Cover-Bild Niemals ohne sie
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Random House Audio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783837146899
Jocelyne Saucier

Niemals ohne sie

Devid Striesow (Sprecher), Claudia Michelsen (Sprecher), Anna Thalbach (Sprecher), Sabin Tambrea (Sprecher), Robert Stadlober (Sprecher), Benno Fürmann (Sprecher), Sonja Finck (Übersetzer), Frank Weigand (Übersetzer)

"Wir sind wie niemand sonst, wir haben uns selbst erschaffen, die Einzigen unserer Art."

Eine geheimnisvolle Explosion bildet das Herzstück dieser spannenden Geschichte, erzählt von den Kindern der Familie Cardinal: Sie haben den Schneid und die Wildheit von Helden, sie haben Angst vor nichts und niemandem. Und sie sind ganze einundzwanzig. Als der Vater in einem kanadischen Dorf ein Zinkvorkommen entdeckt, rechnet der Clan fest mit einem Anteil am Gewinn – doch eine Explosion zwingt die Geschwister zu einem Pakt des Schweigens, der zu einer Zerreißprobe für die ganze Familie wird.

Sanftmütig erzählen die Cardinal-Kinder ihre Geschichte und unerbittlich hüten sie ihr Geheimnis. Durch die Leuchtkraft ihrer Stimmen entsteht ein vielschichtiges Puzzle aus Perspektiven und Erinnerungen.

Mit den Stimmen von Devid Striesow, Claudia Michelsen, Anna Thalbach, Benno Fürmann, Robert Stadlober und Sabin Tambrea

(7 CDs, Laufzeit: ca. 7h 30)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2019

Durch die Leuchtkraft ihrer Stimmen entsteht mit diesem Hörbuch ein vielschichtiges und spannendes Puzzle aus Perspektiven und Erinnerungen.

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Jocelyne Saucier, Niemals ohne sie (Hörbuch), Random House Audio 2019, ISBN 978-3-8371-4689-9

Die kanadische Schriftstellerin Jocelyne Saucier hatte schon 2015 mit ihrem ebenfalls bei Insel erschienenen ...

Jocelyne Saucier, Niemals ohne sie (Hörbuch), Random House Audio 2019, ISBN 978-3-8371-4689-9

Die kanadische Schriftstellerin Jocelyne Saucier hatte schon 2015 mit ihrem ebenfalls bei Insel erschienenen Roman „Ein Leben mehr“ ein außergewöhnliches Buch vorgelegt. Der hier vorliegende Roman „Niemals ohne sie“, der in Kanada schon im Jahr 2000 erschien und ihr insgesamt zweiter Roman ist, zeigt, dass Jocelyne Saucier schon sehr früh über jene poetische Sprachmacht verfügte, die „Ein Leben mehr“ zum internationalen Bestseller machte. Mit Sicherheit werden bald auch ihr erster 1996 erschienener Roman und weitere Werke aus den Jahren zwischen 2000 und 2011 ins Deutsche übersetzt werden.
Der Roman erzählt mit verschiedenen, wechselnden und aufeinander aufbauenden Stimmen der Kinder von den Cardinals, einer wahrhaft ungewöhnlichen Familie, die am Ende aus insgesamt 23 Mitgliedern bestehen wird.

Die 21 Kinder der Familie bezeichnen sich als "Die Könige von Norco". Sie stammen alle von den gleichen beiden Eltern, die beide wenig Zeit für ihre Kinder haben. Während die Mutter von morgens bis abends mit der Versorgung der Familie und dem Haushalt beschäftigt ist, ist der Vater permanent unterwegs, um als Erzsucher die Familie irgendwie finanziell über Wasser halten. Die Kinder sind sich selbst überlassen, wachsen mit großen Freiheiten, aber ohne viel Zuwendung auf, kümmern sich um sich selbst, die Großen um die Kleinen. Rau und oft auch brutal geht es unter ihnen zu, Machtkämpfe sind ihr täglicher Alltag.

