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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2022

Ein Krimi mit viel Luft nach oben

Viral. Blutrausch
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Mark Benecke kannte ich aus diversen Sendungen und Artikeln, die ich spannend und interessant fand. Deshalb waren die Erwartungen an den Krimi von ihm hoch. Vielleicht etwas zu hoch. Der Titel suggerierte ...

Mark Benecke kannte ich aus diversen Sendungen und Artikeln, die ich spannend und interessant fand. Deshalb waren die Erwartungen an den Krimi von ihm hoch. Vielleicht etwas zu hoch. Der Titel suggerierte einen schaurigen und hochansteckenden Fall und heraus kam eine recht einfache, leicht vorhersehbare und wenig spannende Geschichte.

Schade, denn der Schreibstil von Mark Benecke war gut. Aber aus meiner Sicht hat er zu viel auf den wenigen Seiten gewollt. Neben dem Fall mit den blutleeren Leichen kam noch etwas Politik und Querdenken bzw. Verschwörungstheorien dazu und eine Prise Forensik und etwas Machtkampf zwischen dem kriminalistischen Personal.

Die Themen (jedes für sich) sind interessant, aber die Mischung in diesem Krimi passte leider nicht. Alles wurde nur angerissen und eingeworfen, aber nichts wirklich bis in die Tiefe fortgeführt. Die Charaktere blieben größtenteils oberflächlich und waren dadurch leider recht blass und für mich wenig ansprechend.

Ich hoffe, dass ein zweiter Band sich mehr auf ein Thema konzentriert und dafür aber in die Tiefe geht und dadurch eine durchgehende Spannung erzeugt.

Veröffentlicht am 22.04.2022

Die Natur entdecken

Meine wilden Kräuterfreunde
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Das schmale Buch der wilden Kräuterfreunde soll Kindern und Jugendlichen die Pflanzen auf unserer Wiese (sofern es keine golfrasenähnliche Grünflächen sind) näherbringen. Es ist ein Mitmachbuch, welches ...

Das schmale Buch der wilden Kräuterfreunde soll Kindern und Jugendlichen die Pflanzen auf unserer Wiese (sofern es keine golfrasenähnliche Grünflächen sind) näherbringen. Es ist ein Mitmachbuch, welches Raum für die eigene Kreativität (Seiten zum Ausmalen und Bekleben) lässt, viele interessante Anregungen und Rezepte sowie ein kleines Kräutermemo bietet.

Der Schreibstil ist einfach und unkompliziert und durch die Du-Anrede wird der Lesende direkt angesprochen. Die wunderbaren Illustrationen von Christina Wasnegger sind sehr detailliert und ansprechend. Die Pflanzen werden auf sechs Buchseiten vorgestellt. Auf der ersten Seite ist eine Illustration der Pflanze und auf der zweiten Seite stehen neben der optischen Beschreibung auch der Spitzname, die Zauberformel, die Familie und die besten Freunde. Auf der dritten Seite erfährt man, was die Pflanze gut kann, die Superpower, die Verwendung, nützliches Wissen und das Lebensmotto der Pflanze. Die vierte Seite ist zum Einkleben der gefundenen und getrockneten Pflanze vorgesehen. Auf den Seiten fünf und sechs werden zwei Rezepte vorgestellt.

Der Stil erinnerte mich an ein Freundschaftsbuch aus Schulzeiten. Denn auch hier soll das Kind die ersten Seite selber ausfüllen und seine Familie, Zauberformel, Superpower usw. beschreiben bzw. vorstellen. Die nachfolgenden Kräuter werden dann im gleichen Stil näher gebracht. Durch das Sammeln, Trocknen und Einkleben wird gleich noch wie ein kleines Herbarium angelegt.

Es sind einfache Kräuter, die jeder schon einmal gesehen hat. Von dem Gänseblümchen über den Löwenzahn bis zum Hirtentäschel werden 12 Pflanzen vorgestellt. Besonders gut fand ich die kleinen und einfach Rezepte, die man leicht nachmachen kann. Vom Backrezept über die Salbe bis zum Hustensaft und Windlicht ist alles dabei, was kurzweilig und interessant für einen verregneten Nachmittag zu Hause ist.

Aber vorher muss man raus in die Natur, Pflanzen suchen, entdecken und sammeln.

Veröffentlicht am 17.04.2022

Töwerland

Mein Juist
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Nach der Normandie kommt nun die Insel Juist. Während ich schon die Normandie bereist habe, habe ich Juist noch nicht besucht. Mit Sandra Lüpkes kleinem biografischen Reiseführer kann man jedoch schnell ...

Nach der Normandie kommt nun die Insel Juist. Während ich schon die Normandie bereist habe, habe ich Juist noch nicht besucht. Mit Sandra Lüpkes kleinem biografischen Reiseführer kann man jedoch schnell und unterhaltsam die kleine Insel kennenlernen.

Damit man ihr gut folgen kann, wurden auf den Innenseiten des Buches zwei Karten von der Insel gedruckt, so dass man immer wieder schauen kann, wo sich die Autorin gerade mit ihrer Geschichte befindet. Ich fand es hilfreich, dadurch konnte das Kopfkino gut an- und mitlaufen.

