann plötzlich die Leiche verschwindet, macht sich Julia Schwarz auf die Suche und findet dabei weitere Hinweise im Umfeld des Tatortes. Bei der gemeinsamen Spurensuche und Ermittlungsarbeit stellt sich schnell heraus, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der ganz offensichtlich noch weitere Morde geplant hat. Eine wichtige Gemeinsamkeit der Opfer ist ein merkwürdiges Tattoo auf dem Bauch. Es entwickelt sich ein Wettlauf mit der Zeit, der Julia und Kessler mit dem ungeahnten Bösen konfrontiert.

Mein Eindruck:

Catherine Shephard hat diesen Thriller wie gewohnt leicht verständlich und sehr gut lesbar geschrieben. Es wird ein starker Spannungsbogen entwickelt, der durch zwei Handlungsstränge und durch verschiedene Perspektiven getragen wird. Das Handlungstempo steigert sich im Laufe des Romans bis zum Ende hin alles drunter und drüber geht. Es bricht eine Welle neuer Erkenntnisse über die Protagonisten herein und plötzlich ergibt sich die Auflösung aller Rätsel und Handlungsstränge. Einige Wendungen tauchen im Verlauf des Romans unvorhergesehen auf und binden den Leser mit immer neuen Rätseln. So ist es beispielsweise doch verwunderlich, dass die Leiche des ersten Opfers einfach verschwindet. Das dadurch die Ermittlungen extrem erschwert werden und in eine neue Richtung gehen, versteht sich von selbst. Natürlich will man auch als Leser diesen Vorfall ergründen.
Die Charaktere, allen voran Julia Schwarz und Florian Kessler kommen sympathisch rüber. Hier und da wird mir die Vorgeschichte von Julia Schwarz etwas zu oft wiederholt, dennoch erscheint sie mir als Charakter rund und glaubwürdig, ebenso wie der Kommissar Florian Kessler. Die Geschichte und die Charaktere eignen sich sicherlich für weitere Romane dieser Art.


Fazit:

Insgesamt bin ich von der Geschichte sehr angetan, auch wenn das Grundmuster natürlich vielen Genremitgliedern ähnelt, ohne das als negativ werten zu wollen. Mit der recht großen Schrift sind die etwas über 300 Seiten ein kurzweiliges, inhaltlich rasantes und sehr spannendes Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 15.06.2017

Mord im München der 1920er Jahre

Wintergewitter
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Die Autorin Angelika Felenda verbindet in diesem unter dem Credo historisch anzusiedelnden Krimi eine gut durchdachte Geschichte im München der 1920er Jahre. Da sie Geschichte und Germanistik studiert ...

Die Autorin Angelika Felenda verbindet in diesem unter dem Credo historisch anzusiedelnden Krimi eine gut durchdachte Geschichte im München der 1920er Jahre. Da sie Geschichte und Germanistik studiert hat, wie den Buchklappen zu entnehmen ist, ist mit einer ganz besonderen Stimmung zu rechnen.

Zum Inhalt:

Kommissär Reitmeyer ermittelt den Mord an einer jungen Frau, die eine Wirtshaustreppe in den Keller hinabgefallen war. Es stellt sich heraus, dass ihr zuvor eine Überdosis Heroin gespritzt wurde, sie also eindeutig durch Fremdeinwirkung gestorben ist. Kurze Zeit späte wird eine zweite junge Frau auf ähnliche Weise ermordet aufgefunden. Zusammen mit seinen Kollegen, unter ihnen ein gewitzter Polizeischüler Rattler, begibt sich die Polizei auf die Suche nach dem Mörder. Dabei untersuchen sie auch das Umfeld der beiden jungen Frauen, die befreundet waren und im München der 1920er Jahre ihr Glück als Schauspielerinnen suchen wollten.
Zur gleichen Zeit sucht Gerti Blumfeld in München ihre Schwester Stephanie. In dem Wirtshaus, in dem die junge Frau Tod aufgefunden wurde, wird ihr eine Mappe zugesteckt, deren Besitz nicht ungefährlich wird. Gerti gibt vor eine Dissertation zu schreiben und begibt sich dafür in die etwas dunklerer und abfälligeren Milieus Münchens. Die Suche nach ihrer Schwester und der Besitz der Mappe lassen ihren Aufenthalt in München zu einem gefährlichen Abenteuer werden.
Letztlich stechen sowohl Gerti, als auch Kommissär Reitmeyer in die selben Wespennester.

Mein Eindruck:

Ich persönlich bin mit der Geschichte nicht so ganz warm geworden. Vielleicht lag es an der Sprache, die den Leser bildhaft in die 1920er Jahre versetzen vermag, oder an der etwas ausführlicheren Beschreibung der Handlung liegen. Einige Bilder in meinem Kopf wiederholten sic bei bestimmten Handlungen (Stichwort Verfolger), was ich etwas schade fand. Mich persönlich hat die Geschichte nicht so wirklich mitgenommen. Das ist natürlich mein ganz persönliches Leseempfinden und zahlreiche Rezensionen belegen, dass dies bei anderen Lesern ganz anders empfunden wurde.
Insgesamt aber - und das zeichnet diesen Krimi aus - ist die Schilderung der Zeit, der Lebensumstände, der gesellschaftlichen Unterschiede, der politischen Situation einfach hervorragend gelungen. Es handelt sich um angenehmen Geschichtsunterricht, der in einer lesenswerten Geschichte daherkommt. Ich habe den Eindruck, durch dieses Buch einen umfassenden Einblick in diese sehr chaotische Zeit bekommen zu haben, die sehr bildhaft mein mittlerweile verstaubtes Geschichtswissen aufgefrischt hat. Auch die Verwicklung von Politik und Behörden, hier vor allem geschildert am Beispiel der Polizeibehörde ist aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbar. Auch der Sonderstatus Bayerns in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg lässt mich als Norddeutschen aufhorchen.
Die Charaktere sind liebevoll beschrieben. Vor allem Reitmeyer, der mit Folgen seines Fronteinsatzes zu kämpfen hat, gefällt mir sehr gut. Ebenso der Polizeischüler Rattler, der kreativ, etwas übermotiviert und unkonventionell an die Ermittlungen herangeht, ist eine tolle Type. Auch Gerti Blumfeld, ist ein hervorragend beschriebener Charakter, mit dem sich der Leser identifizieren kann. Es hat schon Spaß gemacht, diese Charaktere kennenzulernen und ein Stück zu begleiten.
Beide Handlungsstränge fügen sich nahtlos ineinander und ergänzen sich gegenseitig.

Fazit:

Eine bildhaft beschriebene Kriminalgeschichte aus München in den frühen Zeiten der Weimarer Republik die den Leser in jene Zeit zu entführen vermag. Sie sticht durch ihre historischen Betrachtungen und den liebevoll gestalteten Charakteren heraus.