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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2021

Definitiv ein Highlight, das einem nahegeht

Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)
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Mason ist ein außergewöhnlicher Junge: Rein äußerlich nimmt es so schnell niemand mit ihm auf, im Inneren ist er der liebenswerteste Kerl überhaupt. Er hat es nicht leicht im Leben und lässt sich doch ...

Mason ist ein außergewöhnlicher Junge: Rein äußerlich nimmt es so schnell niemand mit ihm auf, im Inneren ist er der liebenswerteste Kerl überhaupt. Er hat es nicht leicht im Leben und lässt sich doch nie unterkriegen. Seine freie Zeit verbringt er draußen, meist zusammen mit dem Nachbarshund und seinem neuen Freund Calvin. Als Letzterer jedoch verschwindet, tauchen viele Fragen auf – auch im Hinblick auf den tödlichen Unfall seines besten Freundes vor nicht allzu langer Zeit.
Mason und seine Sichtweise auf die Welt haben mich schlichtweg begeistert. Von der ersten Seite an fand ich es spannend, die Geschichte durch seine Augen mitzuverfolgen: Er wird in der Schule größtenteils schikaniert und auch im Ort eher argwöhnisch betrachtet und trotzdem resigniert er nicht, sondern betrachtet alles und jeden erst einmal unvoreingenommen.
Als Leser geht es einem oft sehr nahe, wie mies Mason behandelt wird. Glücklicherweise hat Mason auch einige auf seiner Seite, so dass auch viele schöne Momente die miesen ausgleichen: Die Sozialarbeiterin an der Schule, Miss Blinny, der Nachbarshund, der ihn abgöttisch liebt, und sein neuer Freund Calvin, mit dem er große Pläne schmiedet.
Als die Geschichte bei Calvins Verschwinden dann Fahrt aufnimmt, wurde es außerdem wahnsinnig spannend, so dass ich das Buch bis zum Schluss nicht mehr beiseitelegen konnte – selten habe ich so sehr mitgezittert und auf ein gutes Ende gehofft.

Veröffentlicht am 11.05.2021

Klang- und Gedankenwelten

Der Klang der Wälder
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Gegen Ende der Schulzeit begegnet Tomura dem Klavierstimmer Itadori-san und ist so begeistert vom Klang des Klaviers, dass er daraufhin beschließt, nach seinem Abschluss selbst eine Ausbildung als Klavierstimmer ...

Gegen Ende der Schulzeit begegnet Tomura dem Klavierstimmer Itadori-san und ist so begeistert vom Klang des Klaviers, dass er daraufhin beschließt, nach seinem Abschluss selbst eine Ausbildung als Klavierstimmer zu absolvieren. Die Ausbildung ist jedoch erst der Anfang seines Bestrebens, ebenso gut wie sein großes Vorbild zu werden.
Die Geschichte um Tomura las sich überraschend leicht und schnell, obwohl sich ein Großteil des Buches ausschließlich um dessen Gedanken dreht. Häufig lassen sich die Gespräche und Gedanken rund um das Klavierstimmen im Speziellen und Musik im weiteren Sinne sicherlich auf andere Bereiche des Lebens übertragen. Allerdings stelle ich es mir sehr abstrakt vor, wenn man als Leser selbst gar keinen Bezug zum Klavier hat.
Der Schreibstil ist schlicht und wunderschön poetisch und konnte mich von Anfang an begeistern. Auch wenn die Gedankengänge von Tomura von Zeit zu Zeit abschweifen, empfand ich das immer als passend und nie zu ausschweifend. Die japanische Kultur schimmert natürlich an vielen Stellen durch, aber für mich lag das Hauptaugenmerk auf Tomuras persönliche Entwicklung, die ich sehr gelungen und, ganz ohne jede Action, richtig spannend fand.
Wer gerne einmal Pause von Drama und Action haben möchte und sich für Musik begeistern kann, der wird an dieser ruhigen, aber niemals langweiligen Geschichte viel Freude haben.

Veröffentlicht am 10.05.2021

Aufregende magische neue Welt

Amari und die Nachtbrüder
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Amari fragt sich regelmäßig, was aus ihrem älteren Bruder Quinn geworden – ihr Held, der praktisch von einem auf den anderen Tag verschwand – als sie eines Tages ein merkwürdiges Paket erhält. Sie bekommt ...

