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Veröffentlicht am 28.08.2021

Manchmal zu distanziert, aber trotzdem erstaunlich fesselnd und einfühlsam

Sein Name war Annabel
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Inhalt:
In Labrador, einem kleinen Ort in Kanada, in dem die Männer im Winter bei den Fallen sind und die Frauen sich um das Haus und die Kinder kümmern, wird ein intergeschlechtliches Kind geboren. Die ...

Inhalt:
In Labrador, einem kleinen Ort in Kanada, in dem die Männer im Winter bei den Fallen sind und die Frauen sich um das Haus und die Kinder kümmern, wird ein intergeschlechtliches Kind geboren. Die Liebe seiner Mutter, die es gerne als Mädchen aufwachsen sehen würde, widerspricht der Idee des Vaters, der auf die Ärzte hören und sein Kind zu einem "richtigen Mann" heranziehen möchte. Thomasina, die beste Freundin von Jacinta, nennt das Kind im Geheimen und als Andenken an ihre verstorbene Tochter "Annabel" und wird zu einer engen vertrauten des Kindes, das schliesslich unter dem Namen Wayne aufwächst und immer öfter seine Andersartigkeit bemerkt und das Schweigen seiner Eltern zu deuten vermag.

Meine Meinung:
Fasziniert von Titel und Cover dieses Buches habe ich mich - ohne den Klappentext oder eine Beschreibung gelesen zu haben - ans Lesen dieses Buches gemacht. Deshalb war ich um so positiver überrascht von der einfühlsamen und wohlinformierten Integration des Themas der Intergeschlechtlichkeit. Diese steht aber gar nicht so sehr im Zentrum, respektive wird sie nie so konkret benannt und Kathleen Winter thematisiert vielmehr den (fahrlässigen aber damals wohl nicht besser informierten) Umgang der beratenden Ärzte und die Hilflosigkeit der Eltern, die eigentlich einfach nur das Beste für ihr Kind wollen. Vor allem Treadway, der Vater des Kindes, das unter dem Namen Wayne aufwächst, bemüht sich intensiv darum, seinen Sohn in eine typische, überholte Männerrolle zu zwingen. Dass dies einen chirurgischen Eingriff und lebenslange Hormonbehandlungen mit sich zieht, wird von der einfach lebenden Familie stillschweigend akzeptiert und finanziert. Nur Wally hält als Freundin und Vertraute zu Wayne und diese Freundschaft, welche sich durch die ganze Geschichte hindurch stetig verändert, hat mich wirklich berührt.
Insgesamt haben mich die Handlung sowie die abweisende, emotional distanzierte Stimmung in diesem Buch fasziniert und ausserdem empfand ich die Entwicklung der einzelnen Figuren zueinander aber auch auseinander als äusserst realistisch dargestellt. Andererseits hat mich diese Distanz beim Lesen auch gestört und während ich den Figuren manchmal sehr nahe war, beispielsweise während Annabel/Wayne brutale sexuelle Gewalt angetan wird oder während die Mutter Jacinta sich überlegt, mit ihrem Säugling vor den Chirugen im Krankenhaus zu fliehen, erlebte ich doch auch eine Leere und Unnahbarkeit, die zwar zur Stimmung gepasst, mich das Buch aber auch als ein wenig zäh haben empfinden lassen.

Entwicklung:
Von eindringlich über distanziert, von packend bis zäh... Kathleen Winter zieht alle Fäden und dies gelingt leider nicht immer ganz überzeugend. Während gerade am Anfang des Buches die Stimmungen von Jacinta und ihrer besten Freundin Thomasina die Handlung mitprägen und erst so richtig fassbar machen, verschwinden sowohl Jacinta als auch Treadway leider immer mehr im Hintergrund. Dies kann durchaus gewollt sein, wird Jacinta doch im Verlauf des Buches depressiv und die Beziehung zu Treadway zerdröselt ebenfalls mehr und mehr, aber trotzdem wären diese Figuren eigentlich so wichtig für die Handlung, weil sie ihr Kind entscheidend mitgeprägt haben. Annabel/Wayne wird älter und selbstständiger, trifft Entscheidungen und dabei zeigt sich eine sehr starke Auseinandersetzung der Autorin mit Vorurteilen, mit Gewalt, Ablehnung, Intoleranz und der Suche nach sich selber, die mich wieder stark gefesselt hat.

