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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2018

Lohnenswert zu lesen

Die Wunderübung
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Daniel Glattauer weiß, wie er seine Leser am besten unterhält. Ich habe fast alle Bücher von ihm gelesen und auch dieses kleine dünne Büchlein hat es in sich und brachte mich sowohl zum Schmunzeln als ...

Daniel Glattauer weiß, wie er seine Leser am besten unterhält. Ich habe fast alle Bücher von ihm gelesen und auch dieses kleine dünne Büchlein hat es in sich und brachte mich sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken.

Es gibt nur 3 Charaktere (das Ehepaar und der Berater/Therapeut) , die jedoch die ganze Geschichte gut ausfüllen. Die Geschichte zeigt ganz deutlich, wie unterschiedlich Frauen und Männer ticken und bestimmte Gespräche und Handlungen interpretieren und verarbeiten. Die Dialoge sind von schreiend komisch bis traurig real und genau diese Mischung macht die Geschichte interessant. Glattauer schlägt sich auf keine Seite, sondern lässt jeder Seite seinen Raum.

Es gibt eine kurze Pause, die Zeit lässt zum Nachdenken und Wasser trinken. Leider kann man ab der Pause erahnen, wie die Geschichte enden wird. Die Entwicklung dahin ist jedoch lohnenswert zu lesen.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Ein starkes Buch

Zwei bemerkenswerte Frauen
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Ein tolles Buch. Es lässt sich so leicht lesen und bindet den Leser mit einer einfachen und interessanten Geschichte an die Seiten, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will. Erst recht nicht, wenn ...

Ein tolles Buch. Es lässt sich so leicht lesen und bindet den Leser mit einer einfachen und interessanten Geschichte an die Seiten, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will. Erst recht nicht, wenn es noch in diesem tollen kleinen (Handtaschen-)format ist.

Ich interessiere mich nicht für Fossilien und lese auch nur selten historische Bücher, aber diese Geschichte hat es mir angetan. Zwei Frauen, aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, die das gleiche Hobby betreiben und damit auch recht erfolgreich werden. Leider sind ihre Erfolge, bis heute, wenig bekannt. Denn diese Frauen gab es wirklich. Es ist also auch eine kleine Biografie über Mary Annings und Elisabeth Philpot.

Tracy Chevalier beschreibt ihre Hauptcharaktere so liebevoll und detailliert, dass man sie sich sofort bildlich vorstellen kann. Auch die gesellschaftlichen Normen und Werte werden sehr gut dargestellt, so dass dem Leser auch schnell bewußt wird, warum diese beiden Fossiliensammlerinnen es so schwer haben. Während für Elisabeth Philpot anfangs das Sammeln von Fossilien eher ein Freizeitspaß war, musste Mary Annings damit eine kleine Familie ernähren. Doch bei beiden bricht schon bald eine Leidenschaft aus, die einen mitnimmt. Und schon ist man selbst im "Dinofieber" und buddelt und kratzt mit.

Interessant fand ich das Ringen der einzelnen Personen mit ihrem Weltbild. Die Religion spielte zu dieser Zeit eine große Rolle und die Kirche hatte einen großen Einfluss auf das Leben und Denken der Menschen. Doch nun wurden Knochen von ausgestorbenen Tieren gefunden. Wie passt das mit dem Weltbild zusammen? Lange haben sich die verschiedenen Gruppen und Forscher gewehrt, dass Gott Tiere erschafft, um sie wieder aussterben zu lassen. Doch mit jedem weiteren Fund müssen sie ihre Ansichten ändern und anpassen.
Diesen Prozess zu verfolgen, fand ich spannend und auch von Tracy Chevalier gut beschrieben.

Die Geschichte ist also keine ganz so detaillgenaue Biografie oder ein Kapitel aus dem Geschichtsbuch, aber auch keine so richtige Liebesgeschichte (was ich gut fand).

Dafür ist es eine rundum gelungene Geschichte über zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die jedoch eine gemeinsame Leidenschaft haben und deshalb so manche Konvention ignorieren, um gemeinsam etwas zu erreichen.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Sehr wechselhaft

Ich und die Menschen
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Wenn Christoph Maria Herbst liest, bin ich dabei. Und so habe ich mir auch dieses Hörbuch ins Auto gelegt und mich auf eine spannende und interessante Reise gefreut.

Nachdem der Start etwas verworren ...

Wenn Christoph Maria Herbst liest, bin ich dabei. Und so habe ich mir auch dieses Hörbuch ins Auto gelegt und mich auf eine spannende und interessante Reise gefreut.

