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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2024

Eine richtige Seite?

Ente oder Hase? Was siehst du hier?
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Gleich einmal vorweg: Mein Fünfjähriger findet das Buch ultra lustig! Während des Lesens hat er mehrfach hin und her überlegt, ob das abgebildete Tier nicht doch eine Ente oder ein Hase sei, denn der jeweilige ...

Gleich einmal vorweg: Mein Fünfjähriger findet das Buch ultra lustig! Während des Lesens hat er mehrfach hin und her überlegt, ob das abgebildete Tier nicht doch eine Ente oder ein Hase sei, denn der jeweilige Perspektivwechsel je Seite lädt schon zum Spekulieren ein.
Beide Seiten bringen gute Argumente und zeigen ihre Sicht auf; dabei gibt es überhaupt nichts zu beanstanden, denn trotz Streitgespräch haben die Sprechenden jeweils sinnige Erklärungen.

Genau das macht das Buch auch so witzig, denn man schwankt teilweise selbst von einer Sicht zur anderen und wieder zurück. Die Kommentare meines Sohnes dazu sind dementsprechend auch sehr witzig und er formuliert dabei selbst seine Gedankengänge aus.

Der Illustrationsstil ist dementsprechend natürlich eher minimalistisch gehalten, so dass sich das Gespräch erst richtig entfalten kann und man Raum für Spekulationen hat.

Mein Sohn hat auch erkannt, dass beide Parteien Recht haben und der Streit sie zu keinem richtigen Ende führt. Meiner Meinung nach eine sehr wichtige Erkenntnis, denn oftmals haben zwei Personen komplett unterschiedliche Ansichten und auch "richtige" Erklärungen dazu.

Zusätzlich gibt es zum Ende hin noch ein Tier, das sich nur schwer exakt zuordnen lässt. Ich persönlich hätte mir noch mehr Beispiele gewünscht, so dass die Kinder selbst mit Ideen und Erklärungen hervorkommen müssen.

Veröffentlicht am 06.09.2024

Stärken erkennen

Das Leuchten in dir
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Emil ist traurig, weil er das Gefühl hat, dass alle anderen etwas viel besser können als er. Alle scheinen tolle Begabungen zu haben, nur er kann irgendwie nichts besonders gut. Die Tiere um ihn herum ...

Emil ist traurig, weil er das Gefühl hat, dass alle anderen etwas viel besser können als er. Alle scheinen tolle Begabungen zu haben, nur er kann irgendwie nichts besonders gut. Die Tiere um ihn herum fragen ihn nun aber um Hilfe und bei jeder Hilfsaktion lernt Emil etwas Neues und Schönes über sich selbst dazu.

Oftmals sind es eben nicht die richtig anspruchsvollen Aufgaben, die unsere wunderbaren Fähigkeiten zeigen, sondern die Kleinigkeiten, wie man mit seiner Umwelt umgeht. Denn diesbezüglich unterscheiden wir uns sehr oft und mit kleinen Sachen kann man oftmals schon etwas Großes für jemand anderen verändern. Sobald man dann erkennt, dass man vieles schaffen kann, wenn man etwas Mut zeigt, seiner Kreativität freien Lauf lässt und Vertrauen in sich selbst hat, dann kommen auch andere Fähigkeiten zum Vorschein.

Dieses Kinderbuch ist eine Art Mix aus motivierender Geschichte und gleichzeitig Affirmationen. Die Stärken werden benannt und somit für unsere Kinder auch besser begreifbar gemacht. Viele Kinder sind ab dem Kindergartenalter hilfsbereit, jedoch können sie ihre Taten oft gar nicht richtig benennen. So reflektieren die kleinen Leser vielleicht auch ihr tägliches Handeln mehr und freuen sich auch über ihre kleinen Erfolge mehr. Zudem wird im Buch gut aufgezeigt, was kleine Taten bewirken können.

Die Illustrationen sind sehr hübsch und farbenfroh gehalten. Trotz Problemen bleibt aber das Positive im Vordergrund und es wird beides gut über Mimik und Gestik dargestellt.

Meiner Meinung nach sollte man während des Vorlesens und auch danach das Thema immer wieder aufgreifen und auch die Benennung von Stärken aktiv weiterverfolgen, so dass der Lerneffekt für die Kinder wirklich für längere Zeit anhält, denn nur so haben die Affirmationen und die damit verbundene Botschaft eine Chance im Gedächtnis zu bleiben.

