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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2022

Für mich ist es eher etwas zum Verschenken

Julehygge
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„Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest“.

Nebst dieser schönen dänischen Weisheit gibt es noch viele andere Sprichwörter, Geschichten, Erzählungen, Rezepte, Bastelanleitungen ...

„Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest“.

Nebst dieser schönen dänischen Weisheit gibt es noch viele andere Sprichwörter, Geschichten, Erzählungen, Rezepte, Bastelanleitungen und Deko-Ideen.

Das Buch ist mit viel Liebe gestaltet worden und es transportiert beim Lesen „hyggelige“ Wärme. Außerdem gibt es etliche Bilder, die das Gelesene in skandinavischer Klarheit unterstreichen.

Ich denke, dass das Buch eine schöne Geschenkidee sein kann, insbesondere für Menschen, die weniger kreativ sind und einen kleinen Stups brauchen, um sich selbst auszuprobieren. Dieses Buch animiert zum Selbermachen!

Aber was für den einen eine Hilfe sein kann, könnte für den anderen vielleicht auch etwas zu einfach. bzw. langweilig sein, weil man es schon längst kennt. Innovative Ideen sind leider nicht dabei. Aber das ist auch nur ein kritischer Aspekt, der für kreativ Köpfe gilt.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Durchhalten lohnt sich….

Kommt ein Pferd in die Bar
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Wie bewertet man ein Buch, in dem es um einen Komiker geht, der cholerisch, wahnsinnig und unsympathisch erscheint? Klar: Mit fünf Sternen!

Dovele ist ein Comedian, der von Beginn an einen absurden, lauten, ...

Wie bewertet man ein Buch, in dem es um einen Komiker geht, der cholerisch, wahnsinnig und unsympathisch erscheint? Klar: Mit fünf Sternen!

Dovele ist ein Comedian, der von Beginn an einen absurden, lauten, vulgären, und beleidigenden Auftritt in einer Bar hinlegt. Es ist Comedy-Night. Seine Witze sind flach, unter der Gürtellinie und abartig (z.B. zum Thema Holocaust). Sie sind so schlecht, dass man ihn weder als Comedian noch als Mensch ertragen kann. Und das sah sein Publikum genauso, das nach und nach seine Show verließ. Wir LeserInnen verfolgen seinen kompletten Auftritt, wenn man denn zu Ende liest. Ich fand es ein Stück weit faszinierend, wie Dovele sein Publikum gleichermaßen verschreckte wie anzog.

Eines wird sehr schnell deutlich: Dovele rechnet ab, mit sich, seiner Vergangenheit und dem Leben. Und plötzlich kann man vieles besser verstehen.
Grossmans Idee, Gesellschaftskritisches, Kulturelles, Politisches und Historisches in dieser Form zu verpacken, ist schlichtweg genial.

Aber ich gebe auch zu, dass ich „den Joker“ (den armen, traurigen Clown) des Öfteren vor Augen hatte.

Eingesprochen wurde das Hörbuch übrigens von André Jung. Es war großartig, da er Dovele mit seiner Stimmfarbe wahrlich zum Leben erweckt hat: wahnsinnig, irre, laut und manchmal doch irgendwie verletzlich.

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Veröffentlicht am 14.05.2022

Kurzbeschreibung passt eher weniger zum Inhalt des Buches…

In den Wäldern der Biber
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In dem neuen Buch von Franziska Fischer geht es um Alina, die aus einer gescheiterten Beziehung in der Stadt aufs Land zu ihrem Großvater flüchtet, zu dem sie jedoch seit Jahren keinen Kontakt hat.

Das ...

In dem neuen Buch von Franziska Fischer geht es um Alina, die aus einer gescheiterten Beziehung in der Stadt aufs Land zu ihrem Großvater flüchtet, zu dem sie jedoch seit Jahren keinen Kontakt hat.

Das Cover hat mich sofort angesprochen, es strahlt eine gewisse Ruhe aus und ist gleichzeitig sehr kraftvoll. So wie die Natur selbst. Auch die Beschreibung fand ich sehr gut.

Positiv fand ich die Erzählweise der Autorin. Unaufgeregt. Ruhig. Angenehm. Die Geschichte war nett.

