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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2021

Eine Geschichte über Verlust und Einsamkeit, aber auch über Hoffnung, Liebe und Loyalität.

Der Gesang der Flusskrebse
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Kya lebt weit entfernt von der Stadt im Sumpf, in der Marsch, abgeschnitten in der Natur. Ihre Familie hat sie verlassen, einer nach dem anderen, und schnell muss das junge Mädchen lernen, alleine für ...

Kya lebt weit entfernt von der Stadt im Sumpf, in der Marsch, abgeschnitten in der Natur. Ihre Familie hat sie verlassen, einer nach dem anderen, und schnell muss das junge Mädchen lernen, alleine für sich zu sorgen. Hin und wieder kommt sie in Kontakt mit der sogenannten Zivilisation, mit Menschen, die ihr Gutes wollen und Menschen, die nichts Gutes im Sinn haben. Auf nichts und niemanden kann sie sich verlassen, nur die Einsamkeit ist ihre stetige Begleiterin.
Als der beliebte Goldjunge der Stadt im Sumpf stirbt, sind sich alle einig: das Marschmädchen hat Chase ermordet. Seit Jahren gibt es Gerüchte, dass sich Chase auf Kya eingelassen haben soll und nun ist er tot. Sind die Gerüchte wahr? Doch welche Motive soll das scheue, schüchterne Mädchen aus dem Marsch haben, um so etwas Furchtbares zu tun?

Diese Geschichte wird sehr unaufgeregt erzählt und ist dennoch keine Sekunde lang langweilig. Die Perspektiven wechseln je nach Bedarf, aber meistens wird aus Kyas Perspektive erzählt. Der Schreibstil ist malerisch, poetisch und detailverliebt, aber nicht ausschweifend und kommt ganz ohne Längen aus. Die Autorin lässt uns bildgewaltig teilhaben an der Schönheit der Natur, lässt uns die Welt durch Kyas Augen sehen und sie sieht die Welt anders. Wir begleiten Kya als junges Mädchen und dürfen sie aufwachsen sehen. Mit dem Verlust ihrer Eltern und Geschwister, wird die Natur zu ihrer Familie und sie lernt, alleine klarzukommen.

Es treten immer wieder Menschen in ihr Leben und manche bleiben, wenn auch im Hintergrund, und unterstützen Kya auf ihre Art. Die Figuren - sowohl Kya als auch die Nebenfiguren - habe ich alle ins Herz geschlossen. Naja, außer die, die ich gehasst habe :D Aber das sollte so sein ^^

Ganz langsam werden wir Teil der Geschichte, Teil von Kyas Leben, werden hineingesogen in das Schicksal des Marschmädchens und sind emotional stark involviert. Denn die Geschichte zieht sich über viele Jahre und wir sind dabei, wenn sie lacht, wenn sie weint, bei allen Höhen und Tiefen - und es gab viele Tiefen. Sie erlebt Verluste, Ausgrenzung, wird schikaniert, benutzt und gedemütigt. Und trotzdem verliert Kya nicht ihre Zuversicht, ihre Stärke und auch nicht ihre Liebe zu den Menschen und der Natur. Denn es gibt auch Menschen, die zu ihr stehen.

Am Ende musste ich echt losheulen. Ob vor Wut und Trauer oder vor Erleichterung darf ich natürlich aus Spoilergründen nicht verraten. Aber es hat mir nochmal klar vor Augen geführt, wie fest ich Kya ins Herz geschlossen habe. Ich hatte das Gefühl, sie seit ihrer Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter begleitet zu haben. Als hätte ich einen mir nahe stehenden Menschen über ein ganzes Leben begleitet. Ich glaube nicht, dass ich mich einer Buchfigur schonmal so nahe gefühlt habe. Beeindruckend. Was dieses Mädchen, diese junge Frau alles mitmachen musste... es bricht einem das Herz. Aber das Ende ist rund und ich habe das Buch zufrieden zugeklappt.

