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Veröffentlicht am 02.05.2018

Leiser skurriler Humor

Sauna mit Nachbar
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Man reist in eine ländliche Gegend von Finnland, wo sonst nicht sehr viel passiert und man die Ruhe genießen kann. Jedoch nur dann, wenn man keinen Nachbarn hat, der stets neue Bauprojekte plant und in ...

Man reist in eine ländliche Gegend von Finnland, wo sonst nicht sehr viel passiert und man die Ruhe genießen kann. Jedoch nur dann, wenn man keinen Nachbarn hat, der stets neue Bauprojekte plant und in Angriff nimmt. Diese werden mit viel Enthusiasmus gestartet und enden in der Regel nie oder unvollendet.

Der eine Nachbar ein Hobbyhandwerker, ein Chaot und Vater von sechs Kindern, der dem Leben zugetan ist und viel ausprobiert, er lässt vieles wieder liegen, schafft Platz für neue Ideen und sorgt dabei für Chaos und (teilweise) für Unzufriedenheit bei den Mitmenschen. Der andere ist ein Pendant, sauber, ordentlich und manchmal missgünstig. Er ist gefangen in seinen eigenen Strukturen, der Routine und seiner kleinen Welt.

Beide sind nun durch das Saunaprojekt miteinader verbunden. Der eine werkelt, schraubt und schleppt, der andere schaut zu, kommentiert und entwickelt erotische Träume mit der Nachbarsfrau. Zudem manipuliert und sabotiert er die Arbeit, er schafft Ärger und versucht das Projekt zu untergraben und scheitert doch an der Lebenslust des Anderen. So manches Mal möchte man den Hobbyhandwerker bei der Hand nehmen und helfen und den Lehrer einen kleinen Schubs ins laute, bunte Leben geben, aber sie schaffen es auch so.

Alles wird ganz unaufgeregt beschrieben (wenn auch manchmal etwas holprig). Der schwarze und skurrile Humor lässt den Leser immer wieder schmunzeln. Die Charaktere sind wie Feuer und Wasser bzw. ist für den einen das Glas halb voll, so ist es für den anderen schon halb leer. Der Autor beschreibt die Charaktere so detailliert und mit Herzblut, dass man sie genau vor dem Auge hat.
So manche Szene, manche Aussage regt zum Nachdenken und Hinterfragen von eigenen Erfahrungen und Situationen an.

Das Buch hat einen leisen skurrilen Humor, eine Geschichte, die recht überschaubar und doch interessant ist und Charaktere, die zwei Seiten der Gesellschaft widerspiegeln.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Vorhersehbare Geschichte

Das Liebesleben der Suppenschildkröte
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Sophie unterschätzt sich und ihre beruflichen Fähigkeiten gewaltig und muss daher immer wieder die Aschenputtelarbeiten erledigen. Doch dann ergibt sich die eine große Chance und genau jetzt hat sie viel ...

Sophie unterschätzt sich und ihre beruflichen Fähigkeiten gewaltig und muss daher immer wieder die Aschenputtelarbeiten erledigen. Doch dann ergibt sich die eine große Chance und genau jetzt hat sie viel um die Ohren. Ihre Kinder fordern ihre Aufmerksamkeit, der Kindergarten will einen Kuchen und Anwesenheit und dann sind da noch die Männer. Erst Roland und seine Vorstellung von "seiner" Sophie, ihr Bruder und der Kumpel Björn (der Waldschrat), die ganz plötzlich bei ihr auftauchen. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf, die Verwirrungen, das Chaos und das schlechte Gewissen sind vorprogrammiert und auch das ein oder andere Fettnäpfchen nimmt die Protagonistin mit.

Es ist ein stetiges Auf und Ab. Man mochte Sophie für ihre liebevolle Art gegenüber ihren Kindern und ihrer inneren Zerrissenheit. Weniger Verständnis hatte ich, dass Sophie ihre Kinder verschwieg und verleugnete, um einen Mann zu bekommen. Anfangs konnte ich es noch nachvollziehen, dass sie nicht mit der Tür ins Haus fallen wollte, aber je länger die Geschichte lief, desto weniger konnte ich es verstehen. Auch die schnelle Wendung in Sachen Liebe war eher irritierend. Leider wurde die Geschichte zum Ende hin immer unrealistischer und kitschiger. Der Humor ging verloren und so war es am Ende doch leider wieder nur eine klischeehafte Beziehungsgeschichte. Schade.

Es ist eine schnell zu lesende, leichte Geschichte, die gut startet, aber leider vorhersehbar endet.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Interessant und informativ

Couchsurfing in Russland
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Wer einmal Russland bereisen will ohne das Haus verlassen zu müssen, sollte sich dieses Buch/Hörbuch zur Hand nehmen.

Es ist kein Hörbuch für zwischendurch, denn Stephan Orth diskutiert sehr viel mit ...

Wer einmal Russland bereisen will ohne das Haus verlassen zu müssen, sollte sich dieses Buch/Hörbuch zur Hand nehmen.

