Profilbild von SaintGermain

SaintGermain

Lesejury Star
offline

SaintGermain ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SaintGermain über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2017

Harry Hole - Teil 1 / Where the wild roses grow

Der Fledermausmann
0

"Der Fledermausmann" ist der erste Fall von Jo Nesbøs unkonventionellem Kommissar Harry Hole aus Oslo. Darin reist Hole nach Australien, wo er gemeinsam mit einem ortsansässigen Kollegen, einem Aborigine, ...

"Der Fledermausmann" ist der erste Fall von Jo Nesbøs unkonventionellem Kommissar Harry Hole aus Oslo. Darin reist Hole nach Australien, wo er gemeinsam mit einem ortsansässigen Kollegen, einem Aborigine, den Mord an einer Norwegerin aufklären soll.

Das Buch ist rezensionsmäßig ja bisher sehr gemischt bewertet worden - von 1-5 Sterne ist alles vertreten. Angeblich ist es auch das schwächste Buch des Autors bzw. der Harry Hole - Reihe.

Ob das so ist kann ich noch nicht beantworten, da dies mein erstes Buch des vielgepriesenen norwegischen Autor war. Ich lese allerdings in Kürze Harry Holes neuesten (11.) Fall ("Durst").

Das Cover des Buches mit der Fledermaus passt gut zum Titel und auch gut zur Reihe, ist aber nicht sonderlich aussagekräftig oder auffallend.

Die Protagonisten und Orte werden sehr gut vom Autor dargestellt.

Ob es vom Autor so gewollt ist oder es hier ein Fehler von der Übersetzung war, weiß ich nicht; die Vermischung aus deutscher und englischer Sprache ist auf jeden Fall verwirrend und unnötig, denn manche Wörter kannte ich gar nicht (v.a. mitten in einem deutschen Satz) bzw. reden ja in Australien alle Englisch, dann hätte man das Buch gleich auf Englisch herausbringen sollte.

Ein weiterer Fehler, den ich am ehestem dem Übersetzer oder dem Verlag ankreiden muss ist der Name des Opfers. Meist heisst sie "Inger Holter", ca. jedes 3x allerdings "Inger Hoher".

Ebenso störend sind einige Tippfehler und sehr oft vergessene Satzzeichen.

Aber auch die Handlung selbst war einem Krimi nicht würdig. Natürlich war es ein Einstimmungsband und man möchte etwas über den Ermittler erfahren. In diesem Buch drehte sich allerdings die Hauptsache um Harry Hole selbst (bzw. seine Geschichte), ein weiterer großer Teil ging um Legenden und Geschichte von Australien. Dazu kamen noch einige Wissensausblicke in die Welt der Wissenschaft (z.B. Handy, Pawlow, etc.).

Der Fall an sich und die Ermittlungsarbeit nehmen nur einen geringen Teil ein.

Dies war zwar definitiv nicht mein letztes Buch des Autors - hier hoffe ich darauf, dass die anderen deutlich besser sind - dennoch kann ich dieses Buch nicht weiterempfehlen.

Fazit: Der Krimi kommt hier zu kurz, kein guter Beginn der Harry Hole-Reihe des berühmten norwegischen Autors. Keine Leseempfehlung - 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Witziger Landkrimi

Mordsacker
0

Klara Himmel ist samt ihrem Mann und ihrer Erwachsenen Tochter in einem neuen Leben auf dem Land angekommen. Als absoluter Stadtmensch kann sie kaum verstehen, warum ihr Mann hier als Dorfpolizist glücklich ...

Klara Himmel ist samt ihrem Mann und ihrer Erwachsenen Tochter in einem neuen Leben auf dem Land angekommen. Als absoluter Stadtmensch kann sie kaum verstehen, warum ihr Mann hier als Dorfpolizist glücklich sein kann. Noch dazu beginnt er im Garten Gemüse zu pflanzen. So hatte sie sich ihr Leben nicht vorgestellt. Als ihr Gatte aber mit Angina ans Bett gefesselt ist und im Dorf ein Toter in einer Güllegrube auftaucht glaubt Klara nicht wie ihr Mann an einen Unfall und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Zum Cover: Schönes ansprechendes Cover, wenn auch der Hahn eine Henne sein sollte und das blutige Messer nur bedingt etwas mit dem Buch zu tun hat.

