Leider nicht vollkommen überzeugend.
Hunter - Ich jage dichDie Schreibweise der Autorin ist sehr einfach und ruhig gehalten, sodass man als Leser relativ schnell vorankommt und die Geschichte verfolgen kann. Erzählt wird sie aus der Sichtweise unserer Hauptprotagonistin ...
Die Schreibweise der Autorin ist sehr einfach und ruhig gehalten, sodass man als Leser relativ schnell vorankommt und die Geschichte verfolgen kann. Erzählt wird sie aus der Sichtweise unserer Hauptprotagonistin Ginny, welche in die Geheimnisse ihrer Familie eingeweiht wird.
Ginny ist an sich ein interessanter und vielversprechender Charakter. Sie ist neugierig, lässt sich im Normalfall nicht alles gefallen und ist nicht auf den Kopf gefallen. Gleichzeitig zeigt sie aber auch immer wieder, dass sie sich gerne mal herumkommandieren lässt. Mich hat es ab und an gestört, dass sie so einfach nachgibt obwohl sie als ein recht kämpferischer Charakter aufgebaut wurde. Sie lässt sich Ihrer Familie und vor allem Ethan oftmals ganz schön herumschubsen und ist nach einem kurzen aufbäumen oftmals relativ schnell wieder beruhigt. Es hat mich tatsächlich manchmal etwas genervt. ☹
Die weiteren Charaktere, darunter Ethan, ihr Bruder Jon und auch ihre Familie bekommen alle durchaus ein Bild, sodass man sie sich recht gut vorstellen konnte. Man merkt sehr schnell, dass Ginny aus einer doch irgendwie schrägen Familie kommt, die nicht nur Geheimnisse birgt sondern gleichzeitig auch einfach so nicht so ganz miteinander klarkommt. ^^° Es ist ein zusammengewürfelter Haufen, der sich durchaus auch mal an die Gurgel gehen würde. g
Die Umsetzung dieser Geschichte hat mich leider nicht vollends überzeugen können. Prinzipiell finde ich die Grundidee echt interessant und durchaus auch gar nicht mal so verkehrt umgesetzt, allerdings haben mir manche Ereignisse nicht so ins Bild gepasst oder wurden für mich persönlich nicht ganz so stark umgesetzt. Angefangen mit der Aufklärung von Ginny, welche erstmal durch unheimliche Gänge geführt wurde um ihr dann das große Geheimnis zu erzählen. Letztlich hat sie jedoch nur kleine Häppchen erhalten und ist teilweise so schlau wie vorher. Mir hat auch die Art und Weise der Verkündung ehrlich gesagt etwas irritiert, da alles so gefühllos und angreifend abgelaufen ist.
Die Entwicklung der Geschichte war größtenteils unvorhersehbar, einfach weil ich auch nicht wusste wohin die Autorin eigentlich mit uns hinwollte.
Ginnys beste Freundin, welche ihr telefonisch immer mit Rat und Tat zur Seite stand fand ich persönlich sehr erfrischend. Sie hilft ihrer Besten Freundin und versucht per Ferndiagnose die Wogen zu glätten und Licht ins Dunkel zu bringen. :)
Die eingebaute Liebesgeschichte zwischen Ginny und Ethan kontne mich leider nicht ganz so überzeugen. Dieses Hin und Her von seiner Seite hat mich mit der Zeit echt genervt. Auf der einen Seite fühlt er sich zu ihr hingezogen und auf der anderen Seite weist er sie in einer Tour ab. Eine Szene auf einem Ball beispielsweise konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Dafür hätte er eine mehr als unschöne Kopfnuss verdient, denn das war einfach überhaupt keine Art und Weise.
Insgesamt haben wir in diesem ersten Band mehr Fragen als Antworten erhalten, was ich prinzipiell überhaupt nicht schlimm finde. Allerdings empfand ich es als unglaublich schade, dass Ginny teilweise weniger versteht als der Leser. Schon vor dem Epilog habe ich durch verschiedene Hinweise, die Ginny, Briefe und Charaktere uns gegeben haben verstanden was mit ihrem Bruder passiert ist und worauf es teilweise hinausläuft. Hier hat es mich leider sehr gestört, dass Ginny trotzallem nicht dahintergekommen ist. ☹
Hunter erscheint etwas später in der Geschichte und scheint bisher noch ein undurchsichtiger Kerl zu sein. In ihm stecken noch so einige Geheimnisse und ich bin gespannt, in wie weit er noch in der Geschichte greifen wird. Anhand des Buchnamens wird er wohl noch direkter und intensiver in das Geschehen mit eingreifen.
Mein Gesamtfazit:
Mit „Hunter – Ich jage dich“ hat Katharina Sommer einen ganz süßen Fantasy-Jugendroman geschaffen. Die Geschichte ist für mich nicht vollkommen rund, aber dennoch lässt sie sich gut und schnell lesen. Ich denke auch, dass sie vor allem für jüngere Leser und Jugendliche geeignet ist da auch die Hauptprotagonistin einen eher jüngeren Eindruck gemacht hat.
Auch wenn mich die Umsetzung nicht vollkommen überzeugen konnte, hat die Autorin sich eine schöne Grundidee ausgedacht und diese humorvoll, interessant und durchaus auch immer wieder spannend umgesetzt.