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Veröffentlicht am 18.07.2024

Eine berührende „Reise“

Solito
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Javier begab sich mit neun Jahren allein auf eine Reise, eine Reise, die kein Kind machen sollte, aber Unzählige machen mussten. Javier gibt allen eine Stimme.

Der Autor berichtet zum einen über die Flucht ...

Javier begab sich mit neun Jahren allein auf eine Reise, eine Reise, die kein Kind machen sollte, aber Unzählige machen mussten. Javier gibt allen eine Stimme.

Der Autor berichtet zum einen über die Flucht in die USA und zum anderen erzählt er aus seinem Leben und über seine Familie, auch wenn es Passagen gibt, die manche Familien wahrscheinlich lieber unter den Teppich gekehrt hätten, was sich schlussendlich gewinnbringend auf die Authentizität auswirkt.

Die LeserInnen können sich spürbar einfach und schnell in die Tiefen seiner Sorgen und Ängste hineinversetzen. Es ist häufig ein auf und ab der Gefühle und ich habe höchsten Respekt vor Javier und wie er sich „der langen Reise“ stellte, dass er ganz allein (damit meine ich ohne Menschen, die er kennt) einer Ausnahmesituation stellen musste, auf die er nicht vorbereitet gewesen sein konnte. Es scheint, alles hätten Hoffnung und Unschuld ihn über Wasser gehalten.

Es braucht nicht viel, um dieses Buch, sowie den Autor zu mögen und wertzuschätzen. Das Buch punktet auf allen Ebenen! Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.07.2024

Der zerstörerische Mensch

Das Wesen des Lebens
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Über die Ausrottung eines Lebewesens durch exzessive Bejagung. Interessant, lesenswert & thematisch noch immer nötig, darüber zu sprechen.

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Das Cover finde ich schön, passend zum Inhalt und auch ...

Über die Ausrottung eines Lebewesens durch exzessive Bejagung. Interessant, lesenswert & thematisch noch immer nötig, darüber zu sprechen.

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Das Cover finde ich schön, passend zum Inhalt und auch besser als das Original, gute Arbeit!

Der Aufbau überrascht nicht, macht aber Sinn und unterstützt LeserInnen, in die Geschichte einzutauchen. Die Autorin hat ihre akribischen Recherchen inhaltlich gut verpackt und die Geschichte interessant wiedergegeben. Ich mag ihren Ausdruck, es sehr gut geschrieben, es lädt zum Erforschen, Sinnieren, aber auch zum Nachdenken ein.

Manchmal frage ich mich, warum Geschichten über Menschen, die tatsächlich gelebt haben, im Präsens verfasst werden. Soll der Spannungsbogen aufrecht erhalten werden? Sollen die Menschen zum Leben erweckt werden? Ich finde, dass es dadurch eher langweiliger und gewollt wirkt.

Nichtsdestotrotz bleibt es ein empfehlenswertes Buch, das tut, was es soll: Den Menschen aufzeigen, was selbige in der Natur seit Jahrhunderten anrichten können, im vorliegenden Buch ist es die Ausrottung eines Lebewesen, das durch exzessive Bejagung ausgerottet worden ist.

Ich empfehle das Buch hauptsächlich LeserInnen, die gerne mal ein Sachbuch lesen, auch wenn das Wissen in diesem Buch in einem Roman verpackt wurde, sowie LeserInnen, die beim Lesen gerne auf Entdeckungsreise gehen.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Klassiker trifft Graphic Novel

Stolz und Vorurteil
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Zugegebenermaßen war ich skeptisch, ob diese Mischung gut funktionieren kann. Die Skepsis wandelte sich nach Beendigung der Lektüre weder in ein Feuerwerk noch in pure Abneigung um.

Die Geschichte an ...


Zugegebenermaßen war ich skeptisch, ob diese Mischung gut funktionieren kann. Die Skepsis wandelte sich nach Beendigung der Lektüre weder in ein Feuerwerk noch in pure Abneigung um.

Die Geschichte an sich leidet unter der Graphic Novel. Jane Austens Bücher lösen bei vielen LeserInnen völlige Begeisterung aus, was nicht zuletzt auch an der Sprache liegen dürfte, an vielen, detailreichen Beschreibungen und einer gewissen Dramatik. Dies fehlt hier gänzlich. Ich denke auch, dass man viele Szenen gar nicht vollends nachvollziehen kann, wenn man die Romanvorlage nicht kennt. Selbstverständlich kann man der Handlung folgen, aber man weiß nicht, was im Detail zu manch einer Reaktion oder Handlung geführt hat.

Die Zeichnungen sind schön. Die Farben erscheinen stilvoll und passend. Die Schriften sind gut lesbar, aber auch ohne Überraschungen in der Schriftauswahl. Ich finde es schade, dass die Hintergründe nicht ausgearbeitet wurden, bzw. Menschen keine Gesichter bekamen. Das war sicherlich beabsichtigt, ich hätte es anders bevorzugt.

