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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Ich hatte mehr erwartet

Ich war Hitlers Trauzeuge
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ch wünschte, ich könnte mich ebenfalls in die begeisterten Rezensionen zu diesem Hörbuch einreihen. Doch leider hat mich das Hörbuch nicht so gefesselt. Ich empfand die Geschichte als sehr zäh und wenig ...

ch wünschte, ich könnte mich ebenfalls in die begeisterten Rezensionen zu diesem Hörbuch einreihen. Doch leider hat mich das Hörbuch nicht so gefesselt. Ich empfand die Geschichte als sehr zäh und wenig spannend. Einzig der Humor, der teilweise offen und oft zwischen den Zeilen auftauchte, konnte mich überzeugen.
Aus meiner Sicht hätte die Geschichte auch kürzer sein können, da sich der Autor oft in den Nebensträngen und Details verlor. Die Sprünge zwischen dem aktuellen Geschehen und der Vergangenheit waren teilweise verwirren und haben mich immer wieder aus der gegenwärtigen Geschichte herausgerissen.
Die Rückblicke von Harry waren nicht nur oft und lang und sehr detailliert, sondern teilweise auch erstaunlich, denn was er mit 25 Jahren schon alles erlebt haben soll, hat mich überrascht. Irgendwie bekam man das Gefühl, dass hier ein wenig übertrieben wurde und dadurch wurde die Geschichte für mich leider eher unrealistisch.
Die Geschichte hat ihre Stärken (der Humor) und auch ihre Schwächen (Länge und zu viele Sprünge), doch sie lohnt sich für jeden, der sich für diese Zeit der Geschichte interessiert.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Hörbuch-Rezension

Das Lügenhaus
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Die Geschichte der Familie aus Trondheim geht über mehrere Bücher bzw. Hörbücher und "Das Lügenhaus" ist der erste Band davon.

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in die Geschichte eintauchen zu ...

Die Geschichte der Familie aus Trondheim geht über mehrere Bücher bzw. Hörbücher und "Das Lügenhaus" ist der erste Band davon.

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in die Geschichte eintauchen zu können. Die Charaktere waren nicht so einfach zu greifen und traten fast schon widerwillig auf. Man bekam das Gefühl, sie wollten nicht an die Öffentlichkeit gezerrt werden. Jedoch wurden sie offener und ein wenig freundlicher, je länger man ihnen zuhörte.

Langsam konnte ich mich auch mit ihrer eigenwilligen und leicht schrulligen Art anfreunden. Die Geschichte ist eigentlich traurig, da hier eine Familie zusammentrifft, die schon lange keine Familie mehr ist. Sie fühlen sich auch nicht als solche und nun zwingt sie der Tod der Mutter zu einem Treffen. Sie nähern sich in winzigen Schritten an und müssen am Ende mit einer schockierenden Nachricht zurecht kommen.

Die verschiedenen Sprecher schaffen es, dass man sich mittendrin fühlt. Man sitzt mit an diesem Tisch zwischen den unterschiedlichen Brüdern, der nichtehelichen Tochter (von Tor), dem mürrischen Vater und dem sschwulen Freund (bald Mann) von Erlend. Manchmal möchte man auf den Tisch schlagen und die Herren zum offenen Reden auffordern und dann wieder einfach nur zur Tür rausgehen und verschwinden.

Es ist eine verwirrende, etwas beklemmende, aber auch skurril-komische Geschichte mit Charakteren, die sehr eigen (aber doch auch liebenswert) sind. Diese Geschichte schreit danach fortgesetzt zu werden, denn noch sind nicht alle Geheimnisse offengelegt und nicht alle Streitpunkte geklärt.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Ganz viel Timmerberg

Die rote Olivetti
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Helge Timmerberg nimmt den Leser mit auf die Reise in sein Leben, zu seinen Anfängen und seinen ersten Reisen. Er schreibt über seine Anfänge kleine Texte zu platzieren und wie er immer mehr Zuspruch und ...

