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SaintGermain

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Veröffentlicht am 12.08.2019

Satire zum Nachdenken

Wieso Heimat, ich wohne zur Miete
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FREIBURG-ISTANBUL UND ZURÜCK Krishna Mustafa wird von Laura verlassen, weil er seine Identität noch nicht gefunden hat. Aber wer hat das schon? Doch Krishna lässt es auf einen Versuch ankommen. Kurz entschlossen ...

FREIBURG-ISTANBUL UND ZURÜCK Krishna Mustafa wird von Laura verlassen, weil er seine Identität noch nicht gefunden hat. Aber wer hat das schon? Doch Krishna lässt es auf einen Versuch ankommen. Kurz entschlossen tauscht er mit seinem türkischen Cousin das WG-Zimmer und zieht vorübergehend von Freiburg nach ISTANBUL. ÜBER DAS LEBEN ZWISCHEN ZWEI KULTUREN Auf der Suche nach seiner Identität, der verlorenen Liebe und guter Schokolade beginnt für Krishna in der Türkei eine unvergessliche Reise. Neugierig auf das Leben und stets leicht zu begeistern taucht er in das turbulente und PULSIERENDE LEBEN DER GROSSSTADT ein. Über seine Wurzeln weiß er ein halbes Jahr später zwar immer noch nicht mehr, dafür aber eine ganze Menge über die Türken und die Deutschen, über Erdoğan und den Gezi-Park, über Moscheen und Starbucks, darüber, wie man mithilfe von Gebets-Apps zum guten Moslem und mithilfe des richtigen Haarschnitts zum Islamisten wird. PROVOKANT, SCHARFSINNIG UND WITZIG FASZINIEREND SPIELERISCH, BERÜHREND UND HERRLICH POLITISCH UNKORREKT ERZÄHLT SELIM ÖZDOGAN VOM LEBEN ZWISCHEN ZWEI WELTEN. In leichtem Ton bringt er dem Leser den Alltag in Istanbul aus zugleich deutscher und türkischer Sicht näher, schildert provokant, scharfsinnig und witzig die vermeintlichen Eigenheiten der Deutschen, der Türken und all derjenigen, die zwischen den Kulturen leben. Ein grandios kluger und grandios komischer Roman über die Menschen mit ihren Sehnsüchten, ihren Vorstellungen und Vorurteilen, ihren Konflikten und Leidenschaften. Ein Roman über das Leben selbst.

Das Cover ist vor allem durch die Farbwahl und den Titel auffällig.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, man kann sich die Charaktere und die Orte sehr gut vorstellen. Negativ aufgefallen ist mir nur, dass bei den direkten Reden die Anführungszeichen (" ") fehlen und sich dadurch die Lesbarkeit erschwert. Dazu kommen noch einige Fehler (fehlende Worte; v.a. Artikel oder Präpositionen), allerdings könnte dies vielleicht auch gewollt sein!?

Besonders gefallen an dem Buch hat mir der satirischen, teils subtile Humor, der aber auch teils philosophische Wahrheiten beinhaltet, v.a. in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht.

Ach so. Danke, dass ich das Buch lesen durfte (Tausend Dank)! - kleiner Insiderwitz, für alle die das Buch gelesen haben

Ich glaube, dass man das Buch noch mindestens ein 2. Mal lesen muss, um alle Pointen mitzubekommen.

Fazit: Leseempfehlung für alle die gerne Satire lieben und dabei auch etwas zum Nachdenken haben wollen.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Toller Krimi, mit vielen Verwirrungen, aber etwas zu schnellem Ende.

Der Pfauenfedernmord
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Jahr für Jahr treffen sich in Kampen der Hamburger Schönheitschirurg Dr. Claus Wiederkehr, seine Frau Valerie Wunderlich-Wiederkehr – erfolgreiche Galeristin und beste Kundin ihres Mannes – sowie die Ehepaare ...

Jahr für Jahr treffen sich in Kampen der Hamburger Schönheitschirurg Dr. Claus Wiederkehr, seine Frau Valerie Wunderlich-Wiederkehr – erfolgreiche Galeristin und beste Kundin ihres Mannes – sowie die Ehepaare Bitterstein und Geier. In diesem Sommer feiern sie gleich zwei Jubiläen, das fünfundzwanzigjährige Bestehen ihres Freundeskreises und die Silberhochzeit der Wiederkehrs. Vier Tage nach der Silberhochzeitsfeier findet eine Joggerin frühmorgens eine Leiche am Fuß des Roten Kliffs. Ein Blick genügt, um zu erkennen: Selbstmord war das nicht.

