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Veröffentlicht am 30.06.2022

Professor John Stableford 6 - Das Tal der Untoten

Der Fall Lazarus
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Weihnachten 1938 wollen Literaturprofessor und Hobbydetektiv John Stableford und der Psychiater Sir Percival Holmes in Gore feiern. Während ihre Familien bereits sicher untergebracht sind, macht es massiver ...

Weihnachten 1938 wollen Literaturprofessor und Hobbydetektiv John Stableford und der Psychiater Sir Percival Holmes in Gore feiern. Während ihre Familien bereits sicher untergebracht sind, macht es massiver Schnee unmöglich in das Haus zu kommen. So müssen sie einen Privatzug nehmen, der für sie gebucht wurde. Mit dabei ist auch der ehemalige Arzt des Ortes Dr Lake. Als ihnen ein Weihnachtsmann vor der Zug springt suchen sie im nahegelegenen Herrenhaus von Sir Walter Crofts Hilfe, wo gerade ein Mord begangen wurde. Da die Polizei nicht kommen kann und die Telefonleitungen nicht funktionieren sollen Stableford und Holmes die Ermittlungen aufnehmen.

Das Cover des Buches passt natürlich aufgrund des Herrenhauses und der weihnachtlichen Stimmung sehr gut und gefällt mir auch ausgezeichnet.

Der Schreibstil des (deutschen!) Autors ist hervorragend; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt. Ein Personenregister und eine Karte der Gegend am Ende des Buches sind dazu ebenso noch sehr hilfreich.

Insgesamt erinnert der Plot und die Story sehr an Agatha Christie - die Queen of Crime, die ich sehr schätze. Dies aus mehreren Gründen: Da ist zum einen die Zeit, wo der Krimi spielt, dann natürlich der Hobbyermittler mit Begleitung, der manchmal an Hastings erinnert und nicht zuletzt, dass alles in einem Herrenhaus spielt, wo natürlich alle Bewohner verdächtig sind. Und dann natürlich die Auflösung, wo der Detektiv vor allen Bewohnern/Verdächtigen spricht.

Der Beginn war zwar mit der Diskussion über Träume für mich unnötig und fand ich blödsinnig, letztendlich gibt der Epilog aber dann doch eine anständige Erklärung für das erste Kapitel.

Die Spannung war von Anfang an hoch und blieb es auch bis zum Ende. Auf manches kam man zwar drauf, die endgültige Auflösung und den Täter bekommt man aber erst im Schlussakt serviert. Und man könnte - wie auch bei Agatha Christie - durch die vielen Hinweise auch selbst draufkommen. Aber es ist wie beim literarischen Vorbild genauso schwierig.

Die beiden Protagonisten/Ermittler gefielen mir sehr gut. Dies ist zwar schon der 6. Fall mit den beiden, für mich war es allerdings das erste Buch des Autors, aber sicher nicht das letzte. Da das Buch keinen/kaum Bezug zu den vorherigen Büchern hat, kann man diesen Teil aber (wie auch bei Agatha Christies Büchern) nur für sich allein lesen.

Fazit: Wer Agatha Christies Bücher mag, wird auch dieses Buch lieben. 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Sara Vallén 1 - Kinder und Flieder

Weißer Flieder
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In Lund wird ein schwer verletztes Mädchen gefunden. Die Zunge wurde herausgeschnitten und es hat Flieder in den Händen. Polizeikommissarin Sara Vallén muss den Fall vorerst abgeben, denn gemeldet hat ...

In Lund wird ein schwer verletztes Mädchen gefunden. Die Zunge wurde herausgeschnitten und es hat Flieder in den Händen. Polizeikommissarin Sara Vallén muss den Fall vorerst abgeben, denn gemeldet hat das Verbrechen ihr Sohn Johannes, der neben dem Mädchen niedergeschlagen wurde. Er gilt als Hauptverdächtiger. Aber natürlich ermittelt Sara weiter.

Das Cover des Hörbuchs ist ausgezeichnet gelungen; es macht Lust das Buch zu hören und passt einfach perfekt.

Der Schreibstil der Autorin ist in diesem 1. Buch über Sara Vallén manchmal sehr ausschweifend, was auch zu zeitweiliger Langatmigkeit führt. Ansonsten werden die Charaktere und Orte bildhaft dargestellt. Zu erwähnen ist auch, dass immer wieder am Kapitelanfang die vollen Namen genannt werden.

