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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2019

Gute Luft mit schönen Pflanzen

Saubere Luft mit Zimmerpflanzen
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Es gibt Menschen, die finden das Grünzeug lästig, andere Menschen stopfen sich den Raum damit zu und ich liege so dazwischen. Es gibt bei mir Räume, die sind ohne Grünpflanzen. Nicht weil ich es so will, ...

Es gibt Menschen, die finden das Grünzeug lästig, andere Menschen stopfen sich den Raum damit zu und ich liege so dazwischen. Es gibt bei mir Räume, die sind ohne Grünpflanzen. Nicht weil ich es so will, sondern weil die Pflanzen entweder eingegangen sind oder ich einfach nicht weiß, welche Pflanzen zu diesem Raum (z.B. Bad, Flur) passen.

Nun gibt es Menschen, die sich damit auskennen und dies auch in einem Buch festhalten. Praktischerweise sehr kurz und verständlich gehalten, einfache Tipps und Beispiele.

Der Hauptteil ist dann den Pflanzen (mit Bildern) gewidmet. Sie werden beschrieben und was mir besonders gut gefallen hat es wird angegeben, was sie alles „leisten“ können. Klingt jetzt etwas nach Leistungsgesellschaft, aber ich fand es interessant zu lesen, welche Pflanze Kohlendioxid, Formaldehyd oder Ammoniak usw. aus der Luft herausfiltern kann. Welche Pflanze gut für die Luftfeuchtigkeit des Raumes ist und welche eine besonders gute Entgiftungskapazität aufweisen. Die Angaben werden in dem kleinen Balken mit den grünen Kreisen und den kleinen Windrädern (Entgiftungskapazität) dargestellt

Es gibt für jeden Raum ein paar Pflanzen und eigentlich kann es direkt nach dem Lesen losgehen. Ich hatte tatsächlich schon mehrere "gute" Pflanzen daheim. Ich musste sie nur noch an den richtigen Platz stellen. Und schon hatte auch mein Bad etwas Grünzeugs für das gestresste Auge und die bessere Luft.

Solche kleinen Ratgeber mag ich, kurz und klar und einfach.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Große Freiheit mit einigen Einschränkungen

Kleines Zuhause ─ große Freiheit
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Seit einigen Jahren kann man immer wieder und in letzter Zeit sehr verstärkt von Tiny Houses, Minimalismus und Selbstversorgung lesen. Es werden oft die Vorzüge, jedoch weniger die Nachteile beschrieben. ...

Seit einigen Jahren kann man immer wieder und in letzter Zeit sehr verstärkt von Tiny Houses, Minimalismus und Selbstversorgung lesen. Es werden oft die Vorzüge, jedoch weniger die Nachteile beschrieben. Teilweise mit stark verklärtem Blick und wenig Bezug zur Realität.

Das Buch von Julia Seidl hebt sich davon ab. Sie stellt 10 verschiedene Menschen und deren Wohnsituation vor. Die wilde Romantik sucht man hier tatsächlich vergebens, dafür gibt es einen guten Blick hinter die Kulissen. Die Kälte in der kleinen unbeheizbaren Hütte, der Mäusedreck in der Scheune, die Akrobatikkünste im Wohnwürfel, der Verzicht auf ein eigenes Bad und der Hunger, wenn kein Geld mehr vorhanden ist.

Die zehn Beispiele haben ihren Lebensstil selbst gewählt und worden nicht gezwungen auf so vieles zu verzichten. Für sie stellt es auch keinen Verzicht, sondern eine Erhöhung an Freizeit, Freiheit und Selbstbestimmung dar.

Die Autorin erklärt innerhalb der Geschichten auch die typischen Schlagwörter, deren Entstehung bzw. deren Ursprung und streut auch ab und an ein paar Zahlen zur Umwelt, Nachhaltigkeit und der Wohnsituation in Deutschland ein.

Es waren interessante und kurzweilige Geschichten, die man mal mehr und mal weniger nachvollziehen kann. Bei manchen Wohnmodellen fühlte man sich angesprochen und kam ins Überlegen, andere konnte ich direkt für mich ausschließen. Aber am Ende des Buches bleibt der Gedanke im Kopf, einfach mal zu reflektieren, wie man lebt und ob man nicht doch etwas zugunsten der Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit ändern kann. Und nein, man muss deswegen nicht direkt in einen Wohnwagen ziehen und nur noch Löwenzahn essen.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Im Dorf ist etwas los

Ostseefeuer
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Wer denkt, dass in Dörfern nichts passiert, hat noch keinen Krimi von Eva Almstädt gelesen oder gehört. Da fühlt man sich in der Großstadt fast sicherer.

Der Mord an einem Geistlichen schreckt die Gemeinde ...

Wer denkt, dass in Dörfern nichts passiert, hat noch keinen Krimi von Eva Almstädt gelesen oder gehört. Da fühlt man sich in der Großstadt fast sicherer.

