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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2019

Gute Luft mit schönen Pflanzen

Saubere Luft mit Zimmerpflanzen
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Es gibt Menschen, die finden das Grünzeug lästig, andere Menschen stopfen sich den Raum damit zu und ich liege so dazwischen. Es gibt bei mir Räume, die sind ohne Grünpflanzen. Nicht weil ich es so will, ...

Es gibt Menschen, die finden das Grünzeug lästig, andere Menschen stopfen sich den Raum damit zu und ich liege so dazwischen. Es gibt bei mir Räume, die sind ohne Grünpflanzen. Nicht weil ich es so will, sondern weil die Pflanzen entweder eingegangen sind oder ich einfach nicht weiß, welche Pflanzen zu diesem Raum (z.B. Bad, Flur) passen.

Nun gibt es Menschen, die sich damit auskennen und dies auch in einem Buch festhalten. Praktischerweise sehr kurz und verständlich gehalten, einfache Tipps und Beispiele.

Der Hauptteil ist dann den Pflanzen (mit Bildern) gewidmet. Sie werden beschrieben und was mir besonders gut gefallen hat es wird angegeben, was sie alles „leisten“ können. Klingt jetzt etwas nach Leistungsgesellschaft, aber ich fand es interessant zu lesen, welche Pflanze Kohlendioxid, Formaldehyd oder Ammoniak usw. aus der Luft herausfiltern kann. Welche Pflanze gut für die Luftfeuchtigkeit des Raumes ist und welche eine besonders gute Entgiftungskapazität aufweisen. Die Angaben werden in dem kleinen Balken mit den grünen Kreisen und den kleinen Windrädern (Entgiftungskapazität) dargestellt

Es gibt für jeden Raum ein paar Pflanzen und eigentlich kann es direkt nach dem Lesen losgehen. Ich hatte tatsächlich schon mehrere "gute" Pflanzen daheim. Ich musste sie nur noch an den richtigen Platz stellen. Und schon hatte auch mein Bad etwas Grünzeugs für das gestresste Auge und die bessere Luft.

Solche kleinen Ratgeber mag ich, kurz und klar und einfach.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Im Dorf ist etwas los

Ostseefeuer
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Wer denkt, dass in Dörfern nichts passiert, hat noch keinen Krimi von Eva Almstädt gelesen oder gehört. Da fühlt man sich in der Großstadt fast sicherer.

Der Mord an einem Geistlichen schreckt die Gemeinde ...

Wer denkt, dass in Dörfern nichts passiert, hat noch keinen Krimi von Eva Almstädt gelesen oder gehört. Da fühlt man sich in der Großstadt fast sicherer.

Der Mord an einem Geistlichen schreckt die Gemeinde auf. Wer geht so weit und erschlägt einen Pastor? Verdächtige gibt es schnell und einige und doch tappt die Kriminalpolizei erstmal im Dunkeln. Dann stirbt ein weiteres Mitglied der Dorfgemeinde. Überraschend und nicht für jeden nachvollziehbar. Und dann geht es Schlag auf Schlag eine junge Frau fällt vom Dachboden, ein Pferdekopf liegt in einem Feuer und ein wertvolles Gemälde verschwindet. Dies alles kann nichts Gutes bedeuten. Für Pia Korittki ist es wieder ein Puzzle, wo die einzelnen Teile nicht so richtig zusammenpassen wollen. Eine Ecke fehlt immer oder passt nicht. Doch dann kommt sie einer Person auf die Spur, die sie selber überrascht.

Dazu kommen noch die privaten Querelen mit Felix Vater und dem Streit, der nun vor Gericht ausgetragen werden muss.

Eva Almstädt hat wieder einen interessanten und sehr menschlichen Krimi geschaffen. Bei ihr dürfen die Charaktere schwächeln, den Kopf auch mal hängen lassen. Jedoch aufgeben, gibt es auch bei ihren Protagonisten nicht. Es ist bereits der zehnte Fall und so ist mir die Kommissarin schon etwas ans Herz gewachsen. Sie darf straucheln unter der Doppelbelastung Arbeit & alleinerziehende Mutter, darf verliebt sein und verletzt, darf sich weiterentwickeln und manchmal dumme Dinge tun. Es passt gut zu den Fällen und ihr mürrischer, aber liebenswerter Kollege wird auch mit jedem Fall besser.