Negative Kritik äußere ich hinsichtlich dessen, was mir durch Cover und Beschreibung suggeriert wurde: Ich dachte, dass das Hauptaugenmerk auf die Natur und welchen Zauber sie in einem selbst bewirken kann, gelegt wird. Dass die Natur heilen kann. Dass man merkt, wie sich die Protagonistin mit Hilfe der Natur von ihrem alten Leben löst und wie sie und ihr Großvater sich annähern. Ja, natürlich passiert das irgendwann. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass die Kraft der Natur ausschlaggebend und heilend war. Und damit meine ich jetzt nicht die spirituelle Richtung: Es wurde viel zu viel über die Personen und die Beziehungen zwischen denen geschrieben, die Alina dort kennengelernt hat, bei den sie sich „ausgeheult“ hat, mit denen sie sich angefreundet hat und so „abschließen“ kann.

Es bleibt also prinzipiell die typische Geschichte wie man sie kennt. Unterm Strich leider nichts Besonderes, Anderes oder Neues. Dennoch kann ich dieses Buch allen empfehlen, die radikale Neuanfänge mögen. Dieses Buch zu lesen, ist keine Verschwendung der Lesezeit. Es war nur anders als gedacht!

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Gesellschaftskritisch ja, Komplexität nein

Das Mädchen mit dem Drachen
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Leider zu einseitig erzählt. Außerdem plätschert die Geschichte an der Oberfläche dahin, obwohl es so wichtige Themen aufgreift.

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Laetitia Colombani nimmt uns LeserInnen erneut mit nach Indien. Das ...

Leider zu einseitig erzählt. Außerdem plätschert die Geschichte an der Oberfläche dahin, obwohl es so wichtige Themen aufgreift.

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Laetitia Colombani nimmt uns LeserInnen erneut mit nach Indien. Das Mädchen Lalita, das man aus „Der Zopf“ kennt, steht (stellvertretend für sehr viele Mädchen) im Mittelpunkt. Ich war gespannt, ob ich überhaupt in die Geschichte reinkomme, weil mir einiges aus „Der Zopf“ nicht mehr präsent war. Aber das war überhaupt kein Problem, die Geschichte ist nicht auf das erste Buch aufgebaut.

Es handelt sich bei diesem Buch um einen absolut gesellschaftskritischen Roman. Es werden Themen aufgegriffen, die seit Ewigkeiten ein Problem darstellen, was die Themen nicht weniger wichtig macht, sondern eher mehr, das stimmt. Ich habe es trotzdem nur mit drei Sternen bewertet, weil es mir zu einseitig dargestellt war. Alles wurde auf die westliche Draufsicht gestützt. Wie sich aber jeder denken kann, ist es viel komplexer: Kulturen, Historie, Religionen, Kasten etc.- nichts davon wurde intensiver beleuchtet. Es blieb dadurch eine flache, eindimensionale Erzählung.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Symbolik inklusive

Tell
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Wilhelm Tell, Legende und Schweizer Freiheitskämpfer aus dem 14. Jahrhundert, kennt vermutlich jeder, zumindest Teile davon.
Der Autor Joachim B. Schmidt hat mit „Tell“ eine temporeiche Geschichte erschaffen, ...

Wilhelm Tell, Legende und Schweizer Freiheitskämpfer aus dem 14. Jahrhundert, kennt vermutlich jeder, zumindest Teile davon.
Der Autor Joachim B. Schmidt hat mit „Tell“ eine temporeiche Geschichte erschaffen, die zwar die bekannte Legende rund um Tell erzählt und dennoch auch etwas Eigenes mitbringt.

Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, man gleitet rasant durch die Seiten. Die Kapitel sind kurz und das Besondere sind stetige Perspektivenwechsel. Es kommen fast alle Figuren zu Wort und es ist raffiniert gewählt worden, dieselben Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln darzustellen.

Toll fand ich auch, dass Schmidt bei „Tell“ einen anderen Schreibstil genutzt hat, als beispielsweise bei „Kalmann“. Das empfand ich als abwechslungsreich, überraschend und vielseitig!

Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, man wird gut unterhalten.

Das einzige, was mir nicht ganz so gut gefällt, ist der Klappentext. Es heißt: „Keine Nach-, keine Neuerzählung, sondern ein Blockbuster in Buchform: The Revenant in den Alpen, Game of Thrones in Altdorf”auf meinem Buch, in der aktuellen Beschreibung: „[…] Braveheart in Altdorf”. Ersteres stimmt wohl, aber die Vergleiche können schnell falsche Vorstellungen und Erwartungen wecken, was auch zu Enttäuschungen führen könnte. Und dieses Buch ist so gut geschrieben worden, dass es Vergleiche überhaupt nicht nötig hat!

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