Meine Meinung zum Buch: Dies war mein erstes Buch von Cathrin Moeller und ich bin positiv überrascht. Man darf sich das Buch nicht als megaspannenden Krimi vorstellen, auch wenn er am Schluß schon einiges an Spannung aufweisen kann. Was das Buch ausmacht ist Klara Himmel in ihrer ganz eigenen Art, wie sie einerseits sehr klug ist, andererseit sich selber immer wieder in Fettnäpfchen manövriert um diesen dann mit viel Geschick und viel Flunkerei wieder zu entkommen. Die Verwandlung der immer gestylten Stadtmaus in die Mistgabelschwingende Landfrau ist zum schreien komisch und erst die kriminelle Energie die in dieser Frau steckt. Das Buch hat mich am Anfang noch nicht so richtig fesseln können, doch mit den Seiten stieg auch die Sympathie für Klara und ihre Ermittlungen stetig an, bis ich zum Ende hin das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Fazit: Witziger Landkrimi der den Fokus auf Klara Himmel hat die mit viel Ausgefuchstheit besticht. Daumen hoch für das Buch.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Herbie + Julius - Teil 7

Abendlied
0

Herbie Feldmann wird mit seinem imaginäreren Freund Julius plötzlich Chaufffeur des alternden Schlagerstars Teddy Marco. Im Outlet-Shop seiner Freundin wird eine Leiche gefunden und Teddy hat genau zu ...

Herbie Feldmann wird mit seinem imaginäreren Freund Julius plötzlich Chaufffeur des alternden Schlagerstars Teddy Marco. Im Outlet-Shop seiner Freundin wird eine Leiche gefunden und Teddy hat genau zu dieser Zeit das Geschäft leergeräumt.

Das Cover des Buches passt zum Buch, ist aber etwas nichtssagend.

Der Schreibstil des Autors ist sehr gut, Protagonisten und Orte werden sehr gut dargestellt.

Obwohl es bereits der 7. Fall für das ungewöhnliche Duo ist, war es mein erster dieser Reihe. Trotzdem kam ich sofort in die Geschichte rein.

Das Buch ist kein reiner Krimi, sondern eher ein Krimödie, also eine Mischung aus Krimi und Komödie. Alleine die Kommentare von Julius machen das Lesen des Buches schon lesenswert.

Und trotzdem läuft nebenbei ein wirklich spannender Kriminalfall, der es in sich hat.

Die Spannung und der Humor sind in dieser Geschichte das ganze Buch über auf sehr hohem Niveau; die Auflösung des Falles ist bis zum letzten Viertel des Buches in keinster Weise vorhersehbar.

Fazit: Wer Lokalkrimis (Eifel) und Humor mag, wird dieses Buch lieben.

Veröffentlicht am 08.09.2017

unglaubwürdig, unlogisch, langatmig

Runaway
0

Frederick Hagel kommt in eine forensische Psychiatrie wegen Mordes an seiner Frau. An den Mord kann sich Frederick nicht erinnern. Nachdem er bei einem Baseball-Spiel glaubt seine Frau gesehen zu haben, ...

Frederick Hagel kommt in eine forensische Psychiatrie wegen Mordes an seiner Frau. An den Mord kann sich Frederick nicht erinnern. Nachdem er bei einem Baseball-Spiel glaubt seine Frau gesehen zu haben, bricht er aus und versucht sie zu finden.

Das Cover des Buches ist nicht wirklich der Burner, trotzdem hat es mich angesprochen und gefällt mir.

Der Schreibstil des Autors ist gut, Personen und Orte werden sehr gut beschrieben.

Auch die Idee die dem Buch zu Grunde liegt ist gut und interessant.

Der Beginn des Buches ist spannend, kurzatmig und wirklich gut geschrieben.

Insgesamt erinnert die Thematik des Buches an den Film "Doppelmord".

Damit endet es allerdings schon mit dem Positiven.

Denn spätestens ab der Mitte häufen sich Unglaubwürdigkeiten, Unlogik und es wird langatmiger.