Sie ziehen durch die Gegend und tyrannisieren jeden, der ihnen begegnet. Sie haben vor nichts und niemand Angst und die Wildheit von antiken Helden. Als das Bergbauunternehmen Northern Consolidated eine sehr ergiebige Erzmine in Norco, die den Cardinals das Einkommen sicherte, wegen eines Preissturzes auf dem Weltmarkt aufgibt, fühlt sich die ganze Familie betrogen und sie fassen den Entschluss sich zu wehren. Eine Entscheidung mit fürchterlichen Folgen, wie sich erst am Ende zeigen wird.

Man hat als Leser nach den ersten vier bis fünf Kapiteln alle entscheidenden Figuren kennengelernt, Menschen die man nicht immer sympathisch finden muss. Doch die Beschreibung ihrer gegenseitigen Beziehungen und die Schilderung der innerfamiliären Dynamik haben mich von Beginn an gefesselt. Wie die einzelnen Kinder, auch lange nachdem sie sich schon von der Familie gelöst und selbstständig gemacht haben, in ihren Lebensgeschichten miteinander verstrickt sind, wird erst Zug und Zug im Laufe des Romans deutlich, in einem Fall erst ganz am tragischen Ende.

Mit der Familie Cardinal und ihren 21 Kindern (kann eine Frau wirklich so viele Kinder bekommen?) hat Jocelyne Saucier eine ganz erstaunliche Familie aus den unterschiedlichsten Menschen und mit ihnen eine Welt geschaffen, die aller Rauheit und allem Kampf zum Trotz den Glauben an ein selbstbestimmtes, freies und gemeinschaftliches Leben aufrechterhält.
„Niemals ohne sie“ ist ein überwältigender Roman, der den Leser in seinen Bann zieht und ihn tief berührt mit Figuren, die ihn lange nicht loslassen.

In der Rahmenhandlung, die in der Gegenwart, also Ende der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts spielt, kommt die ganze Familie (alle leben noch, auch die Mutter) nach Jahrzehnten wieder zusammen, weil der Vater eine Ehrung erhalten soll. Und an diesem Tag muss sich die Familie einem Vorkommnis stellen, wegen dem sie sich seit Jahrzehnten aus dem Weg gegangen sind. Aus verschiedenen Erinnerungen wechselnder Familienmitglieder im Rahmen dieses Treffens ist das Buch aufgebaut. Jeder erzählt aus seiner Sicht nicht nur die Geschichte der Familie und einzelner ihrer Mitglieder, sondern vor allem auch das lange mysteriös bleibende Schlüsselereignis, das alles verändert hat. Dass erst ganz am Ende offenbar wird, was damals geschehen ist, bevor sich die Familie in alle Winde zerstreute, ist spannend konstruiert.

Ein Buch, das mit seiner rauen Poesie und seiner sprachlichen Macht und Vielfalt fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.

Mit den Stimmen von David Striesow, Claudia Michelsen, Anna Thalbach, Sabin Tambrea, Robert Stadlober und Benno Führmann (was für ein Top-Besetzung von bekannten und versierten Sprechern!) erzählen die Cardinal-Kinder in der hier vorliegenden gekürzten Lesung des Roman teils sanftmütig, teils wütend ihre jeweilige Gesichte und die ihrer Familie und hüten dabei lange und unerbittlich ihr Geheimnis. Durch die Leuchtkraft ihrer Stimmen entsteht mit diesem Hörbuch ein vielschichtiges und spannendes Puzzle aus Perspektiven und Erinnerungen.




Veröffentlicht am 17.08.2020

Besondere Familiengeschichte

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Das Buch von Jocelyne Saucier beschreibt die Geschichte der Familie Cardinal aus einem kleinen Dorf in Kanada. Die Handlung erzählt den Zusammenhalt der Familie im Zusammenhang mit den Verhandlungen rund ...