Veröffentlicht am 05.09.2024

Glück ergreifen...begegreifen...oder fühlen?

Mister O'Lui sucht das Glück
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Was ist denn eigentlich Glück? Ist es greifbar? Fühlt man sich richtig glücklich oder muss man aktiv danach suchen?
Unser kleiner Biberbär Mister O`Lui ist ganz zufrieden in seinem Häuschen mit seinem ...

Was ist denn eigentlich Glück? Ist es greifbar? Fühlt man sich richtig glücklich oder muss man aktiv danach suchen?
Unser kleiner Biberbär Mister O`Lui ist ganz zufrieden in seinem Häuschen mit seinem leckeren Käse-Marmeladenbrot, doch durch einen Zeitungsbericht angeregt, macht er sich auf die Suche nach dem Glück. Eine wirkliche Ahnung hat er davon ja nicht, jedoch wäre es einen Versuch wert, das wahre GLÜCK zu finden. Bevor er losgeht, klingelt jedoch das süße Wildschweinchen Rupert an seiner Tür und von da an weicht es auch nicht mehr von seiner Seite. Ob es mehr Ärger als glückliche Stunden bringt, zeigt sich im Buch.

Obwohl Mister O`Lui hier ja wohl der Hauptcharakter ist, sind wir total vernarrt in Rupert. Er ist verspielt und hilfsbereit, möchte Aufmerksamkeit und lässt sich nicht so leicht wieder abschütteln. Er hat mich sehr an Kindergartenkinder, also die Zielgruppe für das Buch, erinnert.
Dagegen wirkt Mister O`Lui fast schon etwas zurückhaltend und auch irgendwie abweisend. "Einzelgänger" ist hier wohl das richtige Wort, das ihn gut beschreibt, demnach konnten wir mit ihm leider nicht so eine Verbindung aufbauen wie mit Rupert.

Vielleicht kommt es auch nur uns so vor, aber der kleine Biberbär wirkt nicht ganz so sympathisch. Zuerst steht in seinem Steckbrief, dass er aufgrund fehlender Freunde (und seinem Aussehen) aus dem Bärenwald auszog, um dann endlich die verschiedensten Freunde zu finden, die ihn wohl nicht verurteilen. Für so einen "Hintergrund" fand ich ihn dann schon etwas kühl dem süßen Schweinchen gegenüber. Er wirkt irgendwie nicht so freundlich und aufgeschlossen ihm gegenüber und meinem Sohn tat Rupert dementsprechend auch sehr leid. Dementsprechend bekommt er auch die größeren Sympathiepunkte von uns und die Kinder können sich in diesem Alter meiner Meinung nach auch eher mit dem Frischling identifizieren - etwas wild und ungestüm. Das ist nun aber wirklich Jammern auf hohem Niveau, jedoch war es halt etwas ungewohnt für uns, da solche Charaktere in Kinderbüchern eher nicht so oft vorkommen.

Die Illustrationen sind sehr süß gemacht und haben auch hübsche Details. Mir gefällt auch ganz besonders die Aufteilung vom Text, denn so schweift der Blick immer über die kompletten Doppelseiten und kann mehr erfassen - insbesondere wenn man vorliest. In Bezug auf die Gestaltung wurde somit definitiv alles richtig gemacht und die Kinder können auf den Seiten viel entdecken und auch in die gemalte Natur abtauchen.

Dass bestimmte kulturelle Sprichwörter eingebaut wurden, finde ich bei diesem Thema auch sehr passend.
Das Glück, dass einem regelrecht aus den Händen zu glitschen scheint - wie der Fisch.
Das Glücksschweinchen, das viele Kinder vielleicht erst an Silvester als kleines Geschenk richtig wahrnehmen und natürlich die Bezeichnung Glückspilz.
So kann man auch das Wissen unserer Kleinen erweitern, insbesondere, wenn man den Kindern auch erklärt, dass es sich hier um gebräuchliche Wörter handelt, die gerne genutzt werden.

