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Veröffentlicht am 24.11.2024

Gefangen in der Gesellschaft

Die Ungelebten
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Jennifer wurde als Tochter eines erfolgreichen Musikproduzenten geboren und lebt schon ihr ganzes Leben im goldenen Käfig - und ihr Schlüssel in die Freiheit ist verloren gegangen.
Doch wie hätte ihr ungelebtes ...

Jennifer wurde als Tochter eines erfolgreichen Musikproduzenten geboren und lebt schon ihr ganzes Leben im goldenen Käfig - und ihr Schlüssel in die Freiheit ist verloren gegangen.
Doch wie hätte ihr ungelebtes Leben aussehen können, zu welcher Person hätte sie werden können? Kann sie sich vielleicht noch aus eigener Kraft befreien?
Caroline Rosales spricht in diesem Buch so viele wichtige Themen an, die teilweise auch wirklich unter die Haut gehen. Die Schilderungen sind dabei selten erfreulich, vielmehr erschrecken einen die Geschehnisse, stimmen traurig und machen nachdenklich. Zwar gibt es auch ein paar schöne und witzige Momente, generell sollte man aber nicht zu diesem Buch greifen, wenn man aufgeheitert werden möchte.

Die Geschichte selbst wird aus Jennifers Kopf erzählt, aber nicht aus der Ich-Perspektive, was zu geschickten Spielereien mit der Erzählung führt: Entspricht das, was wir gerade lesen, überhaupt der Realität? Oder sieht die Welt für Jennifer einfach anders aus? Können wir der Schilderung vertrauen? Hier gab es mehrere Momente, die ich sehr gut umgesetzt fand und passend zum Thema. Teilweise kann dies jedoch auch zu Verwirrungen führen, daher kann ich verstehen, wenn sich nicht jeder Leser damit gut anfreunden kann.
Schön fand ich auch die ganz unterschiedlichen Zitate am Kapitelanfang, die gut zum Inhalt gepasst haben - nur hier kleine Warnung, manche sind auf Englisch. Ich persönlich mochte es so lieber, jedoch kann ich mir auch vorstellen, dass manche Leser vielleicht kein Englisch sprechen und damit Probleme haben könnten.
Zwischendrin gibt es auch immer wieder kleine Unstimmigkeiten mit den Jahreszahlen und der Chronologie, hier bin ich mir jedoch nicht sicher, ob es einfach Fehler waren oder stilistische Mittel.

Eine große Stärke des Romans sind meiner Meinung nach die Charaktere: Diese sind irgendwie fast alle nicht so wirklich sympathisch, manche sogar richtige Ekelpakete, aber in ihrer Art dafür total authentisch. Man kann mit der "Heldin" nicht uneingeschränkt mitfiebern, weil ihre Taten oder ihre Art manchmal eher nerven - man möchte sie gleichzeitig schütteln und in den Arm nehmen. Andere Personen haben mich teilweise richtig aufgeregt, eben weil sie keine klassischen Klischee-Bösen sind, sondern eher sehr negative reale Menschen.
Insgesamt ist dies also kein angenehmes Buch, aber ein wichtiges!

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Phantastische Monster und wie sie loszuwerden sind

Tage einer Hexe
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Das Leben in Chernograd ist nicht einfach: In einer Stadt ohne wirkliche Farben und in der Tabak beim Schmuggel wichtiger ist als vernünftige Lebensmittel für die Bewohner gibt es ein weiteres kleines ...

Das Leben in Chernograd ist nicht einfach: In einer Stadt ohne wirkliche Farben und in der Tabak beim Schmuggel wichtiger ist als vernünftige Lebensmittel für die Bewohner gibt es ein weiteres kleines Problem - in den ersten 12 Tagen jeden Jahres kommen die Monster heraus zum Spielen und Menschenfleisch essen. Die Hexe Kosara hat dazu noch einen unangenehmen Stalker, der leider auch der Zar aller Monster ist.
Was recht düster klingt, wird jedoch unerwarteterweise immer wieder aufgelockert durch die sarkastischen und zynischen Kommentare der Bewohner, allen voran Kosara, die immer einen unfreiwillig witzigen Spruch auf Lager hat.
Die daraus entstehende Atmosphäre ist so recht ungewöhnlich und ähnlich wie der Inspektor Asen fragt man sich als Leser immer wieder, welcher Wahnsinn jetzt schon wieder vonstatten geht.

Die Dynamik zwischen Asen und Kosara hat mir gut gefallen, für ein unfreiwilliges Team schlagen sie sich gut. Die Nebencharaktere hingegen sind meiner Meinung nach doch leider teilweise etwas blass geblieben.
Gut beschrieben sind hingegen all die Monster, die sogar noch ausführlich in einer Art Glossar erklärt werden und dadurch einen schönen Einblick in die slawische Mythologie liefern.
Auch interessant fand ich den Kontrast der Städte, Technik und Wissenschaft auf einer Seite der Mauer, Magie und Monster auf der anderen. Hier hätte ich gerne noch mehr über diese Welt gelesen.
Ebenso war die Mischung aus Fantasy und einer Art Krimi eine spannende Kombi, jedoch habe ich einige Stellen als nicht ganz so logisch empfunden.
Insgesamt hatte ich aber viel Freude, in diese Welt einzutauchen und bin schon auf den nächsten Band gespannt.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Gemütliche Liebesgeschichte mit Spice

Skye In Our Hearts
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Man nehme eine schottische Insel, füge eine berühmte Schauspielerin, einen grumpy Whisky-Brenner, süße Tiere und tolle Freunde hinzu, alles gut verrühren und das Ergebnis ist eine gemütliche Liebesgeschichte ...