Ich bin gespannt, wie es mit dem beiden unter dem neuen Chef, die Antipathie ist auf beiden Seiten vorhanden, weitergeht.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Spannend, beklemmend und gut geschrieben

Eisige Tage
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Es ist kalt.
Es ist dunkel.
Es ist ungemütlich.
Und es ist beklemmend, verstörend und grausam.
Es passiert in Leipzig und es geschieht an Kindern. Grausamkeiten, die man sich nicht vorstellen mag. ...

Es ist kalt.
Es ist dunkel.
Es ist ungemütlich.
Und es ist beklemmend, verstörend und grausam.
Es passiert in Leipzig und es geschieht an Kindern. Grausamkeiten, die man sich nicht vorstellen mag. Brutalität, Waffengewalt und Skrupellosigkeiten, um ans Ziel zu kommen. Familie? Nur so lange sie mitspielt. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit harten Strafen rechnen. Und mittendrin die zwei Kommissare Hanna Seiler und Milo Novic, die neben ihren ganz persönlichen Problemen, nun noch den einen oder anderen Mord aufklären müssen, die immer größere Kreise ziehen. Sie geraden dabei in Bedrängnis und müssen Hilfe von Personen annehmen, denen man besser keinen Gefallen schuldet.

Alex Pohl hat einen guten grundsoliden und spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte liest sich gut und man ist sehr schnell mittendrin. Er schafft es, eine sehr traurige und beklemmende sowie düstere Stimmung zu erzeugen, die auch am Ende nicht so ganz verschwinden will.

Das Buch schreit förmlich nach einer Fortsetzung, die hoffentlich folgen wird.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Gut für Einsteiger

#Einfach plastikfrei leben: Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Alltag
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plastikfrei, grün, minimalismus, bewusstsein, nachhaltigkeit

Das sind die Schlagwörter, die man derzeit sehr häufig liest und es man hat das Gefühl es wird immer mehr. Immer mehr Menschen entwickeln ...

plastikfrei, grün, minimalismus, bewusstsein, nachhaltigkeit

Das sind die Schlagwörter, die man derzeit sehr häufig liest und es man hat das Gefühl es wird immer mehr. Immer mehr Menschen entwickeln ein Bewusstsein für ihr Essen, für die Nachhaltigkeit und die Umwelt. Sie wollen etwas ändern und scheitern nicht selten am Alltag, an der Gewohnheit, an der Routine.

Das Buch "einfach plastikfrei leben" kann den ersten Schritt in die richtige Richtung bedeuten. Es ist leicht zu lesen und verständlich, es verlangt nicht viel als den Willen etwas ändern zu wollen. Was mir gut gefallen hat, ist die stetige Ermunterung der Autorin mit kleinen Dingen zu starten. Man muss nicht direkt alles entsorgen, was Plastik enthält (denn auch das wäre eine Verschwendung von Ressourcen), sondern man ersetzt diese nachdem sie nicht mehr brauchbar sind durch andere Materialien. Die Autorin stellt einige Möglichkeiten vor und erzählt von ihren Erfahrungen. Sie wandelt durch die Räume und zeigt Möglichkeiten den Plastikkonsum zu reduzieren.

Nun ist sicherlich nicht jeder bereit seine elektrische Kunststoffzahnbürste gegen eine handbetriebene Bambuszahnbürste einzutauschen, aber wie wäre es mit einem Wechsel vom Duschgel aus der Kunststoffverpackung zu einer Seife im Sisalsäckchen? Oder der gute alte Stoffbeutel zum Einkaufen, die Blechdose von früher wieder als Brotbüchse und den Coffee to go im Thermosbecher?

Dies sind alles Tipps, die sie gibt, die man (aus meiner Sicht) schnell und unkompliziert in sein Leben einbauen kann und schon ist der erste Schritt zum plastikfreien Leben gemacht.

