Über Zufälle und das Schicksal
Sleepless in ManhattanDie kleine Birdie schreibt außerhalb der Saison ihre wichtigsten Wünsche in einem Brief an den Weihnachtsmann. In dem Fall sitzt der aber nicht am Nordpol, sondern in einem Büro in Manhattan und ist eine ...
Die kleine Birdie schreibt außerhalb der Saison ihre wichtigsten Wünsche in einem Brief an den Weihnachtsmann. In dem Fall sitzt der aber nicht am Nordpol, sondern in einem Büro in Manhattan und ist eine Autorin. Sadie ist ganz hin und weg von Birdies Briefen und entschließt sich, ihre Wünsche zu erfüllen. Zufällig ist ihr Dad single und attraktiv und jetzt lernen sie sich auf eine sehr schräge Art und Weise kennen. Was kann da schon schief gehen…?
Den Einstieg fand ich super. Was Besonderes und kam irgendwie unerwartet. Von der letzten Date-Katastrophe zu erzählen, und gleichzeitig die Protagonistin so vorzustellen, das fand ich sehr gelungen. Sadie war für mich direkt greifbar, ich hatte schnell eine Connection.
Der Schreibstil ist locker, nahbar und ich musste schon auf den ersten Seiten Grinsen. Das Buch hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. gleich zu Beginn war klar, das wird ein Wohlfühlbuch.
Sadies Beruf war für mich ein richtiges Highlight und hat immer wieder ein bisschen Witz und Spaß in die Story gebracht. Ist auch einfach eine originelle Idee.
Die Weichen waren mit Birdies Briefen gelegt, sodass Sadie und Birdies Dad auf eine sehr coole Art und Weise zusammenkommen können und dass hier eine außergewöhnliche Liebesgeschichte in den Startlöchern steht. Ich hab mich sehr auf ihre erste Begegnung gefreut.
Die Parallelen zwischen Birdies und Sadies Leben bzw. Vergangenheit sind enorm. Ich konnte nachvollziehen, warum sich Sadie ihr so verbunden fühlt. Sie war vielleicht etwas überengagiert, manch einer könnte sogar vermuten, sie sei besessen, aber ich fand, das machte sie sympathisch. In Birdie erkennt sie viel von sich selbst. Das kleine Mädchen lässt sie nicht mehr los. Es wird ihr wichtig, dass es ihr gut geht. Sie kann sich eben gut und ihre Lage hineinversetzen und so kann sie nicht anders, als mit ihr irgendwie in Verbindung zu bleiben. Ich kann Sadie ja verstehen. Birdie ist so cool :D Die beiden werden Freundinnen und es entsteht eine so tiefe Verbindung zwischen den beiden. Sadie und Birdie können einander so viel geben. Da ist dieses tiefe Verständnis zwischen den beiden, das fand ich richtig schön.
Und natürlich - so ein Glück - der Vater von Birdie ist unfassbar attraktiv. Er ist ein toller Papa und versucht alles, um seine Tochter glücklich zu machen. Ich mochte ihn auf Anhieb, obwohl er bei der ersten Begegnung echt ein Idiot war. Aber wer kann schon perfekt sein :D
Hin und wieder, wenn die Geschichte aus Sebastians – der Vater von Birdie – Perspektive erzählt wurde, wurde es etwas geschmacklos. Sein Fokus und seine Fantasien gingen extrem schnell in eine Richtung, die mir zu viel war. Fand ich eher abstoßend als sexy.
Sie begegnen sich schon auch auf intellektueller und emotionaler und sinnlicher Ebene. Nur war mir seine Gedankenwelt irgendwie zu derb. Das stand so arg im Kontrast zu dieser süßen Story. Ich hätte mir weniger platte Erotik und mehr Romantik gewünscht. Diese Teile der Geschichte haben einfach nicht meinen Geschmack getroffen.
Die erste Hälfte des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Idee ist toll und es wurde auch einfach schön in die Geschichte eingeführt. Danach hätte ich mir aber etwas mehr Tiefe und Feingefühl gewünscht, mehr Sinnlichkeit und Romantik, ich wäre gern mehr emotional abgeholt worden. Wie sich die Beziehung zwischen Sebastian und Sadie entwickelt, hat mir nicht so gut gefallen. Umso mehr war ich von der Entwicklung der Beziehung zwischen Sadie und Birdie angetan. Da war wirklich was da, etwas Greifbares.
Wegen des vielversprechenden Einstiegs war die zweite Hälfte irgendwie ernüchternd. Ich hatte mir mehr von dem Buch erhofft.