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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2022

Immer tragisch

Das vergessene Vietnam – Die Hölle im Indochinakrieg 1946-1954
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In „Das vergessene Vietnam – Die Hölle im Indochinakrieg 1946-1954: Kriegserinnerungen Südtiroler Söldner in der Fremdenlegion“ von Luca Fregona wird die Geschichte dreier junger Männer erzählt, die sich ...

In „Das vergessene Vietnam – Die Hölle im Indochinakrieg 1946-1954: Kriegserinnerungen Südtiroler Söldner in der Fremdenlegion“ von Luca Fregona wird die Geschichte dreier junger Männer erzählt, die sich einem Krieg stellten der heute fast in Vergessenheit geraten ist.
Authentisch erzählt und mit Original-Aufnahmen versehen, berichtet Luca Fregona von den hinterlistigen Anwerbungen, über die schlimmen Zustände, hin zu den dramatischen Entwicklungen zum Ende des Kriegs. Teils freiwillig, teils gezwungen, traten die Männer der Fremdenlegion bei und wurden als „Kanonenfutter“ an die Front geschickt. Eindrückliche Schilderungen einer tragischen Zeit und Geschichten dreier Leben, deren Weg sich in kilometerweiter Ferne kreuzen.
Ein Buch, dass ich gerne empfehle und welches einem stark in Erinnerung bleibt. Großen Dank an den Autor, der die Geschichten von Beniamino Leoni, Emil Stocker und Rudi Altadonna somit am Leben hält.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Scharfsinniger Thriller mit exaktem Timing

Die Cellistin
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In „Die Cellistin“ von Daniel Silva wird der Oligarch Wiktor Orlow im Jahr 2021 tot in seiner Wohnung aufgefunden - durch das Gift „Nowitschok“ getötet. Der Ermittler Gabriel Allon begibt sich auf Spurensuche ...


In „Die Cellistin“ von Daniel Silva wird der Oligarch Wiktor Orlow im Jahr 2021 tot in seiner Wohnung aufgefunden - durch das Gift „Nowitschok“ getötet. Der Ermittler Gabriel Allon begibt sich auf Spurensuche in ganz Europa und macht Bekanntschaft mit einer russischen Untergrundorganisation. Brandaktuelle Themen werden hier gekonnt vereint - Fiktion gepaart mit politischen Themen, Terrorismus, Agentenmysterium, Verschwörungen und Geldwäsche. Gemeinsam mit der Finanzexpertin Isabel Brenner begibt Gabriel sich auf Tätersuche.

Auch wenn es sich um einen Teil einer ganzen Reihe handelt, so fand ich schnell in die Handlung hinein und die Unkenntnis über die vorherigen Bände war mir nicht hinderlich. Mit knapp 450 Seiten kein kurzes Buch, jedoch sehr gut und flüssig zu lesen, auch wenn die Charaktere schon sehr klischeehaft aufgebaut sind. Gerade die gekonnte Kombination aus Fiktion und Realität macht dieses Buch aber zu einem spannenden und brisanten Thriller, der fast zu keinem treffenderen Zeitpunkt hätte erscheinen können. Eine klare Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Blind vor Wut

Der Geruch von Wut
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In „Der Geruch von Wut“ von Gabriele Clima sucht Alex nach dem tödlichen Autounfall seines Vaters Halt, den er vermeintlich bei den „Black Boys“ findet; einer Gruppierungen mit rechtem Gedankengut. Getrieben ...

In „Der Geruch von Wut“ von Gabriele Clima sucht Alex nach dem tödlichen Autounfall seines Vaters Halt, den er vermeintlich bei den „Black Boys“ findet; einer Gruppierungen mit rechtem Gedankengut. Getrieben von Vorwürfen und Hass gegenüber dem Autofahrer, begibt Alex sich in eine ganz andere Welt, als er sie bislang kannte. Und am Ende erwartet ihn die Erkenntnis, dass einzig und alleine seine Familie der Fels in der Brandung ist.

Themen wie Halt, Unterstützung, Hoffnung, Wut, Neuanfang finden sich in „Der Geruch von Wut“ wieder, kommen alles in allem meiner Meinung nach aber viel zu kurz. Ein Buch mit einem solchen gewaltigen Thema auf nicht einmal 200 Seiten einzubetten kann nur schwerlich gelingen. Schwierig fand ich auch die Verherrlichung von people of color, als seien sie allesamt hilfsbereit und ohne jeden Makel. Eigenschaften eines Menschen können weder einer Hautfarbe, einem Geschlecht o.ä. zugeschrieben werden. Wie viele andere schon geschrieben haben, ein Buch dass mehr Potential hat. Trotzdem sehr lesenswert!