Das Buch von Jocelyne Saucier beschreibt die Geschichte der Familie Cardinal aus einem kleinen Dorf in Kanada. Die Handlung erzählt den Zusammenhalt der Familie im Zusammenhang mit den Verhandlungen rund um eine Mine, um deren Besitz der Vater kämpft und dessen Familie beinahe bedingungslos hinter ihm steht.
Trotz den tollen Eindrücken, die man von Kanada und vor allem vom Leben in einer Großfamilie (die Cardinals haben 21 Kinder!!) bekommt und der sehr angenehmen Sprache der Autorin, fiel es mir etwas schwer, in die Geschichte einzusteigen. Der Inhalt wird nicht nur in verschiedenen Kapiteln aus der Sicht wechselnder Familienmitglieder erzählt, sondern enthält auch Zeitsprünge, die das Lesen anstrengend und kompliziert machen. Dazu geben sich die Kinder untereinander heroische Spitznamen, die die Zuordnung schwierig macht. Da manchmal aber auch nur Fragmente erzählt werden, die der Gesamthandlung nicht sooo sehr dienen, ist es stellenweise nicht so wichtig.
Nichtsdestotrotz hat mir besonders die tiefen Beziehungen der Geschwister zueinander und auch die Beschreibungen der Eltern gefallen, die den eigenen Kindern ob der Anzahl von 21 sehr fremd daher kommen. So hat mich besonders das Schicksal der beiden Zwillingsmädchen berührt, die sich so nahe sind wie eine Seele in zwei Körpern und die durch ein furchtbares Ereignis getrennt werden.
Insgesamt liest sich das Buch sprachlich ausgesprochen leicht, man sollte aber aufmerksam bleiben.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Niemals ohne sie

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Keiner der Geschwister konnte sie vergessen.
Keiner ohne sie leben.
Keiner traute sich es anzusprechen.
Nun treffen sie sich und sehen sich wieder.
Manche nach Jahren, andere nach bereits kurzer Zeit. ...

Keiner der Geschwister konnte sie vergessen.
Keiner ohne sie leben.
Keiner traute sich es anzusprechen.
Nun treffen sie sich und sehen sich wieder.
Manche nach Jahren, andere nach bereits kurzer Zeit. Alle tragen die Last, das Schweigen und das Vertuschen vor der Mutter. Sie zu schützen, war ein Ziel. Doch ging das überhaupt?

Die Cardinals sind eine große, sehr große Familie. Sie sind 21 Geschwister und sie lebten alle unter einem Dach. Vielmehr überlebten sie, denn der Vater war kein Großverdiener, er suchte in Kanada nach Erz, Zink und anderen verwertbaren Stoffen. Es reichte kaum, doch dann drehte sich das Blatt und die Gesteine wurden zum Schicksal der ganzen Familie.

Über 7 CDs wird die Geschichte der Cradinals erzählt. Sieben Geschwister erzählen aus ihrer Perspektive die Geschichte. Dank der unterschiedlichen Sprecher hatte man auch wirklich das Gefühl einer Familie zuzuhören. Ich hatte bei den ersten zwei Geschwistern zu kämpfen, in die Geschichte hineinzukommen. Ich wusste nicht, auf was sie eigentlich abzielten. Mit jeder CD mehr, wurde das Bild klarer und verständlicher. Leider wiederholten sich einige Episoden der Geschichte, wenn auch immer aus einer anderen Perspektive und mit einer anderen Emotion beschrieben. Erst am Ende kam noch einmal eine kurze kleine Überraschung auf, die dann so manches klärte.

Ich fand die Idee gut und auch spannend. Die Sprecher waren allesamt gut. Mir haben jedoch besonders Anna Thalbach (einzigartig diese Familie-Thalbach-Stimmen) und Sabin Tambrea gefallen. Aber ich muss gestehen, dass es zum Ende zu, dann doch etwas ermüdend war, die Geschehnisse in Dauerschleife zu hören.