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Veröffentlicht am 10.05.2017

"Sehr berührend und zu tiefst traurig. Die Geschichte eines geschädigten Mädchens!"

Splitterfasernackt
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Cover:
Der Hintergrund der Vorderseite des Buchcovers ist schwarz. Buchrücken und auch die Rückseite sind Hell-Lila und Dunkel-Lila. Der Buchtitel ist in der selben Farbe und in fett gedruckter Großschrift ...

Cover:
Der Hintergrund der Vorderseite des Buchcovers ist schwarz. Buchrücken und auch die Rückseite sind Hell-Lila und Dunkel-Lila. Der Buchtitel ist in der selben Farbe und in fett gedruckter Großschrift auf dem Cover gedruckt. Zu sehen ist außerdem der Oberkörper einer jungen dunkelhaarigen Frau. Sie hält eine Hand auf ihrem Kopf. Die andere Hand ruht auf ihrem Nacken. Sie schaut zu Boden. An ihrem Unterarm erkennt man lange kratzerartige Verletzungen. Das Foto wurde nur wenig bearbeitet.

Inhalt:
Das Buch unterteilt sich in verschiedene Kapitel.
Beginnend mit dem Vorspiel in dem die Protagonistin erzählt, wie sie im Alter von nur sechs Jahren von ihrem Nachbarin vergewaltigt wird. An diesem Tag ist sie das erste mal gestorben.
Sie fühlt sich von ihrer Mutter ungeliebt und auch ihr Vater ist an ihrem Leben eher desinteressiert.
Lilly spricht mit keinem über das Geschehene. Sie verschließt sich und wird viel zu schnell erwachsen.
Sie findet Freunde namens Ana und Mia, die sie nicht mehr loslassen. Ana und Mia, das ist Magersucht und Bulimie. Mehrfach hungert sich die Protagonistin auf unter 40 Kilo. Ist dem Tod mehr nahe als dem Leben.

Sodann folgt das Zwischenspiel.
Sie flüchtet sich in jungen Jahren ins Bordell und schläft dort mit unzähligen Männern. Denn sie ist der Meinung, wenn sie mit allen Männern geschlafen hat, kann keiner ihr je wieder weh tun. Dort findet sie unter den anderen Prostituierten Freunde. Auch bei den Männern ist sie sehr beliebt.
Lilly schildert uns ihre Tagesabläufe und den täglichen Kampf mit der Sucht.

Gefolgt vom Nachspiel, indem ausführlich ihre Beziehung zu ihrem besten Freund Chase, aber auch der Abschied aus ihrem Bordellleben eine erhöhte Rolle spielen. und letztlich dem Hauptteil, indem sie einen tiefen Einschnitt verarbeitet.

Fazit:
Splitterfasernackt ist eine Autobiografie einer sehr intelligenten jungen Frau, die als kleines Mädchen von ihrem Nachbarin sexuell missbraucht wurde.Und auch in ihrem weiteren Leben wird sie weitere Schmerzen erfahren und in ihrer Sucht gefangen sein. Ein Happy End gibt es nicht.
Ich finde es schwierig, eine Bewertung für dieses Buch abzugeben.
Denn allein schon für den Mut dieses intimen Details aus ihrem Leben zu veröffentlichen, verdient für mich schon die volle Punktzahl.
Ich hoffe, dass dieses Buch weiterhin für Aufsehen sorgt. Kinder verdienen unseren besonderen Schutz!

5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.05.2017

"Unglaublich packend und berührend!"

Der Junge im gestreiften Pyjama
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Cover:
Das Buchcover ist sehr schlicht. Mehrere dickere hellblaue und weiße Streifen sind abgebildet. Darauf der Name des Autors direkt am oberen Buchrand, darunter der Titel des Buches.

Inhalt:
Als der ...

Cover:
Das Buchcover ist sehr schlicht. Mehrere dickere hellblaue und weiße Streifen sind abgebildet. Darauf der Name des Autors direkt am oberen Buchrand, darunter der Titel des Buches.

