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Veröffentlicht am 24.09.2022

Gar nicht verrückt

40 verrückte Wahrheiten über Frauen und Männer
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"Eigentlich werden wir immer nur durch Verheißungen und nicht durch Erfüllung süchtig."

Wie ist es nur zu diesem verrückten Titel gekommen, der dem Buch einfach nur Unrecht tut? Bestimmt hatte der Verlag ...

"Eigentlich werden wir immer nur durch Verheißungen und nicht durch Erfüllung süchtig."

Wie ist es nur zu diesem verrückten Titel gekommen, der dem Buch einfach nur Unrecht tut? Bestimmt hatte der Verlag da seine Hände im Spiel.

Die 40 Thesen, die der Autor in ebenso vielen Kapiteln über Paarbeziehungen zwischen Männern und Frauen illustriert, sind nämlich weniger verrückt, sondern überraschend lebensklug und erhellend. Aber nicht nur über Beziehungen habe ich Einsichten vermittelt bekommen, sondern auch über mich selbst. Denn haben wir ein Problem, hat dies in erster Linie eigentlich immer viel mit uns selbst zu tun.

Die Texte sind leserfreundlich konkret, aber trotzdem auch oft sehr verdichtet. Es lohnt sich, die für jeden individuell wichigsten Satzperlen zu markieren.

Mir persönlich hat das Buch weitergeholfen. Zusätzlich habe ich noch den schönen Satz mitgenommen "Und schließlich dürfen wir nicht vergessen, dass alles auch ganz anders sein kann."

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Auch unabhängig vom Brettspiel sehr gut lesbar

Legend of the Five Rings: Die Nachtparade der 100 Dämonen
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Ich kannte im Vorfeld lediglich die Autorin, nicht jedoch das Brettspiel "Legends of the five rings", in dessen Welt die Geschichte spielt. Sie ist sehr japanisch, aber auch fantastisch geprägt.

Als bei ...

Ich kannte im Vorfeld lediglich die Autorin, nicht jedoch das Brettspiel "Legends of the five rings", in dessen Welt die Geschichte spielt. Sie ist sehr japanisch, aber auch fantastisch geprägt.

Als bei Vollmond im Ort Seibo Mura Dämonen entsetzlich gewütet haben, wird der Samurai Ryotora aus dem Drachen-Clan entsandt, die Vorgänge aufzuklären. Im Dorf befindet sich auch Sekken, ein Fremder aus dem Phönix-Clan. Trotz unterschiedlicher Herkunft schließen sich die beiden schon bald zusammen, um eine Wiederholung der Angriffe beim nächsten Vollmond zu verhindern.

Ich fühlte mich ein wenig in die Welt geworfen und habe zum Glück schnell das Dämonen-Glossar am Ende entdeckt. Aber es gibt noch so viele weitere Begriffe, die nur einmal oder gar nicht erklärt werden und definitiv ein eigenes Glossar gebraucht hätten.

Wie gewohnt schafft Marie Brennan plastische Charaktere, denen man gern folgt. Nach meinem Geschmack hätten die 100 Dämonen aus dem Titel ruhig früher auftauchen dürfen. Aber auch so hat die Geschichte Spaß gemacht. Ich frage mich allerdings, warum die Mehrzahl der Fantasy-Bücher, auf die ich stoße, gleichgeschlechtlich liebende Hauptfiguren hat, was für mich persönlich die Identifikation einfach schwieriger macht.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Wo war London?

Kitty Carter – Dämonenkuss
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Ausgerechnet von Gott persönlich erhält Kitty Carter nach ihrem überraschenden Ableben den Auftrag, zur Dämonenjagd auf die Erde zurückzukehren. Die Darstellung Gottes ist hier mehr als verwunderlich, ...

Ausgerechnet von Gott persönlich erhält Kitty Carter nach ihrem überraschenden Ableben den Auftrag, zur Dämonenjagd auf die Erde zurückzukehren. Die Darstellung Gottes ist hier mehr als verwunderlich, was ja per se nichts Schlechtes sein muss. Aber warum Gott so eine schräge Type ist, hat sich mir ebenso wenig erschlossen wie vieles andere. Kitty, deren Schwarm ein Mann war, entwickelt verwunderlicherweise plötzlich gleichgeschlechtliche Neigungen, als müsste dieser Aspekt, wie derzeit in der Mehrzahl der Fantasyromane, unbedingt untergebracht werden. Ihr neuer love interest blieb zudem blass und hatte so gar nichts Anziehendes.