Einige Beispiele:

- Dass jemand wegen Mordes ohne Leiche eingesperrt wird, ist unglaubwürdig. So viele Polizisten, Ärzte etc. kann man nicht bestechen.

- Dass man sich nach Einnahme von 3000 mg Seroquel noich die Pulsadern aufschneiden kann, finde ich unrealistisch. Da bewegt sich keiner mehr.

- Frederick bricht aus der Psychiatrie aus; 3 Monate später sucht er in aktuellen Zeitungen, ob über ihn berichtet wird. Für die Zeitungen ist das sicher nicht mehr interessant, denn da zählt nur das Aktuelle.

- Dass man einen Führerschein in einer Patientenakte findet mag zwar für die Geschichte wichtig sein, hätte ich aber noch nie gesehen. Und ich arbeite als Krankenpfleger.

- Ist 1988 wirklich Anfang der 80er?

- Frederick arbeitet für kurze Zeit in einem Restaurant. Dort muss er wirklich sehr gut verdient haben, denn damit leistet er sich diverse Motels und diverse Mietautos.

- Der Prolog ist zwar spannend - ich kann ihn allerdings nicht wirklich in die Geschichte einordnen.

- Ab der Mitte sind sehr ausschweifende Erklärungen und Beschreibungen (Stichwort: Bär und Wolf), die langatmig und unnütz sind.

- Das Ende kam dann doch etwas abrupt, einige Fragen (z.B. Joanna) blieben ungeklärt.

Fazit: Gute Grundidee aber schlechte Umsetzung für ein Buch über das man sich letztendlich ärgern muss.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Patterns of Force

Gefangene der Zukunft
0

Joe und Vivianne werden bei ienem Gewitter aus der Gegenwart ins Jahr 2150 geschleudert. Dort wird Europa von einem Nazi-Regime beherrscht; Vivianne und Joe schliessen sich dem Widerstand an.

Das Cover ...

Joe und Vivianne werden bei ienem Gewitter aus der Gegenwart ins Jahr 2150 geschleudert. Dort wird Europa von einem Nazi-Regime beherrscht; Vivianne und Joe schliessen sich dem Widerstand an.

Das Cover des Buches ist gut gemacht und passt zum Thema.

Ich finde Zeitreise-Stories und SF-Bücher immer spannend und lese sie auch gerne. So machte mich auch bei diesem Buch die Inhaltsangabe sehr neugierig.

Allerdings war ich diesmal doch ein wenig enttäuscht. Die Story an sich klingt sehr vielversprechend, alelrdings wurde einiges verabsäumt. EIniges erinnerte auch an die Star Trek - Folge "Patterns of Force".

1. Die Inhaltsangabe passt nicht 100%ig, denn dieses Ereignis aus dem Jahr 2016 alles ändern könnte ist doch etwas irreführend.

2. Der Schreibstil ist relativ einfach vom Satzbau her, zum anderen bleiben die meisten Protagoisten farb- bzw. gesichtslos, denn Vivianne und Joe werden fast gar nicht beschrieben, obwohl sie die Hauptfiguren sind.

3. Stattdessen beginnt das Buch mit Belanglosigkeiten über Joe und Vivianne, die weder für das Verständnis der Personen, noch für die Geschichte notwendig sind.

4. Einige Logikfehler. Hauptsächlich: Warum versuchen Joe und Vivianne nicht einmal eine Möglichkeit zu finden in die Gegenwart zurückzureisen, wo diese doch eigentlich die viel bessere Zeit ist?

5. Gerade zum Schluss zu geht alles sehr rasant, doch das Ende ist offen. Es bleiben viele Fragen unbeantwortet, es gibt aber auch keine Hinweise auf eine Fortsetzung.

Insgesamt konnte mich nur der Mittelteild es Buches einigermassen überzeugen, die Handlung war aber insgesamt gut und mit dem Schreibstil konnte ich mich im Laufe des Buches immer besser anfreunden.

Dies alles führte zu einer mittleren Bewertung von 3 Sternen.

Fazit: Idee gut, Umsetzung leider nicht ganz geglückt