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Veröffentlicht am 19.10.2022

Faszinierende Tierwelt vor unserer Tür

Stadt, Land, Fuchs
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Entgegen der Erwartung mancher leben unsere heimischen Säugetiere nicht nur draußen auf dem Land, sondern – mal mehr, mal weniger heimlich – auch in unseren Städten, die manche Tiere mittlerweile sogar ...

Entgegen der Erwartung mancher leben unsere heimischen Säugetiere nicht nur draußen auf dem Land, sondern – mal mehr, mal weniger heimlich – auch in unseren Städten, die manche Tiere mittlerweile sogar bevorzugen. Einer, der sich damit auskennt, der Biologe Josef Reichholf, nimmt uns mit auf eine Reise in die erstaunliche Welt unserer Säugetiere.

Mehr über unsere heimische Tierwelt zu erfahren und nicht nur immer über exotische und weit entfernt lebende Arten zu staunen, das klang für mich besonders interessant. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis verrät auch gleich die große Bandbreite an Säugetieren, mit denen sich dieses Buch beschäftigt: Vom Wolf über die verschiedensten Mäusearten, bis hin zum Biber und den heimischen Fledermausarten – hier dürfte für jeden Tierfreund etwas dabei sein.

Ich fand es unheimlich faszinierend, wie viel neue und erstaunliche Details man über die einzelnen Tierarten und ihr Leben in unserer Mitte erfährt, aber auch über die größeren (historischen) Zusammenhänge mit Politik und Wirtschaft. Die Kapitel zu den einzelnen Tieren sind nicht immer gleichermaßen ausführlich – manche hätten auch etwas knapper gehalten sein können, andere fand ich so faszinierend, dass ich gerne noch mehr erfahren hätte. Als besonders ansprechend empfand ich auch den Schreibstil, der viele Informationen auch in Anekdoten und eine ordentliche Portion Humor verpackt.

Alles in allem enthielt das Buch für mich eine Vielzahl an faszinierenden Informationen über unsere heimischen Säugetiere, die zwar ins Detail gehen, aber auch für Laien wie mich wunderbar aufbereitet wurden. Allen, die sich für die Tierwelt vor unserer Tür und das Zusammenleben von Mensch und Tier interessieren, kann ich dieses Buch also wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 30.09.2022

Dark Academia mit ausgeklügeltem Magiesystem

The Atlas Six
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Ein Geheimnis, das nur wenige kennen: Die Bibliothek von Alexandria hat ihren Untergang nur vorgetäuscht. Alle zehn Jahre erhalten sechs Magier mit besonderen Fähigkeiten die Chance, Mitglied in dieser ...

Ein Geheimnis, das nur wenige kennen: Die Bibliothek von Alexandria hat ihren Untergang nur vorgetäuscht. Alle zehn Jahre erhalten sechs Magier mit besonderen Fähigkeiten die Chance, Mitglied in dieser geheimen Gesellschaft zu werden und somit Zugriff auf das in der Bibliothek verborgene Wissen zu erhalten. Der Haken: Einer der sechs Anwärter bleibt auf der Strecke.
Der große Hype im englischsprachigen Raum um dieses Buch hat auf jeden Fall dafür gesorgt, dass meine Erwartungen an dieses Buch relativ hoch gesteckt waren. Mir stellte sich vor allem die Frage, ob die Geschichte nicht bereits schon mehrfach geschrieben wurde: Geheimgesellschaft, mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Fähigkeiten, alle müssen gegeneinander antreten. Tatsächlich aber fand ich dieses Buch erfrischend anders.
Es mag sein, dass es ähnliche Geschichten gibt, aber insbesondere das ausgeklügelte, ja geradezu wissenschaftliche Magiesystem und auch der Schreibstil, in dem kein Blatt vor den Mund genommen wird, haben sich eindeutig von anderen Büchern abgehoben. Wenn man das Buch bei Dark Academia einordnet, dann ist die Geschichte mindestens genauso „finster“ wie sie „akademisch“ ist – und zwar ganz oft auf eine psychologische, zwischenmenschliche Art und Weise, und das hat dieses Buch für mich so spannend gemacht.
Gegen Ende haben sich die Ereignisse etwas überschlagen, da hätte ich mir etwas mehr Seiten und/oder Übersicht gewünscht. Nichtsdestotrotz war es insgesamt ein tolles Leseerlebnis, das ich in jedem Fall im zweiten Band fortsetzen werde.

Veröffentlicht am 30.09.2022

Rätselhafte Kräfte in einer dystopischen Welt

Spring Storm 1: Blühender Verrat
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In einer zukünftigen, recht düsteren Welt, die aus Menschen und sogenannten Cosmics besteht, wird Cora als Mensch eingestuft und scheint trotzdem eine ganz besondere Gabe zu haben: Sie hat immer Glück ...

