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Veröffentlicht am 11.03.2020

Ich bin ein wenig enttäuscht von dieser Geschichte.

Ein halbes Herz
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Ich war so gespannt auf das neue Buch von Sofia Lundberg. Nachdem mir das letzte Buch von ihr "Das rote Adressbuch" so gut gefallen hatte, waren meine Erwartungen nun recht hoch.

Diesmal geht es um Elin, ...

Ich war so gespannt auf das neue Buch von Sofia Lundberg. Nachdem mir das letzte Buch von ihr "Das rote Adressbuch" so gut gefallen hatte, waren meine Erwartungen nun recht hoch.

Diesmal geht es um Elin, die eine erfolgreiche und überarbeitete Fotografin in New York ist. Sie kennt keine Familie, obwohl sie sie hat. Sie kennt keine Freizeit, keine Vergnügungen ohne Arbeitshintergrund und keine Auszeiten für sich. Sie jagt einem Termin nach dem anderen hinterher und sieht sich stets der Arbeit verpflichtet, aber nicht der Familie. Der verzweifelte Kampf der Familie, um ihre Aufmerksamkeit, um ihre Anwesenheit und ihre Liebe wird immer aussichtsloser. Doch dann bekommt Elin Post und die emotionale Mauer von Elin Boals fängt an Risse zu bekommen.

Der Leser wird nun in die Vergangenheit von Elin zurückversetzt und erlebt das ganze Gegenteil von der New Yorker Starfotografin. Sie lebt in Schweden und wächst unter armen und schweren Umständen auf. Die Kontraste sind groß und man kann erahnen, warum sie so geworden ist. Die erwachsene Elin war mir zu unnahbar, zu hartherzig und egoistisch. Man wollte sie gern mal bei Seite nehmen und ihr die Augen öffnen. Die junge Elin löst eher den Beschützerinstinkt aus. Was sie erlebt hat, macht nachdenklich und traurig. Die Handlungen der erwachsenen Elin sorgten bei mir eher für Kopfschütteln. Ihre teilweise übertriebenen Reaktionen und Ansichten und der Umgang mit ihrer Tochter fand ich befremdlich.

Die Vergangenheit hatte noch ein gewisses Tempo und eine Spannung, die mich etwas fesselte, die Gegenwart konnte mich leider nicht überzeugen. Zu starr, zu wenig Tempo und leider auch recht blasse Charaktere, die sich nur im Schatten von Elin aufhalten durften. Der Schreibstil der Autorin war gut, die Charaktere nur bedingt packend und nahbar. Es wirkte noch nicht so richtig ausgereift, als würde noch etwas fehlen, was die zwei Elins und ihre Geschichten miteinander verbindet.

Ich bin ein wenig enttäuscht von dieser Geschichte.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Keine einfache Geschichte, aber ein wichtiges Thema

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
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Die Überlegenheit der weißen Rasse - diese Zeilen liest man in letzter Zeit wieder häufiger, auch bekommen die Anhänger in den USA immer mehr Zulauf und die Bereitschaft zur Gewalt wird größer. Es gibt ...

Die Überlegenheit der weißen Rasse - diese Zeilen liest man in letzter Zeit wieder häufiger, auch bekommen die Anhänger in den USA immer mehr Zulauf und die Bereitschaft zur Gewalt wird größer. Es gibt in den Medien einige gute Dokumentationen zu diesem Thema und nun auch dieses Buch.

Es ist kein schnell zu lesendes und leicht geschriebenes Buch. Anfangs war es sogar etwas mühselig in die Geschichte einzusteigen. Es gibt sehr viel American Football (für Nichtfans etwas anstrengend zu lesen) und feste Regeln und Vorgaben.

Die Familiensituation ist alles andere als einfach und sie wird im Laufe der Geschichte immer verfahrener und aussichtsloser. Jessup, der Hauptcharakter, gerät in eine Spirale der Gewalt, der Lügen und der Frage nach Loyalität, die ein Jugendlicher kaum aushalten kann. Er versucht anders zu sein, als seine Eltern, sein Bruder und distanziert sich auch von der Kirche der Familie. Doch der Druck und der Einfluß der "Heiligen Kirche des weißen Amerikas" auf seine Familie ist groß und diesem ist nur schwer auszuweichen.

Man liest vieles aus dem aktuellen Geschehen in den USA heraus. Der Autor zeigt an einem deutlichen Beispiel wie es laufen kann und wahrscheinlich auch schon geschehen ist. Nur das Ende des Buches will nicht so richtig passen. Aber auch dies ist typisch amerikanisch - es muss Licht und Hoffnung geben.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Es war nicht mein Buch und aus meiner Sicht war es auch kein Thriller.

Qube
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London 2091...das ist noch eine ganze Weile hin und so habe ich mich dann auch etwas schwer getan beim Lesen dieser Geschichte. Ich kam nur schleppend in die Geschichte rein und empfand die vielen technischen ...

London 2091...das ist noch eine ganze Weile hin und so habe ich mich dann auch etwas schwer getan beim Lesen dieser Geschichte. Ich kam nur schleppend in die Geschichte rein und empfand die vielen technischen Daten und Begrifflichkeiten (die zwar größtenteils im Anhang erklärt werden, aber nicht wirklich erhellend waren) als Stolpersteine im Lesefluss.