Inhalt:
Als der neunjährige Bruno nach der Schule nach Hause in das fünfstöckige Wohnhaus in Berlin kommt, ist er ganz irritiert. Das Hausmädchen wühlt in seinen Sachen. In SEINEN Sachen. Auf seinem bett liegen Koffer. Er bemerkt schnell, dass das ganze Haus in Aufruhr ist. Er sucht seine Mutter auf, die ihm berichtet, dass sie umziehen werden. Bruno kann seinen Ohren kaum trauen. Umziehen? Er soll seine drei Freunde verlassen und seine zwölfjährige Schwester, übrigens ein hoffnungsloser Fall, kommt auch noch mit. Bruno ist am Boden zerstört, doch er kann nichts gegen den Umzug ausrichten.

Als sie schließlich in Au-Wisch ankommen, muss er feststellen, dass das neue Haus so gar nicht dem in Berlin entspricht. Dort konnte er Forscher sein. Unbekannte Ecken und Räume erkunden, hier in Au-Wisch gab es das nicht. Als er aus seinem Fenster schaut sieht er, dass nicht weit von ihm Menschen leben, die den ganzen Tag getsreifte Pyjamas tragen. Sie arbeiten viel und scheinen den Offizieren zu gehorchen, die Tag ein und Tag aus auch bei ihm zu Hause seinen Vater besuchen, der einen sehr wichtige Aufgabe hat. Das hat selbst der Furor gesagt. Doch was genau die wichtige Arbeit von seinem Vater ist, das weiß Bruno nicht.

Ein Tag gleicht dem anderen und als Bruno wieder von der Langeweile geplagt ist, beschließt er seine Umgebung zu erkunden. Er läuft an den langen, hohen und mit Stacheln gesäumten Zäunen entlang, dies ist ihm eigentlich verboten.

Da trifft er auf einen Jungen namens Schmuel. Beide beginnen miteinander zu reden. Sie stellen viele Gemeinsamkeiten fest. Beide sind neun Jahre alt und haben auch noch am gleichen Tag Geburtstag. Bruno macht das traurig. Er ist so einsam. Dabei hat er auf der anderen Seite vom Zaun einen Freund gefunden, mit dem er gerne spielen würde, doch er darf nicht über die Grenze. Er versteht nicht, warum er nicht zu Schmuel darf. Der sieht überhaupt komisch dünn aus und trägt ein komisches Zeichen auf dem Oberarm und auch er trägt den ganzen Tag über einen Pyjama.

Die Freundschaft der Beiden behält Bruno zunächst für sich und er ist davon überzeugt, eines Tages werden die beiden sich nicht nur unterhalten und kein Zaun wird sie mehr trennen.

Fazit:
272 Seiten, die ich an einem Abend förmlich weggelesen habe.
Den Holocaust aus Sicht eines Kindes, die noch nicht verstehen, was sich da vor Ihren Augen zuträgt.
Sie kennen keinen Ekel und keine Abneigung, kein Antisemitismus, kein Hass.
Aus der Erzähersichtweise begeben wir uns mit Bruno auf seine ganz eigene Reise.
Bruno, der verwöhnte neunjährige, der letzlich einen Freund in Schmuel findet. Der gar so ganz anders ist als er.

John Boyle hat die Sichtweise eines Kindes perfekt wiedergegeben. Naiv, blauäugig und kindlich.

Von mir gibt es volle Punktzahl. Ein Buch, dass in jedes Bücherregal gehört.
5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.05.2017

"Hier hält keine Naht!"

Der Näher
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Cover:
Dominant tritt auf dem Buchcover der Titel des Thrillers in Erscheinung.
Ersichtlich sind Schnittwunden, welche mit einer groben Zick-Zack-Naht, die nunmehr den Titel des Buches ergeben, vernäht ...

Cover:
Dominant tritt auf dem Buchcover der Titel des Thrillers in Erscheinung.
Ersichtlich sind Schnittwunden, welche mit einer groben Zick-Zack-Naht, die nunmehr den Titel des Buches ergeben, vernäht wurden.
Der Hintergrund ist in einem leichten Grauton gehalten. Der Name des Autors ist zwischen dem Titel in roten Großbuchstaben eingefügt.

Inhalt:
Der Fallanalytiker Martin Abel wird von seinem Vorgesetzten nach seinem letzten Fall in den Innendienst des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden-Biebrich eingeteilt. Dort schult er Beamte hinsichtlich einer Datenbank und es nervt ihn. Ständig wollen sie wissen, wie man sich in die Gedankenwelt eines Serientäters hineinversetzt... die haben doch keine Ahnung!
Er will wieder arbeiten, vor Ort. Er ist vielleicht nicht mehr so trainiert wie früher, aber definitiv kein Weichei.
Schließlich hat sein Chef erbarmen. Er schickt ihn in das kleine Örtchen Gummerbach im Bergischen Land. Dort sind zwei Frauen verschwunden. Ein einfacher Fall, wo noch nicht einmal Verbrechen vorliegen, denn die Vermissten haben Abschiedsbriefe hinterlassen.

