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Veröffentlicht am 13.08.2022

Billige Effekthascherei und ein verheerender Ermittlungsfehler

Tote Augen
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TW: Folter, sexualisierte Gewalt (an Kindern), Stalking

Inhalt:
Eine grausam gefolterte Frau wird - wohl auf der Flucht vor ihrem Peiniger - angefahren und bei der Untersuchung des Unfallorts stellt sich ...

TW: Folter, sexualisierte Gewalt (an Kindern), Stalking

Inhalt:
Eine grausam gefolterte Frau wird - wohl auf der Flucht vor ihrem Peiniger - angefahren und bei der Untersuchung des Unfallorts stellt sich heraus, dass es mindestens ein weiteres Opfer geben muss. Für das Ermittlertrio aus Sara Linton, Faith Mitchell und Will Trent beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.


Meine Meinung:
Das Buch lag schon lange lange auf meinem SuB und nachdem mich "Dreh dich nicht um" von Karin Slaughter vor einiger Zeit zwar unterhalten, aber nicht komplett überzeugen konnte, wollte ich der Autorin noch einmal eine Chance geben. Schliesslich kenne ich einige Leute, welche auf ihre Thriller schwören.
Der Anfang beginnt mit einem Schocker, dann zieht sich die Handlung über ca. 200 Seiten sehr, bis endlich wieder ein wenig Fahrt aufkommt. Was mich stört: der Fokus wird nicht so sehr auf den Täter und seine Motive, seine Handlungen, seine Spuren usw. sowie auf die Täterjagd an sich gelegt, sondern lediglich auf die Brutalität, mit der er seine Opfer foltert. Dies ist in meinen Augen reisserisch und der Handlung nicht dienlich geschrieben. Mir ist bewusst, dass wohl genau diese Schockerszenen bei einzelnenen Leser*innen sehr gut ankommen, weil sie definitiv für Gänsehaut sorgen, ein solide geschriebener Thriller beinhaltet für mich aber noch viel mehr, muss vielschichtiger sein, muss klar aufzeigen, warum etwas passiert und muss vor allem vor Spannung triefen.
Vielmehr werden aber das Ermittlerteam und die privaten Sorgen und Nöte dieses Trios sehr in der Vordergrund gerückt, war für einige sicher spannend zu lesen ist, mir persönlich hätte das nicht so detailliert sein müssen. Viel lieber hätte ich erfahren, weshalb der Täter so handelt, wie er es tut...
Sehr, sehr, sehr genervt hat mich, dass nach 500 Seiten klar wird, dass ein deutlicher Ermittlungsfehler am Anfang (der mindestens dreimal hätte korrigiert werden können) sehr viel schneller zu einer Auflösung des Falles geführt hätte. Nein, so nicht...

Fazit:
Dieses Buch lasse ich in Leipzig und mit Karin Slaughter werde ich es wohl längere Zeit nicht mehr probieren. Evtl. werde ich mal noch einen Einzelband von ihr lesen, aber Schreibkunst sieht für mich anders aus, ich würde den Stil eher "Effekthascherei" nennen und bin ehrlich enttäuscht von diesem Buch und dem Ermittlungsfehler, der mir die Lektüre definitiv ziemlich verdorben hat.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Sehr düster und voller Gewalt, leider nimmt die anfängliche Spannung stark ab...

Biest
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TW: (sexualisierte) Gewalt, Kindsvernachlässigung, Missbrauch, Misshandlung

Inhalt:
Danica und Karls Sohn Leon ist seit seiner Geburt auffallend muskulös, gross gebaut und langsam in seiner Entwicklung. ...

TW: (sexualisierte) Gewalt, Kindsvernachlässigung, Missbrauch, Misshandlung

Inhalt:
Danica und Karls Sohn Leon ist seit seiner Geburt auffallend muskulös, gross gebaut und langsam in seiner Entwicklung. Je älter er wird, desto häufiger verletzt und zerstört er versehentlich alles, was er anfasst, obwohl er allen Menschen und Tieren in seiner Umgebung eigentlich nur Zärtlichkeit entgegenbringen will. Sein bester Freund Mirko ist der einzige, der zu ihm durchdringen und ihm eine Art Zuhause und Familie bieten kann, vor allem, als sich ihre Leben in nur einer Nacht für immer verändern.