Helge Timmerberg nimmt den Leser mit auf die Reise in sein Leben, zu seinen Anfängen und seinen ersten Reisen. Er schreibt über seine Anfänge kleine Texte zu platzieren und wie er immer mehr Zuspruch und Platz in den größten Zeitschriften Deutschlands erhält. Seine Freiheiten als Journalist/Autor ließen mich schon staunen. Ebenso war ich überrascht, was man damals als (erfolgreicher) Autor verdiente. Ob dies heute noch möglich oder sogar noch mehr geworden ist, wer weiß. Seine für mich spannenste Zeit war seine Havanna-Zeit. Seine Beschreibungen über seine Liebe, seine Kiffer-Drogen-Zeit und auch die Arbeitsbedingungen waren faszinierend zu lesen. Er lässt nichts aus und stürzt dabei auch ordentlich ab und doch schafft er es, sich immer wieder aus dem Sumpf zu ziehen.

Die Reise durch den Himalaja zeigte, wie er versucht die Länder und die Menschen, deren Arbeit, deren Religion und deren Leben aufzusaugen, um sie dann auf Papier zu bringen. Er ist in seinen Büchern immer sehr geradeaus, schont sich und seine Leser nicht und doch sieht er vieles mit einem Augenzwinkern und Ironie.

Und genau diese Mischung lässt mich immer wieder Bücher von ihm lesen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Sehr nüchtern geschrieben

Strafe
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Es ist ein schmales Buch mit 12 Schicksalen, die aus dem Leben gegriffen sind.
Es sind keine leichten Geschichten, sondern Fälle, die einem die Augen öffnen sollen. Teilweise gibt es Wendungen und Ergebnisse, ...

Es ist ein schmales Buch mit 12 Schicksalen, die aus dem Leben gegriffen sind.
Es sind keine leichten Geschichten, sondern Fälle, die einem die Augen öffnen sollen. Teilweise gibt es Wendungen und Ergebnisse, die ich so nicht erwartet hätte, die aber zum Nachdenken anregen.

Von Schirach schreibt sehr sachlich. Für mich eine Spur zu emotionslos und zu distanziert zu seinen Charakteren. Die Geschichten wirkten wie Berichte aus irgendwelchen Akten. Auch fand ich den Schreibstil zwar gut und schnell lesbar, aber der Text wirkte wie abgearbeitet. Stichpunkt für Stichpunkt zu einem Satz formuliert und die emotionalen Worte wurden weggelassen. Wer gerne Romane liest, wird hier wohl etwas von dem kalten und klaren Schreibstil abgeschreckt werden.

Die Schicksale sind trotz des Schreibstil sehr lesenswert und man sollte darüber nachdenken, ob man immer die Menschen in gut (weiß) und böse (schwarz) einteilen kann. Von Schirach zeigt Beispiele, die diese klare Trennung nicht zulassen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Leider nicht meins

Sterne über dem Meer
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Bei diesem Buch fällt es mir etwas schwer eine Rezension zu schreiben. Der Covertext klang interessant. Die Story an sich ist nicht neu. Es gibt viele Bücher, wo ein Brief, ein Tagebuch oder eine Karte ...

Bei diesem Buch fällt es mir etwas schwer eine Rezension zu schreiben. Der Covertext klang interessant. Die Story an sich ist nicht neu. Es gibt viele Bücher, wo ein Brief, ein Tagebuch oder eine Karte gefunden werden und dann geht ein Familienmitglied auf die Suche nach der Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Man muss also die Geschichte recht spannend und die (Haupt-)Charaktere interessant und geheimnisvoll und vorallem auch symphatisch gestalten.

Dies ist hier leider (aus meiner Sicht) nicht gelungen. Die Charaktere fand ich eher fad und wenig ansprechend. Ich konnte während der ganzen Geschichte keine Symphatien oder irgendeine Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Die Dialoge waren mir zu gestellt und sie wirkten hölzern. Die Geschichte schleppte sich durch die Seiten, war teilweise nicht logisch und wurde immer uninteressanter und belangloser. Vielleicht hätte man die Geschichte nicht über 400 Seiten ziehen müssen, denn leider geschieht in der Geschichte nicht so viel.

Zudem wollte leider kein so richtiger Lesefluss entstehen. Erschwert wurde es auch durch den ständigen Wechsel innerhalb der Schriftart. Ich empfand die Schreibschrift schwer zu lesen und eher störend. Am Ende war ich wirklich froh, dass ich den Buchdeckel zuklappen konnte. Die Geschichte wirkte bei mir in keinster Weise nach.

Schade.