Die Autorin hat ihre Botschaften, aber sie hebt nicht den Zeigefinger, winkt nicht mit dem Zaunpfahl, sondern lässt uns eigene Schlüsse ziehen. Sie erzählt eine Geschichte über Resilienz, Überleben, Verlust und Einsamkeit, aber auch über Hoffnung, Liebe und Loyalität. Es ist die Geschichte des Marschmädchens Kya und es ist eine Geschichte, die berührt und sich zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Diese Geschichte war so zuckersüß, dass es mir Löcher in die Zähne gefressen hat. Ein absolutes Wohlfühlbuch.

The Chances We Take
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Jules ist schon seit ihrem Einzug in den attraktiven Nachbarn Berk verliebt, bei dem sie sich allerdings null Chancen ausrechnet, denn in ihren Augen spielt sie nicht in seiner Liga. Ihre Minderwertigkeitskomplexe ...

Jules ist schon seit ihrem Einzug in den attraktiven Nachbarn Berk verliebt, bei dem sie sich allerdings null Chancen ausrechnet, denn in ihren Augen spielt sie nicht in seiner Liga. Ihre Minderwertigkeitskomplexe und ihr mangelndes Selbstvertrauen halten sie davon ab, einen Schritt auf ihn zuzumachen. Eine Nacht voll angetrunkenen Mut und einem Blatt Papier und Stift, sorgen dafür, dass sie ihm anonym ihre tiefsten Sehnsüchte und Phantasien in einem Brief schreibt. Es entsteht eine kleine nicht sehr jugendfreie Brieffreundschaft und auch in der Realität entdecken die beiden langsam ihre Gefühle füreinander…

Aaaaw <3 Ich hätte nicht gedacht, dass aus dieser ungewöhnlichen Brieffreundschaft so eine süße Liebesgeschichte werden könnte. Ich habe die beiden Hauptfiguren richtig lieb gewonnen.

Jules ist eine leidenschaftliche Bäckerin und wirkt auf den ersten Blick zuckersüß und schüchtern. Aber in Wahrheit steckt in ihr eine selbstbewusste, sexy junge Frau, die sehr genau weiß, was sie will. Ihre Komplexe stehen ihr manchmal im Weg, aber im Großen und Ganzen hat sie gelernt, sich selbst und ihren Körper zu lieben und das macht sie stark. So oft hat sie in ihrer Vergangenheit gehört, dass sie nicht schön, nicht gut genug ist und das auch noch von den Menschen, die ihr am nächsten stehen. Dass sie sich trotz dieser Tiefschläge selbst so lieben und zu sich stehen kann, macht sie umso bewundernswerter. Häufig hat sie mit Unsicherheiten zu ringen und immer wieder muss sie sich ihr Selbstbewusstsein zurückkämpfen, und sie schafft es jedes Mal. Dass ein so attraktiver Mann, wie Berk sie sexy und liebenswert finden könnte, kann sie sich aber trotzdem nicht vorstellen. Das ginge auch wirklich zu weit.

Berk hat mich überrascht. Aus den Vorgängerbänden stach seine tolle Persönlichkeit nicht so hervor. Umso mehr hat Berk mich mit seiner Selbstlosigkeit und seiner Güte begeistern können. Er ist so unbedarft und hat eine entwaffnende Art, die perfekt zu Jules Offenheit und Direktheit passt. Seine Vergangenheit hat mich sehr berührt und seine ganze Geschichte fand ich so herzzerreißend. Die beiden haben sich perfekt ergänzt, konnten ihre kaputten Teile gegenseitig zusammenkleben und sind damit ein absolutes Traumpaar.

Ihre Beziehung ergab sich allerdings nicht kampflos. Es gibt viele Hindernisse und alle beiden haben durch ihre Hintergründe einige Päckchen zu tragen, über die sie auch immer wieder stolperten. Eine Beziehung ist eben auch Arbeit und manchmal muss man um sie kämpfen.

Auch die Side-Stories waren total spannend. Sowohl ihre eigene als auch ihre gemeinsame Geschichte, aber auch die der Nebenfiguren - ich habe mit allen mitgefiebert.