Meine Meinung und Aufbau:
Bereits die ersten Seiten dieses aussergewöhnlichen Buches haben mich gefesselt. Leon (genannt "Dodo") erzählt einer auf einem Ast sitzenden Krähe in seiner einfachen Sprache aus seinem Leben. Er ist fast schon erwachsen, versteht aber die Welt um ihn herum nur in Teilen und versucht trotzdem, sich seinen Alltag immer wieder zu erklären. Er erzählt von seinem besten Freund Mirko, der wie ein Bruder zu ihm ist und ihn vor der Welt und der Einsamkeit beschützt. Und er erzählt von den Tieren, welche sich ihm ohne Angst nähern und welche er beim Streicheln manchmal versehentlich zerquetscht.
Diese ganz speziell und sehr poetisch erzählten Kapitel aus Leons Sicht wechseln sich mit den Schilderungen des harten Alltags irgendwo in Süd(ost)europa ab. Die Autorin verzichtet nämlich bewusst darauf, den Handlungsort dieser düsteren Geschichte zu erwähnen. Die Menschen leben in einfachen Verhältnissen, haben Höfe und Tiere, ackern hart und schenken sich nichts.
Permanente Perspektivenwechsel lassen uns tiefer in die Gedankenwelt der schönen Danica eintauchen, welche sich den Männern hingibt und sich irgendwann an den wortkargen Karl bindet. Ausserdem beobachten wir das Heranwachsen des Nachbarjungen Mirko sowie seine steig grösser werdende Faszination für Danica, die ihm aber aufgrund ihrer Ehe mit Karl und ihrer Mutterschaft verwehrt bleibt. So bleibt Mirko nur, sich mit Leon anzufrunden um stets in Danicas Nähe zu sein und damit wird er zu Leons Beschützer und Ziehvater, Bruder und Freund.

Schreibstil:
Ane Riel ist es auf beeindruckende Weise gelungen, den Figuren eine eigene Sprache zu verleihen. Es bereitet grosses Vergnügen, der nachdenklichen, einfachen, hinterfragenden Stimme Leons zu lauschen und sich dann wieder von Mirkos hilfsbereiter und von Liebe zu Danica und seinem Freund Leon gezeichneten Sprache einhüllen zu lassen.
Leider aber verliert die Geschichte schnell an Sog und wird vorhersehbar. Wo die ersten paar Kapitel noch besonders faszinierend, packend, bissig und eindringlich erzählt sind, wird die Sprache trotz verbitterter und wütender Figuren irgendwie sanfter und weicher, was nicht ganz zusammenpasst.
Die düstere Grundstimmung bleibt zwar bestehen und die vielen und detaillierten Gewaltakte sind abstossend und eindringlich zugleich erzählt, aber irgendwie scheint sich die Atmospähre noch vor dem dramatischen Höhepunkt zu lichten.

Fazit:
Leider kann ich dieses Buch - obwohl ich das grandiose Potenzial der Autorin erkannt haben und mehr von ihr lesen möchte - nicht vollumfänglich weiterempfehlen. Was packend startet, flacht mit vorhersehbaren Entwicklungen ab, was das Buch ausmacht, wird weniger und weniger. Sehr schade.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Spannend und unterhaltsam

Die Frau von früher
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Inhalt:
Ellen lebt ein schönes Leben als Hypnotherapeutin im Haus ihrer verstorbenen Grosseltern. Die hellen Räume, der Blick aus ihrer Praxis auf den Strand sowie die neu entfachte Liebe zur online-Bekanntschaft ...

Inhalt:
Ellen lebt ein schönes Leben als Hypnotherapeutin im Haus ihrer verstorbenen Grosseltern. Die hellen Räume, der Blick aus ihrer Praxis auf den Strand sowie die neu entfachte Liebe zur online-Bekanntschaft Patrick sorgen für Schmetterlinge im Bauch und glückliche Stunden. Bald jedoch stellt sich heraus, dass Patrick von seiner Ex-Freundin Saskia gestalkt wird. Ausserdem scheint seine verstorbene Ehefrau sich nach wie vor auf ungesunde Art in sein Leben zu drängen. Für Ellen wird es immer schwieriger, sich gegenüber diesen Frauen zu behaupten und sich von Patricks Vergangenheit abzugrenzen, zumal Saskia sich bereits in ihrem Leben befindet...

Meine Meinung:
Ganz spontan haben Julia (https://www.instagram.com/bibliophile.julia/) und ich beschlossen, "Die Frau von früher" gemeinsam in einer Instagram-Leserunde zu lesen. Innerhalb von nur einem Tag haben wir uns online gefunden, die Abschnitte eingeteilt und losgelesen. Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich bei Irene vom Blog Igelabooks und ohne mir eine Beschreibung durchzulesen, sondern nur aufgrund ihrer Begeisterung, habe ich das Buch beim Bloggerportal angefragt. Deshalb hat mich die Geschichte mit jeder Seite, jeder Szene und jeder neuen Figur überrascht. Es kam Spannung auf, Romantik, Tragik, es wurde äusserst humorvoll und immer wieder habe ich mich gefragt, in welche Richtung es wohl bald gehen würde. Der Austausch mit Julia war ebenfalls sehr unterhaltsam und hat mir grosses Vergnügen bereitet. Mit seinen mehr als 500 Seiten habe ich dieses Buch übrigens im #dickebüchercamp der lieben Marina vom Blog Nordbreze gelesen und die vielen Seiten habe ich der Geschichte nicht angemerkt, so gerne und schnell habe ich mich durch das Buch gelesen.

