Nicht so toll ausgearbeitete Figuren aber um so shcönere Beschreibungen
Die WolkenfischerinInhalt:
Claire Durant lebt als erfolgreiche Journalistin in Berlin. Die gebürtige Französin steht vor einem grossen Karrieresprung, was sie vor allem ihren hochkarätigen Abschlüssen und Berufserfahrungen ...
Inhalt:
Claire Durant lebt als erfolgreiche Journalistin in Berlin. Die gebürtige Französin steht vor einem grossen Karrieresprung, was sie vor allem ihren hochkarätigen Abschlüssen und Berufserfahrungen aus Paris zu verdanken hat. Was niemand weiss: sowohl ihre Ausbildungen als auch ihre Herkunft sind frei erfunden. Eigentlich ist sie vor Jahren vor ihrer aus der Bretagne stammenden Familie und einem tragischen Verlust in der Vergangenheit geflüchtet. Ausgerechnet am entscheidenden Wendepunkt ihres Lebens wird sie aber von ihrer Vergangenheit und unerwarteten Gefühlen eingeholt.
Meine Meinung:
Die Geschichte hat mir einige sehr unterhaltsame und leichte Lesestunden beschert und mich in traumhaft schöne Landschaften entführt und mit zahlreichen kulinarischen Genüssen gelockt.
Das Buch wirkt allerdings ein wenig aus der Zeit gefallen, respektive veraltet erzählt. Nicht nur wird Claires gehörlose Schwester permanent unterschätzt und kleingemacht, auch ansonsten wird mit Klischees und eher plumpem Humor nur so um sich geworfen. Ausserdem ist die Protagonistin Claire Durant immer wieder ziemlich anstrengend und sehr, sehr naiv. Wie kann eine so erfolgreiche, intelligente Frau gleichzeitig so hilflos und ahnungslos dargestellt werden? Zeitweise hatte ich das Gefühl, einen alten Roman von Nora Roberts in den Händen zu halten, aber wenige Sätze später habe ich mich wieder in den wundervollen Beschreibungen der Atmosphären, Gerüche und der Natur verloren.
Schreibstil und Aufbau:
Claudia Winters Erzählsprache sowie der unterhaltsame und aussergewöhnliche - wenn auch sehr vorhersehbare - Plot sprechen sehr für dieses Buch, dass die Beschreibungen der Figuren ein wenig ungeschickt und holperig wirken, ist sehr schade, kann aber auch an einem ein wenig inkonsistenten Lektorat liegen. Einzig Valérie, Claires Tante in Paris, war komplett rund erzählt und mit viel Charme und einzigartigem Charakter ausgestattet. Davon hätte ich mir mehr gewünscht, es zeigt nämlich, dass Claudia Winter eigentlich mehr könnte, als sie in diesem Buch zeigt.
Meine Empfehlung:
Aller Kritik zum Trotz hat mich dieses Buch sehr gut unterhalten, die Beschreibungen der Landschaften haben mich komplett für sich eingenommen und wer auf der Suche nach einer leichten, den Gaumen kitzelnden Lektüre mit schönen Szenerien ist, ist mit diesem Buch richtig beraten.