Ein heikler Fall für die Kripo Wattenmeer. Denn zu Lebzeiten gehörte das Opfer zu der kleinen Kampener Jubiläumsgesellschaft. Und Hauptkommissar Kuno Knudsen und seinem Assistenten Arne Zander ist bald klar, dass sie den Täter im Kreis um Dr. Wiederkehr zu suchen haben.

Das Cover des Buches ist sehr gut gemacht und deutet auf einen Lokalkrimi hin, der er ist.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildreich und im Stil einer Agatha Christie, wie der ganze Roman.

Relativ unblutig, viele Verdächtigungen, Verhöre (und dazu die moderne Technik der DNA-Untersuchung).

Man kann sich durch die Beschreibungen sehr gut in die Landschaft hineinversetzen.

Die Protagonisten wirken zum Großteil nicht sehr sympathisch, was aber bei einem guten Krimi nicht stört.

Die Spannung begann beim Prolog und ließ bis zur Auflösung nie ab.

Einziger Kritikpunkt: Wie die Überführung des Täters/der Täterin zustande kam, war für mich etwas zu rasch und irgendwie etwas weit hergeholt.



Fazit: Wer spannenden Krimis mag und ohne viel Blut auskommt, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Von mir gibts 4,5 Sterne.



Ich freue mich sehr auf eine Fortsetzung mit den 2 Kommissaren.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Ein etwas anderer Psychothriller

Die gehäutete Seele
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Der siebzehnjährige Daniel spricht mit Pflanzen und umarmt Bäume. Dr. Sarah Averhoff ist fasziniert von dem Jungen, der behauptet, sie sei eine Heilerin und immer zu wissen scheint, was sie fühlt. Verfügt ...

Der siebzehnjährige Daniel spricht mit Pflanzen und umarmt Bäume. Dr. Sarah Averhoff ist fasziniert von dem Jungen, der behauptet, sie sei eine Heilerin und immer zu wissen scheint, was sie fühlt. Verfügt Daniel über besondere Fähigkeiten, oder ist er ein schizophrener Psychopath, der eine Frau erstochen hat, wie Kommissarin Garthmann vermutet? Das Geheimnis um den Jungen liegt in seiner Kindheit. Ein entsetzliches Geheimnis. Eine ganz und gar ungewöhnliche Liebesgeschichte und ein ganz und gar ungewöhnlicher Mord schicken den Leser auf eine nervenzerfetzende Reise in die Seele eines jungen Mannes, der für die Erfüllung seiner Sehnsüchte alle Grenzen überschreitet.

Das Cover gefällt mir sehr gut und passt perfekt zu diesem Buch.

Ebenfalls positiv ist zu vermerken, dass die Schriftform und Schriftgröße perfekt zum lesen ist.

Der Schreibstil ist flüssig, die Protagonisten werden sehr gut und ambivalent beschrieben, ebenso die Orte, sodass man sich sehr gut in die Szenerie versetzen kann. Die Schreibform strotzte für mich vor Effizienz, nichts in diesem Buch "zieht sich".

Angenehm fand ich auch die relativ kurzen Kapiteln.



Das Buch selbst ist kein klassischer Thriller, wie von anderen Autoren geschrieben, sondern - tja wie soll ich sagen - einfach anders; trotzdem ist es eindeutig dem Genre Psychothriller einzuordnen.

Und was gehört zu einem Psychothriller? Spannung auf jeder einzelnen Seite - genau dies bietet dieses Buch. Das dramatische Ende kam für mich wirklich unerwartet.

Fazit: Habe das Buch innerhalb 24 Stunden gelesen, es ist eindeutig unter den 3 besten Büchern die ich in diesem Jahr lesen durfte. Eine absolute Empfehlung jedem Fan von Psychothrillern.

Ich hoffe sehr bald wieder etwas von diesem Autor lesen zu dürfen.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Jesus, der Lichtkrieger

Wie ich Jesus Star Wars zeigte
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Der 38-jährige Florian Schneider ist nicht religiös und will beweisen, dass Religion austauschbar sei, denn schließlich gäbe es sonst nur einen Gott und nicht so viele Religionen. Da er Star Wars-Fan ist ...