Amari fragt sich regelmäßig, was aus ihrem älteren Bruder Quinn geworden – ihr Held, der praktisch von einem auf den anderen Tag verschwand – als sie eines Tages ein merkwürdiges Paket erhält. Sie bekommt die Chance an der Teilnahme an einem Sommercamp, das auch ihr Bruder besuchte, und sieht darin eine Gelegenheit, mehr über sein merkwürdiges Verschwinden zu erfahren. Tatsächlich aber eröffnet sich hiermit eine ihr völlig unbekannte Parallelwelt voller Magie…
Oh, was hatte ich für einen Spaß beim Lesen! Tatsächlich, das gleich vorneweg, gab es etliche Parallelen zu Harry Potter, aber das hat mich eigentlich wenig gestört, da mich die Geschichte durch viele eigene unterhaltsame und aufregende Details, aber auch mit einem wirklich guten Spannungsbogen durchweg richtig gut unterhalten hat.
Als Highlight empfand ich außerdem Amari: Sie ist eine wirklich sympathische Protagonistin, die mich mit ihrer Denkweise und Persönlichkeit oft begeistert hat. Ihr familiärer und kultureller Hintergrund hat sie für mich noch einmal zu einer glaubwürdigeren und plastischeren Figur und auch das Buch insgesamt vielschichtiger gemacht. Ihre Freundschaften zu ihrer auch sehr speziellen Mitbewohnerhin Elsie und dem vorscheinbar so gut integrierten Dylan fand ich ebenfalls sehr gut entwickelt und immer wieder spannend.
Das Finale war ein richtiger „Showdown“, das hätte ich mir fast ein bisschen langsamer gewünscht, da hatte ich das Gefühl, gar nicht alles richtig mitzubekommen – aber vielleicht war das ja auch genau richtig, um zu verstehen, wie es Amari ergangen ist.
Alles in allem werde ich die Geschichte in sehr guter Erinnerung behalten und gerne weiterempfehlen. Sollte es denn eine Fortsetzung geben, werde ich Amaris Geschichte auf jeden Fall weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 10.05.2021

Eine schöne Idee, durchwachsene Umsetzung

Das Faultier bewegt sich wie Opa
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Die Idee ist ein schöne, wie ich finde: Es gibt fast nichts Lustigeres als die Sprüche, die kleine (und größere) Kinder so von sich geben. In diesem Buch hat man fleißig gesammelt und die besten Kindersprüche ...

Die Idee ist ein schöne, wie ich finde: Es gibt fast nichts Lustigeres als die Sprüche, die kleine (und größere) Kinder so von sich geben. In diesem Buch hat man fleißig gesammelt und die besten Kindersprüche in thematisch sortierten Kapiteln zusammengestellt. Dazwischen gibt es mal längere und mal kürzere Überleitungen der Autorinnen sowie sogenannte „Extras“, die in farblich abgesetzten Boxen eingefügt sind und ein wenig zusätzliches Wissen vermitteln möchten.
Ich hatte mich auf eine leichte Lektüre für zwischendurch gefreut, muss aber leider sagen, dass ich dabei keine Tränen mehr gelacht habe, wie das noch bei der Leseprobe der Fall gewesen war. Tatsächlich sind immer wieder wirklich witzige Sprüche dabei, aber ich vermute, die Menge führt dazu, dass sie nach und nach nicht mehr ganz so lustig sind. Irgendwie leben diese Kindersprüche doch von der Situation, in der sie ausgesprochen werden.
Die Überleitungen und Extras haben mir leider bald nicht mehr gefallen: Ich habe sie teilweise als erzwungen lustig empfunden und ich fand es etwas verwirrend, weil die Tipps in den Extras zwischen ernstgemeint und überspitzt schwankten. Die thematische Aufteilung fand ich hingegen recht gelungen.

Veröffentlicht am 19.04.2021

Ein ganz besonderes, mutiges Mädchen

Echo Mountain
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Auf Grund der Wirtschaftskrise zieht Ellie mit ihrer Familie aus der Stadt in die Wildnis am Echo Mountain. Nach einer schweren ersten Zeit hat sich die Familie einigermaßen eingerichtet, da fällt Ellis ...

Auf Grund der Wirtschaftskrise zieht Ellie mit ihrer Familie aus der Stadt in die Wildnis am Echo Mountain. Nach einer schweren ersten Zeit hat sich die Familie einigermaßen eingerichtet, da fällt Ellis Vater durch einen schweren Unfall ins Koma. Die Familie muss sich nun ohne den Mann des Hauses zurechtfinden.
Anders als ihre große Schwester, die die Stadt sehr vermisst und keinen Gefallen am neuen Zuhause findet, ist Elli ein ganz besonderes Mädchen mit einer großen Liebe zur Natur und der Wildnis, die die Familie umgibt. Sie verbringt den Großteil ihrer Zeit draußen und erkundet die Umgebung. Besonders interessiert sie sich für Heilmittel aus der Natur – natürlich nicht zuletzt wegen ihres Vaters, der unverändert im Koma liegt und dem sie so gerne helfen möchte. Was sie außerdem auszeichnet, ist ihr besonders ausgeprägtes Mitgefühl für ihre Mitmenschen – aber auch für die Tiere in ihrer Umgebung. In dieser Hinsicht hat mich Ellie sehr begeistert und ich habe unglaublich gerne ihre Gedanken und Ideen gelesen, wie sie diese immer wieder weiterentwickelt und nicht aufgibt. Ab und zu hatte sie einige ganz schön verrückte Einfälle, die aber auch sehr mutig und immer recht unterhaltsam waren.
Insgesamt habe ich das Buch unglaublich gerne gelesen und die Geschichte – aber auch die Beschreibungen zur Natur und den medizinischen Aspekten – durchweg als spannend und interessant empfunden. Der Autorin gelingt es unglaublich gut, die Figuren der Geschichte wirklich menschlich und nie schwarz-weiß zu zeichnen, so dass es leicht fällt, mit ihnen mitzufühlen. Ich werde „Echo Mountain“ auf jeden Fall gerne weiterempfehlen und mir selbst auch noch die anderen Werke der Autorin ansehen.