Der Lesefluss ist im gesamten Buch nicht so richtig entstanden. Die Charaktere waren mir einfach mal 71 Jahre voraus und das konnte ich nicht aufholen. Zwar war ihre Verwandlungsmöglichkeit durchaus faszinierend, aber das reichte nicht wirklich aus, um mich zu begeistern. Die ständigen Wechsel der Perspektiven nach nur wenigen Seiten, die immer mehr werdenden Personen, welche nicht richtig greifbar waren, die Charaktere, die mir leider nicht so richtig sympathisch waren und meine fehlende Fantasie, um mir aus den vielen Fakten, Daten und Personen ein Bild zusammenzustellen, sorgten dafür, dass keine Spannung aufkam.

Es war nicht mein Buch und aus meiner Sicht war es auch kein Thriller. Vielleicht ist es auch einfach nicht mein Genre. Da werde ich dann doch wohl lieber wieder zu den Xavier Kieffer Büchern greifen.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Konnte mich nicht so sehr wie der erste Fall begeistern

Hirschhornharakiri
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Mit einem Sprecher wie Michael Schwarzmaier kann man nicht viel falsch machen. Mittlerweile schaue ich auch gezielt nach Hörbüchern mit ihm als Sprecher, da man dann die volle Portion Bayrisch bekommt. ...

Mit einem Sprecher wie Michael Schwarzmaier kann man nicht viel falsch machen. Mittlerweile schaue ich auch gezielt nach Hörbüchern mit ihm als Sprecher, da man dann die volle Portion Bayrisch bekommt. Auch diesmal war das Hörbuch sehr gut gesprochen und die Stimmen den verschiedenen Charakteren super angepasst.


Jedoch, ein was kann auch der beste Sprecher nicht, die Geschichte spannender und interessanter gestalten. Dieser Fall von Herrn Fellinger profitiert ganz klar von Michael Schwarzmaier. Denn der Fellinger schwächelt etwas - wie dem E-Bike geht auch ihm so langsam die Luft aus. Die Morde sind wieder etwas kernig, aber durch den bayrischen Humor wird ihnen die Brutalität etwas entzogen. Trotzdem wirken sie für mich nicht so glaubwürdig. Am besten fand ich noch die kleinen Kappeleien zwischen den einzelnen Charakteren.

Doch leider muss ich auch sagen, dass die Geschichten irgendwie immer abstruser und konstruierter werden. Es fehlt die Leichtigkeit aus dem ersten Fall. Ich hatte das Gefühl, dass sich manches wiederholt und man auf der Stelle tritt. Ab und an blitzte der alte Fellinger durch und dann machte es wieder Spaß ihm zuzuhören. Doch leider schaffte er es nicht durch die ganze Geschichte.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Lesenswert.

Das Haus der Frauen
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Es sind zwei Geschichten von zwei Frauen, die sich für andere Frauen einsetzen. Die Handlungsstränge werden am Ende zusammenfinden und aus den zwei Geschichten eine große Geschichte machen.

Solène ist ...

Es sind zwei Geschichten von zwei Frauen, die sich für andere Frauen einsetzen. Die Handlungsstränge werden am Ende zusammenfinden und aus den zwei Geschichten eine große Geschichte machen.

Solène ist eine aufstrebende Anwältin, die sich den Wünschen anderer beugt und durch Fleiß und Ehrgeiz erfolgreich, jedoch wenig glücklich wird. Als sich dann noch ein Mandant in den Tod stürzt, bricht sie zusammen. Sie funktioniert nicht mehr. Sie kann die dunklen Wolken im Kopf nicht mehr ignorieren und benötigt nun selbst Hilfe. Der Vorschlag vom Therapeuten überrascht und überfordert sie, d0ch sie wagt es.

Blanche lebt als Anhängerin und führendes Mitglied der Heilsarmee in Paris und ist ebenfalls eine Kämpferin. Jedoch kämpft sie für ihre Passion, für ihre Ziele und ihre Vorstellungen. Sie geht dabei weit über das Normalmaß hinaus und verschafft damit den Frauen von Paris und später weltweit zu einem Ort der Zuflucht und Unterstützung.

Das Thema Frauenhäuser stand vor nicht allzu langer Zeit im Fokus der Medien. Es gibt zu wenige Zufluchtsstätten und zu wenig Unterstützung. Deshalb fand ich diese kleine Biografie der Blanche Peyron sehr interessant. Ich wusste vorher nicht, wer die Frauenhäuser gegründet hat und wie das System in einem Frauenhaus funktioniert.

Die Autorin hat es geschafft, das Thema gut aufzubereiten. Durch die Charaktere, die man recht schnell ins Herz schließt und deren Handlungen man durchaus verstehen kann, folgt man ihnen bereitwillig auf ein Terrain, dass eben keine Komfortzone mehr ist. Die Frauen in den Häusern, deren Schicksale sind real und geschehen leider wahrscheinlich jeden Tag - weltweit und immer wieder.

Es ist ein schmales Buch und aus meiner Sicht hätte man es noch etwas ausbauen und mehr in die Tiefe gehen können. Jedoch, ich mochte den Stil der Autorin, die gelungene Verschmelzung der beiden Frauen und den klaren und deutlichen Blick auf die verschiedenen Schicksale der Frauen. Es gab kaum Rührseligkeiten, dafür Charaktere, die unter die Haut gingen und die Augen öffneten für fremde Schicksale.

Lesenswert.

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