Man nehme eine schottische Insel, füge eine berühmte Schauspielerin, einen grumpy Whisky-Brenner, süße Tiere und tolle Freunde hinzu, alles gut verrühren und das Ergebnis ist eine gemütliche Liebesgeschichte ohne großes Drama.
Im Rahmen der Handlung lernt man einiges über das Brennen von Whisky und welche Prozesse dafür notwendig sind, was ich echt interessant fand.
Auch das Inselleben wird zwischendurch dargestellt, jedoch ohne dass hierauf der Fokus lag, da hätte ich gerne noch ein bisschen mehr drüber gelesen.

Mal und April sind sympathische Charaktere und ihre Annäherung war schön zu lesen, jedoch fand ich das Tempo teilweise nicht ganz so stimmig, manches ging in Relation zu vorherigem Verhalten etwas sehr schnell. Dies fiel mir vor allem bei Mal auf, manche inneren (und äußeren) Konflikte wurden dann doch sehr schnell gelöst. Großes Drama sollte man hier nicht erwarten, aber es war auch mal schön, eine harmonische und respektvolle Beziehungsentwicklung zu verfolgen.
Ein wenig Tiefe geht jedoch leider im Austausch gegen viele spicy Szenen verloren, hier hätte ich mir vielleicht doch noch ein paar mehr Gespräche statt Handlungen gewünscht.
Insgesamt eine gute Mischung aus sweet&spicy mit coolem Hintergrundwissen und einem sympathischen Paar.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Die letzte Hoffnung in einem verzweifelten Kampf

Skyhunter – A Silent Fall
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Skyhunter von Marie Lu entführt den Leser in eine dystopische Welt, in der auf den Ruinen einer alten Zivilisation ein unerbittlicher Krieg um die letzte unabhängige Nation ausgefochten wird.
Das World ...

Skyhunter von Marie Lu entführt den Leser in eine dystopische Welt, in der auf den Ruinen einer alten Zivilisation ein unerbittlicher Krieg um die letzte unabhängige Nation ausgefochten wird.
Das World Building gelingt hierbei ziemlich gut, die Landschaften werden anschaulich beschrieben, die Gesellschaft hat ihre eigenen Machtdynamiken, Hierarchien und Organisationen, die verschiedenen Nationen weisen unterschiedliche Kulturen vor und werden auf einer Weltkarte anschaulich verortet.
Besonders interessant fand ich die Mischung aus eher simplen Waffen und deren Fortschritten wie Doppelschwertern und auf der anderen Seite hochmoderner Wissenschaft und Technik.

Der Rahmen der Geschichte hat mich sehr an Attack on Titan erinnert: Eine kleine Nation schützt sich vor den Angriffen eines feindlichen Landes - diese verwandeln Menschen in gefährliche Monster als Waffe. Zum Schutz vor den Monstern gibt es hohe Mauern und Elitekrieger, auch der Schwachpunkt der Monster ist bei beiden Geschichten am Hals. Einerseits fand ich die Parallelen als AoT-Fan cool, andererseits war es mir teilweise doch schon fast zu ähnlich.

Gut geschrieben fand ich vor allem die Kampfszenen, diese konnte ich mir richtig gut bildlich vorstellen, wie bei einem Actionfilm im Kopf habe ich mitgefiebert.
Dabei blieb auch immer die Sorge um die Charaktere, einige Freunde von Talin lernt man schnell gut kennen und lieben.
Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Zauberhafte Neuerzählung einer chinesischen Legende

A Song to Drown Rivers
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Märchen und Legenden sind oft ganz schön schwarz-weiß: Es gibt die glorreichen Helden und Retter und auf der anderen Seite die Feinde, die Bösen und Gegenspieler der Helden. Doch sind auch diese in Wirklichkeit ...

Märchen und Legenden sind oft ganz schön schwarz-weiß: Es gibt die glorreichen Helden und Retter und auf der anderen Seite die Feinde, die Bösen und Gegenspieler der Helden. Doch sind auch diese in Wirklichkeit nicht einfach auch nur Menschen, besonders die historischen Persönlichkeiten?
A Song to Drown Rivers versteht es gekonnt, die Protagonisten einer 1500 Jahre alten Legende zum Leben zu erwecken und ihnen eine Seele zu verleihen.
Xishi als wunderschöne Heldin, die das feindliche Königreich von innen heraus zerstören soll. Ihr Lehrmeister Fanli, der sie zur perfekten Waffe schmiedet. Fuchai, der König, den sie zerstören wollen.
Sie alle entwickeln sich im Verlauf der Geschichte weiter und zeigen ihre pure Menschlichkeit, was schön und erfrischend zu lesen war.

Ebenso gelungen war die Darstellung des antiken Chinas. Die Beschreibungen wechseln hier zwischen poetisch-traumhaft und erschreckend-realistisch, sodass ich mir sowohl den Palastluxus als auch das karge Dorfleben zur damaligen Zeit gut vorstellen konnte. Apropos Darstellung, das Buch selbst ist wunderschön gestaltet mit hochwertigem Farbschnitt und sogar goldener Prägung unter dem Schutzumschlag.
Das Erzähltempo fand ich passend, ich hatte weder das Gefühl, dass etwas zu schnell ging, noch dass sich unnötig lange in einem Abschnitt aufgehalten wird.
Zwar überwiegen die ernsten und teilweise auch tragischen Szenen in der Geschichte, jedoch gibt es auch einige liebenswerte Nebencharaktere, die ein wenig Humor hineinbringen.

Insgesamt eine spannende und berührend erzählte Neufassung einer alten Legende mit einer wichtigen Botschaft, die auch über tausend Jahre später noch aktuell ist: Nur die Mächtigen profitieren von Kriegen, für die normale Bevölkerung bleibt nur Leid.

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