Definitiv ein gelungenes Buch zum eher abstrakten Konzept "Glück". Auch die Message, die am Ende aufgezeigt wird, ist sehr klar formuliert und für Kinder ab 4 Jahren auch verständlich.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

Gekonnter Wortwitz und hübsche Illustrationen

Plinkermaus und Zwirbelschnecke
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Eine sehr wilde Zusammenstellung von allerlei Tiergeschichten in Reimform. Die vierzeilige Anordnung wird bei jedem Tier beibehalten und wir waren total erfreut und auch begeistert, dass man so viele unterschiedliche ...

Eine sehr wilde Zusammenstellung von allerlei Tiergeschichten in Reimform. Die vierzeilige Anordnung wird bei jedem Tier beibehalten und wir waren total erfreut und auch begeistert, dass man so viele unterschiedliche Wesen antrifft.

Mit jedem Gedicht werden bestimmte Eigenheiten eines Tieres eingefangen oder aber auch Sprichworte und bekannte Namensgebungen im Text künstlerisch verarbeitet.

Mein Fünfjähriger ist derzeit total viel am Reimen und probiert dabei gerne seinen wachsenden Wortschatz aus. So entstehen auch oft witzige Kombinationen. Dementsprechend dachte ich mir schon, dass ihm dieses Buch zusagen könnte.
Die Schlafkaninchen sind sein absoluter Favorit, denn es sieht einfach witzig aus, wie sie in den Schafträumen über die Hürden springen.

Sprachlich gesehen ergibt nicht alles sofort einen Sinn für Kinder im Kindergartenalter, jedoch kann man vieles sehr schnell im Gespräch erklären, wie zum Beispiel der Begriff "Schwarm", der einerseits eine Person sein kann, zu der man sich hingezogen fühlt und andererseits natürlich auch eine Menge an Fischen beschreibt. Genau mit solchen Wörtern wird hier gekonnt gespielt.

Die Illustrationen sind sehr liebevoll gestaltet und bringen den Kindern sofort auch die Themen näher, was natürlich auch zum Verständnis beiträgt.

Witzig und gleichzeitig auch anspruchsvoll, weshalb ich auch der Meinung bin, dass viele Grundschulkinder damit ihre Freude hätten.

Veröffentlicht am 20.08.2024

Phantasievoll, spannend, überraschend

Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht
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Lua, die fleißige Waldelfe, ist der gemeinen Waldhexe Malicia Warzenbuckel in die Falle gegangen. Alle Mühe auszureißen, bringt einfach nicht das gewünschte Ergebnis, so dass Lua Luftwurzel befürchten ...

Lua, die fleißige Waldelfe, ist der gemeinen Waldhexe Malicia Warzenbuckel in die Falle gegangen. Alle Mühe auszureißen, bringt einfach nicht das gewünschte Ergebnis, so dass Lua Luftwurzel befürchten muss, als fliegende Putzelfe verkauft zu werden. Ein Zauberer führt zudem noch etwas im Schilde und hat auch ein Auge auf Lua geworfen. Dementsprechend war damit zu rechnen, dass die Hexe sich nun mit dem Zauberer anlegt...wer dabei wohl den Kürzeren zieht? Und was passiert mit Lua?

Eine wunderbare Geschichte, bei der auch mit den vorschnellen Verurteilungen von "Gut" und "Böse" gespielt wird, was ich super interessant finde. Bei Kindern läuft ja vieles eher schwarz/weiß ab, weil es so für ihr Urteilsvermögen oftmals einfach leichter ist, jedoch geht es im Leben eben auch darum, die feinen Nuancen zu erkennen.

In diesem Buch wird auch auf Spannung gesetzt, denn es ist ordentlich was los, was mein Sohn beim Lesen liebte! Es wird gezaubert, eingefangen, gelernt, noch mehr gezaubert, betrogen und auch viel Gutes geleistet. Dementsprechend ist es auch interessant für die Kinder, die Geschichte zu erkunden und herauszufinden, ob es letztendlich gut ausgeht. Auch die Wendung zum Buchende fand ich nicht unbedingt zu erahnen, was dann eine tolle Überraschung ergibt.

Zudem sind die Illustrationen einfach nur wunderbar und vervollständigen den tollen Text. Hierbei wird auch sehr verspielt gearbeitet und unterschiedlichste Perspektiven und Formate eingesetzt, was es immer wieder spannend macht weiterzublättern. Farblich auch einfwandfrei gewählt, so dass man genau merkt, dass die Story vorrangig im Wald spielt.

Phantasievoll, spannend, überraschend und mit einem ganz wunderbaren Ende!

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