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Veröffentlicht am 12.04.2022

Keine gewöhnliche Detektivstory

Immaculati
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Zunächst einmal: Ich habe „Immaculati“ von Esther Novalis und Jean P. bei einer Leserunde auf Lovelybooks gewonnen. Da ich wieder einmal zu spät mitbekam, dass es „nur“ E-Books gibt und keine Prints, habe ...

Zunächst einmal: Ich habe „Immaculati“ von Esther Novalis und Jean P. bei einer Leserunde auf Lovelybooks gewonnen. Da ich wieder einmal zu spät mitbekam, dass es „nur“ E-Books gibt und keine Prints, habe ich die digitale Version gelesen.

Nun zur Geschichte: Die zwei Detektive Bea und Marc stoßen bei ihren Recherchen nach verschwundenen Personen auf einen mysteriösen Geheimbund, der angeblich patriarchale Bräuche aus der Vergangenheit ausübt. Für die Öffentlichkeit scheinen die Mitglieder nach klösterlichen Traditionen zu leben, das Team rund um Bea und Marc vermutet dahinter aber die „Immaculati“. So versuchen Bea und Marc als neue Mitglieder den Geheimbund beizutreten und dessen dunkle Machenschaften aufzudecken …

„Immaculati“ ist mein erstes Buch des Autorenduos Esther Novalis und Jean P., womit ich ohne Erwartungen an die Geschichte heranging. Es ist ein Thriller über einen Geheimbund, soviel nahm ich aufgrund des Klappentextes an. Tja, und dann beginnt die Geschichte doch ganz anders, als man denkt. Die Handlung verläuft nicht chronologisch, sondern der Leser wird sofort mitten in die Detektivarbeit von Bea und Marc geworfen, die sich inkognito einer Art „Meister-und-Sklavin-Aufnahmeprüfung“ unterziehen. Mittels Rückblenden erfährt der Leser in der Folge, wie es zu den Ermittlungen kam, ebenso wie Bea ihren Job als Privatermittlerin erhielt.

Wenn man also gedacht hat, eine „gewöhnliche“ Detektivstory zu lesen, der wird von dem Autorenduo überrascht. Ähnlich Mr. Grey will Marc à la Mr. Philips Bea à la Mrs. Philips für sich alleine – und das auch privat. Was sich zunächst als ungewohnt und verwirrend darstellt, fügt sich Stück für Stück wie ein Puzzle zusammen und nimmt während des Lesens an Fahrt auf. So schaffen es Esther Novalis und Jean P. den Leser auf eine Reise voller Intrigen, Spannung und Erotik mitzunehmen.

Die Ermittlungen rund um den Immaculatiforscher Gregori Romanescu gehen rasant voran, zwischenzeitlich ging es mir ein wenig zu schnell und ich hätte mir mehr Details gewünscht. Doch wie von Anbeginn an arbeiten Esther Novalis und Jean P. auch hier anders wie ihre Kolleg*innen. Cliffhanger werden nicht wie in anderen Romanen üblich kapitelweise aufgelöst, sondern der Leser wird regelrecht in die bereits stattgefundene Enträtselung geworfen, was meiner Meinung nach ein wenig die Spannung nimmt. Dennoch werden die einzelnen Puzzleteile Stück für Stück eingefügt, und der Fall wird so gut wie möglich gelöst.

Warum „so gut wie möglich“?

„Immaculati“ ist der erste Band einer Trilogie. An sich sind die einzelnen Teile in sich abgeschlossen, dennoch bauen sie aufeinander auf – womit einige Fragen offenbleiben und den Leser hoffen lassen, Antworten im Folgeband zu erhalten. So ist „Immaculati“ sicher kein Buch für zwischendurch, sondern der Leser muss sich viel Zeit nehmen, um den Anschluss an die Folgekapitel nicht zu verpassen. Lässt man sich jedoch darauf ein, so entführt es den Leser in ein gefährliches Spiel zwischen harmlosen klösterlichen Traditionen und ungeahnten patriarchalen Bräuchen.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Leichter, lockerer Liebesroman

Mein kleiner Cupcake-Laden
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Ich habe den Liebesroman „Mein kleiner Cupcake-Laden“ bei einer Leserunde auf Lovelybooks gewonnen. Normalerweise lese ich Prints, aber in der Leserunde wurden „nur“ E-Books ausgegeben.

Zum Buch selbst: ...

Ich habe den Liebesroman „Mein kleiner Cupcake-Laden“ bei einer Leserunde auf Lovelybooks gewonnen. Normalerweise lese ich Prints, aber in der Leserunde wurden „nur“ E-Books ausgegeben.