Ganz sympathisch waren die Ermittler aber allesamt nicht wirklich. Vor allem Saras Verhalten ist oft nicht sehr glaubwürdig und eher rätselhaft. Und Rita, die jeden Satz wie eine Frage stellt, klingt einfach komisch, auch weil die Sprecherin ihren Job diesbezüglich gut macht und ebenso redet, wenn Rita zu Wort kommt.

Dies ist auch das große Plus der Sprecherin, die sich hier bemüht jedem Charakter ihre eigene Stimme zu geben. Ebenso positiv ist zu erwähnen, dass sie das Schwedisch für mein Gehör sehr gut ausspricht.

Allerdings habe ich auch einiges an der Aufnahme bzw. der Sprecherin zu bemängeln. Ob es an der Aufnahme oder an der Sprecherin liegt weiß ich nicht, da man es nicht gleichmäßig so heraushört, aber man hört ein deutliches Lispeln bzw. einen S-Fehler. Ebenso hört man an manchen Stellen Geräusche wie wenn eine Schallplatte ablaufen würde.

Für meinen Geschmack ist die Sprecherin auch etwas zu schnell; wobei sie auf der anderen Seite auch immer wieder nach Sätzen längere Pausen macht.

So konnte mich die Sprecherin leider nicht wirklich überzeugen.

Das Privatleben von Sara wird mir etwas zu weit ausgebreitet, vielleicht ist es aber auch für Folgeteile wichtig.

Und um den Täter zu erraten bzw. ihm auf die Spur zu kommen braucht der Hörer/Leser sicher insgesamt auch nicht zu lange, was natürlich den Spannungsbogen fallen ließ.

Fazit: Weder die Sprecherin/Aufnahme, noch das Buch oder die Charaktere konnten mich überzeugen. 3,5 von 5 Sternen

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2022

Niederkrüchten 1 - Tote Tante in mehrfacher Form

Ewig währt am längsten – Tante Ernas letzter Tanz
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Benno besucht seine Eltern in Niederkrüchten. Dort bewohnen sie eine Doppelhaushälfte. Auf der anderen Seite des Hauses wohnen die schwergewichtige Klärchen und ihre 99-jährige Tante Erna. Klärchen vermisst ...

Benno besucht seine Eltern in Niederkrüchten. Dort bewohnen sie eine Doppelhaushälfte. Auf der anderen Seite des Hauses wohnen die schwergewichtige Klärchen und ihre 99-jährige Tante Erna. Klärchen vermisst ihre Tochter Sibille, die in München wohnt und arbeitet. So beschließt sie, Sibille unter dem Vorwand, dass Tante Erna gestorben sei und sie Hilfe brauche, in ihr Heimatdorf zu locken. Benno freut sich ebenfalls auf seine Freundin aus Kindertagen.

Das Cover ist bunt und einfach gemacht; passt aber mit dem färbigen Leichenwagen perfekt zum Buch und dem dazugehörigen Humor und gefällt mir gut.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Benno, der den Ich-Erzähler mimt.

Die ganze Konstellation sämtlicher Protagonisten ist einfach herrlich. Einerseits gibt's den Vater, der immer Witze macht, andererseits die naive Mutter, die unwillkürlich komisch in ihrem altmodischen Gehabe ist und oft sehr ausschweifend daherredet. Und dann natürlich Tante Erna, die erst am Ende wirklich mitspielen darf.

Der Humor war sehr treffend für mich und so konnte mich das kurze Buch (ca. 150 Seiten) glänzend unterhalten und war fast mehr als ein Buch für zwischendurch, obwohl es schnell gelesen war - einerseits wegen der Kürze und auch durch den relativ einfachen Schreibstil (nicht negativ gemeint!).

Das Buch hätte an manchen Stellen gerne ausführlicher bzw. auch insgesamt länger sein können, auf der anderen Seite plant der Autor hier eine Fortsetzung auf die ich mich jetzt schon sehr freue.

Fazit: Genau mein Humor trifft dieses schnell zu lesende Buch. 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Pretty woman

Die Schwebfliege
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Der Umwelt-Beamte Hinnerk Thies, der Schwebfliegen liebt, wird Opfer eines Trickbetrugs. Dabei ist auch seine Ex-Freundin Tatjana. Um sie aus den Fängen ihres gewalttätigen Freundes zu befreien, muss er ...