Der 38-jährige Florian Schneider ist nicht religiös und will beweisen, dass Religion austauschbar sei, denn schließlich gäbe es sonst nur einen Gott und nicht so viele Religionen. Da er Star Wars-Fan ist und eine Zeitmaschinen-App erfunden hat, will er zu Jesus zurückreisen und ihm die Star Wars-Religion erklären. Sie soll das Christentum ablösen. Doch natürlich läuft nicht alles wie geplant.

Das Cover des Buches ist trotz seiner Einfachheit sehr gut gemacht und ist auch sehr detailreich. Es zeigt nicht nur Jesus und Florian, es erinnert auch an "Star Wars", wie es ja auch passt. Ebenso passend ist aber der Vergleich der sich zu "Das Leben des Brian" anstellen lässt.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet, die Charaktere und Orte werden sehr gut dargestellt. Die Spannung ist über das ganze Buch auf mittelhohem Niveau, der Humor deutlich spürbar.

Obwohl ich mit Star Wars gar nichts anfangen kann (ich bin eher ein Trekkie) hat mich das Buch interessiert. Zu einem liebe ich Zeitreisegeschichten und zum anderen ironisch-satirischen Humor, wie er auch bei "Das Leben des Brian" vorhanden ist. Und der Plot dieses Buches hat ja beides zu bieten.

Insgesamt wirkt das Buch auch gut recherchiert, allerdings reist Flo ins Jahr 28 n. Chr. zurück, um Jesus vor seiner ersten Predigt zu treffen. Und da ist es nicht ganz logisch, denn Jesus hat ja (laut wissenschaftlicher Meinung) von ca. 6 v. Chr. bis 31 n. Chr. gelebt. Und dass er erst die letzten 3 Jahre zu dem Jesus wurde, ist nicht ganz logisch. Ebenso wie Flo Jesus findet, denn in der Bibel sind ja keine Datumsangaben vermerkt. Des weiteren fragt Flo in Israel nach Jesus, wo ihn (vorerst) keiner kennt. Nur war Jesus damals ein relativ gebräuchlicher Name.

Ansonsten entwickelt sich die Story gut, auch wenn der Klappentext schon fast ein wenig zuviel verrät, denn die Rückreise erfolgt erst im vorletzten Kapitel. Bis dahin lernt Flo Jesus das Kämpfen mit Uzis und anderen Waffen und erobert Gebiet um Gebiet. Und genau dies störte mich dann auch: Um seine Theorie zu beweisen ist dies alles unnötig und das so ein gewaltiger Eingriff in die Zeit Folgen hat, kann mal wohl erahnen. Denn nicht nur das Waffen viel zu früh erfunden und eingesetzt werden, wenn man auch noch die Römer "vertreibt", kann das nur schwerwiegende Konsequenzen haben.

Nichtsdestotrotz gefiel mir das Buch im großen und ganzen und ich werde mir diesen Autor mal vormerken bzw. andere Bücher von ihm lesen.

Fazit: "Star-Wars" und "Das Leben des Brian" in einer Zeitreise-App kräftig durcheinandergemixt. 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 09.08.2019

Autorendebüt über gravierende Fehler

Schneegrenze
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Die Geschichte beginnt schnell und ohne Umschweife. Wir begleiten Paul, einen jungen Mann, der eigentlich nur Geld braucht, um seine Freundin zu heiraten. Als er die Möglichkeit sieht, auf schnelle - aber ...

Die Geschichte beginnt schnell und ohne Umschweife. Wir begleiten Paul, einen jungen Mann, der eigentlich nur Geld braucht, um seine Freundin zu heiraten. Als er die Möglichkeit sieht, auf schnelle - aber auch illegale - Weise an dieses Geld zu kommen, greift er zu - und löst damit eine Kettenreaktion an Ereignissen aus, die er nicht mehr kontrollieren kann ...

Das Cover und der Titel des Buches sind sehr clever gewählt, ansprechend und total passend.

Die Beschreibung des Buches passt nicht 100%ig zum Roman, denn weder steht der Roadtrip im Vordergrund und auch der Eindruck von lustigen Einschlägen, die diese Beschreibung macht, entspricht nicht dem Buch.

Ich würde das Buch auch nicht 100%ig als Drama sehen, sondern einfach als Roman.

Es ist eine sehr spannende, berührende und traurige Geschichte, die der Autor hier erzählt und was ein Fehler für Folgen haben kann.

Auch der Schreibstil und die Beschreibung der Protagonisten waren sehr gut.

Mich konnte dieses Debüt völlig überzeugen.