Meine Empfehlung:
Einiger Abstriche im Schreibstil und der distanzierten Erzählhaltung dieses Buches zum Trotz, ist "Sein Name war Annabel" aktueller denn je, zeigt auf, wie wenig sich grosse Teile unserer Gesellschaft mit Menschen, die nicht in vorgefertigte Rollenbilder passen, arrangieren können und wollen und welche Schwierigkeiten dadurch für Betroffene und ihr Umfeld entstehen können. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Intergeschlechtlichkeit empfinde ich als sehr gekonnt und empfehle euch das über weite Teile faszinierendes und fesselndes Buch sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Leider nicht ganz rund

Ein dunkles Geschenk
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Inhalt:
Lila reist als House-Sitterin von einer luxuriösen Residenz zur nächsten. Dort kümmert sie sich um Pflanzen, Haustiere und die Post, schreibt an ihrem neuen Roman und beobachtet die Nachbarn durch ...

Inhalt:
Lila reist als House-Sitterin von einer luxuriösen Residenz zur nächsten. Dort kümmert sie sich um Pflanzen, Haustiere und die Post, schreibt an ihrem neuen Roman und beobachtet die Nachbarn durch die oft grossen Scheiben der modernen Häuser. Als sie eines Abends den Mord an einer jungen Frau und den angeblichen Suizid des potenziellen Täters mitansieht, verändert sich ihre Welt schlagartig. Sie lernt den Bruder des mutmasslichen Mörders, einen namhaften Künstler, kennen und begibt sich mit ihm auf eine gefährliche Spurensuche, welche die beiden mitten in die Abgründe der Kunstwelt und einander näher bringt.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist wohl mitverantwortlich dafür, dass ihr hier sehr lange keine Rezension mehr gelesen habt. Es war nämlich immer mal wieder sehr zäh und langatmig, wurde dann aber von packenden Szenen unterbrochen. Sehr gut gefallen haben mir die Einblicke in die Welt der Kunst und dabei vor allem die Ausführungen rund um die berühmten Fabergé-Eier, ihrem Schöpfer Peter Carl Fabergé und deren Geschichte, die mich weit in die Vergangenheit Russlands und der russischen Zarenfamilie reisen liessen und auf eine genaue Recherchenarbeit der Autorin hindeuten. Dies imponiert mir immer sehr. Weniger gut gefallen hat mir die Art und Weise, in der Nora Roberts (die nun wirklich nicht zu den emanzipiertesten Autorinnen gehört), versucht, ihre Protagonistin als unabhängige Frau darzustellen, die aber zeitgleich trotzdem irgendwie gerettet werden muss (von einem Mann natürlich). Dies wirkte konstruiert und widersprüchlich und hat mit unendlichen Plänkeleien zwischen den beiden für Längen gesorgt.
Die reine Krimihandlung ist spannend, brutal und von der Idee her überzeugend, die Liebesgeschichte aber, die insgesamt zu viel Raum einnimmt, war mir einfach zu gewollt dargestellt.