Zum Buch selbst: „Mein kleiner Cupcake-Laden“ handelt von Anna, die nach dem Tod ihrer Mutter deren Konditorei übernimmt und zu einem Cupcake-Laden umfunktioniert. Bei einer Entrümpelungsaktion im Keller findet sie eine Dose voller Liebesbriefe an ihre Großmutter. Anna ist sofort fasziniert, stammen die Briefe schließlich nicht von ihrem Großvater. So macht sie sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Verfasser und findet in Frankreich nicht nur Philippe, die große Liebe ihrer Großmutter, sondern auch ihr eigenes Glück …

Jessica Lobe entführt den Leser auf eine Reise voller Liebe, Herzlichkeit und Fürsorge, aber auch Trauer, Schmerz und eine Spur Dramatik. So ist „Mein kleiner Cupcake-Laden“ nicht nur eine leichte, lockere Liebesromanze, sondern zeigt auch die zwischenmenschlichen Gefühle innerhalb einer Familie auf. Mit viel Feingefühl beschreibt sie ihre Protagonisten und schafft es, dass man Anna als auch Étienne oder Fleur sofort in sein Herz schließt.

Jedes Kapitel beginnt mit einem Brief von Philippe an Annas Großmutter Charlotte, später dann mit dem Antwortschreiben dieser. So wird der Leser immer tiefer in die Romanze zwischen Philippe und Charlotte gezogen. Lobe fesselt den Leser damit an die Geschichte und man möchte unbedingt weiterlesen.

So reist man mit Anna von Deutschland nach Frankreich. Die Beschreibungen der französischen Städtchen erwecken Sommerfeeling und Urlaubsstimmung.

Die Liebesgeschichte zwischen Anna und Étienne selbst entwickelt sich sehr rasant, an manchen Stellen hätte man es sich wohl langsamer gewünscht. Ich persönlich hätte mir auch ein wenig mehr über den Cupcake-Laden sowie die Geschichte zwischen Philippe und Charlotte erhofft. So bleiben am Ende einige Fragen offen, womit man annimmt, dass es eine Fortsetzung gibt.

„Mein kleiner Cupcake-Laden“ ist dennoch ein leichter, lockerer Sommerroman, dessen Ende zwar etwas zu schnell kommt, aber auch auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Herrlich komischer Provinzkrimi mit Spannung bis zur letzten Seite

Prost, auf die Nachbarn
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Zunächst einmal: „Prost, auf die Nachbarn“ ist der vierte Band der „Kommissar Tischler ermittelt-Reihe“ von Friedrich Kalpenstein. Die einzelnen Teile können unabhängig voneinander gelesen werden, auch ...

Zunächst einmal: „Prost, auf die Nachbarn“ ist der vierte Band der „Kommissar Tischler ermittelt-Reihe“ von Friedrich Kalpenstein. Die einzelnen Teile können unabhängig voneinander gelesen werden, auch wenn die Charaktere natürlich in den Vorgängerbänden vorkommen.

Die Geschichte spielt in Brunngries, im schönen Bayern. Als Österreicherin war es damit kein Problem, den zum Teil auf Bayrisch geschriebenen Dialogen zu folgen, ganz im Gegenteil. Friedrich Kalpenstein hat den bayrischen Dialekt so geschickt in den Textfluss eingebaut, dass sich die einzelnen Phrasen von selbst erklären. Man kommt somit gut in die Handlung und ist schon nach wenigen Seiten gefesselt.

Herrlicher, oftmals etwas schwarzer Humor erwartet den Leser auf rund 340 Seiten. Mehrmalige Lachsalven sind garantiert, und die Dialoge zwischen Kommissar Tischler und seinem Kollegen Fink sind einfach nur köstlich, anders kann man es nicht beschreiben.

Brunngries und seine Einwohner werden mit so viel Liebe zum Detail dargestellt, dass man sich als Leser regelrecht in die Geschichte hineinversetzt fühlt. Man leidet, lebt und lacht mit den einzelnen Charakteren. Kalpenstein ist es gelungen, nicht nur die Protagonisten genauestens auszuarbeiten, sondern auch den Nebencharakteren so viel Leben einzuhauchen, dass man sie lieben muss – angefangen von Mama Fink über Luise bis hin zu Resi. Resi ist wunderbar!

Die Handlung rund um den Mordfall spitzt sich bis zum Ende zu. Kalpenstein führt den Leser so gewandt an die einzelnen Tatverdächtigen heran, dass man immer wieder denkt, den Mörder erkannt zu haben – und dann, zwei bis drei Seiten später, löst sich jeder Verdacht im Nichts auf. Leser, die also gerne ermitteln, werden „Prost, auf die Nachbarn“ lieben. Man tappt bis zum Schluss im Dunkeln.