Schreibstil und Aufbau:
"Die Frau von früher" war mein erstes Buch von Liane Moriarty und die weiteren Bücher der Autorin habe ich mir bereits vorgemerkt. Moriarty hat es geschafft, ganz viele unterschiedliche Stimmungen, das Glück der Protagonistin, die aufkommende Spannung, eine plötzlich auftretende Atmosphäre, Trauer und Humor in ihren Text zu verweben und diese Geschichte sprachlich einfühlsam und äusserst packend zu erzählen. Obwohl ich eine ganz andere Richtung erwartet habe, hat mich der Ausgang des Buches begeistern können und überrascht.
Die Figuren sind mitten aus dem Leben gegriffen und obwohl die Protagonistin Ellen für meinen Geschmack ein wenig zu entspannt mit der Situation ist, in die sie sich mit ihrer neuen Beziehung manövriert hat, habe ich ihre Handlungen stets gut nachvollziehen können. Auch Saskia ist sehr plastisch beschrieben. Sie wirkt nicht wie die üblicherweise bedrohlich dargestellte Stalkerin, sondern wie eine Frau, die lediglich nicht mit ihrer Vergangenheit abschliessen konnte und dadurch zu ihren irrationalen Handlungen gezwungen wird. Sie ist eine tragische Figur, die definitiv mein Mitgefühl geweckt hat. Für Unterhaltung gesorgt hat Ellens Mutter, für Romantik und auch einige Konflikte ist Patrick zuständig und das Zusammenspiel der Figuren ist äusserst gelungen erzählt, was mich für Moriartys Sprache eingenommen hat.

Meine Empfehlung:
Von mir gibt es eine herzliche Empfehlung für "Die Frau von früher", das bei mir für spannende und äusserst unterhaltsame Lesestunden gesorgt hat.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Traurig und hoffnungsvoll zugleich

Die hundert Jahre von Lenni und Margot
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Inhalt:
Lenni ist siebzehn Jahre alt und unheilbar krank. Ihr einziger Freund ist der Klinikpater Arthur, mit dem sie sich über das Leben und Sterben austauscht. In einem Kunstkurs trifft sie unerwartet ...

Inhalt:
Lenni ist siebzehn Jahre alt und unheilbar krank. Ihr einziger Freund ist der Klinikpater Arthur, mit dem sie sich über das Leben und Sterben austauscht. In einem Kunstkurs trifft sie unerwartet auf die dreiundachtzigjährige Margot und die beiden unterschiedlichen Frauen beschliessen, ihre gemeinsamen hundert Jahre mit einem Kunstrprojekt zu würdigen im Rahmen dessen sie für jedes dieser hundert Jahre ein Bild malen und sich die dazugehörige Lebensgeschichte erzählen. So reisen wir mit Margot in eine belagerte Stadt im zweiten Weltkrieg, erleben mit Lenni eine glückliche Kindheit und begleiten die beiden Figuren durch zahlreiche Höhen und Tiefen in ihrer Biografie.

Meine Meinung:
"Die hundert Jahre von Lenni und Margot" habe ich schon lange beim Bloggerportal angefragt und mich dann riesig gefreut, dass das Buch nach mehreren Anläufen (es ist wohl auf dem Postweg verloren gegangen, evtl. sogar zweimal) bei mir angekommen ist. Eine wunderschöne Rezension (und einer der Gründe, weshalb ich es kaum mehr erwarten konnte, das Buch endlich lesen zu dürfen) findet ihr bei der lieben Jamie von Librovore.
Mich persönlich hat die Geschichte sofort für sich eingenommen. Marianne Cronin erzählt einfühlsam und liebevoll von zwei todkranken Frauen, die in einem Krankenhaus einen eher eintönigen Alltag erleben, bis sie diesen mit ihren Bildern, ihren Geschichten und vor allem ihrer Freundschaft immer bunter, voller, lebenswerter gestalten dürfen.
Die Ausflüge in Margots Vergangenheit, ein Leben voller Verluste aber auch Begegnungen mit Seelenverwandten und zahlreiche glückliche Momenten, haben mir besonders gut gefallen. Auch sehr für sich eingenommen haben Lennis wenige Erinnerungen an ihre Familie und ihre wunderschönen, zu Herzen gehenden und vor allem auch sehr unterhaltsamen Gespräche mit Pater Arthur. Dieser Diener Gottes erkennt schnell, dass sich Lenni nicht mit Allgemeinplätzen und auch nicht mit gemeinsamen Gebeten oder Bibelmetaphern zufrieden gibt, sondern dass die junge Frau täglich und mit einer enormen Willensstärke die Wahrheit wissen und Antworten auf die schwierigsten, intimsten und gewichtigsten Lebensfragen finden will. So entstehen Gespräche, die provokativ und traurig sind, aber auch immer wieder für hoffnungsvolle Momente sorgen und Lenni aber auch Pater Arthur in ihrer jeweiligen Lebenssituation Halt geben.