Schreibstil:
Überrascht hat mich, wie detailliert Nora Roberts einzelne Szenen schildet. Und nein, ich meine nicht das Bettgeflüster, das bin ich mir von ihr bereits gewohnt Vielmehr gibt es eine brutale Folterszene und eine blutige Kampfszene, die sonst so gar nicht in den leicht dahinplätschernden Erzählfluss passen und mich wohl auch deshalb eher irritiert haben und die ich sicher auch als eher heftig empfunden habe, weil der Kontrast zu den anderen Szenen sehr gross ist. Anonsten haben mir persönlich die weit ausschweifenden historischen Exkurse gefallen. Diese vielen unterschiedlichen Elemente: packende und teilweise brutale Szenen in der Krimihandlung, eine zu gewollte Liebesgeschichte und ausführliche historische Exkurse werden aber einfach nicht ganz rund zusammengefasst... Um so origineller und detaillierter beschrieben war dann aber die House-Sitting-Arbeit der Protagonistin Lila und diese Szenen waren mit die unterhaltsamsten.

Fazit:
Ein nicht ganz rundes Buch, das leider einige Längen aufweist, aber stellenweise auch sehr spannend und vor allem sehr umfassend recherchiert ist. Immerhin war das ein Erfolg für das Dicke-Bücher-Camp 2021 von Marina, aber im Regal bleibt das Buch nicht.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Berührendes und sehr unterhaltsames Buch

Was bleibt, wenn alles verschwindet
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Inhalt:
Ruth und Susanne waren jahrelang Arbeitskolleginnen und sind sich als beste Freundinnen nicht nur im Lehrerzimmer, sondern in allen Lebenslagen zur Seite gestanden. Ausserdem verbindet sie die ...

Inhalt:
Ruth und Susanne waren jahrelang Arbeitskolleginnen und sind sich als beste Freundinnen nicht nur im Lehrerzimmer, sondern in allen Lebenslagen zur Seite gestanden. Ausserdem verbindet sie die Liebe zur Literatur und zum Wandern und guten Essen, das sie gerne in einem Gasthof mit skurrilem Namen einnehmen. Bei einem ihrer Wochenendtrips fällt Ruth auf, dass Susanne noch müder und zerstreuter ist, als sonst und bald wird bei ihr Alzheimer diagnostiziert.
Als Susanne spürt, dass sie den Bezug zu ihrem eigenen Leben und ihr Gedächtnis langsam aber sicher verliert, setzt sie sich schweren Herzens daran, ihre Erinnerungen niederzuschreiben und Ruth dabei ein Geständnis zu machen, das ihre Freundschaft in grosse Gefahr bringt.

Meine Meinung:
Bisher habe ich Hermien Stellmacher als Autorin berührender Katzenbücher und bei lebhaften Leserunden sowie durch den Austausch via Social Media kennengelernt. Um so neugieriger war ich auf dieses ganz andere Buch, das eine bewegende Geschichte um ein sehr ernstes Thema verspricht und dieses Versprechen mehr als erfüllt. Ich war beeindruckt von der Leichtigkeit und Natürlichkeit, mit der sich Hermien Stellmacher dem Thema Demenz annähert und wie einfühlsam sie sowohl Ruths Gefühl der Ohnmacht gegenüber der Erkrankung ihrer besten Freundin, als auch Susannes zunehmender Verlust ihrer Erinnerungen beschreibt. Ausserdem finde ich, dass Susannes grosses Geheimnis spannend und stimmig in die Geschichte integriert wird und zum Verlauf der Erzählung passt. Eine besondere Freude hat mir bereitet, dass die "Mondnacht" von Schumann (und generell die Liebe zur Musik) im Buch eine prominente Rolle spielt, was in meinen Augen sehr gut zur Handlung und den beiden Freundinnen passt.
Viele Szenen haben mich an eine wunderbare Nachbarin erinnert, die leider seit einigen Jahren nicht mehr lebt, aber mit der ich als Kind viel Zeit verbracht habe. Auch sie ist an Alzheimer erkrankt und vor allem die vielen Strategien zum Verbergen der kleinen Aussetzer, aber auch der humorvolle Umgang damit, kenne ich nur zu gut von damals.