Ein besonderes Highlight waren die beiden neugewonnenen Freundinnen Avery und Max. Wirklich. Ich habe mich schockverliebt. Schade, dass die beiden nicht auch noch ein eigenen Band bekommen. Ich würde hierfür an dieser Stelle gerne eine Petition starten :D

Die Figuren waren alle so authentisch, dass ich sie sowohl aus tiefster Seele lieben als auch hassen konnte. Es war alles dabei!

Für mich eine absolute Gefühlsachterbahn mit allen möglichen Emotionen. Ich habe Tränen gelacht und geweint und so viel gefühlt. Dank der vielen tollen Figuren, die so viel Tiefe, Sympathie, Humor und Mut mitbringen, ist diese Reihe für mich ein echtes Highlight.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Schöne Idee mit Luft nach oben

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Nach einem Unfall, den Quinn nur knapp überlebt, bemerkt er plötzlich merkwürdige Veränderungen an sich. Halluzinationen? Spontane Superkräfte? Oder vielleicht eine beginnende Schizophrenie? Die merkwürdigen ...

Nach einem Unfall, den Quinn nur knapp überlebt, bemerkt er plötzlich merkwürdige Veränderungen an sich. Halluzinationen? Spontane Superkräfte? Oder vielleicht eine beginnende Schizophrenie? Die merkwürdigen Gestalten, die ihn bedrohen, bildet er sich aber sicher nicht ein - die Gefahren sind ganz real! Wo ist er hier nur reingeraten?

Der Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen. Sie beginnt rasant und ich konnte schnell in das Buch eintauchen. Nur leider flacht es dann aber auch recht schnell wieder ab und schlägt eine völlig andere (nicht schlechtere!) Richtung ein.

Gleich vorweg: Ich mochte Quinn nicht. Er ist ein Mistkerl und ein mieser Mobber voller Vorurteile und einem Hang zu selbstgerechtem Handeln. Ich fand ihn gemein und narzisstisch, aber trotzdem nicht vollkommen unsympathisch. Er hatte auch seine Momente ^^

Im Gegensatz dazu steht Matilda, die ich sehr gerne mochte, die aber ruhig mehr Selbstachtung im Gepäck hätte haben dürfen. Ihre blinde Verliebtheit ist zwar sehr sympathisch, lässt sie aber irgendwie naiv und auch ein wenig rückgratlos wirken.

All diese Eigenschaften haben mich an den Charakteren zwar gestört, es machte sie aber nicht weniger authentisch. Im Gegenteil. So sind Menschen :D Ich konnte über ihre Schwächen hinwegsehen, dafür haben sie mich nämlich sehr gut unterhalten. Die beiden hatten eine tolle Dynamik zusammen, sie hatten so eine Leichtigkeit und ich hab mich mit ihnen meistens richtig wohlgefühlt.

Die Geschichte an sich nimmt nur sehr langsam an Fahrt auf und wird auch immer wieder durch Längen ausgebremst. Sie ist aber auch voller kreativer Ideen und hat das Potential, zu einem phantastischen Abenteuer zu werden. Das brodelt noch im Untergrund, denn Band eins kommt ein wenig wie eine sehr lange Einleitung zur tatsächlichen Geschichte daher, auf die ich jetzt aber schon ziemlich neugierig bin.

Das Buch ist humorvoll geschrieben, lässt sich aufgrund des lockeren und leichten Schreibstils zügig lesen und macht definitiv Lust auf die Fortsetzungen. Das Potential wurde meiner Meinung nach nicht ganz ausgeschöpft und es gibt noch Luft nach oben, was mich auf Band zwei hoffen lässt.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Genauso spannend und emotional mitreißend, wie Band eins!

Ring aus Feuer
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Mithilfe von Taris und Malachi hat das Zepter wieder zurück zu seinen ursprünglichen Besitzern gefunden. Doch die Freude über den Erfolg wird getrübt durch den Tod ihres Bruders und den Verrat des Engels. ...