Der Mord an einem Geistlichen schreckt die Gemeinde auf. Wer geht so weit und erschlägt einen Pastor? Verdächtige gibt es schnell und einige und doch tappt die Kriminalpolizei erstmal im Dunkeln. Dann stirbt ein weiteres Mitglied der Dorfgemeinde. Überraschend und nicht für jeden nachvollziehbar. Und dann geht es Schlag auf Schlag eine junge Frau fällt vom Dachboden, ein Pferdekopf liegt in einem Feuer und ein wertvolles Gemälde verschwindet. Dies alles kann nichts Gutes bedeuten. Für Pia Korittki ist es wieder ein Puzzle, wo die einzelnen Teile nicht so richtig zusammenpassen wollen. Eine Ecke fehlt immer oder passt nicht. Doch dann kommt sie einer Person auf die Spur, die sie selber überrascht.

Dazu kommen noch die privaten Querelen mit Felix Vater und dem Streit, der nun vor Gericht ausgetragen werden muss.

Eva Almstädt hat wieder einen interessanten und sehr menschlichen Krimi geschaffen. Bei ihr dürfen die Charaktere schwächeln, den Kopf auch mal hängen lassen. Jedoch aufgeben, gibt es auch bei ihren Protagonisten nicht. Es ist bereits der zehnte Fall und so ist mir die Kommissarin schon etwas ans Herz gewachsen. Sie darf straucheln unter der Doppelbelastung Arbeit & alleinerziehende Mutter, darf verliebt sein und verletzt, darf sich weiterentwickeln und manchmal dumme Dinge tun. Es passt gut zu den Fällen und ihr mürrischer, aber liebenswerter Kollege wird auch mit jedem Fall besser.

Ich bin gespannt, wie es mit dem beiden unter dem neuen Chef, die Antipathie ist auf beiden Seiten vorhanden, weitergeht.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Spannend, beklemmend und gut geschrieben

Eisige Tage
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Es ist kalt.
Es ist dunkel.
Es ist ungemütlich.
Und es ist beklemmend, verstörend und grausam.
Es passiert in Leipzig und es geschieht an Kindern. Grausamkeiten, die man sich nicht vorstellen mag. ...

Es ist kalt.
Es ist dunkel.
Es ist ungemütlich.
Und es ist beklemmend, verstörend und grausam.
Es passiert in Leipzig und es geschieht an Kindern. Grausamkeiten, die man sich nicht vorstellen mag. Brutalität, Waffengewalt und Skrupellosigkeiten, um ans Ziel zu kommen. Familie? Nur so lange sie mitspielt. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit harten Strafen rechnen. Und mittendrin die zwei Kommissare Hanna Seiler und Milo Novic, die neben ihren ganz persönlichen Problemen, nun noch den einen oder anderen Mord aufklären müssen, die immer größere Kreise ziehen. Sie geraden dabei in Bedrängnis und müssen Hilfe von Personen annehmen, denen man besser keinen Gefallen schuldet.

Alex Pohl hat einen guten grundsoliden und spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte liest sich gut und man ist sehr schnell mittendrin. Er schafft es, eine sehr traurige und beklemmende sowie düstere Stimmung zu erzeugen, die auch am Ende nicht so ganz verschwinden will.

Das Buch schreit förmlich nach einer Fortsetzung, die hoffentlich folgen wird.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Niemals ohne sie

Niemals ohne sie
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Keiner der Geschwister konnte sie vergessen.
Keiner ohne sie leben.
Keiner traute sich es anzusprechen.
Nun treffen sie sich und sehen sich wieder.
Manche nach Jahren, andere nach bereits kurzer Zeit. ...

Keiner der Geschwister konnte sie vergessen.
Keiner ohne sie leben.
Keiner traute sich es anzusprechen.
Nun treffen sie sich und sehen sich wieder.
Manche nach Jahren, andere nach bereits kurzer Zeit. Alle tragen die Last, das Schweigen und das Vertuschen vor der Mutter. Sie zu schützen, war ein Ziel. Doch ging das überhaupt?

Die Cardinals sind eine große, sehr große Familie. Sie sind 21 Geschwister und sie lebten alle unter einem Dach. Vielmehr überlebten sie, denn der Vater war kein Großverdiener, er suchte in Kanada nach Erz, Zink und anderen verwertbaren Stoffen. Es reichte kaum, doch dann drehte sich das Blatt und die Gesteine wurden zum Schicksal der ganzen Familie.

Über 7 CDs wird die Geschichte der Cradinals erzählt. Sieben Geschwister erzählen aus ihrer Perspektive die Geschichte. Dank der unterschiedlichen Sprecher hatte man auch wirklich das Gefühl einer Familie zuzuhören. Ich hatte bei den ersten zwei Geschwistern zu kämpfen, in die Geschichte hineinzukommen. Ich wusste nicht, auf was sie eigentlich abzielten. Mit jeder CD mehr, wurde das Bild klarer und verständlicher. Leider wiederholten sich einige Episoden der Geschichte, wenn auch immer aus einer anderen Perspektive und mit einer anderen Emotion beschrieben. Erst am Ende kam noch einmal eine kurze kleine Überraschung auf, die dann so manches klärte.

Ich fand die Idee gut und auch spannend. Die Sprecher waren allesamt gut. Mir haben jedoch besonders Anna Thalbach (einzigartig diese Familie-Thalbach-Stimmen) und Sabin Tambrea gefallen. Aber ich muss gestehen, dass es zum Ende zu, dann doch etwas ermüdend war, die Geschehnisse in Dauerschleife zu hören.