Es ist kein Hörbuch für zwischendurch, denn Stephan Orth diskutiert sehr viel mit seinen Couchsurfing-Partnern über die Politik und Lebenssituation in der jeweiligen Ortschaft. Auch beschreibt er die Ortschaften, die politischen Situationen und geschichtlichen Verwicklungen sehr detailliert. Für mich war es manchmal anstrengend zu folgen, da ich mir unter der Couchsurfing-Geschichte etwas anderes vorgestellt hatte. Ich habe mehr witzige und skurrile Geschichten erwartet, aber es ging doch sehr in die politische Richtung.

Es war (keine Frage) interessant und man kann auch seinen Horizont erweitern, jedoch denke ich, wäre es (für mich) besser gewesen, das Buch zu lesen. Im Buch werden noch extra Hinweise gegeben und zudem sind noch Reisebilder hinzugefügt, die das Ganze auflockern. Bei einem Hörbuch fehlen diese "Zwischenpausen" ein wenig, so dass es phasenweise dann doch zäh wurde.

Auf dem Hörbuchcover sind ebenfalls ein paar wenige Bilder und die Route (was hilfreich war) abgedruckt, aber leider erfährt man nicht welches Bild zu welcher Station gehört, was ich wiederum schade fand.

Ich glaube, dass nächste Couchsurfing-Buch werde ich mir in geschriebener Form vornehmen.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Guter Schmöker

Wintersterne
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Das Buch ist ein wunderbarer Reiseführer für Prag. Wer schon einmal dort war, wird vieles wiedererkennen und in Erinnerungen schwelgen können. Wer Prag noch nicht kennt, wird vielleicht nach dem Lesen ...

Das Buch ist ein wunderbarer Reiseführer für Prag. Wer schon einmal dort war, wird vieles wiedererkennen und in Erinnerungen schwelgen können. Wer Prag noch nicht kennt, wird vielleicht nach dem Lesen des Buches Lust auf diese wunderschöne Stadt bekommen.
Die Autorin beschreibt in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil und sehr detailliert die schönsten Sehenswürdigkeiten und bringt eine magische Stimmung über die Stadt.

Es gibt drei Lebens-Liebes-Geschichten (Megan, Hope und Sophie), die abwechselnd erzählt werden. Anfangs wirken alle recht heiter und locker, jedoch werdem sie mit jeder Seite etwas dunkler und ernster. Die Leichtigkeit geht schnell verloren und die ernsten Themen und die Widersprüche drängen nach vorn. Jeder, der drei Frauen, geht ganz unterschiedlich mit der Entwicklung um. Ich fand die Geschichten gut gemacht. Isabelle Broom zeigt, dass man in jedem Lebensabschnitt in Situationen kommt, die schmerzen und die man nicht verdrängen kann.

Mit Sophie und auch Hope sind ihr die Geschichten gut gelungen. Jedoch Megan hat mich einfach nur genervt. Sie will das Beste von allem, aber selber nicht zurückstecken oder etwas zurückgeben. Sie klammert sich an eine gescheiterte Beziehung, die ihr, für alles als Ausrede herhalten muss. Es war anstrengend immer die gleichen Diskussionen, Gedankengänge und Widersprüche zu lesen.

Insgesamt ist es jedoch ein gutes Buch, das einlädt nach Prag zu reisen und vorallem die Vorweihnachtszeit in Prag zu genießen.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Tolles Buch

What if? Was wäre wenn? - Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen
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Das erste, was ich beim Lesen des Buches dachte, war "...das ist ein Hoëcker-Buch". Wer stellt denn solche Fragen und wer ist der Mann, der diese Fragen auch noch beantworten kann? Ich war schon fasziniert ...

Das erste, was ich beim Lesen des Buches dachte, war "...das ist ein Hoëcker-Buch". Wer stellt denn solche Fragen und wer ist der Mann, der diese Fragen auch noch beantworten kann? Ich war schon fasziniert von den Fragen. Wer kommt auf solche Ideen? Vielleicht beschäftige ich mich zu wenig mit den Naturwissenschaften, um auf diese Fragen kommen zu können. Zugegeben manche Fragen fand ich einfach nur abstrus (auch die folgende Antwort), aber andere waren wiederum recht interessant und verständlich. Die kleinen Comiczeichnungen haben das Geschriebene aufgelockert. Die schrägsten und vielleicht auch gefährlichsten Fragen wurden nur kommentiert (das war dann die Gehirnpause für den Leser).

Wenn man sich dieses Buch zur Hand nimmt, muss man sich Zeit nehmen, denn Randall Munroe nimmt die Fragen ernst und beantwortet diese sehr detailliert und fachlich ausschweifend. Es ist kein Buch, welches man in einem Rutsch durchliest, aber es ist ein Buch, welches man immer wieder zur Hand nimmt und darin liest. Der Humor kommt bei den ganzen komplexen Antworten nicht zu kurz und so muss man zwischendurch immer wieder schmunzeln. Für ganz Eifrige sei gesagt, dass die Experimente nicht zum Nachmachen geeignet sind.

Zum Schluss muss ich sagen, hat sich dieses Buch zum Familienbuch entwickelt, denn selbst die etwas lesefaulen Herren haben es zur Hand genommen und gelesen und sich gut dabei amüsiert.