Der Schreibstil der Autorin sorgt dafür, dass man die 190 Seiten sehr schnell gelesen hat, da man in den kleinen biografischen und (Gäste-) Anekdoten, geschichtlichen Rückblicken und geografischen Besonderheiten gut versinken konnte. Wer das Buch "Die Schule am Meer" (auch von Sandra Lüpkes) gelesen hat, wird manches wiedererkennen und Verbindungen herstellen können.

Was mir gut gefallen hat, ist ihr Blick auf Juist. Es ist nicht der verklärte Inselblick mit ganz viel Romantik und einem lauen Lüftchen. Sie geht dabei auf die Probleme der Insel, die Naturgewalten und die Veränderungen im Laufe der Jahre ein. Sie beschreibt die Inselbewohner:innen mit Zuneigung und Verständnis und erzählt von ihrem Leben auf Juist, ihrem Weggang und ihren Zurückkommen, welche Anziehung Juist auf sie hat und wie es auch anderen Menschen mit der Insel ergangen ist.

Wer das Buch vor seinem Inselurlaub lesen wird, wird die Reise mit anderen Augen antreten und wahrscheinlich trotzdem einen schönen Urlaub auf einer faszinierenden Insel Juist haben.

Veröffentlicht am 13.04.2022

Einmal Kurzurlaub bitte.

Meine Normandie
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Einmal Kurzurlaub bitte.

Mit Sabine Grimkowski durch die Normandie zu reisen, heißt interessante Menschen kennenzulernen, Museen zu besuchen, die Vergangenheit zu erkunden und Saint Michel zu erklimmen.

Die ...

Einmal Kurzurlaub bitte.

Mit Sabine Grimkowski durch die Normandie zu reisen, heißt interessante Menschen kennenzulernen, Museen zu besuchen, die Vergangenheit zu erkunden und Saint Michel zu erklimmen.

Die Autorin kannte ich bisher von einem ihrer Krimis und nun durfte ich sie als Reiseleiterin durch die Normandie kennenlernen. Sie schreibt so ruhig und entspannt, mit Humor und gelegentlichem Augenzwinkern, dass man ohne Probleme in ihre Beschreibungen versinken kann. Ihre Mischung aus eigenen Erlebnissen, unterhaltsamen, aber auch manchmal traurigen, Anekdoten von ihren Bekanntschaften sowie den geschichtlichen Einblicken waren für mich Unterhaltung und Entspannung pur. Sie erzählt voller Wärme und Empathie von den Menschen, denen sie begegnet ist. Mit wenigen Worten kreiert sie ein Bild und lässt die Menschen lebendig werden. Saint-Michel, mein persönliches Highlight, zu erklimmen, war wie ein zweiter Besuch für mich. Die Beschreibungen und die Eindrücke von ihr konnte ich im Geiste nur bestätigen. Sie haben meine Erinnerungen wieder aufgefrischt und lebendig werden lassen.

Ich wäre sehr gern noch länger mit ihr gereist, aber die Autorin hat sich für eine Kurzreise von nur 160 Seiten entscheiden. So bleibt mir nichts anderes übrig als noch einmal die Spur von Kommissar Leblanc aufzunehmen und die Normandie in der Krimiversion zu bereisen.

Veröffentlicht am 10.04.2022

Guter Überblick, aber die Tiefe fehlt

Zen Style
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Stephan Kunze gibt in seinem Buch einen kleinen Einblick in den Zen Style. In 29 Kapiteln zeigt er auf, was er unter dem Zen Style versteht und wie er ihn anwendet bzw. wie sein Weg dahin war. Mit einigen ...

Stephan Kunze gibt in seinem Buch einen kleinen Einblick in den Zen Style. In 29 Kapiteln zeigt er auf, was er unter dem Zen Style versteht und wie er ihn anwendet bzw. wie sein Weg dahin war. Mit einigen Beispielen, vielen Quellen und Zitaten versucht er den Zen Style greifbar zu machen. Er gibt Hinweise und macht Vorschläge, wie man aus seinem Hamsterrad aussteigen kann und zeigt wie er es gemacht hat. Er versucht etwas in die Tiefe zu gehen und die Verbindungen zwischen den heute aktuellen Themen wie den Minimalismus und der alten Lebensweisheit des Zen herzustellen. Er beschäftigt sich mit der Philosophie und der Entwicklung des Zen-Buddhismus und gibt einen kleinen Einblick in die Geschichte und der Entwicklung.

Wer sich schon mit den Themen beschäftigt hat, wird leider nicht so viel Neues entdecken. Viele, von dem Autor genannten und verwendeten, Quellen wurden schon oft zitiert und herangezogen, einige Bücher waren mir schon bekannt und so hielt sich bei mir der Zuwachs an Wissen etwas in Grenzen. Zudem hat sich der Autor leider sehr oft wiederholt, was mich etwas störte.

Die Literaturquellen waren gut und wer sie noch nicht gelesen hat, kann sich dort viele neue Ideen und Anregungen holen. Es ist ein leicht zu lesendes und gut geschriebenes Buch, welches sich gut für "Anfänger" zu diesem Themen eignet, für alle anderen Leser:innen ist es unterhaltsam und zur Auffrischung gut.