Profilbild von Ritja

Ritja

Lesejury Star
offline

Ritja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ritja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2018

Ach, Julie

Julie weiß, wo die Liebe wohnt
0

Es wurde so sehr gelobt und gefeiert, dass ich natürlich bestimmte Erwartungen hatte, doch „Julie weiß, wo die Liebe wohnt“ von Gilles Legardinier hat mich sehr enttäuscht. Ich hatte vorher das Buch „Monsieur ...

Es wurde so sehr gelobt und gefeiert, dass ich natürlich bestimmte Erwartungen hatte, doch „Julie weiß, wo die Liebe wohnt“ von Gilles Legardinier hat mich sehr enttäuscht. Ich hatte vorher das Buch „Monsieur Blake und der Zauber der Liebe“ gelesen und war begeistert. Mit dieser Begeisterung habe ich mich auf sein Erstlingswerk gestürzt und bin bereits nach wenigen Seiten unsanft gelandet.

Die blasse und wenig ansprechende Julie ist das ganze Gegenteil von Monsieur Blake. Auch die anderen Charaktere sind eher fantasielos und langweilig geraten. Madame Bergerot von der Bäckerei ist hier noch die einzige Ausnahme. Ihren kleinen Bordsteinkrieg, den sie mit Hingabe mit dem Gemüsehändler führt, ist witzig und sticht bei dieser Geschichte hervor.

Julie weiß, relativ schnell, wo ihre Liebe wohnt und versucht nun an ihn heranzukommen und ihn für sich zu gewinnen. Die Ansätze für ein humorvolles Buch sind da (z.B. der Briefkasten, das Joggen), aber leider wurden sie nur wenig ausgebaut bzw. fortgeführt. Häufig wurden Szenen/Handlungen künstlich in die Länge gezogen und verloren dabei ihren Witz und Charme. Auch hatte man nicht das Gefühl, dass sich die Figuren im Laufe der Geschichte weiterentwickeln. Die Geschichte rund um das Auto von Xavier empfand ich als überflüssig und zog die Geschichte in die Länge. Einige Handlungen wirkten verkrampft, sehr bemüht und am Ende wurde es leider recht zäh. Schade.

Generell hätte die Geschichte kürzer gefasst werden können, denn durch das künstliche Aufblähen verliert man das Interesse an der Grundgeschichte. Leider hat dieses Buch so gar nichts von dem Humor, dem Charme und der französischen Leichtigkeit vom zweiten Buch und Monsieur Blake.

Wer Gilles Legardinier noch nicht kennt, dem kann ich das zweite Buch gern empfehlen. Bei dem ersten Buch scheiden sich die Leser und für mich war es nichts.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Leider ein Hörbuch ohne Bedeutung für mich.

Das Fest der Bedeutungslosigkeit
0

Ich werde mit Milan Kunderas Geschichten und Figuren nicht warm. „Identität“ war für mich schon ein Buch, welches mich nicht fesseln und begeistern konnte.

Und auch diesmal konnte mich die Handlung ...

Ich werde mit Milan Kunderas Geschichten und Figuren nicht warm. „Identität“ war für mich schon ein Buch, welches mich nicht fesseln und begeistern konnte.

Und auch diesmal konnte mich die Handlung weder ansprechen noch berühren. Mir fehlte der Handlungsstrang oder überhaupt eine erkennbare Handlung. Die Charaktere waren für mich nicht greifbar bzw. ich hatte Probleme, sie mir vorzustellen bzw. mir ein Bild von ihnen zu machen. Das Philosophieren z.B. über den Bauchnabel der Frauen und was dieser evtl. aussagen könnte, hat mich leider eher gelangweilt als gefesselt. Die vielen manchmal nicht zusammenhängenden Gedankengänge der Herren waren wenig spannend und interessant. Während die Gespräche (über Stalin und die Witze über ihn) auf der ersten CD noch relativ gut waren, wurden die Unterhaltungen auf der zweiten CD immer anstrengender und zähflüssiger. Auch hatte ich das Gefühl es wiederholt sich einiges.

Am Ende war ich froh, als alles vorbei war und ich mich einem anderen Hörbuch widmen konnte. Leider ein Hörbuch ohne Bedeutung für mich.

Veröffentlicht am 03.09.2018

"Mit Tränen in den Augen kannst du nicht in die Zukunft blicken"

Sommer vorm Balkan
0


"Mit Tränen in den Augen kannst du nicht in die Zukunft blicken"

Danijela Pilics Geschichte hat mir die Geschichte Jugoslawien näher gebracht. Viele Zusammenhänge wurden durch ihre Biografie klarer ...


"Mit Tränen in den Augen kannst du nicht in die Zukunft blicken"

Danijela Pilics Geschichte hat mir die Geschichte Jugoslawien näher gebracht. Viele Zusammenhänge wurden durch ihre Biografie klarer und verständlicher.