Die mystische Thematik mit Himmel und Dämonen bietet Anlass zu allerlei philosophischen Gedankengängen, die die Handlung aber nur schwer voranbrigen.

Oft hatte ich das Gefühl, dass nur das Nötigste erzählt wird. Es braucht ja keine ausufernden Beschreibungen, aber eine atmosphärische Dichte habe ich wirklich vermisst. Vom London des 19. Jahrhunderten war bis auf das damals traditionelle Frauenbild, das Kitty das Leben schwer macht, kaum etwas zu spüren.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Bauhelm auf

Wo ist bloß...? Mein Baustellen-Buch zum Sachen suchen
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Dieses wimmelige Baustellen-Treiben war für meinen dreijährigen Neffen genau richtig. Es gibt jede Menge zu entdecken und zu suchen, aber die Seiten sind nicht durchgängig so wimmelig, dass es ermüdend ...

Dieses wimmelige Baustellen-Treiben war für meinen dreijährigen Neffen genau richtig. Es gibt jede Menge zu entdecken und zu suchen, aber die Seiten sind nicht durchgängig so wimmelig, dass es ermüdend wäre oder der Überblick verloren ginge.

Ich bin ja für Reime immer zu haben und so gefällt mir die Tatsache, dass die Szenen immer von einem kleinen Reim zum Vorlesen begleitet werden, besonders. Wie mittlerweile allgemein üblich, zeigt dieses Buch in den Bildern eine diverse Gestaltung von Menschen, ganz anders, als ich es aus meiner Kindheit kenne. Wunderbare Extras sind die Drehscheiben, mit denen man noch einiges mehr zu sehen bekommt als in der Ursprungsszene. An solchen interaktiven Elementen hat mein Neffe in Bilderbüchern immer viel Spaß. Zudem ist das Buch so stabil gestaltet, dass es sich für Kinder der entsprechenden Altersklasse wirklich eignet.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Ein Sturm zieht auf

Todesspiel. Die Nordseite des Herzens
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Etwas zwiegespalten hat mich dieser Thriller einer spanischen Bestseller-Autorin zurückgelassen. Mit hohen Erwartungen bin ich an die Geschichte herangegangen, in der die spanische Subinspectora Amaia ...

Etwas zwiegespalten hat mich dieser Thriller einer spanischen Bestseller-Autorin zurückgelassen. Mit hohen Erwartungen bin ich an die Geschichte herangegangen, in der die spanische Subinspectora Amaia Salazar dem FBI bei den Ermittlungen im Fall eines Serienmörders hilft. Dieser als Komponist bekannte Killer hat sich auf eine bestimmte Familienkonstellation spezialisiert, lässt eine Geige am Tatort zurück und ist stets dort zu finden, wo Unwetter seine Taten verschleiern.

Erst nach dem Lesen des Buches habe ich erfahren, dass bereits einige Bücher mit Amaia Salazar existieren und die Autorin hier in die Vergangenheit ihrer Hauptprotagonistin zurückreist. Da mir diese Bände nicht bekannt sind, konnte Amaia für mich wahrscheinlich ihr volles Faszinationspotential nicht entfalten. Zusätzlich springt die Geschichte in diesem Band häufig in Amaias Kindheit zurück, um zu illustrieren, wie sie wurde, wie man sie nun erlebt. Dies ist bei einem liebgewordenen Seriencharakter sicherlich wesentlich fesselnder, als wenn man unvorbereitet hinein gerät. Zudem zog sich die Ermittlungsarbeit der zahlreichen Detectives und Amaias wirklich immer wieder sehr zäh.

Sehr gut gefallen haben mir hingegen das Setting rund um Hurrikan Katrina, der überwiegende Schauplatz New Orleans und der Raum, den Südstaatenmystik wie Voodoo immer wieder einnimmt. Dadurch konnte sich für mich der Spannungsbogen doch immer wieder halten.

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