Ach, Julie
Julie weiß, wo die Liebe wohntEs wurde so sehr gelobt und gefeiert, dass ich natürlich bestimmte Erwartungen hatte, doch „Julie weiß, wo die Liebe wohnt“ von Gilles Legardinier hat mich sehr enttäuscht. Ich hatte vorher das Buch „Monsieur ...
Es wurde so sehr gelobt und gefeiert, dass ich natürlich bestimmte Erwartungen hatte, doch „Julie weiß, wo die Liebe wohnt“ von Gilles Legardinier hat mich sehr enttäuscht. Ich hatte vorher das Buch „Monsieur Blake und der Zauber der Liebe“ gelesen und war begeistert. Mit dieser Begeisterung habe ich mich auf sein Erstlingswerk gestürzt und bin bereits nach wenigen Seiten unsanft gelandet.
Die blasse und wenig ansprechende Julie ist das ganze Gegenteil von Monsieur Blake. Auch die anderen Charaktere sind eher fantasielos und langweilig geraten. Madame Bergerot von der Bäckerei ist hier noch die einzige Ausnahme. Ihren kleinen Bordsteinkrieg, den sie mit Hingabe mit dem Gemüsehändler führt, ist witzig und sticht bei dieser Geschichte hervor.
Julie weiß, relativ schnell, wo ihre Liebe wohnt und versucht nun an ihn heranzukommen und ihn für sich zu gewinnen. Die Ansätze für ein humorvolles Buch sind da (z.B. der Briefkasten, das Joggen), aber leider wurden sie nur wenig ausgebaut bzw. fortgeführt. Häufig wurden Szenen/Handlungen künstlich in die Länge gezogen und verloren dabei ihren Witz und Charme. Auch hatte man nicht das Gefühl, dass sich die Figuren im Laufe der Geschichte weiterentwickeln. Die Geschichte rund um das Auto von Xavier empfand ich als überflüssig und zog die Geschichte in die Länge. Einige Handlungen wirkten verkrampft, sehr bemüht und am Ende wurde es leider recht zäh. Schade.
Generell hätte die Geschichte kürzer gefasst werden können, denn durch das künstliche Aufblähen verliert man das Interesse an der Grundgeschichte. Leider hat dieses Buch so gar nichts von dem Humor, dem Charme und der französischen Leichtigkeit vom zweiten Buch und Monsieur Blake.
Wer Gilles Legardinier noch nicht kennt, dem kann ich das zweite Buch gern empfehlen. Bei dem ersten Buch scheiden sich die Leser und für mich war es nichts.