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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2023

Einfach großartig

Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Schmuckausgabe Harry Potter 3)
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Ich hatte von mehreren Personen gehört, der dritte Potter-Band sei ihr Liebling aus der Reihe und bin mit entsprechend hohen Erwartungen gestartet. Ich wurde nicht enttäuscht, bezogen auf die ersten drei ...

Ich hatte von mehreren Personen gehört, der dritte Potter-Band sei ihr Liebling aus der Reihe und bin mit entsprechend hohen Erwartungen gestartet. Ich wurde nicht enttäuscht, bezogen auf die ersten drei Teile kann ich das Urteil absolut nachvollziehen.

Obwohl ich die ein oder andere Ahnung zu den Geschehnissen hatte, war ich am Ende doch sehr überrascht über die raffinierte Konstruktion der Handlung, die zum Teil auf die Vorbände zurückgreift (und ziemlich sicher auch folgende vorbereitet). Wie immer wurden geschickt falsche Fährten gelegt, und trotz der Tatsache, dass ich die Kniffe her und da inzwischen zu durchschauen meine, bin ich insgesamt doch wieder sehr im Dunkeln getappt.

Außerdem ist die Erzählung einfach stimmig – die Charaktere entwickeln sich weiter, Konflikte vertiefen sich, neue interessante Figuren werden eingeführt und weitere Details aus der Zauberwelt und Harrys Vergangenheit enthüllt, alles verpackt im bewährten Mix aus Spannung, Geheimnissen und Witz. Das war ein rundum gelungenes Leseerlebnis für mich.

Die großartigen Illustrationen waren ein weiteres Highlight, auch wenn das Format des Buches nicht gerade handlich ist.

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Drama mit Zuckerguss

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley
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Bei diesem Buch handelt es sich um einen zweiten Band, der jedoch auch gut gelesen werden kann, wenn man den ersten nicht kennt. Hier wird die Geschichte von Chiara und Gabriel weitererzählt, die sich ...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen zweiten Band, der jedoch auch gut gelesen werden kann, wenn man den ersten nicht kennt. Hier wird die Geschichte von Chiara und Gabriel weitererzählt, die sich im ersten Roman kennen und lieben gelernt haben. Chiara ist von Hamburg in Gabriels Heimat Cold Creek Valley gezogen, wo sie eine Wohnung auf dem Hof seiner Eltern bewohnen und als Aushilfe in einer Bäckerei bzw. als Arzt arbeiten.

Letztendlich geht es in der Geschichte einfach um eine Beziehung, die sich nach der ersten Hochphase im Stress des Alltags bewähren muss, eine Situation, die in jeder Partnerschaft irgendwann entsteht. Als erschwerende Faktoren kommen hier eine hohe Arbeitsbelastung bei beiden Beteiligten und Chiaras besondere Situation als Ausländerin und Neuzugang in einer bestehenden Gemeinschaft hinzu. Da das allein wohl nicht besonders ergiebig gewesen wäre, um eine Geschichte zu erzählen, gibt es zusätzlich noch ein paar Probleme, die durch Missverständnisse und mangelnde Kommunikation entstehen. Garniert wird dieser Mix mit Familienmitgliedern, deren wohlmeinende Aktionen nicht immer das gewünschte Ergebnis zeigen und Nebenfiguren mit weniger freundlichen Motiven.

Das alles ist schnell gelesen, ziemlich vorhersehbar und gewürzt mit Klischees wie etwa einer erstaunlich hohen Anzahl umwerfend gut aussehender Menschen, Frauen, die sich völlig offensichtlich an vergebene Männer heranmachen. Insgesamt ist das Geplänkel aber durchaus unterhaltsam, auch wenn mir insbesondere Chiaras Naivität und mangelnde Kommunikationsfähigkeit zwischendurch doch sehr auf die Nerven gegangen sind.

Wer richtig große Gefühle oder eine Story mit Tiefgang sucht, sollte sich anderen Titeln zuwenden, aber für eine leichte Liebesgeschichte mit Happy End ist man hier bestens bedient.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

Anders als erwartet

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
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Die Idee einer Liebesgeschichte im Zusammenhang mit periodischer Amnesie kannte ich bereits aus zwei sehr unterschiedlichen Filmen, der romantischen Komödie „50 erste Dates“ und dem Liebesdrama „Remember ...

Die Idee einer Liebesgeschichte im Zusammenhang mit periodischer Amnesie kannte ich bereits aus zwei sehr unterschiedlichen Filmen, der romantischen Komödie „50 erste Dates“ und dem Liebesdrama „Remember Sunday“; die Thematik war also kein völliges Neuland. Da in beiden Filmen das Vergessen jedoch täglich eintritt und nicht wie im Roman erst nach mehreren Monaten, habe ich durchaus erwartet, dass die Geschichte anders sein würde – wie anders sie war, hat mich dann aber doch überrascht.

Die Leseprobe hatte mich sehr angesprochen. Der weitere Verlauf zog sich dann ein wenig durch Wiederholungen und einen sehr starken Fokus auf die Dominosteine. Das besserte sich, als Julie mehr Anteil an der Handlung bekam, und mit dem für mich völlig überraschenden Plottwist hätte es grandios werden können – wurde es aber leider nicht. Julie blieb mir seltsam fremd, was sich vielleicht dadurch erklären lässt, dass die Geschichte aus Roberts Perspektive erzählt wird. Aber auch Roberts Gedanken und Handlungen konnte ich an vielen Stellen bestenfalls im Kern nachvollziehen. Obwohl ich ihm als Erzähler ja quasi in den Kopf schauen konnte, kamen Umschwünge in seinen Ansichten für mich mehrfach völlig aus dem Nichts. Zum Ende hin zog es sich außerdem wieder ziemlich.

