Toxisch
Black Bird Academy - Töte die DunkelheitVon Stella Tack habe ich bereits die „Night of Crowns“ Dilogie gelesen und da mir diese gut gefallen hat, war ich gespannt darauf, welche Geschichte sich die Autorin sich dieses Mal hat einfallen lassen. ...
Von Stella Tack habe ich bereits die „Night of Crowns“ Dilogie gelesen und da mir diese gut gefallen hat, war ich gespannt darauf, welche Geschichte sich die Autorin sich dieses Mal hat einfallen lassen. Kurz gesagt: Es war eine ziemlich andere.
Protagonistin ist Leaf, die nach einem One Night Sand peinlicherweise von einem Dämonen in Besitz genommen wurde. Da ihre Persönlichkeit überraschenderweise intakt geblieben ist, wird sie von einer Gruppe Exorzisten rekrutiert, um an der Black Bird Academy eine der ihren zu werden. Allerdings erst, nachdem sie von genannten Exorzisten entführt, bedroht und gefoltert wurde. Zum Glück sah ihr Misshandler aber echt heiß aus, sodass sie drüber hinwegkommt und das Abenteuer wagt.
Eigentlich hat mir die Grundidee echt gut gefallen, aber obwohl die Autorin ihr Bestes gegeben hat, bin ich einfach nicht damit klargekommen, dass die Lovestory dieses als Romantasy vermarkteten Buches ein ausgeschmücktes Stockholm Syndrom darstellt. Auch dass der Rezipient dieser Gefühle eine blasse Hülle eines richtigen Charakters ist, und wenn mal nicht negativ auffallend, dann bestenfalls ein austauschbarer möhtegern-mysteriöser Pseudo-Held ist, hat nicht dazu beigetragen, dass ich mich für ihn erwärme.
Dafür hat mir, mal abgesehen von ihrer unreflektierten Haltung, die Protagonistin ganz gut gefallen. Sie war wirklich schlagfertig und größtenteils witzig, und auch wenn der Humor nicht immer ganz meinen Geschmackt traf oder stellenweise fast etwas zu viel war, gab es so einen guten Ausgleich zur düsteren Geschichte, die sich so leichter lesen ließ. Schade fand ich bei ihr nur, dass die Autorin zunächst einen nicht den gängigen Schönheitsidealen entsprechenden Körper angedeutet, damit aber leider nicht durchgezogen hat.
Es hätte dem Buch vielleicht auch gut getan, wenn die Autorin bei der Handlung ebenso mehr durchgezogen hätte, denn stellenweise gingen viele Seiten für inhaltsloses Geplänkel und unnötig lange Dialoge drauf. Eventuell hätte ich diese aber auch mehr genossen, wenn mir die Figuren mehr bedeutet hätten, wer weiß.
Alles in allem war das Buch dennoch sicher nicht schlecht und hätte ich mich nicht sehr früh darauf festgelegt, dass die Lovestory für mich überhaupt nicht funktioniert, hätte ich insgesamt bestimmt mehr Spaß mit der Geschichte gehabt. Denn so gab es zwar jede Menge gut Ansätze und interessante Ideen, die aber in meinen Augen immer etwas negativ überschattet waren. Möglicherweise gebe ich der Fortsetzung noch eine Chance, um zu sehen, ob sich in dieser Hinsicht noch etwas ändert, aber ansonsten wäre es das für mich mit der Reihe.
Wer vielleicht etwas Ähnliches wie „Night of Crowns“ erwartet, sei an dieser Stelle nochmal gewarnt, dass die Geschichte nicht einfach nur nicht primär auf Jugendliche ausgerichtet ist, sondern einfach moralisch fragwürdiger und düsterer. Wem gerade danach ist, der wird an der Black Bird Academy vielleicht glücklich.