Mithilfe von Taris und Malachi hat das Zepter wieder zurück zu seinen ursprünglichen Besitzern gefunden. Doch die Freude über den Erfolg wird getrübt durch den Tod ihres Bruders und den Verrat des Engels. Und doch besitzen sie die Dreistigkeit, Taris wieder dazuzubringen, ihnen bei der Suche nach dem zweiten Artefakt zu helfen. Ihr Herz ist gebrochen, aber die Liebe zu Azrael ist nicht abzuschütteln und so macht sie sich mit all diesen widersprüchlichen Gefühlen daran, die Rätsel um den Ring aus Feuer zu lösen.

Das Buch beginnt mit Malachis Reise durch die jenseitige Welt. Azrael und Seth begleiten ihn auf dem Weg zum Gefilde der Seligen, wo er seine letzte Ruhe finden soll. Die Reise beginnt spannend und wird von allerlei Gefahren begleitet. Azrael will wenigstens diese eine Sache noch richtig machen, nachdem er Taris so viel belogen und hintergangen hat.

Seine Zerrissenheit und seine Schuld ziehen sich durch die gesamte Geschichte. Zu Recht! Ich bin immer noch so sauer auf ihn! Auch wenn ich darauf gehofft habe, dass die beiden wieder zueinander finden, hatte ich nicht das Gefühl, dass Taris ihm das jemals verzeihen wird. Zu Recht!!

Taris ist in tiefer Trauer um ihren Bruder und eindeutig im Schock. Wie sie, habe auch ich die ganze Zeit gewartet und gehofft, dass Malachi seine Augen wieder aufschlägt und alles nur ein böser Traum war. Die Ohnmacht und die Traurigkeit von Taris hat mich echt mitgenommen… Aber auch mit gebrochenem Herzen, trägt sie eben dieses weiterhin auf der Zunge und kontert mit intelligenten und humorvollen Sprüchen, wenn ihre magischen Begleiter ihr mal wieder dumm kommen.

Ich war von der ersten Seite an emotional absolut gefangen in der Geschichte. Die Charaktere haben es mir einfach angetan und ich habe mit ihnen allen mitgefiebert, was in erster Linie am lockeren wie auch mitreißenden Schreibstil der Autorin liegt.

Ähnlich, wie in Band eins, müssen auch in diesem Teil Rätsel gelöst und Abenteuer überstanden werden, die ich sehr spannend fand. Auch die historischen Side-Facts fand ich interessant und habe dadurch noch einiges gelernt.

Ich muss sagen, die Wendung am Ende hat mich nicht überrascht. Es war eine typische Marah-Woolf-Täuschung, auch wenn sie mich echt am Haken hatte und beinah drangekriegt hätte. Ich habe ihr geglaubt, aber wer Marah Woolfs Bücher kennt, hätte das alles vorhersehen können :D Nichtsdestotrotz war das ein spannender Twist, der der Geschichte eine neue Richtung geben wird. Eine der Wendungen gefällt mir allerdings überhaupt nicht und nimmt dem Buch meiner Ansicht nach einen Teil seiner Authentizität. Für das Problem, das mit diesem Kniff gelöst wurde, hätte es so viele tausend Mal bessere Lösungen gegeben. Dieses spezielle Ereignis wird im nächsten Band sicherlich viel Raum einnehmen und deswegen erwarte ich den Abschlussband mit einiger Skepsis. Ich freu mich natürlich trotzdem auf Teil drei der Reihe und bin seeehr gespannt, wie das Chaos am Ende aufgelöst werden wird.

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Der Leidensdruck einer Person, deren Bild nicht ins Ideal der Gesellschaft passt, wurde gut eingefangen. Es war manchmal nur zu viel des Guten.

The Sky in your Eyes
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Elín kommt grade aus einer sehr toxischen und von verbaler Gewalt geprägten Beziehung und ist am Boden zerstört. Ihr ohnehin schon stark angeknackstes Selbstwertgefühl ist an einem neuen Tiefpunkt. Ihr ...