Letztendlich dreht sich der Roman in meinen Augen einerseits um die Frage, was einen Menschen zu dem macht, was er ist, andererseits darum, was jemand im Kampf um die Liebe bereit ist zu tun. Hierzu finden sich durchaus interessante Gedanken, zum Teil auch sprachlich sehr schön verpackt, aber insgesamt bleibt bei mir eine Unzufriedenheit damit zurück, wie die Charaktere diese Fragen für sich beantwortet haben, so dass mich die Geschichte leider nicht recht begeistern kann und es nur für eine mittlere Bewertung reicht.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Die Schuldfrage

Kein guter Mann
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Ich hätte es ahnen können … Schon nach der Leseprobe war ich überrascht, da ich die gelesenen Seiten nicht recht mit dem Klappentext in Verbindung hatte bringen können. Da hatte ich aber noch die Möglichkeit ...

Ich hätte es ahnen können … Schon nach der Leseprobe war ich überrascht, da ich die gelesenen Seiten nicht recht mit dem Klappentext in Verbindung hatte bringen können. Da hatte ich aber noch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass das Gelesene nur eine lange Einleitung zur tatsächlichen Erzählung war. Außerdem hatte mich der unterhaltsame Stil überzeugt, das Buch lesen zu wollen.

Das habe ich auch keineswegs bereut, ganz im Gegenteil, aber ich habe etwas völlig anderes erwartet. Versprochen hatte ich mir eine Geschichte, die sich vor allem um Ben und Walter und ihren Austausch dreht. Tatsächlich ist dieser Teil eher eine Art Rahmenhandlung, innerhalb der sich nach und nach Walters Vergangenheit entfaltet und Stück für Stück berichtet wird, wie er an den Punkt gekommen ist, an dem er heute ist. Auch seine gegenwärtige Situation nimmt mindestens ebenso viel Raum ein wie Bens.

Das alles liest sich leicht und flüssig, der humorvolle Unterton, der sich in der Absurdität der ersten Seiten noch findet, tritt jedoch mehr und mehr in den Hintergrund. Es geht um die Frage nach der Schuld, darum, was einen „guten Mann“ ausmacht, um gute Absichten, die nicht immer das gewünschte Ergebnis erzielen, um die zerstörerische Kraft von Gerüchten und davon, dass diesen oft vorschnell Glauben geschenkt wird, ...

Walter ist ein facettenreicher Protagonist, und durch die schrittweise Enthüllung seiner Geschichte hat sich mein Blick auf ihn immer mal wieder ein wenig verändert, auch wenn ich einzelne Verhaltensweisen bis zum Schluss nicht recht nachvollziehen konnte. Andere hingegen, die im ersten Moment vielleicht merkwürdig anmuteten, waren im Licht neuer Kenntnisse dann durchaus schlüssig.

Am Ende bleibe ich mit reichlich Stoff zum Nachdenken zurück und kann sagen: Wer einfach nur leichte Unterhaltung möchte, macht um dieses Buch besser einen Bogen. Auf der Suche nach einer guten Geschichte, die nachklingt, wird man hier jedoch fündig.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Ein modernes Märchen

Alice in La La Land
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In der Absicht, ihren Vater kennen zu lernen, versucht Alice sich in eine Filmpremiere zu schleichen. Dabei wird sie von Schauspieler und Teenieschwarm Dylan Reese erwischt, der ihr seine Hilfe anbietet, ...

In der Absicht, ihren Vater kennen zu lernen, versucht Alice sich in eine Filmpremiere zu schleichen. Dabei wird sie von Schauspieler und Teenieschwarm Dylan Reese erwischt, der ihr seine Hilfe anbietet, wenn sie ihn im Gegenzug offiziell auf die Premiere begleitet. Damit nimmt das Drama seinen Lauf ...

Die Geschichte wird sowohl aus Alices als auch aus Dylans Perspektive erzählt, wobei Alices Anteil jedoch deutlich überwiegt, was stellenweise ein wenig schade ist. Der Erzählstil ist locker und wunderbar leicht zu lesen, die Autorin lässt viele sympathische, manchmal etwas verrückte Charakter lebendig werden und auch einige äußerst unsympathische. Allzu viele Nuancen dazwischen finden sich nicht, so dass es als Leser*in leicht fällt zu entscheiden, mit wem mitgefiebert und wer abgelehnt wird.

Die Handlung bietet eine gelungene Mischung: Szenen zum Schmunzeln und Lachen kommen ebenso wenig zu kurz wie gefühlvolle Momenten mit kribbelnder Romantik und Herzklopfen. Auch dramatischere Situationen zum Mitfühlen oder -leiden, in denen es ein wenig mehr in die Tiefe geht, kommen vor. Das alles wird unterhaltsam eingebunden in die Welt des Showbusiness, des Glamours und der Klatschpresse. Präsentiert in einem flotten Erzähltempo hat mir das eine ausgesprochen kurzweilige Lektüre beschert, die lediglich im hinteren Teil ein paar Schwächen aufweist. Dort erscheint die Schilderung der Ereignisse teilweise etwas gehetzt, ein paar Seiten mehr hätten hier der Atmosphäre gut getan. Das Ende schließlich schießt ein wenig über das Ziel hinaus und wirkt, als müsse es der Tatsache gerecht werden, dass das Buch einen Märchentitel trägt.

Für mich war es das erste Buch der Autorin; wer „Cinder&Ella“ gelesen hat (was ich sicher demnächst nachholen werde), trifft aber wohl auf einige Bekannte und erlebt somit eine weitere Nuance. Ich kann die Lektüre allen empfehlen, die romantische Geschichten mögen und sich nicht daran stören, wenn hier und da eine Spur zu dick aufgetragen wird.

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