Zugegeben, ich gehöre nicht zur Zielgruppe, da ich ungern Graphic Novels lese und Austen nicht zu meinen favorisierten AutorInnen zählt. Daher fehlt es mir wahrscheinlich an Begeisterung an diesem Werk.

Wer allerdings Fan von Austen oder Graphic Novels ist, könnte hier auf seine Kosten kommen. Diesen LeserInnen empfehle ich es sehr gerne!

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Endlich ein weiteres Buch von Nguyễn Phan Quế Mai

Wo die Asche blüht
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Um das Fazit vorweg zu nehmen, die Autorin hat mich erneut auf ganzer Linie überzeugt.

Und nicht obwohl, sondern gerade weil die Autorin nicht großartig von ihrem Stil und Konstrukt, verglichen mit ihrem ...

Um das Fazit vorweg zu nehmen, die Autorin hat mich erneut auf ganzer Linie überzeugt.

Und nicht obwohl, sondern gerade weil die Autorin nicht großartig von ihrem Stil und Konstrukt, verglichen mit ihrem Buch „Der Gesang der Berge“, abgewichen ist. Es gibt wieder verschiedene Erzählstränge, dessen Figuren und Geschichten miteinander verwoben sind, Stück für Stück setzt sich das Gesamtbild für den Leser zusammen. Besonders spannend fand ich dabei die Zeitlinien. Man erfährt dadurch viel Persönliches über die Figuren und kann ihre Entwicklungen exakt nachvollziehen, natürlich auch vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges, aber auch zu einer Zeit, die noch gar nicht soweit von der jetzigen Zeit entfernt ist: 2016.
Diese enorm große Zeitspanne ermöglichte es der Autorin verschiedene Umstände, Probleme und Schwierigkeiten darzustellen, mitsamt aller weitreichenden Folgen. Nguyễn Phan Quế Mai arbeitet die jeweilige Vergangenheit der Figuren auf subtile Weise auf.
So kommt es, dass die Charaktere tiefgründig und facettenreich ausgearbeitet worden sind, was sich natürlich auf allen Ebenen gewinnbringend auswirkt.

Cover und Titel passen wieder hervorragend in das Gesamtbild Vietnam und unterstützen den Inhalt des Buches auf ganzer Linie. Selbstverständlich vergebe ich wieder fünf Sterne! Ein Highlight!

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Jetzt schon eines meiner Highlights 2024

Issa
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Wir begleiten Issa, eine junge, starke Frau, die den Spagat zwischen den Kulturen meistert und versucht, sich selbst zu finden, ohne es bewusst zu wissen.

Um mit dem Fazit zu beginnen: Ich kann euch das ...

Wir begleiten Issa, eine junge, starke Frau, die den Spagat zwischen den Kulturen meistert und versucht, sich selbst zu finden, ohne es bewusst zu wissen.

Um mit dem Fazit zu beginnen: Ich kann euch das Buch wärmstens empfehlen. Ich war begeistert, vom ersten Satz bis zur letzten Seite. Es hat für mich alles gepasst und ich liebte es, Issa zu begleiten.

Issa fliegt, aufgrund ihrer ungeplanten Schwangerschaft, nach Kamerun, ihrem Geburtsland- vorrangig, um ihrer Mutter einen Gefallen zu erweisen. Denn Issa wird in Kamerun eine Reihe von Ritualen durchführen lassen. Für ihr Glück, ihren Segen und sicherlich auch aus Tradition. Es war spannend, diese Rituale und die große Familie kennenzulernen. Insbesondere die Details der Rituale waren unglaublich interessant, aber es war nicht nur die Beschreibung der Durchführung die vermittelt wurde, vielmehr hat Mahn gezeigt, was das Erlebte mit der Protagonistin macht. Vieles war ihr unangenehm, hat manches jedoch aus Respekt über sich ergehen lassen. Und wie sehr es zu ihrer Charakterentwicklung beigetragen hat, wurde durch Mahn subtil dargestellt.

Mirrianne Mahn ist für mich eine talentierte Schriftstellerin und ich hoffe, zukünftig mehr von ihr zu lesen. Sie führt uns gekonnt, humorvoll und dennoch mit viel Feingefühl, pointiert, charmant, klug und voller Esprit durch die Geschichte, und vor allem verliert sie nie das Wesentliche aus den Augen.

Die Figuren schließt man sofort ins Herz, es gibt Charakterentwicklungen und durch die beiden Erzählstränge zweier Familienmitglieder, eine davon ist unsere Ich-Erzählerin Issa, kann man vollends nachvollziehen, weshalb die Figuren so sind wie sie eben sind und wodurch die Figuren geprägt wurden.

Hier funkelt wertvolle Lektüre!

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