Abel macht sich auf den Weg. Als er in Gummerbach ankommt, macht er sich zunächst bei dem Dienststellenleiter Borchert und seinen neuen Kollegen keine Freunde.
Alles weiß er besser und dann erlaubt er sich auch noch, die Arbeitsweisen der Gummersbacher Polizei in Frage zu stellen. Davon jedoch wenig eingeschüchtert, beginnt der Fallanalytiker mit seinen eigenen Ermittlungen. Immer an seiner Seite, der von Borchert abgestellte Wachhund - Doris Stange.

Als dann jedoch eine weitere Vermisste angezeigt wird, beginnen sie gemeinsam mit deren Suche.
Diese vermisste Joggerin Saskia kann aus ihrer ausweglosen Situation gerettet werden. Doch ein grausiger und unfassbarer Fund, lässt die gesamte Ermittlungseinheit erstarren.
Martin Abel erkennt sofort die ersten Zusammenhänge. Nicht lange lassen erste Gemeinsamkeiten auf sich warten.

Die Zeit um Leben und Tod beginnt unaufhaltsam zu rennen.

Fazit:
Der Thriller beginnt medias res. Ohne Vorwarnung beginnen die ersten Seiten spannungsgeladen. Hier hat man definitiv keine Zeit zum Verschnaufen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, was dem Lesefluss zu Gute kommt, wenn man einfach schnell weiterlesen muss, um zu erfahren, wie es weitergeht. Bei manchen Szenen muss man sogar ein wenig schmunzeln.

Ich kannte vorher den Fallanalytiker Martin Abel nicht, dieser aber war mir von Beginn an sympathisch, genau wie Doris Stange. Sofern man mit diesem Thriller die Martin-Abel-Reihe beginnt, stellt dies kein Problem dar. Kurze Erinnerungen lassen auf die vorherigen Teile zurückblicken.

Das Buch hat alles. Einen Ermittler, der auf sehr besondere Weise die Psychopathen durchschaut, sowie über ein wenig Witz & Charme verfügt. Sonst ist er allerdings nicht sehr beliebt.
Dann einen Täter, der brutaler nicht sein kann und dessen Entwicklung zu diesem auch detailliert beschrieben wird.

Jedoch ziehe ich eine halbe Büchereule für das Ende ab, in welchem mir persönlich einfach zu viele "Zufälle" vorkamen sowie es ein bisschen in die Länge gezogen wirkte.

Auch rückblickend waren manche Textpassagen für das Storyboard überflüssig.

Im Ganzen, ein spannendes, blutiges und schaurig gutes Buch.

4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 21.04.2017

"Ein tierisch guter Krimi!"

Kullmann ist auf den Hund gekommen
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Cover:
Das Taschenbuchcover besticht durch seine rötliche Farbgebung. Der Titel des Buches ist in weißer Schrift im oberen Drittel abgedruckt worden. Den Namen der Autorin findet man am unteren linken ...

Cover:
Das Taschenbuchcover besticht durch seine rötliche Farbgebung. Der Titel des Buches ist in weißer Schrift im oberen Drittel abgedruckt worden. Den Namen der Autorin findet man am unteren linken Rand des Buches. Mittig ist eine männliche Person mit einem Hund zu erkennen. Der Mann ist komplett in schwarz gehalten. Er trägt eine Mütze und einen etwas längeren Mantel. Mit dem Hund läuft er auf einer weitflächigen Wiese der Sonne entgegen, die in Gelb- Orangetönen angedeutet wird.