Sprache:
Hermien Stellmacher erzählt sowohl aus der Sicht von Ruth, als auch von Susanne und beleuchtet manchmal auch zweimal die gleiche Szene aus diesen verschiedenen Blickwinkeln. So wird bewusst, wie Susannes Gedächtnis sie mehr und mehr im Stich lässt und welche Schwierigkeiten dies in ihrem Alltag verursachen kann. Szenen voller Schmerz und Ärger, aber auch sehr unterhaltsame Momente werden dabei einfühlsam in die ruhig erzählte Geschichte integriert. Zugleich beschreibt Stellmacher mit äusserst treffenden Worten, wie bitter es für Angehörige und Bekannte sein kann, wenn geliebte Menschen nach und nach den Bezug zu ihrem eigenen Leben verlieren.

Meine Empfehlung:
"Was bleibt, wenn alles verschwindet" ist eine einfühlsame und berührende, aber auch sehr humorvoll erzählte Geschichte über zwei enge Freundinnen und die Themen, Demenz, Verlust, Liebe, Verantwortung und das Verzeihen und Versöhnen. Musik und gutes Essen spielen im Buch genau so eine Rolle, wie der Wert von Erinnerungen und kleinen und grösseren Gesten im Alltag und ich empfehle euch dieses schöne Buch von ganzem Herzen weiter.

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Kurzweilig erzählt

Das kleine Café der Bücherträume
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Meine Meinung:
Erst gerade im Februar 2021 habe ich "Der Blumenladen der guten Wünsche" von Lena Hofmeister gelesen und war von dieser unterhaltsamen und frühlingshaft-leichten Lektüre so angetan, dass ...

Meine Meinung:
Erst gerade im Februar 2021 habe ich "Der Blumenladen der guten Wünsche" von Lena Hofmeister gelesen und war von dieser unterhaltsamen und frühlingshaft-leichten Lektüre so angetan, dass ich auch "Das kleine Café der Bücherträume" unbedingt lesen wollte. Auch dieses Buch hat mich wirklich begeistert. Besonders gut gefallen hat mir - abgesehen vom romantischen Inhalt - dass es so durchdacht und stimmig aufgemacht ist. Jedes Kapitel ist nämlich mit einem passenden Sprichwort rund um die Liebe zum Lesen und zu den Büchern überschrieben.

Natürlich hat mich aber vor allem der Inhalt für sich einnehmen können. Ich habe eine Schwäche für alle Bücher, in denen Läden oder - noch besser - Cafés und Bed&Breakfasts thematisiert werden und genau dies ist hier der Fall. Die sympathische und hart arbeitende Frederike ist zusätzlich dabei, das Café auch immer mehr zu einem Ort für Bücher zu machen, in denen sie darin "Blind-Dates mit einem Buch" auflegt, Lesungen veranstaltet und den Dichterclub seine wöchentlichen Treffen dort abhhalten lässt. So eine Arbeit könnte ich mir gut auch für mich selber vorstellen. Ausserdem sorgen die grossartigen Backkünste der Mitinhaberin Gertrude, die früher Frederikes Chefin war, beim Lesen immer wieder für Heisshungerattacken.

Trotzdem ist mir natürlich aufgefallen, dass Frederike sich anfangs ein wenig zu sehr auf der Nase herumtanzen und von einem Mann dominieren lässt. Sie kriegt aber gerade noch die Kurve und beginnt, ihr Leben selber in die Hand zu nehmen und lässt sich nicht mehr alles bieten. Ansonsten hätte ich dieses Buch, da bin ich ehrlich, nicht so positiv bewerten können.
Um so besser hat es mir aber gefallen, dass gleich zwei Figuren im Buch queer sind und dass weitestgehend auf Labels verzichtet wird. Die Geschichte von Leo, der das jüngste Mitglied im Dichterclub ist und aufgrund seiner Liebe zu einem Jungen gegen die Vorurteile seiner Eltern zu kämpfen hat, wird dabei feinfühlig erzählt. Dabei zeigt sich auch, wie sehr die Mitglieder des Lyrikclubs zusammenhalten und wie starke Freundschaften und viel Kreativität zu neuen Lösungen führen können. Immer wieder entstehen dadurch sehr unterhaltsame Situationen und natürlich kommt auch eine grosse Portion Romantik nicht zu kurz.