Elín kommt grade aus einer sehr toxischen und von verbaler Gewalt geprägten Beziehung und ist am Boden zerstört. Ihr ohnehin schon stark angeknackstes Selbstwertgefühl ist an einem neuen Tiefpunkt. Ihr Leben lang wird sie wegen ihres Äußeren gemobbt, verletzt und gedemütigt. Denn ihr Körper passt nicht in das gesellschaftliche Idealbild einer „schönen“ Frau. In einem Kochkurs (denn das Kochen ist ihrer große Leidenschaft) lernt sie Jón kennen. Er ist unglaublich gutaussehend und - kann das sein? - Er scheint sie zu mögen. Ihr Kampf mit den Selbstzweifeln beginnt eine neue Richtung einzuschlagen, nachdem Jón ihr versucht, einen Weg zur Selbstliebe aufzuzeigen, einfach indem er so ist, wie er ist. Können sie den Kampf gegen Elíns hartnäckigen Selbsthass gewinnen?

Ich bin in dieser Geschichte hin- und hergerissen. Kira Mohn hat einen schönen, flüssigen und authentischen Schreibstil, der sich gut und schnell lesen lässt. Die Thematik, die sie aufgreift und die Protagonistin, die sie dafür zeichnet, ist ihr sehr realitätsnah gelungen.

Elíns Gedankenkarussel darüber, dass sie sich zu dick findet und wie unsicher sie deswegen ist, das war mir dann doch teilweise etwas zu viel. Es ist zwar das, worum es in dem Buch geht: Bodypositivity bzw. -shaming sind das Herzstück der Geschichte und die Message ist auch gut rübergekommen. Weniger häufig und weniger aufdringlich hätte es mir aber gereicht. Es gibt Menschen, bei denen dreht sich alles um eine solche Thematik. Es sitzt so tief, dass die Gedanken schwer abzustellen sind, es ist also nicht weit hergeholt. Und ich konnte es auch nachvollziehen. Nichtsdestotrotz hat es mich beim Lesen manchmal gestört.

Eigentlich ist es ja gar nicht Elín und ihre negativen Gedanken, die mich genervt haben. Die Gesellschaft, die vor allem junge Frauen dazu zu bringt, solche Gedanken zu haben, nervt mich. Es hat aber dazu geführt, dass ich während des Lesens eben genervt war... Ich finde die Thematik und die Botschaft des Buches wichtig und wunderschön. Die Umsetzung hat mich leider nicht ganz überzeugt. Es war so negativ und es hat mir schlechte Laune gemacht.

Elín passieren in diesem Buch so viele schlimme Dinge, wirklich, das hat mich so runtergezogen... Es war hoch emotional und echt anstrengend, Elín zu begleiten... Deswegen würde ich die Atmosphäre in diesem Buch tendenziell als düster beschreiben... Auch wenn Jón ein riesen Lichtblick ist. Ich mochte ihn.

Jón ist grundgut. Auch er hat in seiner Vergangenheit seine Erfahrungen mit gesellschaftlichen Sanktionen wegen seines Aussehens gemacht. Deswegen kann er Elín gut verstehen und hat eine ganz starke Haltung zu Oberflächlichkeiten. Die beiden tun einander gut, wobei Jón Elín in ihrer Entwicklung deutlich weiterbringt als umgekehrt. Die Beziehung der beiden zu verfolgen hat mir Spaß gemacht.

Im letzten Viertel ändert sich die Stimmung mitsamt der Haltung von Elín und auch die Beziehung zwischen ihr und Jón. Einiges klärt sich und verändert sich ins Positive, das war auch dringend notwendig! Diesen letzten Teil des Buches habe ich gern gelesen, sodass mich das Ende auch mit einem positiven Gefühl zurückgelassen hat.

Die Autorin hat den Schmerz und den Leidensdruck einer Person, deren Bild nicht ins Ideal der Gesellschaft passt, sehr gut eingefangen, auch wenn es mir stellenweise zu viel des Guten war. Die Botschaft kam an und die Geschichte ist alles in allem wirklich lesenswert.

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