Inhalt:
Es ist ein herrlicher Oktober, wie er schöner nicht sein konnte. Die hoch am Himmel stehende Sonne lässt eine sommerliche Atmosphäre gedeihen.
Die alleinerziehende Kriminalkommissarin Anke Deister lebt mit ihrer Tochter Lisa im beschaulichen Saarbrücken.
Ronja Hartmann, die Tochter einer Tierschützerin, die auch zweite Vorsitzende des Vereins "Ein Zuhause für verlassene Tiere e. V. "ist und mallorcinische Hunde aus Tötungsstationen nach Deutschland vermittelt und neue beste Freundin von Lisa, wollen gemeinsam im Mühlenwald bei Auersmacher wandern gehen. Mit von der Partie sind auch Mitglieder des Vereins und ihre vierbeinigen Freunde. Gemeinsam wollen sie sich auf die Suche nach Giftködern machen und diese beseitigen. Diese werden seit geraumer Zeit im Wald und er Umgebung verteilt werden und haben schon einige Hundebesitzer leiden lassen.
Anke beschließt an der Wanderung teilzunehmen, da sie befürchtet, ihre Tochter könnte sonst mit mehrerern adoptierten Hunden nach Hause kommen. Als sie im Wald angekommen waren, dauerte es auch nicht lange, bis Lisa einen braun-weißen Hund auf dem Arm hatte. Er wurde auf den Namen Dr. Watson getauft. Als gerade alle die Wanderung und das schöne Wetter genossen, wurde die Stimmung getrübt. Es roch verbrannt und der Grund dafür war ein provisorisch angelegter Scheiterhaufen. Darauf die Überreste eines Menschen.
Sofort rief Anke ihre Kollegen, die mit einem großen Konvoi anrückten.
Zunächst musste geklärt werden, wer der Tote war und warum er auf so bestialische Weise ermordet wurde. Was ist das Motiv? Waren es mehrere Täter?
Doch die Ermittlungen werfen am Anfang mehr Fragen als Antworten auf.
Selbst die Vorsitzenden des Vereins verhalten sich verdächtig und werden am Tatort gesichtet.

Norbert Kullmann, der 76-jährige pensionierte Kriminalhauptkommissar ist nicht der leibliche Vater von Anke, aber dennoch sind er und seine Frau Martha für Anke und Lisa wie eine Familie.
Er kann sich auch nur schlecht aus dem Berufsleben zurückziehen und so wird er als Altmeister gern von den Ermittlern zur Aufklärungsarbeit hinzugezogen.
Das dies manchen Vorgesetzten ein Dorn im Auge ist, bemerkt er erst, als er in das Büro von seinem Nachfolger Dieter Forseti zitiert wird.

Fazit:
Zunächst möchte ich hier erwähnen, dass dieses Buch ein Charity-Book ist. Dies bedeutet, dass die Autorin Elke Schwab 50 % des Gewinns pro verkauftes Buch an den Verein "Ein Zuhause für verlassene Tiere e. V." in Saarbrücken spendet.

Dies war mein zweiter Krimi von der Autorin und er hat mich vollends überzeugt.
Ich hatte richtig Spaß beim Lesen. Nicht nur der Clou, dass der Verein, dem die Spenden zukommen in dem Roman eine Hauptrolle spielen, auch die Charaktere rund um den Kriminalhauptkommissar a. D. Norbert Kullmann haben mich überzeugt. Sie sind sehr real und griffig. Ich habe sie zum ersten Mal kennengelernt, doch direkt in mein Herz geschlossen.
Die Dialoge der Protagonisten sind zeitgemäß und verständlich, genau wie der gesamte Erzählstil des Krimis.
Die Orte des Geschehens waren bildlich beschrieben, fast als wäre ich selbst schon einmal da gewesen.
Der Spannungsbogen sank und hebt sich, Cliffhanger wurden optimal gesetzt, sodass keine Langeweile beim Lesen aufkommt.
Ich habe den Krimi innerhalb kürzester Zeit gelesen und bin ich richtiger Kullmann und Dr. Watson-Fan geworden.
5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.04.2017

"Packende Zeitgeschichte, die den Leser fesselt!"

Die andere Hälfte der Hoffnung
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Cover:
Das Buchcover ist in grau/schwarz gehalten. Es ist sehr dezent. Der Autor steht am äußersten linken Rand. Der Titel des Buches im oberen Drittel und rechtsbündig. Man erkennt einen Zaun aus Stacheldraht. ...

Cover:
Das Buchcover ist in grau/schwarz gehalten. Es ist sehr dezent. Der Autor steht am äußersten linken Rand. Der Titel des Buches im oberen Drittel und rechtsbündig. Man erkennt einen Zaun aus Stacheldraht. Das Augenmerk wird hier auf einen blutroten Frauenhandschuh aus Baumwolle gelegt, der sich in diesem verfangen hat.