Ich hatte eigentlich mehr Familiegeschichte als die Geschichte des Landes erwartet, fand aber die Entwicklung des Buches interessant und sie verbindet auch beide Teile sehr gut miteinander. Sie erzählt von sich, den Schwierigkeiten des Neuanfangs in Deutschland, ihrem Ehrgeiz und dem Willen voran zu kommen, aber auch von ihrer alten Heimat, den Ängsten und dem Krieg.

Mal mit einem Augenzwinkern (ihren Humor fand ich wunderbar), mal etwas trauriger erzählt sie von ihrer Familie und den Eigenheiten der verschiedenen Länder. Ihre Zweifel, ihre Sorgen und was sie gefühlt hat als der Krieg begann. Sie schreibt dies in einem sehr gut lesbaren Stil. Man kann ihr wunderbar folgen. Es wird nie langweilig, jedoch sollte man sich auf viel Geschichte einstellen. Manchmal bekommt man das Gefühl einen Reiseführer zu lesen, aber wem das Land und dessen Entwicklung bzw. dessen Sprache und das Leben der Menschen interessiert, wird hier eine interessante und vorallem lebensbejahende Lektüre finden.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Unaufgeregte Geschichte

Mein zauberhaftes Café
0

"Mein zauberhaftes Cafe" von Jana Seidel beinhaltet alles, was ein leichter und unterhaltsamer Roman haben muss. Eine Protagonistin, die sich in das große Unbekannte stürzt, weil ihre Beziehung am Ende ...

"Mein zauberhaftes Cafe" von Jana Seidel beinhaltet alles, was ein leichter und unterhaltsamer Roman haben muss. Eine Protagonistin, die sich in das große Unbekannte stürzt, weil ihre Beziehung am Ende und ihr Job verloren ist. Ihre Mutter ist einfach nur anstrengend und wenig begeistert, dass ausgerechnet ihre Tochter das kleine Cafe im Harz übernehmen will. Doch sie setzt sich durch und muss sich nun dem Dorf, dem Cafe und der neuen Aufgabe stellen. Das sollte doch mit einer guten und übersichtlichen Liste zu schaffen sein.

Jana Seidel packt fast alle Klischees in diese Geschichte. Es werden auch fast alle Romantiktricks eingebunden und natürlich müssen auch ein paar kleinere Hindernisse eingebaut werden. Das dicke Ende ist etwas überladen und driftet schon leicht ins kitschige ab, aber es passt am Ende doch zur Geschichte.

Die Charaktere sind einfach und es gibt keine verzwickten Handlungsstränge. Die Handlungen sind eher oberflächlich gehalten und man darf keinen Tiefgang auf diesen 250 Seiten erwarten. Die Geschichte lässt sich jedoch leicht und zügig lesen.

Das Gute ist, der Leser weiß bereits nach wenigen Seiten, wie es ausgehen wird. Wenn man sich aber trotzdem darauf einlassen möchte, kann man sich durch diese leichte Geschichte gut einen Strand-(Couch-)nachmittag lang unterhalten lassen.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Insgesamt war es eine unterhaltsame Geschichte, die jedoch ihre Längen hatte.

Die Kleiderdiebin
0

Die Pariser Modewelt aus der Sicht einer jungen Frau, die sich als Telefonistin durchschlagen muss. Sie hat Talent und weiß, was sie will, jedoch sind die Jobs in der Modebranche begehrt und schwer zu ...

Die Pariser Modewelt aus der Sicht einer jungen Frau, die sich als Telefonistin durchschlagen muss. Sie hat Talent und weiß, was sie will, jedoch sind die Jobs in der Modebranche begehrt und schwer zu bekommen. Doch manchmal kommt das Glück ganz unerwartet. Und manchmal muss man dafür etwas tun, was man nicht möchte. In dieser Zwickmühle steckt Alix, der heißbegehrte Job zum Greifen nahe und doch mit vielen Barrieren, die ihr zu schaffen machen und letztlich auch zum Verhängnis werden.

Die Charaktere Memé, Alix, Paul, Javier, Serge, Una & Co. sind bis auf wenige Ausnahmen gut gelungen. Sie werden so gut beschrieben, dass man sich ein Bild im Kopf aufbauen kann. Teilweise werden sie jedoch sehr detailliert und aus meiner Sicht zu ausschweifend beschrieben. Auch Nebenfiguren und Nebenhandlungen bekommen recht viel Platz. Manchmal hatte man das Gefühl, dass sie die Autorin etwas verzettelt, aber dann kam sie doch immer wieder auf den Hauptgeschichte zurück. Das Ende wirkte leider sehr konstruiert und zog sich über zuviele Seiten. Die Erpressergeschichte hätte man auch stark kürzen können. Durch die vielen kleinen Einschübe verlor der Hauptstrang seine Bedeutung, was ich schade finde. Die Idee ist gut, hätte jedoch nicht so sehr ausgebaut werden dürfen.

Aufgrund der vielen Fachbegriffe aus der Modewelt wäre eine kleine Übersicht gut gewesen. Das Skizzenbuch ist eine schöne Zugabe, aber zu durcheinander und recht knapp. Dafür fand ich die Beschreibungen von Paris gut.

Insgesamt war es eine unterhaltsame Geschichte, die jedoch ihre Längen hatte.