Nachdem der Start etwas verworren war, wurde es dann besser.
Die Geschichte ist recht einfach und wenig spektakulär, jedoch sind die feinen bösen Kommentare zum Leben der Menschen recht gut. Christoph Maria Herbst konnte sich hier wieder mit seiner Stimme austoben und den Figuren Leben einhauchen. Ich musste so manches Mal laut Lachen und zustimmend Nicken.

Ein Lebewesen vom anderen Planeten muss in die Rolle des Menschen schlüpfen und Dinge sagen und machen, die für ihn nicht immer logisch erscheinen. Auch das Verständnis für die Spezies Mensch muss sich erst bei ihm entwickeln, denn in seiner Welt gelten die Menschen als schlecht.

Man kann/sollte über so manche Aussagen nicht nur lachen, sondern auch nachdenken. Es ist ein feiner schwarzer Humor, der sich dank der sehr guten Erzählweise von Herrn Herbst schön ausbreiten kann. Allerdings fand ich die Geschichte nach einer Weile recht lang und zäh und irgendwie trat man auf der Stelle. Ich hätte mir etwas mehr Dynamik gewünscht, dann wäre das Hörbuch so richtig gut geworden.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Unterhaltsam und kurzweilig

Grießnockerlaffäre
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Ausgerechnet ein Vorgesetzter von Franz wird ermordet und er steckt knietief im Schlamassel. Soll der doch den Arschel, pardon Barschel, gelyncht haben. Wer glaubt denn so etwas? Die Landshuter Kollegen. ...

Ausgerechnet ein Vorgesetzter von Franz wird ermordet und er steckt knietief im Schlamassel. Soll der doch den Arschel, pardon Barschel, gelyncht haben. Wer glaubt denn so etwas? Die Landshuter Kollegen. Ausgerechnet. Bevor er nichts macht, klärt er lieber den Mord selber auf und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten und entdeckt, dass der verhasste Chef auch so seine Heimlichkeiten hatte. Und die Barschelwitwe ist auch nicht zu verachten. So ein richtiger Feger und so gibt’s prompt Ärger mit der Susi.

Zuhause wird es auch enger, denn die Oma hat Besuch und der bleibt. Sehr zum Leidwesen seines Vaters. Die Eifersucht im Hause Eberhofer ist neu und untypisch bei dem sonst so entspannten Vater. Aber die Oma lässt hier keine Luft ran. Ihr Besuch bleibt und die Küche ist nun auch ab und zu kalt. Gott sei Dank ändern sich manche Dinge nicht – die Semmeln vom Simmerl sind immer noch gut und machen zudem satt. Aber nicht nur der Besuch ist da, sondern auch der Leopold mit der Sushi. Auf den Leopold könnte aber der Franz verzichten, aber die Familie kann man sich halt nicht aussuchen.

Es sind nicht die kompliziertesten Fälle (vorhersehbar) oder die vielschichtigsten Charaktere (eher das einfache Gemüt), aber es ist kurzweilig, amüsant und herrlich bayrisch und irgendwie mag man ja den Franz und seine Geschichten.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Enttäuschend

Die Schönheitskönigin von Jerusalem
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Dieser wunderbare Covertext hat mich dazu gebracht, das Buch zu lesen. Und selten wurde ich so enttäuscht. Ich muss zugeben, dass ich mich durch die Seiten gequält habe und am Ende froh war, dass ich das ...

Dieser wunderbare Covertext hat mich dazu gebracht, das Buch zu lesen. Und selten wurde ich so enttäuscht. Ich muss zugeben, dass ich mich durch die Seiten gequält habe und am Ende froh war, dass ich das Buch bei Seite legen konnte.

Die Figuren haben mich leider nicht erreicht. Sie konnten mich nicht berühren und einfangen und mich durch die Geschichte tragen. Ich empfand sie als fad und farblos und wenig ansprechend. Oft waren sie mir nicht symphatisch.
Vielleicht lag es auch an den vielen Wiederholungen, die die Autorin in die Geschichte einbaute. Ich hatte oft das Gefühl "das hast du schon mal gelesen". Über knapp 620 Seiten kann dies recht anstrengend und nervig sein. Man hatte das Gefühl sich im Kreis zu drehen.

Für mich kam weder Faszination noch Spannung auf, die mich an den Roman fesselte. Ich hatte gehofft, dass es so interessant, exotisch und spannend wie z.B. bei Rafik Schami oder Elif Shafak wird, aber leider fand ich nur einen sehr langen, trostlosen und langatmigen Roman über eine traurige und wenig interessante Familie.