Inhalt:
In dem historischen Krimi von Mechtild Borrmann wird die Geschichte von drei Personen erzählt.

Sie beginnt mit dem älteren Matthias Lessmann und seiner Hünding Bella. Er lebt auf einen Hof und besitzt ein paar Schafe, um die er sich liebevoll kümmert. Sine Frau hat er an den Krebs verloren. Bis zum bitteren Ende war er ihr beigestanden. Den Verlust kann er noch immer kaum verkraften.
Im Winter 2010 sieht er eine junge osteuropäische Frau, die sich barfuß einen Weg durch den Schnee kämpft. Sie hat es eilig. Sie flieht vor einem schwarzen Wagen, der sie verfolgt. Matthias Lessmann nimmt sie bei sich auf und verscheucht zunächst die unsympathischen beiden Männer.
Die unterkühlte Tanja, wie sich das Mädchen nennt, setzt er in eine heiße Badewanne. Als er nach einiger Zeit nichts von ihr hört, betritt er das Badezimmer. Das Badewasser ist rot. Sie hat sich die Pulsadern mit einer seiner Rasierklingen aufgeschnitten. Ohne zu zögern zieht er sie aus dem Wasser, verarztet sie und bringt sie zur Erholung in sein Schlafzimmer. Er kocht ihr eine Hühnersuppe, pflegt sie. Doch die Verfolger lassen nicht lange auf sich warten. Matthias Lessmann verteidigt sein grundstück und auch Tanja mit seinem Schrotgewehr und er wird es auch einsetzen. Die beiden helfen und stützen sich gegenseitig. Tanja bringt jedoch seiner Meinung nach nicht nur das Beste aus ihm hervor. Dennoch will er ihr bei der Suche nach ihrer Freundin Marina helfen.

Hingegen Valentina in der sogenannten Entfremdungszone wohnt. Sie wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Tochter, die zu einem Auslandssemester nach Deutschland gereist ist. Doch seit geraumer Zeit, hat sie nichts von ihr gehört. Ihre kleine Kateryna scheint spurlos verschwunden. Doch ist sie die Einzige?
Im Oktober beginnt Valentina ihre Geschichte in einem Heft niederzuschreiben. Ihre Jugend, ihre Ausbildung und ihr Glück in Pripyat. Mit ihrem Mann und Sohn arbeitete sie dort als Krankenschwester, bis zu jenem verhängnisvollen Tag am 25. April 1986, der ihr Leben verändern sollte.

Zur gleichen Zeit wartet der junge Leonid Witalijowytsch Kyjan nach einer vierundreißigstündigen Busfahrt auf die Ankunft in Düsseldorf.
Anfang des Jahres arbeitete er für die neu gegründete Sondergruppe IV in Kiew, doch er wurde suspendiert. Dies hält ihn jedoch nicht davon ab, einem Versprechen nachzugehen, was er einer Frau einst gegeben hat.

Fazit:
Seit ich "Trümmerkind" von Mechtild Borrmann gelesen habe, bin ich ein großer Fan dieser deutschen Autorin. Dies war mein bereits dritter Roman von ihr und ich hatte wieder hohe Ansprüche gesetzt.
An dieser Stelle kann ich sagen, dass meine Erwartungen vollends erfüllt worden.
Das Storyboard war einwandfrei. Ich fühlte mich in die Zeit zurückversetzt. Zugleich werden Themen wie Menschenhandel und Prostitution in der heutigen zeit aufgegriffen.

Der Erzählstil der Ich-Form von Valentina, die ihre Gedanken und Erinnerungen in einem Tagebuch an ihre Tochter niederschreibt, haben mich gefesselt. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte rund um Matthias Lessmann wurde im Erzählstil geschrieben. Ein sympathischer Charakter, der für mich eher eine Vater- bzw. Oparolle inne hatte.
Der junge Leonid, der nach Deutschland reist um die Vermisste Tochter von Valentina und deren Freundin zu suchen, hat mir gut gefallen

Alle drei Geschichten der Charaktere sind so stimmig gewählt, dass ich hier nur die volle Punktzahl vergeben kann. Für mich ist das Buch neben "Trümmerkind" ein absolut gelungener historischer Krimi in Perfektion.

5 Sterne.