Friedrich Kalpenstein hat mit dem vierten Band der „Kommissar Tischler ermittelt-Reihe“ einen wunderbaren, humorvollen bayrischen Provinzkrimi geschaffen, der nicht nur Lachsalven garantiert und die Lust auf Butterbrezeln weckt, sondern – vor allem am Ende hin – ernste Züge aufweist. Als Leser leidet man mit dem Täter mit – ja, richtig, mit dem Täter, nicht mit dem Opfer!

Fazit: „Prost, auf die Nachbarn“ ist ein herrlich komischer Provinzkrimi, der nicht nur zu unterhalten weiß, sondern am Schluss auch die nötige Ernsthaftigkeit mitbringt.

Von mir gibt es eine absolute österreichisch-bayrische Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Der Eberhofer ermittelt wieder

Dampfnudelblues
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Wie schon beim ersten Teil „Winterkartoffelknödel“, habe ich auch den 2. Band im Dialekt gelesen – und es war herrlich. Es gab wieder sehr viel zu lachen.

Rita Falk schafft es, Niederkaltenkirchen so ...

Wie schon beim ersten Teil „Winterkartoffelknödel“, habe ich auch den 2. Band im Dialekt gelesen – und es war herrlich. Es gab wieder sehr viel zu lachen.

Rita Falk schafft es, Niederkaltenkirchen so zu beschreiben, dass man regelrecht das Gefühl hat, dort zu leben. Als ehemalige Landbewohnerin und damit bestens mit den Sitten und Unsitten eines kleinen Dorfes vertraut, kann man über manche Dinge nur lachen, auch wenn sie oftmals gar nicht witzig sind. Vieles kommt einem im wahrsten Sinne des Wortes mehr als bekannt vor. So verknüpft Falk alle Nebencharaktere so geschickt in die Handlung, dass sie regelrecht abgehen würden, wären sie nicht dabei. Die Oma zum Beispiel – sie ist und bleibt die Beste! Aber auch der Papa, der Leopold und natürlich der Rudi – der Rudi ist unschlagbar! – dürfen nicht fehlen.

Franz Ebenhofer selbst entpuppt sich immer mehr zum Profi. Er mag gewöhnlicher Dorfpolizist sein, aber tief in seinem Herzen ist er der große Kriminalbeamte.

„Dampfnudelblues“ ist wie sein Vorgänger sehr spannend – die Verflechtung der Charaktere, wie sie in der Vergangenheit miteinander verknüpft sind, lässt die einzelnen Kapitel wie Puzzleteile erscheinen. Stück für Stück setzt sich ein Bild zusammen, bis klar ist, wer den Schuldirektor Höpfl auf dem Gewissen hat.

„Dampfnudelblues“ liest sich wunderbar leicht, ist sehr spannend und garantiert wie sein Vorgänger Lachsalven.

Von mir gibt es wieder eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Saukomisch!

Winterkartoffelknödel
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Wo fange ich an …

Am besten ist es, wenn ich erkläre, wie ich das Buch gelesen habe: nämlich, die erste Seite zweimal. Warum? Weil ich den Fehler machte, den Text in Schriftdeutsch zu lesen – nur der ...

Wo fange ich an …

Am besten ist es, wenn ich erkläre, wie ich das Buch gelesen habe: nämlich, die erste Seite zweimal. Warum? Weil ich den Fehler machte, den Text in Schriftdeutsch zu lesen – nur der Eberhofer Franz kommt aus Bayern … also zurückgeblättert und dann von vorne begonnen: auf steirisch weitergelesen. Ich sollte erwähnen, der steirische Dialekt (ich bin ja aus Österreich und komme aus dem grünen Herzen: der Steiermark) ist dem Bayrischen sehr ähnlich, dementsprechend leicht ging es jetzt weiter.

Herrlichster, oftmals sehr tiefer Humor – Rita Falk überzeugt mit ihrer leicht lesbaren bayrischen Schreibweise und fesselt den Leser regelrecht an den Ebenhofer Franz. Sie schafft es, auch die Nebencharaktere so herzlich darzustellen, dass man die Oma regelrecht vor sich sieht, wie sie mit Schürze in der Küche steht und ihre Männer versorgt.

Der Mordfall selbst ist sehr spannend, die Sterberate innerhalb der Familie Neuhofer sehr hoch – zu hoch, wie auch Franz Eberhofer feststellt.

Rita Falk hat mit „Winterkartoffelknödel“ einen einmaligen bayrischen Provinzkrimi geschrieben, der Lachsalven garantiert.

Von mir gibt es eine absolute „steirisch-bayrische“ Leseempfehlung!

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