Erzählsprache und Aufbau:
Cronin hat sich mit ihrem Erstlingswerk einem sehr schwierigen Thema gewidmet und dies mit sehr viel Feingefühl gemeistert. Ihre Figuren wirken dabei wie mitten aus dem Leben gegriffen, haben Ecken und Kanten, trauern, sind wütend, hadern, geniessen und lachen zusammen. In diesem Buch geht es um die Liebe und Freundschaft, um Seelenbekannte, Verluste, das Leben und das Sterben und um alle möglichen, bunten Beziehungen und Lebensentwürfe.
Lenni und Margot erzählen ihre Geschichten jeweils in der Ich-Perspektive und dabei wird es immer wieder sehr emotional. Dabei schafft Cronin es stets, bildhaft zu bleiben, ohne ausschweifend zu werden, ihre Figuren sind nie pathetisch, es bleibt viel Raum für Humor, einige Leerstellen bleiben offen und die Geschichte verströmt Hoffnung und Zuversicht.

"Genau genommen", sagte Pippa und legte endlich den Pinsel ab, "stirbst du nicht".
"Nicht?"
"Nein."
"Kann ich also nach Hause?", fragte ich.
"Was ich meine, ist: Im Moment stirbst du nicht. Jetzt im Moment lebst du."
(S. 56)


Meine Empfehlung:
Für die letzten dreissig Seiten dieses Buches habe ich enorm lange gebraucht, weil meine Tränen die Sicht auf die Buchstaben pausenlos verschleiert haben. Und obwohl dieses Buch unendlich traurig ist, ist es doch so schön und hoffnungsvoll erzählt und zeigt auf, dass es im Leben vor allem darauf ankommt, glückliche, bewegende aber auch traurige Momente zu sammeln und mit lieben Menschen zu teilen. Von mir gibt es eine sehr herzliche Leseempfehlung für diesen buchigen Schatz.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Langsam erzählter aber trotzdem spannender Politkrimi

Endstation Venedig
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Inhalt:
Noch vor der Morgendämmerung wird Brunetti zur Leiche eines jungen Mannes gerufen. Schnell wird klar, dass dieser dem amerikanischen Militär angehörige Mann in Machenschaften verwickelt war, die ...

Inhalt:
Noch vor der Morgendämmerung wird Brunetti zur Leiche eines jungen Mannes gerufen. Schnell wird klar, dass dieser dem amerikanischen Militär angehörige Mann in Machenschaften verwickelt war, die weit grösser sind, als der als Raubüberfall getarnte Mord vermuten lässt. Mehrere scheinbar zusammenhangslose Verbrechen und Menschen in wichtigen Positionen, welche im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen, halten Brunetti in Atem.

Meine Meinung:
Erst gerade habe ich mich mit "Venezianisches Finale" nach Venedig gelesen und habe mich nun auch mit "Endstation Venedig" in die charmante Stadt, den kauzigen Brunetti und zahlreiche kulinarische Entdeckungsreisen verliebt. Das Buch war mir trotz anhaltender Spannung insgesamt ein wenig zu langsam erzählt und wirkte ziemlich konstruiert. Vor allem die spezielle Rolle des amerikanischen Militärs und des Militärstützpunkts Vicenza schien das Venedig-Idyll ein wenig zu stören. Das war aber natürlich auch die Absicht der Autorin, schliesslich ist so ein Mord (oder mehrere) kein Spass und es darf auch einmal ungemütlich, gesellschaftskritisch und politisch werden.
Sehr gut gefallen hat mir aber wieder, wie Brunetti mit seinem oberflächlichen und nur an seine wichtigen Beziehungen denkenden Chef Patta umgeht. Leons Schreibstil ist diesbezüglich äusserst humorvoll.

Meine Empfehlung:
Ein wenig langsam erzählt und ein wenig konstruiert wirkt dieses Buch zwar schon und das Venedig-Flair kam für meinen Geschmack fast ein wenig zu kurz. Dafür ist es Donna Leon gelungen, einen Politkrimi auf insgesamt sehr spannende und immer mal wieder humorvolle Art zu erzählen und dabei auch mehr Details aus dem Familienleben der Brunettis einfliessen zu lassen, was mir sehr gefallen hat. Natürlich empfehle ich auch diesen Band und die Reihe sehr gerne weiter.

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