Der Umwelt-Beamte Hinnerk Thies, der Schwebfliegen liebt, wird Opfer eines Trickbetrugs. Dabei ist auch seine Ex-Freundin Tatjana. Um sie aus den Fängen ihres gewalttätigen Freundes zu befreien, muss er in die Hamburger Bordell-Szene eintauchen, wo er die Prostituierte Cindy kennenlernt. Doch kann er Cindy wirklich trauen oder spielt sie mit Tatjana zusammen ein falsches Spiel?

Das Cover des Buches ist schlicht und düster, was ausgezeichnet zum Buch passt; ganz ansprechend finde ich es jedoch nicht.

Der Schreibstil der Autorin ist gut; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt. Dazu wirkt das Buch auch hervorragend recherchiert. Aufgrund des außergewöhnlichen Schreibstils, oft auch mit nicht alltäglichen Wörtern gespickt, ist das Buch nicht so leicht zu lesen und nichts für so nebenbei. Mir gefiel dies allerdings.

Für einen Krimi kam für mich die Spannung leider viel zu kurz; manchmal fühlte es sich so an, als ob sich einiges wiederholte, obwohl es nicht so war. Die Protagonisten und Charaktere waren mir alle nicht sehr sympathisch und konnten mich daher - genauso wie die Handlung - leider nie wirklich abholen.

Allerdings blieb doch ein wenig Interesse, denn abbrechen wollte ich das Buch dann doch nicht. Allerdings brauchte ich für meine Verhältnisse doch relativ lang für das Buch und war froh als ich es fertig gelesen hatte.

Teilweise blitzte auch ein wenig Humor auf, der das Buch auflockerte.

Gesellschaftspolitisch ist dieses Buch zwar interessant, als Krimi für mich aber völlig ungeeignet.

Fazit: Mehr ein schmutziger Gesellschaftsroman als ein Krimi. 2,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Die Söhne Hennochs (1?) - Der wahre Garten Eden

Das falsche Testament
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Meredith Moore, die in einem Museum für Bücher und Schriften zuständig ist, erhält von ihrem Vater ein Päckchen mit einem Buch. Sie soll es vergraben, sodass es niemals jemand findet. Als Sie dies erledigt ...

Meredith Moore, die in einem Museum für Bücher und Schriften zuständig ist, erhält von ihrem Vater ein Päckchen mit einem Buch. Sie soll es vergraben, sodass es niemals jemand findet. Als Sie dies erledigt hat, wird nicht nur ihr Vater ermordet, sondern aus dem Museum wird auch eine besondere Bibel gestohlen. Haben diese beiden Verbrechen etwas miteinander zu tun?

Das Cover kommt finster und düster daher, passt aber hervorragend zum vorliegenden Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut; Protagonisten und Orte werden bildhaft dargestellt.

Zu Beginn folgt man abwechselnd Meredith und den Geschehnissen rund um den Garten Eden, Adam und Eva etc.. Dies macht den sowieso hoch gespannten Spannungsbogen noch etwas straffer.

Der Plot ist natürlich ausgezeichnet gewählt, denn es gibt zwar viele Bücher, wo die Geschehnisse der Bibel anders interpretiert oder widerlegt werden, rund um die Genesis gibt es davon aber wenige.

Dabei sind Meredith und ihr beruflicher Partner durchaus sympathische Personen, die die Handlung auch weiterbringen.

Die Story gefiel mir wunderbar, nur das Ende, wenn sich Meredith im abgebrannten Gebäude befindet bis zum Ende wirkte sehr gehetzt. Da wird der Rest bin zum Ende in wenigen Seiten abgehandelt. Das ist sehr schade, denn so hat man die Handlung viel zu schnell vorangetrieben. Es wirkt fast so, als wollte die Autorin das Buch endlich zu Ende bringen. Dagegen spricht allerdings, dass eine Fortsetzung nicht ausgeschlossen ist.

Aufgrund dieser Tatsache muss ich leider doch 1 Stern abziehen, was schade ist, denn an und für sich hätte sich das Buch die Bestnote verdient - wenn eben die Suche nicht so schnell abgetan worden wäre.

Fazit: Spannender Fantasy-Thriller; nur das Ende ist enttäuschend. 4 von 5 Sternen

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