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Veröffentlicht am 06.09.2022

Paula Haydorns nächster Fall

Das Kind der Lügen
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In Hamburg, Ende der 1920er Jahre, verschwindet das Kind der Signe von Arnsberg. Die Kripobeamten nehmen die hysterische wohlhabende Dame nicht sonderlich ernst, mit Ausnahme von Paula Haydorn – einer ...

In Hamburg, Ende der 1920er Jahre, verschwindet das Kind der Signe von Arnsberg. Die Kripobeamten nehmen die hysterische wohlhabende Dame nicht sonderlich ernst, mit Ausnahme von Paula Haydorn – einer der ersten Kripobeamtinnen der Stadt. Mit Fleiß und Ehrgeiz kniet sie sich in die Ermittlungen.
Gibt es das Mädchen überhaupt? Wer hat es entführt? Und warum? Neben Signe, geraten auch ihr Chauffeur sowie eine alte Freundin ins Visier der erfahrenen Ermittler. Insbesondere Signe macht es den Ermittlern durch ihr Verhalten jedoch nicht einfach dem Verbleiben der kleinen Dorothee auf die Spur zu kommen.

Helga Glaesener konstruiert wieder einmal einen komplexen Handlungsstrang, der nach und nach sehr elegant aufgelöst wird. Während des Hörens drängt sich einem immer mehr das Gefühl auf nicht mehr zu wissen „Wem kann ich glauben?“. Mit historischen Fakten untermauert und von Sprecherin Christiane Marx wunderbar gelesen ist Helga Glaesener erneut ein spannender Kriminalroman gelungen, den ich hiermit wärmstens weiterempfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Es ist nie zu spät andere Wege einzuschlagen

Veränderungsgetümmel
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Bei Anne läuft es beruflich deutlich besser als in ihrem Privatleben. Zwei Ehen sind gescheitert und ihr Sohn genießt mit Mitte 20 immer noch das „Hotel Mama“. Während eines beruflichen Online-Interviews ...

Bei Anne läuft es beruflich deutlich besser als in ihrem Privatleben. Zwei Ehen sind gescheitert und ihr Sohn genießt mit Mitte 20 immer noch das „Hotel Mama“. Während eines beruflichen Online-Interviews lernt sie Robert kennen und es kommt zu einem kurzen Flirt. Da er in Hamburg lebt und sie in Köln verschwendet sie jedoch keinen weiteren Gedanken an ihn. Um ihrem Alltag mal zu entfliegen begibt sie sich gemeinsam mit ihrer Freundin Linda in einen wohlverdienten Urlaub nach Hamburg. Dort lernen die beiden zwei reizende ältere Damen kennen, sowie den Sohn von einer der beiden. Es ist doch tatsächlich der Journalist dem sie das Online-Interview gab. Die Begegnungen lassen Anne allmählich aus ihrem eingefahrenen Leben ausbrechen und bereiten neue Wege. Aber ist sie denn wirklich bereit dafür? Will sie eine Risiko eingehen? Sie hat einen Sohn, einen Job … das kann sie doch nicht einfach zurück lassen.
Dann taucht auch plötzlich noch ihr Ex auf, der sie vormals betrogen hatte und versucht sie zurückzugewinnen.
Wie wird Anne sich entscheiden? Hält sie mit knapp über 50 Jahren an ihrem Leben fest oder wagt sie es neue Wege zu gehen? Bringt sie den Mut Veränderungen einzugehen auf?

Katharina Mosel zeichnet hier eine wirklich tolle Story, mitten aus dem Leben gegriffen. Oftmals trauen Menschen sich ab einem gewissen Alter nicht mehr ein Risiko einzugehen. Die Verpflichtungen wiegen vermeintlich zu schwer. Doch ist es wirklich zu spät? Oder fehlt einem einfach nur der Mut sich ins Unbekannte zu stürzen? Die Charaktere sind alle sehr authentisch beschrieben und durch die detaillierten und guten jeweiligen Beschreibungen gelingt es mir als Leserin auch sehr gut mich in die Handlung einzufinden. Es macht einfach Spaß die Geschichte von Anne zu begleiten und ihre Entwicklung zu verfolgen. Danke für diese schöne Unterhaltung. Eine klare Leseempfehlung meinerseits!

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