Wer sich schon mit den Themen Minimalismus, Nachhaltigkeit und plastikfrei beschäftigt hat, erfährt hier nichts Neues, aber für jeden Leser, der sich zum ersten Mal damit auseinandersetzen möchte, hilft es vielleicht zu sehen und zu lesen, wie leicht manchmal der Wechsel sein kann.


Veröffentlicht am 05.04.2019

Folge nicht der Herde

Cows
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Wenn man sich das Cover von "Cows" anschaut, denkt man wahrscheinlich an eine leichte erotische Geschichte, geheimnisvoll und voller Sehnsucht. Oder so ähnlich .

Schlägt man das Buch auf und fängt an ...

Wenn man sich das Cover von "Cows" anschaut, denkt man wahrscheinlich an eine leichte erotische Geschichte, geheimnisvoll und voller Sehnsucht. Oder so ähnlich .

Schlägt man das Buch auf und fängt an zu lesen, weiß man, dass das Buch wenig mit der erotischen Literatur zu tun hat. Es geht um mehrere Frauen und auch um einen Mann, die aus ihren verschiedenen Perspektiven die Geschichte erzählen. Es gibt Berührungspunkte und Freundschaften. Jede einzelne Frau kämpft mit einem anderen Problem und der Mann ist der Auslöser eines dieser Probleme.

Eine wird unfreiwillig zur Wank Woman im Netz und muss nun darum kämpfen, durch die Medien nicht vernichtet zu werden. Man erlebt die Schnelligkeit des Internets, den Hass und die Hetze gegenüber dieser Frau. Die Rücksichtslosigkeit gegenüber ihrer Person, ihrer Tochter und Familie. Die Sensationsgier und das Manipulieren von Informationen für eine gute Story. Man erfährt, wie wenig ein Mensch noch wert ist, wenn es um eine "gute Story" geht.

Eine andere Frau steht in einem starken Widerspruch zur gesellschaftlichen „Norm“. Sie polarisiert mit ihrem Blog und provoziert immer wieder Diskussionen. Sie kämpft für mehr Vielfalt, mehr Respekt gegenüber Anderslebenden und um die Achtung und den Anerkennung der eigenen Mutter.

Dir dritte Frau empfand ich als sehr schwierig. Sie war schon sehr speziell, aber wahrscheinlich gibt es sie auch in der Realität. Der Verlust ihrer Zwillingsschwester durch den Krebstod hat sie aus der Bahn geworfen. Auch ihre Mutter starb an Krebs und sie lebt mit einer tickenden Zeitbombe im Körper. Sie schafft es nicht, den Tod zu verarbeiten, verliert ihren letzten Halt und gerät dadurch immer mehr in eine Spirale, die sie manisch werden lässt. Sie hat sich in den Kopf gesetzt ein Kind zu bekommen. Aber ohne einen Mann an ihrer Seite. Sie will nur das Sperma und sie will es von jemanden, der eine andere Frau liebt.

Und der Mann? Der hat eine Frau kennengelernt, die ihn direkt fasziniert hat und verliert er ihre Telefonnummer. Er ist ein Schriftsteller mit einer Blockade und einer bereits abgelaufenen Deadline. Damit er es schafft, hat er sich eine Internetsperre auferlegt und erfährt dadurch nicht, was wegen ihm alles passiert.

Die drei weiblichen Charaktere werden durch die Wank Woman Geschichte langsam miteinander verbunden. Sie beeinflussen sich gegenseitig, teilweise unbewusst, teilweise durch bewusste Handlungen. Viele Zusammenhänge erschließen sich erst nach und nach und lassen so ein Gesamtbild entstehen.

Ich fand die Geschichte gut, sehr gut geschrieben. Die Autorin provoziert natürlich mit einigen Passagen, überspitzt ein paar Handlungen oder Aussagen, aber der Kern der Geschichte ist gut zu erkennen.

Die Geschichte ist ein Spiegel unserer Gesellschaft und kann durchaus ordentlich erschrecken. Wer gegen den Strom schwimmt, nicht mit der Herde mitläuft, hat es schwerer im Leben.