In einer zukünftigen, recht düsteren Welt, die aus Menschen und sogenannten Cosmics besteht, wird Cora als Mensch eingestuft und scheint trotzdem eine ganz besondere Gabe zu haben: Sie hat immer Glück und nichts scheint ihr etwas anhaben zu können. Als die Möglichkeit besteht, an der Academy of Cosmic Powers aufgenommen zu werden, ergreift sie diese. Vielleicht kann sie hier mehr über ihre eigene Kraft herausfinden…
Als Leser wird man hier in eine ganz besondere dystopische Welt geworfen, die unheimlich faszinierend und rätselhaft zugleich ist. Auch wenn es eine völlig fremde Welt ist, gelingt es der Autorin in den ersten Kapiteln, dass es für den Leser nicht überwältigend, sondern einfach nur richtig interessant ist.
Cora als Protagonistin hat mir gut gefallen: Sie ist selbstbewusst und weiß, was sie will, und trotzdem hat sie auch Zweifel und sieht die Dinge nicht in Stein gemeißelt, sondern stellt sie auch in Frage. Ihre „Kraft“ ist wirklich rätselhaft und als Leser erfährt man erst nach und nach Einzelheiten zu ihrer Vergangenheit. Als Figur nimmt sie viel Raum ein, Nebencharaktere werden erst nach und nach etwas entwickelt, was für mich aber völlig in Ordnung war. Im nächsten Band darf es dann aber auch hier etwas ins Detail gehen.
Gegen Ende zieht die Spannung noch einmal richtig an und es gibt einige unerwartete Wendungen, bei denen ich wohl erst den zweiten Band lesen muss, um zu wissen, ob sie mich 100%ig packen können. Das Worldbuilding fand ich aber wirklich so klasse, dass ich es gar nicht erwarten kann, zu erfahren, wie es mit Cora weitergeht.

Veröffentlicht am 20.09.2022

Fantastisch-romantische Reise durch die Zeitfalten

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Als untalentiertes Mitglied einer alteingesessenen und ziemlich schrägen Nekromantenfamilie hat es Emily Seymour ganz und gar nicht einfach. Als ihr aber bei einem nächtlichen Ritual auf dem Friedhof dann ...

Als untalentiertes Mitglied einer alteingesessenen und ziemlich schrägen Nekromantenfamilie hat es Emily Seymour ganz und gar nicht einfach. Als ihr aber bei einem nächtlichen Ritual auf dem Friedhof dann auch noch ein Missgeschick passiert und sie versehentlich den Tod des sympathischen und gutaussehenden Ashton, Sohn einer rivalisierenden Nekromantenfamilie, verschuldet, ist das definitiv ein guter Grund die Flucht zu ergreifen…
Jennifer Alice Jager konnte mich bereits mit ihrer „Chroniken der Dämmerung“-Dilogie sehr begeistern. Ihr neuestes Werk hat nun einen ganz anderen, etwas jugendlicheren und weniger epischen Stil, aber ich mochte die Geschichte um Emily und Ashton sehr.
Der tolle Schreibstil der Autorin ist sicherlich ein Grund mit dafür, aber auch die wirklich liebenswerten Figuren – allen voran die Protagonistin und ihr „Gegenpart“ – haben es mir sehr leicht gemacht, in die Geschichte abzutauchen. Besonders gelungen fand ich außerdem die fantastischen Elemente, allen voran die Reisen durch die Zeitfalten.
Insgesamt ist das Buch eher für ein jugendliches Zielpublikum, aber das hat meiner Lesefreude keinerlei Abbruch getan und ich freue mich jetzt schon riesig auf die Fortsetzung. Wer böse Cliffhanger nicht mag, sei an dieser Stelle vorgewarnt.

Veröffentlicht am 01.09.2022

Tolle Idee und atmosphärische Umsetzung

Das Buch der Seelen
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Angesichts dessen, dass Elsies Familie ein Fotostudio gehört, begleiten Kameras und Fotos sie schon ihr ganzes Leben lang. Besonders am Herzen liegt ihr aber auch ein uraltes Fotoalbum, das sie vor vielen ...

Angesichts dessen, dass Elsies Familie ein Fotostudio gehört, begleiten Kameras und Fotos sie schon ihr ganzes Leben lang. Besonders am Herzen liegt ihr aber auch ein uraltes Fotoalbum, das sie vor vielen Jahren auf dem Dachboden gefunden hat. Als ihr dieses eines Tages abhandenkommt, ist sie verzweifelt – und dann schockiert, als die darin abgelichteten Personen auf einmal im realen Leben auftauchen.
Eine neue Geschichte von Mechthild Gläser, inspiriert vom Klassiker „Das Bildnis des Dorian Gray“, die auch noch in Edinburgh spielt – die Idee und das Setting konnten mich schon einmal sehr begeistern. Auch der Schreibstil der Autorin hat mir hier wieder gut gefallen. Einige Abschnitte habe ich auch als Hörbuch gehört, welches ich an dieser Stelle sehr empfehlen kann.
Die Umsetzung der von Dorian Gray inspirierten Teile fand ich sehr gelungen und ich mochte insbesondere die düstere Atmosphäre in den Rückblenden und die „Kreaturen“, insbesondere einen ganz bestimmten Geisterhund. Mit Elsie sowie der zarten Liebesgeschichte zwischen ihr und Aidan wurde ich leider nicht so ganz warm – an einigen Stellen hätte ich mir dann doch etwas mehr Reife gewünscht.
Insgesamt hat mir das Buch ein paar schöne atmosphärische und spannende Lesestunden in Edinburgh. Der Altersempfehlung des Verlags für Leser:innen ab 12 Jahren kann ich mich voll und ganz anschließen.