Meine Empfehlung:
"Das kleine Café der Bücherträume" hat mich mit zahlreichen süssen und buchigen Versuchungen, einer grossen Portion Romantik und ganz viel Aktivismus, sowie einigen queeren Figuren und überraschend viel Tiefgang und Humor für sich einnehmen können, auch wenn ich aufgrund der passiven Haltung der ansonsten sehr sympathischen Protagonistin, die sich aber bald fängt und wieder ihren eigenen Weg geht, anfänglich sehr skeptisch war. Von mir gibt es eine herzliche Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Bis zum Ende spannend, sehr ruhig erzählt

Mohnblumentod
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Inhalt:
Nach der Entführung eines Babys wird Kommissarin Charlie Lager auf den aussergewöhnlichen Fall angesetzt. Obwohl die Eltern sehr wohlhabend sind, gibt es nämlich keine Lösegeldforderung. Bald aber ...

Inhalt:
Nach der Entführung eines Babys wird Kommissarin Charlie Lager auf den aussergewöhnlichen Fall angesetzt. Obwohl die Eltern sehr wohlhabend sind, gibt es nämlich keine Lösegeldforderung. Bald aber finden sich zahlreiche Ungereimtheiten rund um die Familie und das nähere Umfeld des verschwundenen Mädchens. Lager kämpft somit nicht nur gegen die unbarmherzig verrinnende Zeit an, sondern auch gegen die Lügen der Verdächtigten und die Geister ihrer eigenen Vergangenheit, die plötzlich präsenter denn je im Raum stehen.

Meine Meinung:
Dieser in kurzen Kapiteln uns aus zwei Perspektiven erzählte Thriller hat alles, was dieses Genre braucht: Rätsel, Spannung, Lügen und eine äusserst düstere Grundstimmung. Immer wieder erfahren wir Geschichten aus der Vergangenheit der Ermittlerin und aus dem Leben einer weiteren Figur, von der anfangs nicht klar ist, wie sie mit dem Verschwinden des Babys zusammenhängt. Während mehr und mehr Zeit verrinnt, kommen zwar weitere Geheimnisse ans Licht, aber bis ganz zum Schluss bleibt die Auflösung verborgen und erst auf den letzten Seiten wird schliesslich klar, welche erschreckenden Ausmasse dieser Fall annimmt. Lina Bengtsdotter hat die Geschichte hervorragend choreografiert und wirklich ins letzte Details fesselnd, erschütternd und grandios erzählt zusammengefügt.

Schreibstil:
Besonders gut gefallen hat mir, dass dieser Thriller komplett ohne blutrünstige Szenen auskommt und trotzdem von der ersten bis zur letzten Seite düster und packend ist. Dies liegt natürlich an der Handlung, die zahlreiche menschliche Abgründe, Sucht, Missbrauch und Familiengeheimnisse thematisiert, aber auch an den zahlreichen Rückblenden, die sowohl die schwierige und traumatische Vergangenheit der Ermittlerin, als auch bereits vergangene Fälle in die Handlung einfliessen lassen. Dies sorgt sicher für kleine Spoiler, was mich aber bei Krimis und Thrillern nie stört, sondern eher noch neugieriger auf die vergangenen Fälle macht. Die Autorin schafft es, ihre Ermittlerin zugleich verletzlich, stark, einfühlsam und brillant darzustellen. Ihre Beschreibungen gehen unter die Haut und einzelne Szenen aus der Vergangenheit haben mich tief berührt.

Meine Empfehlung:
Ich habe eine neue Thriller-Reihe für mich entdeckt und werde mir die ersten zwei Bände auch ganz bald gönnen und dann auf viele Fortsetzungen hoffen. Von mir gibt es also definitiv eine sehr herzliche Empfehlung für dieses packende Buch.

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